'Die Waldgräfin' - Kapitel 01 - 04
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Interessant was Klusi da zu mores schreibt. Bei uns hier wird es im Sinne von Angst oder zumindest Befürchtungen vor etwas haben verwendet.
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Ich kenn mores tatsächlich auch als 'jemanden Anstand, Benimm lehren'.
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Da ich leider nur wenig Zeit zum Lesen hatte, bin ich erst bei Kapitel 2 angelangt.
Bereits nach wenigen Seiten habe ich mich an die ungewohnte Erzählperspektive gewöhnt und jetzt habe ich den Eindruck, daß man die Geschichte nur so erzählen kann.
Obwohl ich eigentlich männliche Protagonisten bevorzuge, gefällt mir die Darstellung aus Alienors Sicht sehr gut. Alienor selbst erscheint mir durchaus zeitgemäß.
Sehr gefreut hat mich, daß die Schwester des Gefangenen Sigrun heißt - so heiße ich nämlich auch. Allerdings hat mich das auch ein wenig in Verwunderung gebracht. Ich weiß, daß Sigrun ein althochdeutscher Name ist, dachte aber, daß seine Verwendung erst nach Wolfram von Eschenbach entstanden sei. Andererseits ist eine der Walküren aus den nordischen Sagen Sigrun.
@ Dagmar
hast Du vielleicht eine Quelle zur Herkunft dieses Namens?Ich hoffe, ich komme am Wochenende noch deutlich weiter!
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Gell, hübscher Name? Gefiel mir auch.
Sigrun ist in der Tat eine der nordischen Walküren, sie wird als Tochter König Högnis und Geliebte und Beschützerin von Helgi Hundingsbani bezeichnet.
Sigrun wird als Kára wiedergeboren, Helgi als Heldi Haddingjaskadi.
(für alle Kontrollfreaks: nachzulesen in Lexikon der germanischen Mythologie von Rudolf Simek, S. 220/350)
Walkürennamen sind im altnordischen Sprachbereich verbreitet gewesen - also Skandinavien.
Sigrun bedeutet Siegesrune, (wobei "Rune" einerseits Rune, aber auch Freundin bedeuten kann) oder eben Freundin des Sieges. Für die Walküre sind beide Interpretationen sinnvoll.
Ich denke, daß in der Freya klar wird, warum Sigrun Sigrun heißt. -
Daß der meinen Eltern so gut gefiel, fand ich früher nicht so toll...
Ich werde wohl doch mal die nordischen Sagen lesen müssen...
Bisher habe ich meistens die Übersetzung Zeichen des Sieges angetroffen.
Da bin ich ja froh, daß ich "Freyas Töchter" auch schon da habe...
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... also schlimmer als mein Name geht ja kaum mehr.
Obwohl der auch sehr nordisch ist - so'n Zufall.
Dagmar war eine skandinavische Königin, so in der (mythischen) Zeit dieser Hügelkönige von Uppsala, und sie ist berühmt geworden durch die erste beschriebene Sectio (Kaiserschnitt) in den Sagas.
Dinge, die man nicht überlebt, machen einen berühmt. -
Zitat
Original von Dagmar
... also schlimmer als mein Name geht ja kaum mehr.Wie das halt so ist: ich finde Dagmar ganz schön.
Vorhin hatte ich beim Lesen den Gedanken, daß es auch interessant gewesen wäre, die Perspektive von Alienor und Erik zu haben. D.h. durchaus die gleichen Szenen im erzählerischen Wechsel von beiden Seiten. Ich habe dann überlegt, ob ich jemals so ein Buch gelesen habe - offen gestanden, ist mir noch keins eingefallen.
Deine Sprache finde ich übrigens sehr schön.
Die Zerrissenheit zwischen Abneigung und Anziehung von Alienor gegenüber dem Fremden ist wunderbar ausgearbeitet.So, dann geh ich mal weiter lesen. Schließlich ist mir noch nicht klar, warum das ganze unbedingt im geschichtsträchtigen 1066 spielen muß...
