'Die Waldgräfin' - Kapitel 11 - 15

  • Gutgut, ich stelle fest: ich war zu ungeduldig, was Alienors Freigabe von Erik betrifft - eine Lösung, die mir zusagt :-)
    Ansonsten habe mich diese fünf Kapitel in Atem gehalten, ich habe nichts zu kritisieren und bin restlos begeistert.


    Eine Anmerkung jedoch: Anhand des Klappentextes hätte ich erwartet, daß das Buch sich haptsächlich um das Leben von Alienor und Erik NACH deren gemeinsamer Flucht dreht - aber noch sind die beiden ja gar nicht vereint!
    *seufz*
    Aber das geht mir oft so mit Klappentexten :-)



    Nun muß ich aber weiterlesen, ich hoffe doch sehr, daß die beiden vereint werden und sie den ollen Kuchenheym nicht heiratet !

    Was ist das Beste daran, erwachsen zu sein? Daß ich nicht mehr betteln muß "Nur noch dieses Kapitel, dann mach ich das Licht aus ... bitte!!! "

  • @Maryam

    Zitat

    Eine Anmerkung jedoch: Anhand des Klappentextes hätte ich erwartet, daß das Buch sich haptsächlich um das Leben von Alienor und Erik NACH deren gemeinsamer Flucht dreht - aber noch sind die beiden ja gar nicht vereint!


    Den Klappentext von dieser Ausgabe (ich denke es ist überall derselbe, oder?) finde ich sowas von schlecht! Man erwartet irgendeine Mittelalter-Emanzen-Geschichte. Hätte eine gute Freundin mir damals nicht gesagt, ich müsse das Buch uuuunbedingt lesen-ich hätte es sonst nicht getan. Wegen dem Klappentext. :-(


    Dagmar  
    Ihr Autoren habt keinerlei Einfluss auf den Klappentext, oder?

  • @Jeanne,
    Du hast die ISBN-Nr. ins das Feld fürs Thema geschrieben... Etwas weiter runter findest Du das Eingabefeld für die ISBN-Nummer... Dann erscheint das Buch auch unter Deinem Beitrag... ;-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Zitat

    Original von Jeanne
    @Maryam


    Den Klappentext von dieser Ausgabe (ich denke es ist überall derselbe, oder?) finde ich sowas von schlecht! Man erwartet irgendeine Mittelalter-Emanzen-Geschichte. Hätte eine gute Freundin mir damals nicht gesagt, ich müsse das Buch uuuunbedingt lesen-ich hätte es sonst nicht getan. Wegen dem Klappentext. :-(


    Dagmar  
    Ihr Autoren habt keinerlei Einfluss auf den Klappentext, oder?


    Da bist Du leider nicht die Einzige.
    Auch das Cover wird auf Lesungen immer wieder kritisiert, und Leute sagen mir, sie würden es kaufen weil sie es vorgelesen bekamen und das Gehörte gut fanden - nicht aber das Erscheinungsbild des Buches.
    Cover und Klappentext wird zumindest in meinem Verlag von Werbeleuten gemacht, deren Metier das Marketing ist. Wie das bei anderen Autoren läuft, weiß ich nicht.
    Ich durfte die Texte in begrenztem Maße redigieren, beim dritten Band waren die Termine dafür leider so eng, daß selbst das nicht mehr gelang, weswegen der Klappentext so ist, wie er ist.
    Wirklichen Einfluß habe ich nicht auf die äußere Gestaltung meiner Bücher.
    Gruß, Dagmar

  • Hallo Dagmar,
    die Cover besonders von "Freyas Töchter" und "Die Tage des Raben" gefallen mir aber wirklich gut! Und auch das von der Waldgräfin (Ausgabe siehe oben) finde ich absolut in Ordnung. Immerhin kein Mittelalter-Damen-Gemälde wie bei so vielen anderen ;-)

  • Was die Aufmachung angeht, können wir Autoren alle ein Liedchen singen. Und angesichts der Auslagen in den Buchläden kriege ich als jemand, der berufsmäßig selbst im Marketing tätig ist, speziell im TB-Sektor meist nur noch Kopfweh ... :-(
    Ich selbst habe bisher in Sachen Aufmachung schier unglaubliches Glück gehabt! :hop


    Zitat

    Original von Jeanne
    Immerhin kein Mittelalter-Damen-Gemälde wie bei so vielen anderen ;-)


    Zumal das keine "Mittelalter-Damen-Gemälde" sind, sondern meistens rotzschlechte Kopien des 19. Jhs. von Portraits aus Renaissance und Romantik, gezogen von Bildarchiven auf CD-ROM, die die Werbeagenturen im Grunde nur "abarbeiten".

