Schulliteratur - Wie erinnert Ihr Euch an Bücher, die Ihr lesen musstet?


  • Wow, beeindruckende Liste. :anbet


    Ich musste nicht alle diese Titel lesen, aber etwa zwei Drittel davon waren bei mir auch Schullektüre.

    Allerdings ist "Mohr und die Raben von London" nicht von Brecht, oder? :gruebel

    Wenn ich dieser Tage mehr Zeit habe, gucke ich deine Liste mal in Ruhe durch. Spannend und erinnerungsgeladen, oder auch -beladen, auf jeden Fall! :wave


  • Mohr und die Raben von London ist meines Wissens vom Ehepaar (?) Korn.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • vev - dass es Heine um die Unterdrückung der Schwarzen ging, wäre sekundär für die Apparatschiks, so abgrundtief widersprüchlich zur offiziellen Doktrin es auch ist, entscheidend ist, dass er Volksherrschaft in Frage stellt - in den Augen der alten Männer. "historische Mission der Arbeiterklasse" ist freilich überspitzt, liefe aber im Endeffekt darauf hinaus ...



    Sehr schöne Liste, Clare. Da kommen Erinnerungen hoch. Ein Nostalgietripp.


    Robinson Crusoe, stimmt, hatte ich einen bösen Streit mit einem Mitschüler, dem das Werk nicht gefiel, wäre um ein Haar eine Prügelei draus geworden :schlaeger5. oder 6. Klasse, glaube ich. :)

    Die Ringparabel mussten wir übrigens komplett auswendig lernen.

    "Der Untertan" von Heinrich Mann, yep, hat mir recht gut gefallen, ein gelungenes Porträt. Die fesche Lola im "Unrat" wäre mir natürlich lieber gewesen. ;)

    "Das siebte Kreuz" - packend und glänzend geschrieben!

    "Nackt unter Wölfen" - ein Pageturner. Wir mussten übrigens in der 8. Klasse das KZ Buchenwald besuchen. Kaum zu fassen, dass Jahre später ein Wachschutz für die Gedenkstätte engagiert werden muss ...


    Fast alles auf der Liste haben wir auch gelesen. Tatsächlich gab es aber doch offenbar einen gewissen Spielraum bei der Auswahl:


    Mit Sicherheit nicht gelesen: "Mutter Courage" von Brecht, Andersen Nexö und Makarenko, "Macbeth" habe ich erst später gelesen und ja: "Romeo und Julia" habe ich noch nie gelesen.


    Dafür z.B. "Vater Goriot" von Balzac (stark) und von Willi Bredel "Die Väter" (kurzweilig). Und z.B. Ole Bienkopp (interessant, auch stilistisch)

  • Robinson Crusoe musste meine Jüngste in der 6.Klasse lesen, da habe ich es dann mitgelesen. Wegen Lese-Rechtschreibschwäche werden das immer Gemeinschaftsprojekte... Meine Große hat in der 6. Klasse stattdessen die Vorstadtkrokodile gelesen.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Meine beiden haben in der fünften „Caius ist ein Dummkopf“ gelesen und jetzt in der sechsten war es der Herr der Diebe, weswegen wir im Urlaub dann auch Venedig besuchen mussten. Wobei sie wohl wählen konnten, Löcher von Louis Sachar stand wohl auch zur Auswahl.


    In der Grundschule haben sie in der dritten Klasse Max und die wilde Sieben gelesen. Insgesamt waren es bis jetzt immer Bücher die ihnen auch gefallen haben. Mal schauen was noch kommt...

  • Nein, sicher nicht. Trotzdem weiß ich nicht mehr viele Titel. Was nicht Propaganga war, waren Klassiker, und zwar nicht immer die allerspannendsten. :rolleyes Kann mich nicht erinnern, in der Schule je ein aktuelles Buch gelesen zu haben. Außer nach der Wende mal Asterix auf Lateinisch: Delirant isti Romani! :schlaeger:grin

    Cool wäre es z.B. gewesen wenn man im Deutschunterricht Plentzdorfs "Die neuen Leiden des jungen W." Goethes "Die Leiden des jungen Werther" gegenüber gestellt und besprochen hätte.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • streifi


