• Hallo ihr Schreiberlinge,


    kennt ihr das auch? Ihr werdet Tag und Nacht von einer Szene verfolgt, die in eurer Geschichte erst später kommt, für den Protagonisten aber verdammt wichtig ist. Ihr erträumt und erfindet siejedesmal neu und ihr werdet sie einfach nicht los.


    Schreibt ihr dann auch diese Szene schon einmal im Vorraus, um eine offizielle Version zu haben und sie aus dem Kopf bekommen zu haben? (natürlich kann man die später immer noch ändern)
    Oder habt ihr andere Möglichkeiten gefunden, um solchen Verfolgungen zu entkommen?


    Bei mir half das Niederschreiben. Seitdem fühle ich mich wohler und kann auch weiterschreiben, an jener Stelle, an der meine Geschichte stockte....


    Lieben Gruß,
    ImmI!

  • Hallo Imandra,


    die meisten Autoren werden zwangsläufig von Szenen verfolgt, die sich in ihre Gedanken drängen, ohne dass sie in die aktuelle Schreibphase passen. Ich persönlich notiere mir die Idee und trage sie in einen Art Ablaufplan ein. Vor Jahren habe ich auch mal so eine Szene nieder geschrieben, doch inzwischen bin ich davon abgekommen, sondern schreibe meine Texte kontinuierlich nieder und baue die notierten Ideen dort ein, wo sie hingehören.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Hallo, Imandra,


    Ich notiere mir grundsätzlich Szenen, die vorkommen sollen, oder einen bestimmten Satz. Ich notiere dabei alles, was mir in den Sinn kommt, obwohl nicht alles später auch Verwendung finden muss, denn es kann sein, dass diese Situation oder Aussage am Ende doch nicht so gut zu den Protagonisten passt, oder die Szene furchtbar hingezwängt werden muss, damit diese eine Sache passend gemacht wird.


    Umgekehrt ist es mir auch schon passiert, dass ich eine Szene anders geschrieben habe, weil sie nicht passte, und es mich nicht losließ, bis ich sie schließlich doch so geschrieben habe, wie sie eigentlich gedacht war -in dem Fall ist es wohl besser, der Handlung ihren Willen zu lassen. :grin


    Das Aufschreiben von Szenen im voraus habe ich allerdings aufgegeben, das hackt meistens an irgendeiner Stelle, ob nun, weil der Protagonist plötzlich drei Oktaven besser gelaunt ist, oder weil sich Charaktere an dem Punkt doch schon besser kennen oder oder oder. -Da gibt es nur eine Ausnahme, bei der ich einzelne Szenen aufschreiben und sammle, bis ich sie zusammenfüge.


    Allerdings notiere ich mir wie Gheron vorher einen groben Plott -und die Szenen müssen dann definitiv drinnen sein. :-)




    JAss :keks

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von JASS ()

  • Ich mach das dauernd. Wenn mir gerade etwas einfällt, wenn ich gerade keine Lust habe eine Landschaft zu beschreiben oder etwas Spannenderes zu schreiben ... dann schreibe ich es immer im Voraus, kopiere es dann in die Geschichte und überarbeite schließlich

  • da es doch immer wieder anders kommt, schreibe ich so eine szene nicht vorab, allerdings mache ich auch keine notiz. Wenn es szene für die geschichte wichtig wird, dann wird sie mir in dem Augenblick in dem ich sie brauche, wieder in den Sinn. Ist dies nicht der Fall, würde die Szene auch nicht passen oder ist nicht wichtig
    mike

  • Wenn mir eine Szene, die erst später "dran" ist, einfällt, schreibe ich sie möglichst zeitnah auf. Dann habe ich hinterher einen Teil schon geschafft.