  • Das Problem ist, daß man mit Cover und Titel für den Leser in eine Ecke gesteckt wird. Das Bild weckt ja eine Erwartungshaltung (man las ja auch hier was von 'Mittelalter-Emanzen-Roman' - das ist noch nett, ich hab schon ganz andere Dinge zu hören bekommen).
    Ich meinte auch nicht das Originalcover der Waldgräfin (der Titel stammt übrigens NICHT von mir!!!), sondern das zuletzt erschienene mit der Dame am Fenster. Das Cover vom Raben ist gewöhnungsbedürftig und erinnert wohl eher an einen blutigen Thriller. Mir gefällt es nicht.
    Die Texter, die den Klappentext zusammenbauen, lesen die Bücher meist nicht sondern bekommen Informationen darüber.
    Ja, Iris, Du hast wohl Glück gehabt, aber wenn Du eh aus dem Marketing kommst, wirst Du vielleicht anders ernst genommen *schiefgrins*

  • Zitat

    Original von Dagmar
    Ich meinte auch nicht das Originalcover der Waldgräfin (der Titel stammt übrigens NICHT von mir!!!),


    Die Die XYin- und Der/Die/Das ABC der/des/von DEF-Titel sind imzwischen schon zum Gespött geworden, aber das hält niemanden davon ab, damit endlos weiterzumachen. Und wie ich schon öfters vernommen habe, ist das Üble an diesen Titeln, daß man nicht mehr die Autoren wahrnimmt, nur noch der Massenwarencharakter bestimmter Geschichtentypen.


    Zitat

    Das Cover vom Raben ist gewöhnungsbedürftig und erinnert wohl eher an einen blutigen Thriller. Mir gefällt es nicht.


    Ich kann das verstehen. Wenn ich mir die Leseproben ansehe, ist das Cover "trendtechnisch" tatsächlich irreführend, da es wie ein Ami-Thriller mit Eso-Einschlag wirkt.
    Adererseits fällt es im historischen Regal unter all den miesen Portraitkopien vor lieblos nachretouchiertem Hintergrund auf -- was wiederum ein Vorteil ist.


    Zitat

    Die Texter, die den Klappentext zusammenbauen, lesen die Bücher meist nicht sondern bekommen Informationen darüber.


    Ich weiß. Wenn der Lektoratspraktikantin ein Exposé neben die Titelschutzliste gelegt und sie über den Inhalt nicht nur mal schnell mündlich instruiert wird, dann fällt das schon unter "bestens informiert".


    Zitat

    Ja, Iris, Du hast wohl Glück gehabt, aber wenn Du eh aus dem Marketing kommst, wirst Du vielleicht anders ernst genommen *schiefgrins*


    Nee, Autoren gelten als grundsätzlich inkompetent -- auch wenn sie im täglichen Leben berufstätig oder gar selbständig ihren Lebensunterhalt verdienen, da man ja vom Schreiben keine Familie ernähren kann.
    Bislang sind meine Erfahrungen diesbezüglich negativ, und es hat den heftigsten Einsatz und Zoff gekostet, daß das erste Cover nicht doch noch gegen den üblichen braun-bordellrot-schmuztziggelben Einheitsmüll mit dem nichtssagenden Ausschnitt eines Ölschinkens ersetzt worde wäre.
    Ich habe hier kartonweise Vorschauen liegen und schüttele nur noch den Kopf über die Geschmacksverirrungen ...