    "Herr der Diebe" lief in der Adventszeit bei uns am Staatsschauspiel Dresden. Da dort viele Schauspielstudenten mitspielten mussten wir mit unserem Küken natürlich in das Stück gehen. War lustig. In Venedig waren wir vorher schon. ;)Allerdings gibt es eine Jugendroman Reihe über irgendwelche Vampirschulen, daraufhin hatten wir u.a. Urlaub in Wien und Venedig gemacht. Unsere Töchter waren da absolut happy. :grin

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Clare


    Wow, beachtliche Liste! Viele Bücher kenne ich noch, habe sie selbst gelesen. Viele davon brauchte ich nicht lesen. Da ich kein Abi machen durfte, blieb mir auch einiges erspart. Shakespeare und moderne russische Schriftsteller war bei uns dagegen gar kein Thema.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Cool wäre es z.B. gewesen wenn man im Deutschunterricht Plentzdorfs "Die neuen Leiden des jungen W." Goethes "Die Leiden des jungen Werther" gegenüber gestellt und besprochen hätte.

    Genau das haben wir gemacht, so ca. 1986-1988 (in welcher Klasse weiß ich nicht mehr genau). Die neuen Leiden waren mir zwar lieber, aber gemocht habe ich beide Bücher nicht...

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Clare Respekt, dass du noch so viele Bücher zusammenbekommen hast! :anbet Nur so aus dem Gedächtnis schaffe ich das nicht mehr, dazu habe ich aus meiner Schulzeit wohl schon zuviel verdrängt/vergessen. Gerade so nervige Schullektüren, die eh keinen Spaß gemacht haben... Das, was mich interessiert auch, gerade auch im Bereich der Literatur, musste ich alles privat lesen. Andererseits hatte das vielleicht auch sein Gutes, denn ich finde, dass in der Schule oft die Lektüre zu Tode analysiert wird. Da macht es dann auch keinen Spaß mehr...


    LG, Bella

  • Clare Respekt, dass du noch so viele Bücher zusammenbekommen hast! :anbet Nur so aus dem Gedächtnis schaffe ich das nicht mehr, dazu habe ich aus meiner Schulzeit wohl schon zuviel verdrängt/vergessen.


    LG, Bella

    Ist mir auch nicht spontan eingefallen. Esmging vor einem Jahr der so hier im Forum mal darum. Danach habe ich über längere Zeit alles zusammen getragen. Dass ich noch alte Hefter aus der Schule bei meinen Eltern beim Ausräumen gefunden habe, hat auch geholfen. Und ich habe Mal einen Liste von jemand anderem gesehen und konnte vergleichen.

  • Clare


    Shakespeare und moderne russische Schriftsteller war bei uns dagegen gar kein Thema.

    Moderne Russische Schriftsteller? Modern war schon damals auch etwas anderes. Wie gesagt, Einiges scheint kein Lehrplan gewesen zu sein. Ich hatte in 11./12. einen fakultativen Zusatzkurs in Deutsch. Da wurde viel gelesen, eigentlich nur.

  • Wow, beeindruckende Liste. :anbet


    Ich musste nicht alle diese Titel lesen, aber etwa zwei Drittel davon waren bei mir auch Schullektüre.

    Allerdings ist "Mohr und die Raben von London" nicht von Brecht, oder? :gruebel

    Wenn ich dieser Tage mehr Zeit habe, gucke ich deine Liste mal in Ruhe durch. Spannend und erinnerungsgeladen, oder auch -beladen, auf jeden Fall! :wave

    Mohr und die Raben ist nicht von Brecht, stimmt, sondern von Herrn und Frau Korn, wie Voltaire schrieb.


    Ein bisschen bedrückend fand ich das Nachdenken darüber auch, weil meine Schulzeit nicht so einfach war, aber das ist ein anderes Thema. Aber interessant allemal.

  • Romeo und Julia hatten wir sogar 2x, in der 10. kurz und dann noch !Al beim Abi. Macbeth hatten wir beim Abi, Makarenko im fakultativen Unterricht, Courage in Auszügen.


    Ich habe immer gedacht, dass in DDR - Schulen die Lehrpläne wie gemauert waren, aber scheinbar gab es da wirklich Spielraum. Vielleicht weil nicht alle Schulen Klassensätze von allen Büchern hatten:lache

  • Ich habe immer gedacht, dass in DDR - Schulen die Lehrpläne wie gemauert waren, aber scheinbar gab es da wirklich Spielraum. Vielleicht weil nicht alle Schulen Klassensätze von allen Büchern hatten:lache


    Clare, Papiergewinnung war bei uns doch kein großer technischer Aufwand. Oft genug hingen ja noch ganze Späne drin. :lache


    Habe deine Liste nochmal gelesen. Doch noch einiges mehr, das deutet tatsächlich auf einen Spielraum. Im Großen und Groben war ich aber zufrieden, waren schon hübsche Sachen dabei.

