Das geradezu unanständig neugierige Frauenzimmer namens Iris Kammerer kann leider nix zum Thema "Waldgraf" finden, erinnert sich aber dunkel, daß es im frühen und hohen MA spezielle gräfliche Lehen gab, die die Hege und Bewirtschaftung der Forste (nemora) betraf. Möglich daß sich daraus eine volkstümliche Bezeichnung entwickelt hat?
Irgendwo hab ich das mal im Zusammenhang mit den Landgrafen von Thüringen gefunden, die ja auch mit den großen Wäldern rund um Eisenach anfingen ... Aber weiß der Kuckuck, wo das war ...
'Die Waldgräfin' - Kapitel 16 - ENDE
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Oh, Thüringen ist ja weiiit weg von der Eifel, wo auch im Mittelalter schon die eher Einfachen saßen
Wie gesagt - der Titel kam vom Verlag, und ich glaube, denen war nicht klar, auf welch geschichtswissenschaftlich vermintes Terrain sie sich mit derlei Titelschöpfungen begeben.
Nachdem der Lindauer Literaturschmaus gestern abgesagt wurde, muss ich nun nicht mehr befürchten, bei solchen Fragen rot zu werden
Ansonsten gilt: die "Waldgräfin" gibts nicht wirklich - klingt aber nett. -
Eigentlich war 's andersherum: Als die Eifler, die zum stolzen Brabant gehörten, schon richtig zivilisiert waren, hockten die Hessen und Thüringer noch auf den Bäumen.
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Zitat
Original von Dagmar
Nachdem der Lindauer Literaturschmaus gestern abgesagt wurde, [...]Wieso das denn?!
LG
Angelcurse -
Krankheitsfall beim Veranstalter, so wurde mir mitgeteilt.
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so, nun hab ich auch "die tage des raben" verschlungen
die ganze trilogie hat mir sehr sehr gut gefallen, vor allen dingen auch der wechsel von alienors charakter - von dem naiven mädchen zur starken frau.
als ich "die tage des raben" anfing, wollte ich schon hier schreiben, daß ich bittebittebitte noch einen vierten band lesen möchte
aber der abschluß der trilogie ist so gelungen - es ist wohl wirklich ein abschluß *seufz*
ich könnte mir auch keinen vierten band um erik und alienor mehr vorstellen - auch die beiden müssen mal zur ruhe kommen, sonst wird es irgendwann unglaubwürdig.ich bin zwar etwas traurig, daß es nicht weitergeht, aber andernseits.....
wer weiß, vielleicht geht es ja eines tagen mit alienors töchtern weiter?dagmar, darf ich mal fragen, wann dein nächstes buch rauskommt und in welcher epoche es spielen wird?
lg, Maryam
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Gestern bin ich fertig geworden, mit der Waldgräfin.
Die letzen 200 Seiten waren ein Tortur,
denn Du, liebe Dagmar, gönnst den armen Lesern ja wahrhaftig erst nach der letzen Seite ein Aufatmen. Toll gemacht - DANKE
Beunruhigt hat mich, warum Alienor sich so wenig vom Büßgedanken lösen konnte. Warum konnte sie diese Verblendung dieser widerlichen Priesterbrut nicht erkennen.
Genial, wie die Herren angekrochen kommen - jetzt sei ja genug mit büßen ... sie wäre ja schon ganz hässlich - ... So ist's Recht - erst die kirche missbrauchen - und dann, wenn es einem wieder in den Kram passt - nein - so nicht meine Herrn. *fein*
Und furchtbar grausam, dass der Jude nun für alles büßen musste. Die Figur hast Du so toll gestyled.
Die Auflösung am Ende, löste dann auch das letze Rätsel, die Verblendung von Fulko - hat mir gefallen. Warum aber musste der oberste Jude von Köln (ich hab den Namen vergessen) Erik so überaus deutlich klarmachen, dass er nicht mehr kommen darf? - War er enttäuscht, dass die beiden zur Hinrichtung kamen? Oder hat er Angst? Oder ?
Das ist die Frage, die mir offen blieb.
Jetzt muss Freya her ...
Danke für die vielen schönen Stunden
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Guten Morgen,
danke für die Blumen, binchen Freut mich, anderen schlaflose Nächte zu bereitenLevi Aureus hat in der Tat Angst.
Die Juden hatten in den Jahren des Erzbischofs Anno in Köln relative Ruhe, und in Köln ging es ihnen noch besser als anderswo. Anno jedoch schuldete ihnen Geld - und so war es trotzdem eine labile Sache und jedes kleinste Vorkommnis konnte neuerliche Restriktionen zur Folge haben. Deswegen schotteten sie sich ab. Die Verbrennung eines jüdischen Zauberers rüttelt eine Stadt auf - man kann sich vorstellen, daß die Emotionen hochkochen und daß ruckzuck ein Pogrom enstehen kann.
Ich fand es nachvollziehbar, daß sich solcherart Gefährdete sofort zurückziehen und jegliche Kontakte mit Christen (die ihnen schaden könnten, man weiß ja nie) abbrechen. -
Zitat
Original von binchen
Beunruhigt hat mich, warum Alienor sich so wenig vom Büßgedanken lösen konnte. Warum konnte sie diese Verblendung dieser widerlichen Priesterbrut nicht erkennen.
Binchen, es lohnt sich, den nächsten Band zu lesen. Da macht Alienor eine schöne Bemerkung, die für mich ihre Weiterentwicklung verdeutlicht: "Kein Priester der Welt und kein Gott kann eine weise Frau davon abhalten, weise zu sein."
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@ Dagmar
ich habe es als etwas störend empfunden, daß die Ich-Erzählerin mir schon sehr früh sehr viele Hinweise auf ihre Schwangerschaft gibt, selbst aber lange nichts davon merkt. Die Erklärung ist sicherlich, daß sie die Anzeichen gar nicht deutet, weil sie mit der Bewältigung ihrer Probleme beschäftigt ist, aber dennoch...
Was war für Dich der Hintergrund so früh mit diesen Anzeichen zu beginnen? Da Alienor die Schwangerschaft nicht wahrnimmt, wäre es doch auch möglich gewesen, die für sie unwesentlichen Wahrnehmungen gar nicht erst zu erwähnen.
(Bin übrigens gestern fertig geworden. Mein Abschlußstatement kommt noch, aber ich mag es erst noch ein wenig setzen lassen...)
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Ja, du hast recht, sie selber realisiert das gar nicht, daß sie schwanger ist.
Ich habe relativ früh damit angefangen, weil mich in anderen Erzählungen immer störte, daß man von einer Schwangerschaft überfallen wurde, und dann war entweder alles wunderschön oder ganz furchtbar.
Eine Frau merkt ja durchaus, daß was anders ist mir ihr (Ausnahmen gibt es immer) - aber in der speziellen Situation - Alienor - gehört ein gerüttelt Maß an Verdrängung dazu, denn immerhin war die Nacht mit Erik schlimmer als Unzucht, das Ergebnis derselben mithin namenlos sündhaft. Außerdem steigert sie sich in ihren Verlust hinein und die Anzeichen verwischen.