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Ich finde die Ich-Schreibweise aus der Sicht Alienors sehr schön. Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß ein Wechsel, z.B. ein Kapitel aus Alienor's Sicht und dann wieder eines aus Erik's Sicht, die ganze Geschichte etwas unübersichtlich machen würde. Eigentlich lese ich sehr gerne Bücher in Ich-Form, irgendwie kriege ich leichter einen Bezug zu der erzählenden Person.
Dagmar ,
mir gefällt dein Schreibstil auch sehr gut; die blumige Sprache bringt alles so bildhaft rüber. Es sind einige Stellen dabei, die ich mehrmals gelesen habe, weil sie mir so gut gefallen haben. -
Guten Morgen, ihr Lieben,
es gibt ja Leute die sagen, Ich-Erzähler sei Anfängerwerk. Das mag sein (ich war ja auch Anfänger und bin es vielleicht immer noch, wer weiß ) - aber für mich gewinnt die Geschichte enorm an Dichte, und mir war es wichtig, daß sie einen Sog bekommt. Hab diese Sogwirkung bei vielen Büchern vermisst und lege auch heute noch ganz schnell ein Buch weg, wenn es mich nicht ergreift im Sinne des Wortes.
Ich denke auch, hätte man zwei Perspektiven gemacht, hätte es gelangweilt, weil man jedes Flugzeug im Bauch nur einmal gut rüberbringen kann.
Obwohl Eriks Perspektive natürlich interessant gewesen wäre.
Dann wäre es ein GANZ anderes Buch geworden - und vermutlich nicht wirklich leserinnentauglich.
Gruß, Dagmar -
Zitat
Schließlich ist mir noch nicht klar, warum das ganze unbedingt im geschichtsträchtigen 1066 spielen muß...
Ich denke, das wird dir spätestens im dritten Band klar...
Aber, Dagmar , ich meine mich zu erinnern, dass du am Anfang nicht bis Band 3 geplant hast. Was also waren die Gründe, das Buch genau in diesem Jahr anzusetzen?ZitatDann wäre es ein GANZ anderes Buch geworden - und vermutlich nicht wirklich leserinnentauglich. Wow
Dafür ist es so eher weniger lesertauglich - oder besser gesagt sind männliche Wesen ganz eindeutig nicht die Zeilgruppe. Wobei ich es ohne Bedenken einem solchen empfehlen würde.
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Jeanne, in 1066 bzw 1067 fand dieser ominöse Thronkampf in Uppsala statt. so jedenfalls stand es in den antiquierteren Fachbüchern (dass alles anders war, lernte ich später, und so, wie es wohl gewesen ist, hab ichs ja auch in der Freya dann beschrieben. Es gibt nur eine schriftliche Quelle, und die stammt von Mönchen, ist als anzuzweifeln).
Daß Erik 1. Sohn dieses Königs war und 2. in diesem Thronkampf verwickelt sein würde, wusste ich schon als ich über seine Person nachdachte, auf den ersten 40 handschriftlichen Seiten.
Manche Dinge weiß man einfach, die muss man sich nicht zurechtbasteln.*grins*
ich freu mich wie ein Schneekönig über jeden männnlichen Leser - und es gibt so einige Männer, denen meine Bücher gefallen und die das auch zugeben (und NICHT zu meinem Bekanntenkreis gehören *g*) - man staunt!
Am nettesten in Erinnerung geblieben ist mir ein 23-jähriger Automeachaniker, der mit dem Buch unterm Arm zu einer meiner ersten Lesungen kam, sich mit Freundin in die erste Reihe setzte und richtig andächtig zuhörte, und der Buchhändler erzählte mir hinterher, daß dieser junge Mann beinahe jede Woche gekommen war um nachzufragen, ob es nicht doch ein neues Buch von mir gab. -
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Stimmt, Wilhelm fällt einem zuerst ein. Der kam mir aber viel später erst in den Sinn ... denn spannend ist diese Englandsache ja durchaus.