  • Dagmar
    Hm, dachte ich mir, dass der Titel "Die Waldgräfin" gar nicht von dir ist. Er passt auch irgendwie nicht zum Buch. Als ich das Buch gelesen habe, haben die Leute um mich rum immer gefragt: Oh, ist das Fantasy? Und ich: Nein, ganz normal, historisch, gänzlich ohne Fantasy...*seufz*
    Iris

    Zitat

    Zumal das keine "Mittelalter-Damen-Gemälde" sind, sondern meistens rotzschlechte Kopien des 19. Jhs. von Portraits aus Renaissance und Romantik, gezogen von Bildarchiven auf CD-ROM, die die Werbeagenturen im Grunde nur "abarbeiten".


    Rotzschlecht, soso. :grin :grin
    Ne, im Ernst, sowas ist einfach nur langweilig. Dass ihr Autoren das Cover nicht auswählen dürft, verstehe ich ja noch, aber nicht einmal den Titel? Das ist schon ziemlich der Hammer!

  • Na, man darf als Autor natürlich schon Vorschläge machen. Freya und der Rabe stammen von mir und wurden ja auch genommen (wobei mein Vorschlag 'Rabentage' gelautet hatte)
    Der Verlag beurteilt dann mit den Marketingleuten, ob der Vorschlag leseranimierend ist oder nicht.
    Für mein neues Projekt *aufmonatsendehofft* hab ich mir ganz genau überlegt, was ich will und auch ein Coverfoto ausgesucht.
    Mal sehen, was draus wird. Zumindest passt ein - Zitat "meistens rotzschlechte Kopien des 19. Jhs. von Portraits aus Renaissance und Romantik, gezogen von Bildarchiven auf CD-ROM" (wunderbar, würd mich sowas nie trauen zu schreiben) schon mal nicht zum Thema *grins*
    Diese Sache mit Titel und Cover ist wie schlechte oder überhebliche Kritiken - man muss wirklich lernen, das nicht an sich ranzulassen.

  • bitte schlagt mich jetzt nicht, aber soooooooooo schlecht finde ich die furchtbaren gemälde-cover gar nicht - rein marktwirtschaftlich betrachtet.
    denn letztendlich bewegen sie mich beim vorbeilaufen an einem bücherstapel dazu, mal kurz anzuhalten und nachzuschauen, was für ein buch da ausliegt.
    mittlerweile sind nämlich fast alle historischen roman damit "geschmückt" - und sehe ich so ein cover, denke ich mir "oh... was historisches... mal schauen, ob ich es kenne".


    also ich gestehe: ich finde die cover zwar nicht wirklich schön oder gar kreativ, aber offensichtlich wirken sie bei mir so, wie sie sollen :-)


    lg, Maryam

    Was ist das Beste daran, erwachsen zu sein? Daß ich nicht mehr betteln muß "Nur noch dieses Kapitel, dann mach ich das Licht aus ... bitte!!! "

  • Zitat

    Original von Jeanne


    Rotzschlecht, soso. :grin :grin


    Kunstgeschichtlich gesehen ist das allerdings tatsächlich so. Es handelt sich in den allermeisten Fällen um "Nachgemaltes", meist um Kopien von Kopien oder aus dem Gedächtnis.
    Bis zur Perfektionierung der Farbfotografie in der 2. Hälfte der 1950er Jahre, die die Herstellung von qualitativ hochwertigen Drucken, behalf man sich damit, daß derjenige, der sich so was wie einen Cranach oder Tizian oder Dürer in die gute Stube hängen wollte, dafür einen Lunsthändler beauftragte, der den Job an einen der vielen erfolglosen Akademieabsolventen weitergab.
    Das Teil war dann zwar zumindest mit dem Pinsel gefertigt, aber meist hastig hingepinselt, die Farben stimmen nicht, die Proportionen sind verfälscht, manche aus dem Gedächtnis gemalte Kopien sind schlichtweg seitenverkehrt usw. Schließlich konnte der schlechtbezahlte Kopist sich halt auch nicht die Zeit nehmen, die der ursprüngliche Künstler sich genommen hatte.
    Für Unternehmen, die Bilderservice anbieten (d.h. CD-Datenträger mit zahllosen Grafikdateien in druckfähiger Auflösung, die gewerblich verwendet werden dürfen, verkaufen) sind solche Kopien leichter und billiger aufzutreiben als die Originale der Alten Meister.
    Derlei CD-ROMS mit dem unterschiedlichsten Bildmaterial dienen den Werbeagenturen als Materialgrundlage für die Gestaltung von Bucheinbänden.

