Das Ekel von Datteln - Reinhard Junge / Leo P. Ard

  • Kriminalroman von Reinhard Junge & Leo P. Ard
    Broschiert - 197 Seiten - Grafit Verlag
    Erscheinungsdatum: Januar 1989
    Auflage: 12., Aufl.
    1989 für den "Glauser", den "Autorenpreis Kriminalliteratur", nominiert


    Inhalt:
    Eine junge Deutsche stirbt in einer Liebesnacht auf der holländischen Ferieninsel Vlieland. Während Rijkspolitie noch die Spuren sichert und einen Verdächtigen verhört, meldet sie den Fall nach Recklinghausen, wo Hauptkommissar Lohkamp sich an die Arbeit macht: die heißeste Spur führt nach Datteln. Dort stößt Lohkamp auf das Dortmunder Video-Team PEGASUS, das gerade gerade einen Werbefilm über die Kanalstadt dreht - im Auftrage des autoritären Bürgermeisters Roggenkemper. Und den scheint dieser Fall besonders zu interessieren ...


    Interessantes:
    Wegen der "unverschämten Ähnlichkeiten" der Romanfiguren mit real existierenden Politikern war die Lektüre für Egon Bahr "ein Vergnügen".
    Einen Provinzskandal löste "Das Ekel von Datteln" aus: Einige Leser wollten in dem erfundenen Bürgermeister Roggenkemper Ähnlichkeiten mit dem tatsächlichen Amtsinhaber entdeckt haben; örtliche Zeitungen berichteten, es seien sogar Anwälte auf den Roman angesetzt worden.
    Hierzu die Autoren: Die Vermutung, die Handlung des Romans könnte frei erfunden sein, ist falsch. - Richtig ist vielmehr, dass man nach dem Studium einschlägiger Prozessberichte gar nichts mehr erfinden kann.


    Autoren
    Reinhard Junge, geb, am 22.10.1946, lebt im Ruhrgebiet und arbeitet dort als Lehrer. Seine ersten Buchveröffentlichungen liegen mittlerweile mehr als zehn Jahre zurück. Nachdem er 1978 gemeinsam mit dem Journalisten Jürgen Pomorin zwei Reportagen-Sachbücher über DIE NEONAZIS (I und II) veröffentlicht hatte, folgte 1980 der Tatsachenbericht BLUTIGE SPUREN - DER ZWEITE AUFSTIEG DER SS. Bei den Recherchen zu beiden Titeln bedienten sich Reinhard Junge und seine Kollegen mitunter der Strategie des "under cover"-Journalismus, indem sie sich für einige Zeit den Organisationen, an denen sie interessiert waren, als vorgebliche Gesinnungsgenossen annäherten.


    Leo P. Ard
    PSEUDONYM FÜR: Jürgen Pomorin
    BIOGRAPHIE: * 15.1.1953 in Bochum
    Jürgen Pomorin arbeitete als Bankkaufmann, ehe er Journalist wurde. Er schrieb zunächst das TAGEBUCH EINES WEHRPFLICHTIGEN und veröffentlichte später allein und gemeinsam mit den Co-Autoren Reinhard Junge, Georg Biemann und H.P. Bordien Sachbücher und Buch-Reportagen über alte und neue Nazis in der Bundesrepublik, die er teilweise recherchierte, indem er sich getarnt in rechtsradikale Organisationen einschleuste.
    Seinen ersten Kriminalroman war ROTER LIBANESE, den er 1984 unter seinem Pseudonym "Leo P. Ard" veröffentlichte.
    1987 erschien BONNER ROULETTE, der erste Roman, den Pomorin/Ard gemeinsam mit Reinhard Junge schrieb. Neben der Zusammenarbeit mit Junge begann Pomorin in den nächsten Jahren auch eine Teamarbeit mit dem Berliner Autor Michael Illner. Mit Illner schrieb der zunächst Romane und später besonders Drehbücher für diverse Fernsehserien. Für die Produktion "Balko" entwickelten sie das Serienkonzept und schrieben als Autorenteam die Episoden aller Staffeln. In den folgenden Jahren verfasste Pomorin entweder allein unter seinem Namen oder als "Leo P.Ard" oder gemeinsam mit Birgit Grosz zahlreiche Drehbücher für Kriminalfilme oder satirische Gesellschaftskomödien (darunter "Die Spesenritter", 1999, mit Harald Juhnke).
    In seiner journalistischen Arbeit entwickelte Pomorin Ende der achtziger Jahre die Stilform der "fiktiven Reportage" als Mittel der Satire. Seine Texte erschienen in zahlreichen Stadtillustrierten und Satirezeitschriften. 1991 schaffte es Jürgen Pomorin als einer der wenigen Autoren, ein Buch gemeinsam mit sich selbst zu schreiben - die Sammlung seiner "unglaublichen Reportagen" DIE MITESSZENTRALE erschien unter der Autorenangabe: Jürgen Pomorin & Leo P. Ard.
    1995 wurde Leo P. Ard gemeinsam mit seinem Co-Autor Michael Illner und dem Regisseur Bernd Boehlich für die Film "Totes Gleis" aus der Serie POLIZEIRUF 110 mit dem "Grimme Preis" in Gold ausgezeichnet


    Meine Meinung
    Ein muß für jeden krimibegeisterten Kohlenpötter.