  • Dass ich noch alte Hefter aus der Schule bei meinen Eltern beim Ausräumen gefunden habe, hat auch geholfen. Und ich habe Mal einen Liste von jemand anderem gesehen und konnte vergleichen.


    Ich habe meine Unterlagen nach dem Abi völlig schmerzfrei weggeschmissen. :grin

    Und ohne deine Liste hätte ich mich vielleicht noch an zehn bis zwölf Titel erinnert...


    Ein bisschen bedrückend fand ich das Nachdenken darüber auch (...)


    ... same here, und daher werde ich mich momentan doch nicht tiefer in diese Gefilde begeben, habe gerade genug andere Baustellen.


    Aber beim Nachdenken über meine Schulzeit macht es mich doch extrem froh, dass meine Kinder etwas Vergleichbares sicher NICHT erleben werden.

  • Aber beim Nachdenken über meine Schulzeit macht es mich doch extrem froh, dass meine Kinder etwas Vergleichbares sicher NICHT erleben werden.

    Darüber bin ich auch froh. Es war aber bei mir nicht nur die ideologische Ebene, die beim Zurückdenken schon noch drückt, sondern auch die persönliche. Ich hab damals schon viel gelesen, viel gewusst - solche Kinder haben es nicht immer leicht...


    Geprägt hat mich diese eingeschränkte Schullektüre doch sehr, und gleich nach der Wende bin ich in einen regelrechten Leserausch verfallen, weil plötzlich klar wurde, was es auf dem Literaturmarkt noch so alles gab, eine ganze Welt nämlich.:)

  • Meine Clique und ich waren nach der Wende, Oberstufenalter, auch im Rausch: Man konnte völlig frei Bücher kaufen und lesen, an der vhs ganz andere Sprachen lernen (wir haben uns damals völlig ausgehungert auf Französisch und Spanisch gestürzt), ins Theater in die große Stadt fahren und dort gänzlich andersartige Inszenierungen sehen als auf unserer spießigen Kleinstadtbühne... Da war das Programm, das wir in der Schule gelernt und gelesen haben, gar nicht mehr so wichtig; der entscheidende Bildungszuwachs lief außerhalb. Daher wäre ich jetzt auch nie von selber auf die Idee gekommen, meinen schulischen Lesekanon rekapitulieren zu wollen. Er war dann schlicht und einfach zu irrelevant. :lache

    Aber ich hatte auch (anders als du?) das Glück, dass für mich die Wende noch in die späte Schulzeit fiel, also biografisch alle Möglichkeiten offen standen. Auch wenn unsere LehrerInnen die damals noch nicht durchschauen konnten, demzufolge keine Orientierungshilfe waren, von vielen überängstlichen Eltern ganz zu schweigen. Wir haben uns da ziemlich allein durchgebissen; aber ich finde, das hat mir letztendlich nicht geschadet. :grin

  • Aber ich hatte auch (anders als du?) das Glück, dass für mich die Wende noch in die späte Schulzeit fiel, also biografisch alle Möglichkeiten offen standen.

    Ich hatte auch Glück, bin genau zur Wende volljährig geworden, hatte mein Studium, was ich gar nicht wollte, eben erst angefangen. Für mich waren auch noch alle Wege offen.

  • Ich habe jetzt eine Liste zusammen. Eigentlich ist sie noch gar nicht vollständing. Schließlich drücke ich gerade wieder die Schulbank. :grin


    Hm, also, in der Grundschule haben wir kein Buch gelesen. Aber dafür wurden uns welche vorgestellt. Diese habe ich dann selbst gelesen. Das war 'Die Vorstadtkrokodile' und 'Die unendliche Geschichte'. An das Buch 'Die Vorstadtkrokodile' muss ich hin und wieder denken. Es ist nicht in Vergessenheit geraten. Und 'Die unendliche Geschichte' lese ich heute noch immer wieder. Sogar einer Freundin habe ich sie vorgelesen. :-)