  • Nach einer Lesepause gestern (gezwungenermaßen aus Zeitgründen) bin ich jetzt mit Kapitel 15 fertig geworden. Sehr berührt hat mich in diesem Teil des Buches das Gespräch zwischen Erik und Alienor kurz vor der "Wasseprobe". Da wurde ganz klar deutlich, daß Erik's Gefühle weit über die Sache mit der Ehre hinausgehen, sondern daß da Tieferes dahinter steckt. Sehr gut hat mir die Schilderung der Abschieds-Nacht gefallen. So kann man eine Liebesszene auch darstellen, ohne haarklein ins Detail zu gehen, wie das ja oft in Romanen praktiziert wird. Die Darstellung fand ich richtig schön poetisch.
    Das Gefühlschaos, in dem Alienor sich befindet, ist gut nachzuempfinden. Immerhin sieht das Leben für sie sehr hoffnungslos aus.
    Was mir zu denken gab, ist die Geschichte mit der Wasserprobe. Für alle Seiten besser wäre doch vielleicht eine Untersuchung durch eine Hebamme gewesen. Aber wenn sich ihre Unschuld 100%ig geklärt hätte, wäre ja für die werten Herren keine Möglichkeit mehr geblieben, auf Alienor herumzuhacken. Mit seiner Bemerkung über Mönche und Frauen, trifft Erik da ja haargenau den Punkt.
    So, jetzt gehe ich den Rest lesen......

  • Wow, die Kapitel über Alienors Rückkehr in die Burg ihres Vaters, die Anklage wegen Zauberei und die Wasserprobe, die geplante Hochzeit und der Abschied von Erik waren einfach klasse.


    Da wollte ich das Buch am liebsten garnicht aus der Hand legen - und ausgerechnet bei so einem spannenden Buch habe ich im Moment so wenig Zeit zum lesen. *grummel*.


    Besonders interessant fand ich Alienors zwiespältige Gefühle gegenüber der Kirche und ihrem Glauben. Einerseits sind die Regeln für sie völlig selbstverständlich und es ist unheimlich, wenn sie angezweifelt werden und andererseits hat sie doch auch selbst immer wieder ihre Zweifel. Fand ich sehr überzeugend.


    Und das "Zuhause" des jüdischen Arztes gefällt mir sehr. Was mich ein wenig wundert ist, dass er so unbehelligt machen kann, was er will. Eigentlich hatte ich eine Durchsuchung seiner Räume schon viel früher erwartet.


    Aber jetzt werde ich weiterlesen und hoffe, dass die Hochzeit mit dem schmierigen Kuchheim nicht stattfindet. ;-)

  • Hm, das mit der "Wasserprobe" habe ich nicht so richtig verstanden....


    Wenn Alienor von selbst wieder aufgetaucht wäre, hätte das ihre "Schuld" bewiesen?


    Wie kam man auf solche abenteuerlichen Beweise? Gibt es dafür eine Grundlage in der Bibel?

  • So überführt man der Zauberei - im Hexenhammer mal alle Methoden richtig aufgeschrieben, sind Unschuldsproben dieser Art jedoch viel älter als der Hexenhammer.
    Man taucht die Delinquentin unter - bleibt sie unten, beweist es ihre Unschuld (dann ist sie zwar tot aber unschuldig, was vor dem Jüngsten Gericht eine Rolle spielt) - taucht sie wieder auf, beweist es ihre Schuld, weil das Wasser als reines Element alles Unreine abstößt, dann kann man sie ruhigen Gewissens ihrer gerechten Strafe zuführen.
    Ebenso die Feuerprobe - bleibt die Haut heil, wenn man das glühende Eisen anfasst, ist man ebenso rein wie das reinigende Feuer - treten Verbrennungen auf, ist das ein Beweis, daß es Reinigungsgrund für das Feuer gibt - also Schuld bei der Person, die anfasst.
    Zumindest bei dieser Probe ist bekannt, daß man versucht hat zu manipulieren.
    Priesterideen halt.:rolleyes