An den Ufern der Dunkelheit - Diana Norman

  • Kurzbeschreibung
    Für Martin Miller beginnt alles an einem turbulenten Sommertag des Jahres 1706, als er aus dem Krieg gegen Frankreich zurückkehrt und erfährt, daß seine Tante Effie ermordet worden ist. Er wird alleiniger Erbe ihrer Pension und ihres Dienstmädchens Bratchet - wovon er allerdings ganz und gar nicht entzückt ist. Für Daniel Defoe, politischer Lohnschreiber und gescheiterter Kaufmann, fing alles schon ein wenig früher an, als ihn ein enorm dicker rothaariger Schotte anheuern wollte, eine junge Verwandte, Anne Bard, für ihn zu finden. Mit der gleichen Bitte tritt überraschenderweise auch ein englischer Minister an Defoe heran, weil Anne Bard vielleicht der Schlüssel zu dem Problem ist, das England an den Rand des Bürgerkriegs zu treiben droht: Die alte Königin Anne ist kinderlos, und ihr Nachfolger wird entweder ein protestantischer Hannoveraner oder ein katholischer Jakobiner. Was aber, wenn es einen Ausweg gäbe, eine echte Stuart? Defoe heuert zwei Spione an, die ihm helfen sollen, Licht in die Angelegenheit zu bringen: Miller und Bratchet. Gefolgt vom mysteriösen Schotten, führt sie ihre Suche nach Flandern, zum Hof von Versailles und schließlich in die exotische Welt der Piraten in der Südsee. Doch die Antwort auf alle Fragen ist im heimatlichen England zu finden - gefährlich nahe bei der Königin. In diesem ungewöhnlichen und spannenden Roman zeichnet Diana Norman ein unvergleichlich farbiges Bild von den letzten Jahren der Stuart-Dynastie.


    Autorenportrait
    Diana Norman wurde in Devon geboren, begann ihre schriftstellerische Karriere beim 'Daily Herald' als jüngste Reporterin der Fleet Street, war später als freiberufliche Journalistin tätig und hat eine Reihe von Romanen und Biografien veröffentlicht.


    Meine Meinung
    Frau Norman konnte mich mit diesem Buch nicht überzeugen. Es ist von allem ein bischen reingepackt: Intrigen, Royals, historische Hintergründe, Krimi, Liebesgeschichte - leider von allem ein bischen zuwenig.
    Für den Strand ganz nett.

  • Im Gegensatz zu meiner Vorschreiberin hat mich dieses Buch sehr angesprochen.


    Es ist ein herrlich erfrischender historischer Roman wie es ihn selten gibt. Er wirkt authentisch und zugleich spritzig, ohne - wie so viele geschichtliche Romane - in einen allzu modernen Stil in Bezug auf Dialoge und Beschreibungen zu verfallen.


    Die geschichtlichen Hintergründe sind sehr interessant und die Charaktere ungewöhnlich und sehr einprägsam und in ihrem Zusammenspiel sehr amüsant. Es mag hier und da Längen und historische Ungenauigkeiten, vielmehr Freiheiten, geben, aber sie fallen nicht wirklich auf, wenn man das Buch mag.


    Diana Norman ist ihren Kollegen in diesem Genre meines Erachten weit voraus und schafft damit beinahe eine neue Unterart:


    den historischen Roman mit Scewball-Comedy Ansätzen. Warum nicht?


    Wanderhuren, Medicusse und Co. gibt es ausreichend. :-)

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Dieses Buch habe ich heute gebunden und äußerst wohlfeil erstanden...


    Werde es wohl recht bald lesen, da ich nicht viel aus der Periode kenne!


    Hat es außer meinen beiden Vorrednern noch jemand gelesen? Lohnt es sich?

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Siorac ()

  • Weshalb?


    Schreiben kann sie, die Autorin.


    Allerdings habe ich mir bei "Das Geheimnis der Maske" schwer getan. Das Buch ist schön recherchiert und sprachlich top. Auch die Charaktere sind gelungen, aber irgendwie schleppt sich die Geschichte nach ein paar Höhepunkte hier und da ziemlich hin.


    Deshalb bleibt "An den Ufern der Dunkelheit" nach wie vor mein Lieblingswerk von Diana Norman.


    "Eine gefährliche Rivalin" ist auch lesenswert, bricht aber nach der Hälfte des Buches ein, sprich, die Handlung nimmt einen Verlauf, den ich nicht so sonderlich spannend fand.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von Pelican
    Bisher habe ich um Frau Norman immer einen Bogen gemacht.


    Ich auch! Aus dem recht irrationalem Grund, dass "Diana Norman" für mich wie der ideale Name für eine Schmonzettenautorin klang. Die Buchtitel taten dann ihr übriges.


    Mal sehen, wie dieses Buch wird. Ich berichte dann...

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • @ Siorac


    Also schmonzettig ist mir Diana Norman bisher nicht vorgekommen. Die Beziehungsgeschichten in den Romanen sind immer recht ausgefallen und unromantisch (was wohl auch an den oft spröden und teils exzentrischen weiblichen Protagonisten liegt) und nehmen auch nicht zuviel Platz ein. Sie laufen eher nebenbei.
    In "An den Ufern der Dunkelheit" wird die Geschichte aus Sicht eines Mannes erzählt und ist schon deshalb interessant.


    @ Pelican


    Ich würde nicht sagen, dass sie ungenau recherchiert. Im Gegenteil, sie bringt das jeweilige historische Umfeld überzeugend und auch detailgetreu rüber. Sie nimmt es allerdings mit der Darstellung der historischen Fakten nicht so genau - und das wohl bewußt - und passt sie an ihre Geschichten an.
    So stimmen beispielsweise die Lebens- und Wirkenszeit der Piratinnen Anne Bonney und Mary Read absolut nicht mit den Daten der Geschichte überein, aber das tut dem Roman, wie gesagt, keinen Abbruch. In einem anderen Buch weist die Autorin sogar darauf hin dass sie die historischen Fakten angepasst hat.


    Ich finde es, ehrlich gesagt, störender, wenn Figuren in historischen Romanen in einem modernen Jargon reden, was leider in so sehr vielen Büchern der Fall ist... :wave

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • @ Alice Thierry, vielen Dank für Deine Ausführungen. Jetzt hast Du mir endgültig Lust gemacht, dieses Buch zu lesen. Und wenn Liebegeschichten nicht viel Platz einnehmen und nebenher laufen, ist das genau das Richtige für mich... :grin

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Ich finde es, ehrlich gesagt, störender, wenn Figuren in historischen Romanen in einem modernen Jargon reden, was leider in so sehr vielen Büchern der Fall ist... :wave


    Das macht sie dann wohl eher in den Büchern, die sie als Ariana Franklin schreibt, oder?