    Achja, in der 2. Klasse hatten wir einen Ausflug in die Bibliothek gemacht. Ich habe mir damals SOFORT!!! einen Ausweis geben lassen. :love: Seitdem lese ich Bücher. Ich glaube, das erste, was ich mir ausgeliehen hatte, war Pippi Langstrumpf. :chen


    Aus der Hauptschulzeit kann ich mich an diese Bücher erinnern:

    (5. Klasse) 'Level 4 - Die Stadt der Kinder' von Andreas Schlüter. Das habe ich gerne gelesen. Sogar danach habe ich es mind. noch einmal gelesen. Die Fortsetzung würde ich auch lesen wollen. In der Bibliothek hatte ich sogar mal kurz in den Anfang reingeguckt.

    (8. Klasse) 'Dann eben mit Gewalt' - Jan de Zanger': Daran erinnere ich mich nicht so. Nur ein wenig an das Ende. Ich habe es wohl verdrängt. Das Buch war schon bedrückend und die Realität damals war schon genug.

    Ich habe das Buch 'Die Welle' gelesen. Aber ich habe keine Ahnung, ob das eine Pflichtlektüre war. :unverstanden

    (10. Klasse) Da gab es dann mehr zu lesen. Es war noch auf der Hauptschule, aber der Mittlere-Reife-Zweig. Also wie Realschule, nur mit etwas weniger Stoff. Da war 'Die kleine Meerjungfrau' von Andersen. Etwas später habe ich sogar ein Buch mit Märchen von ihm gekauft, um meiner Schwester davon vorzulesen. Allerdings musste wir dann feststellen, dass seine Märchen doch immer einen Hauch zu traurig waren.

    'Nathan der Weise' Oh ja, das habe ich gerne gelesen. Sogar freiwillig alles. Mussten wir gar nicht. Es hatte mich interessiert. Und ich war irgendwie begeistert von der alten Sprachen.

    'Bahnwärter Thiel' G. Hauptmann. Das kleine Heft liegt immer noch in meinem Bücherregal. Unschöne Geschichte aber auch sehr interessant. Muss ich mal wieder lesen.

    An mehr kann ich mich nicht erinnern.


    Jetzt befinde ich mich in der Sekundarstufe II. (Fachabi in der Tasche, aber ich hänge ein Jahr dran.) Deshalb ist die folgende Liste noch nicht vollständig und ihr könnt euch sicher denken, dass mich diese Literaturen immer noch begleiten und ich immer wieder daran denken muss. Auch wenn wir sie schon gelesen haben, müssen wir sie mit den nächsten Lektüren vergleichen. Eine Leseliste habe ich übrigens nicht für das Abitur, da ich auf eine Abendschule gehe. Aber es ist deutlich mehr gelesen worden in so kurzer Zeit.

    Bücher haben wir gelesen:

    'Das Parfum' Patrick Süskind. Ich muss sagen, ich würde es wieder lesen. Als ich damit abgeschlossen hatte, sagte ich mir, ich lese es nie wieder. Davor wollte ich es sogar nie lesen, dann musste ich es nun mal. Und jetzt mag ich es irgendwie. :gruebel

    'Nathan der Weise' Genau, ich durfte es noch einmal lesen. :-) War sehr gut. Denn schließlich war ich älter und ich habe die Dinge anders aufgenommen.

    Dann gab es bisher nur noch Kurzgeschichten:

    'Unverhofftes Wiedersehen' von Johann Peter Hebel

    'Die Wachtel' und 'Das dicke Kind' von Marie Luise Kaschnitz (Finde ich toll. Von ihr werde ich in Zukunft sicher noch mehr Kurzgeschichten lesen wollen).

    'Rat Krespel' und 'Der Sandmann' von E.T.A. Hoffman (Mega abgedreht. Angeblich soll er sogar etwas genommen haben, als er seine Geschichte schrieb :lache ).

    'Der blonde Eckbert' von Ludwig Tieck (Fand ich furchtbar und habe sie 'leider' auch schon wieder vergessen.)

    'Hänsel und Gretel' (Das fand ich gut und interessant, dass wir das Märchen in der Schule besprochen haben.)


    Mal sehen, was mich das nächste Schuljahr so erwartet.

    Sasaornifee :eiskristall

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    "Ich habe nicht mehr Ambitionen zum Fliegen als ein verdammter Strandlöper!" - Die Insel der Tausend Leuchttürme - Walter Moers