Das Buch ist mir beim Aufräumen in die Finger gefallen. Es ist schon eine Weile her, seit ich es gelesen habe.
Kurzbeschreibung:
Die Amerikanerin Ella ist einem Rätsel aus der Vergangenheit auf der Spur. Seit sie sich mit ihrem Mann in der französischen Provinz niedergelassen hat, träumt sie jede Nacht sehr intensiv und beängstigend - doch alles, woran sie sich erinnert, ist der Klang von Stimmen, die etwas in einer unbekannten Sprache rezitieren. Begleitet wird der fremdländisch anmutende Gesang von einer seltsamen Farbwahrnehmung: "Das dunkelste Blau", das man sich vorstellen kann. Ella beginnt, sich mit der Geschichte ihrer calvinistischen Vorfahren zu beschäftigen, die aus dieser Gegend stammen. Unterstützt von dem Bibliothekar der Kleinstadt, einer höchst undurchsichtigen Gestalt, durchstöbert sie alte Archive und Kirchenregister. Am meisten interessiert sie ein junges Mädchen aus dem 16. Jahrhundert: Isabelle de Moulin, wegen ihrer roten Haare "La Rousse" genannt. War sie eine Hexe? Was hat sie mit dem Schicksal von Ellas Familie zu tun? Und bekommt nicht Ellas Haar allmählich einen rötlichen Schimmer - o der ist das eine Sinnestäuschung?
Die Autorin:
Tracy Chevalier, geboren 1962, wuchs in Washington D. C. auf. 1984 zog sie nach London, wo sie als Lektorin arbeitete. Bei List erschien 1999 "Das Mädchen mit dem Perlenohrring", das zu einem der international erfolgreichsten Bücher des Jahres avancierte und mit dem sich Tracy Chevalier in die Herzen des deutschen Publikums schrieb. Tracy Chevalier lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in London.
Meine Meinung:
Das Buch hat mich vielleicht besonders gefesselt, weil ich es während eines Frankreichurlaubs gelesen habe, und so "in der Geschichte" war. Die Protagonistin Ella, eine moderne Amerikanerin, fühlt sich in ihrer neuen Heimat Frankreich noch nicht so richtig wohl und vertreibt sich die Langeweile ein wenig mit Ahnenforschung.
Immer tiefer verliert sie sich in der Lebensgeschichte einer Vorfahrin und man hat den Eindruck, dass ihr die Wirklichkeit langsam entgleitet und sie sich immer mehr mit ihrer Vorfahrin, Isabelle identifiziert. Vielleicht liegt es daran, dass sie in ihrer neuen Umgebung ähnlich wie Isabell nicht angenommen wird und die Rolle einer Außenseiterin spielt. Die beiden Figuren verbindet eine Art Seelenverwandschaft und Ella möchte unbedingt hinter das Geheimnis um Isabell und ihr Verschwinden kommen.
Teilweise überspannt die Autorin für meinen Geschmack den mystischen Bogen und manche Wendung der Geschichte nimmt man ihr nicht ab. Trotzdem bleibt das Buch spannend und ich konnte es während des Urlaubs in Südfrankreich nur widerstrebend aus der Hand legen.
Wen die manchmal mystischen Elemente nicht zu sehr stören, findet hier einen spannenden Kriminalroman, der zwischen dem heutigen Frankreich und dem des 16. Jahrhunderts wechselt.
edit: hier kommt die ISBN, hatte ich vergessen