Die Tochter des Advokaten / Die Farbe der Revolution - Kirsten Schützhofer

  • Ich bin auch ziemlich angefixt worden durch die Lobpreisungen hier und hab mir das Buch inzwischen zugelegt. Obwohl es eigentlich nicht in meiner bevorzugten Zeit spielt.
    Ich habe es für den Urlaub Ende Dezember zurückgelegt, das es so schön handlich ist. Hoffentlich kann ich bis dahin die Finger davon lassen, da ich ziemlich neugierig bin

  • Zitat

    Original von Liesbett
    Und ein Hoch auf Pelican, die ihre Einflussmöglichkeiten ja sehr geschickt einsetzt. Gibt es eigentlich die Möglichkeit, die Rezensentin oder den Rezensent des Jahres zu wählen? Pelican wäre da eine heiße Anwärterin.


    Huhu Liesbett,
    danke für den Gedankenanstoß, klick :wave

  • Zitat

    Original von Liesbett
    Und ein Hoch auf Pelican, die ihre Einflussmöglichkeiten ja sehr geschickt einsetzt. Gibt es eigentlich die Möglichkeit, die Rezensentin oder den Rezensent des Jahres zu wählen? Pelican wäre da eine heiße Anwärterin.


    Danke, daß Dir meine Rezi so gut gefällt. Ich kann Dir aber versichern, daß es auch Bücher gibt, bei denen gar nichts geht...

  • Pelican
    Ich denke, die Leute loben dich nicht umsonst. :anbet
    Magali und Tom leisten auch gute Arbeit und warum sollte das nicht mal in gerechter Form anerkannt werden? Das dient alles der Qualität.


    Wolke
    Bin ein wenig gerührt und auch geehrt, dass mein Vorschlag SOFORT solch eine Wirkung zeigt. Dankeschön.

  • ach ja ich vergass noch meine letzten Eindrücke hier zu schreiben ....


    Zum Schluß fand ich wurde es immer spannender, das man gar nicht das Buch aus der Hand legen konnte....


    Besonders traurig fand ich das Ende....


    Ich könnt mir einen Fortsetztungsroman vorstellen.... (Wie sich Sopies Leben weiterentwickelt hat.....)


    Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Büchereulen....!



    :wave

  • Ein hervorragendes Buch, das in allen Bereichen überzeugt, vor allem sprachlich und in der Charakterzeichnung.
    Die eigentliche Hauptfigur dieses Romans ist das historische Ereignis "französische Revolution", das aus vielen Perspektiven beleuchtet wird. Die Stimmung der damaligen Zeit und die dramatischen Entwicklungen werden deutlich.
    Der erste Teil des Buches schildert die Ausgangssituation: Den eleganten Adel, die notleidende Bevölkerung. Im zweiten Teil wird der eigentliche Umsturz in vielen Schlaglichtern beleuchtet, die manchmal schnell wie ein Blitzlichtgewitter aufeinanderfolgen. Der dritte Teil beschäftigt sich dann mit den Auswirkungen der Revolution. Das Ende ist ein wenig bitter, was meines Erachtens auch sehr gut zum Handlungsverlauf passt.
    Alle Ereignisse werden durch die Erlebnisse der Protagonisten nachvollziehbar, auf Grund der sprachlichen Meisterschaft des Textes würde ich sogar sagen: erfahrbar. Die Hauptfiguren sind dabei außergewöhnlich "echt", es gibt keine Quotenschurken und keine Engel, alle sind Menschen mit Stärken, Schwächen, Licht und Dunkel. Man kann sie mögen, man kann sie verabscheuen, sie geben einem Rätsel auf, man kann seine Einstellungen zu ihnen auch im Laufe des Romans wechseln, denn in so stürmischer Zeit wird so mancher vom Wandel ergriffen und oft werfen spätere Informationen ein neues Licht auf frühere Ereignisse.
    Dass dieser Roman ein Erstlingswerk ist, erstaunt mich zutiefst. Für mich handelt es sich eindeutig um ein Meisterstück.
    ====
    Noch eine Bemerkung: Falls Ihr das Buch lesen wollt, lest nicht den Klappentext, sonst werdet Ihr übel gespoilert.


  • Oh das hast du sehr schön geschrieben, Bernard.
    Und obwohl ich das Ende als bittersüß bezeichnen würde, ist es trotz des Todes gewissermaßen ein hoffnungsvolles Ende. Und das auf eine ganz und gar nicht plumpe Art und Weise.


    Und ich denke fast, es ehrt die Autorin, dass es zwei Einzelthreads wert ist [war], dieses Buch. :grin

  • Eigentlich kann ich mich den beigeisterten Meinungen zu dem Buch nur anschließen. :anbet


    Meine Meinung:


    Der Handlungsrahmen erstreckt sich über gut zwei Jahrzehnte und diese Zeit braucht es, um dem Thema gerecht zu werden. Mit reicher Detailkenntnis der Französischen Revolution erzählt die Autorin nicht nur die lebendige Geschichte des Findelkinds Sophie Fouquet, es bekommen auch Personen aus anderen Gesellschaftsschichten eine eigene Stimme, wodurch ein vielschichtiges Bild jener Zeit entsteht. So unterschiedlich die politischen Positionen und gesellschaftlichen Ansichten während der Französischen Revolution waren, so spannend ist auch das Aufeinanderprallen der verschiedenen Charaktere. Verrat versus Loyalität, Liebe contra Vernunft, eigener Wille gegen Fremdbestimmung. Bei dieser explosiven Mischung von Gefühlen gelingt der Autorin das Kunststück, niemals in Schwarz-Weiß-Malerei oder kitschige Darstellungen abzugleiten. Ein Roman, der auch von vielen Andeutungen lebt, manches unausgesprochen lässt und zum Mitdenken auffordert. Ein hervorragendes Debüt, das Lust auf mehr macht.


    Sina :wave