    Insbesonders, wenn es sich um Teile handelt, die an einem bestimmten Ort spielen, spart dieses Vorabschreiben mir Arbeit.
    Wenn ich zb irgendwann eine Tunnelszene habe und komme zufällig vorher durch einen Tunel - warum soll ich da nicht aussteigen, die Luft schnuppern und meine Geschichte niederschreiben. Änderungen muß ich ohnehin einplanen


    andermann

  • Hallo Imandra,


    wenn mir eine spätere Szene (oder vielleicht eine für ein ganz anderes Buch) einfällt, dann notiere ich sie mir, je nachdem wo ich gerade bin, auf einem Zettel oder direkt in einer Datei. Mein Gedächtnis ist eher ein Sieb und ich habe immer Angst, etwas Wichtiges zu vergessen. Allerdings schreibe ich die Szene dann in den seltensten Fällen auch gleich aus, nur wenn sie mir wirklich Wort für Wort einfällt anstatt als grobe Idee.


    Neulich nachts besuchte mich z.B. ein Serienkiller kurz vorm Einschlafen und da ich nicht mehr aufstehen konnte, musste ich mir die ganze Nacht die Details vorsagen, damit ich sie nicht beim Schlafen vergesse. Das war nicht wirklich angenehm. :lache



    Viele Grüße,


    Michelle

  • Ja Michelle, es geht mir ähnlich!


    Es hilft nichts: Wenn mir nachts ein guter Gedanke kommt. muß ich aufstehen und ihn aufschreiben, sonst ist er weg.


    Gottseidank kann ich morgens länger schlafen,, wenn es mal zu dick kommt.


    andermann

  • Ich bin auch eher ein "Löchlein im Hirn- Wesen"...


    Deshalb habe ich immer mein Notizbuch dabei (neulich habe ich ein schickes schwarzes für 1,50 Euro gekauft...:-])


    Ich habe zum Beispiel schon den Schluss von dem Buch...und sogar den Schluss der ganzen Triologie. Ob das so sinnvoll ist, keine Ahnung, aber ich finde es besser, eine wirklich gute Szene aufzuschreiben, als sie dann irgendwann mühsam ins Gedächtnis zu rufen...


    Wenn man das in Worten ausdrücken kann...

  • Ich hab vieles im Gedächtnis Aber was ich mir aufschreibe sind schöne Namen
    (Die aber dann vielleicht nicht passen)(Und „gute“ Nachricht für die die meine Geschichte nicht gelesen oder zu viele Rechtschreibfehler drin waren. Ich überarbeite es;))

    "Rettet Robert- bewahrt den kleinen Robert nur als kleine Nebenrolle zu enden"
    (Rubinrot- Kerstin Gier) Macht mit! :lache



  • Ich merke mir dann Stichwörter.


    Zum Beispiel so: Anzahl Stichwörter: 3, erstes: Furie, zweites: Woman , drittes: Wiedersehen


    Auf die Art bewahre ich mir Ideen, auch wenn ich sie nicht gleich niederschreiben kann.



    JAss :keks

  • bei mir war es wirklich so, das die Szene mich gedanklich und auch emotional bald eine Woche lang verfolgt hat in den verschiedensten Varianten, die bald gingen. Erst als ich sie (schon relativ ausgeschreiben) niedergeschreiben habe, hat sie mich los gelassen.


    Ob ich sie genauso, wie sie jetzt ist einbaue, wird sich noch zeigen, Veränderungen sind nicht ausgeschlossen. Zumindest ist die Szene sehr wichtig für die Geschichte!


    Ansonsten habe ich eigentlich die Knackpunktszenen so in etwa im Kopf und schreibe sie nieder, wenn ich dann so weit bin.


    Ist schön zu hören, das es einigen scheinbar ähnlich geht, aber scheinbar nicht so dramatisch (emotional) wie bei mir!

  • Doch, doch, den Verfolgunsgwahn hab ich auch - aber das ist nicht so schlimm, dass ich alles sofort notieren müsste - wobei...wenn ich den Eindruck habe, das könnte eine passable Idee sein, ich finde aber grade nirgends was zum Shcreiben, kein Fetzelchen Papier, kein Bleistiftstummel nirgends...das löst Wahn aus!
    Ihc habe zwar ein Heft, in das ich alles mögliche reinschreibe "für den Fall der Fälle" - aber oft ist es doch so, dass ich es
    a) dann nicht mehr brauche
    b) es passt nirgendwo
    c) die Geschichte ist in der Zwischenzeit in einer ganz anderen Richtung gelandet

  • Ja, ich kenne das, aber es stört mich ehrlich gesagt nicht, es macht mir schon eher Spaß von einer Szene "verfolgt" zu werden, wobei mir das Wort "inspiriert" noch besser gefällt und es nicht immer nur einzelne Szenen sind.


