Sabine Wassermann - Herrin zweier Länder

  • Sabine Wassermann, Herrin zweier Länder-
    -HC: 384 S., geb. mit SU. Eichborn, Frankfurt 2003. ISBN: 3-8218-0852-7; Euro 19,90 (De)



    Über die Autorin:
    Sabine Wassermann, wurde 1965 in Simmern geboren. Schon früh begann sie sich mit der antiken Sagenwelt auseinanderzusetzen, die ihr die Motive für ihr schriftstellerisches und künstlerisches Werk lieferte. Sie studierte Kunst, unter anderem an der Städelschule in Frankfurt/Main, und hat ihr Oeuvre bereits in mehreren Ausstellungen präsentiert. Sabine Wassermann lebt heute als Malerin und Schriftstellerin in Bad Kreuznach.
    (Quelle: eichborn.de)



    Über das Buch:
    Ägypten um 2200 vor Christus. Nach dem Tod des Pharaos Pepi erringt dessen Neben-Sohn Merenrê mit Hilfe fremdländischer Truppen die Macht. Zu seiner Frau macht er Neith, eine Tochter des Pharao und Priesterin der Löwengöttin Sachmet. Ihre leidenschaftliche Liebe steht unter keinem glücklichen Stern: Neith kann keine Kinder bekommen, und Merenrê wird nach nur einem Jahr der Herrschaft von seinen einstigen Verbündeten ermordet. Neith reißt die Herrschaft über die beiden Länder an sich und regiert gemeinsam mit ihrem Wesir Ankmahor das gewaltige Nil-Reich. Doch die Fürsten Ägyptens dulden keine Frau auf dem Pharaonenthron. Als es den Intriganten gelingt, Ankmahor zum Verrat zu bringen, bereitet Neith einen Racheplan vor, wie ihn nur eine Priesterin der Löwengöttin entsinnen kann.


    Sinnlich, lebensprall und historisch exakt erzählt Sabine Wassermann von der Tragödie einer starken Frau, die sich mit allen Mitteln in einer brutalen Männerwelt behaupten mußte.
    (Quelle: eichborn.de)



    Meine Meinung:
    Herodot erwähnt im 2. Buch seines Geschichtswerks eine ägyptische Königin, die Rache genommen habe für ihren Bruder und danach die Königswürde erlangt habe.
    Diese Pharaonin macht Sabine Wassermann zur Protagonistin ihres Romans "Herrin zweier Länder".


    Mehr aus einer Laune heraus macht der Usurpator Merenrê Neith erst zu seiner Lieblingsfrau, dann zur Großen Königlichen Gemahlin, doch die Ehe bleibt kinderlos. Als Merenrê auf Betreiben seines Rivalen, des Aamu-Fürsten Haikta-Ummar einem Attentat zum Opfer fällt, reißt Neith die Macht an sich, damit der Thron nicht in die Hände Haikta-Ummars fällt.
    Doch Haikta-Ummar ist entschlossen, Pharao zu werden, Herr der Zwei Länder Ober- und Unterägypten, und sich an Neith zu rächen. Als Neiths Situation immer schwieriger wird, gewinnt er ihren Wesir Ankhmahor dazu, sie zur Kapitulation zu bewegen. Doch Neith stellt ihren Feinden eine Falle, die eines Pharaos würdig ist.


    Sabine Wassermann gelingt es, mit sauber recherchierten Daten, lebendigen Charakteren und einer bemerkenswerten erzählerischen Kraft, ihre Leser so stark in den Bann dieser Geschichte zu ziehen, daß man gehörig ins Schwitzen kommt und das Buch - trotz seiner Unhandlichkeit als Hardcover - kaum weglegen kann.
    Leider hat das Cover - anders als "Goldhorus" - nicht die entsprechende Gestaltung; Ölschinken sind offenbar zu einer unvermeidlichen Grundausstattung historischer Literatur geworden.


    Trotzdem: Kaufen! Lesen!

  • So auch ich habe nun dieses wundervolle Buch gelesen...an 2 Tagen! Gleich zu Beginn wird der Leser in den Bann gerissen, weil sich die Ereignisse überschlagen. Neith, die allererste Frau, die Pharao wurde nimmt sich natürlich die gleichen Rechte wie ein Mann. Ich fand an diesem Buch eigentlich aber die erste Hälfte viel interessanter, nämlich die, wie sie überhaupt Pharao werden konnte. Leider dauerte ihre Herrschaft nicht lange. Das Buch ist aber wunderbar geschrieben. Und da ich Ägypten sowieso mag, war das schon ein MUSS!


    Gruß Spreequell70