    Ich liebe das, wenn sich die Wirklichkeit mit meiner Phantasie vermischt!!!!

    Ich, ohne Bücher, bin nicht ich.


    Bücher sind lebensnotwendig. Ohne Bücher existiere ich. Aber ich lebe nicht.

  • Zitat


    Ja, ich kenne das, aber es stört mich ehrlich gesagt nicht, es macht mir schon eher Spaß von einer Szene "verfolgt" zu werden, wobei mir das Wort "inspiriert" noch besser gefällt und es nicht immer nur einzelne Szenen sind.


    Ich liebe das, wenn sich die Wirklichkeit mit meiner Phantasie vermischt!!!!


    Naja, lieben...*kopfschüttel*


    Aber ich finde es auch nicht schlimm, weil ich es früher oder später ja sowieso machen müsste. Also ist es besser, eine gute Idee aufzuschreiben als sie später vergessen zu haben und nochmal zu schreiben.


    Letztens habe ich auch noch eine Szene, die in der Mitte des Buchs vorkommt, geschrieben. Das ist eine der wichtigsten Szenen überhaupt in dem Buch, also muss man das ja aufschreiben.


    Das zu meiner Meinung ;-)

  • Aufschreiben brauch ich eigentlich nichts, die Szenen spielen sich so oft in meinem Kopf ab, bis ich sie auswendig kann. Meistens überleg ich mir dann auch schonmal, wie ich das ganze in Worte fassen könnte, dann geht es schneller.

    Ich, ohne Bücher, bin nicht ich.


    Bücher sind lebensnotwendig. Ohne Bücher existiere ich. Aber ich lebe nicht.

  • Zitat

    Original von Ravannah
    Meistens überleg ich mir dann auch schonmal, wie ich das ganze in Worte fassen könnte, dann geht es schneller.



    Die Taktik habe ich ein-, zweimal angewandt bei Szenen, in denen ich von vorne bis hinten keine Ahnung hatte, was ich die beiden Darstellenden sagen lasse, weil es zu schemenhaft in meinem Kopf war. Ich habe einfach einmal eine Szene in meinem Kopf durchfließen lassen -Da waren dann sehr viele gute Formulierungen und Gedanken bei. :-)




    JAss :keks

  • Zu dem Thema nur ein kleines, in regelmäßigen Abständen wiederkehrendes Erlebnis, das wahrscheinlich viele von Euch nur zu gut kennen:


    Man liegt im Bett und versucht krampfhaft, einzuschlafen, was natürlich wegen des Krampfhaften nicht klappt....
    Dann plötzlich ein Einfall und man verbringt die nächsten vier Stunden am Schreibtisch, den man kurz zuvor ohne Einfälle verlassen hat. Ja, ja, man kann sich nicht aussuchen, wann einen die Muse überkommt...
    Was dazu führt, dass man wie ich heute, nach vier Stunden Schlaf aufstehen muss und beim Blick in den Spiegel denkt, "Man, seh´ ich heut aber wieder mal Scheiße aus!"

  • -lach- das kenn ich. Abends schön im warmen Bett, und plötzlich der Einfall! Man rennt an seinen Schreibtisch und notiert alles!
    Mitlerweile liegt ein kleines Büchlein neber meinem Bett wo ich alles drin festhalte! :grin

  • Zitat

    Original von Callabluete


    Mitlerweile liegt ein kleines Büchlein neber meinem Bett wo ich alles drin festhalte! :grin


    ...nützt aber nicht wirklich was - denn wenn man (ich jedenfalls!) was nicht sofort runterschreibt, wenn man in besagter Stimmung ist, also wenn man spääääter mal aus den Stichworten in dem berühmten Notizbüchlein was machen will - das wird nix. Entweder gleich oder gar nicht, die Rohfassung muss sofort und auf der Stelle raus, sonst isse futsch. Und bearbeiten kommt später (ausgeschlafen!)