Abtauchen in eine andere Welt....

  • Immer öfter kommt es mir so vor, als wäre ich in der Geschichte die ich gerade lese. Ich fühle mit den Figuren mit, ich habe das Gefühl, jede Regung mit zu erleben und was um mich herum geschieht, das merke ich nicht mehr.


    Geht es manchen hier genau so?


    Es ist verrückt. Ich bin oft so vertieft in ein Buch, dass ich gar nicht merke, wenn mich jemand anspricht. Und wenn ich dann aus dem Buch wieder "auftauche" habe ich das Gefühl, als wäre ich in einem Traum, in einer anderen Welt gewesen. Das ist einerseits ein tolles Gefühl, andererseits frage ich mich oft, wie das geht.


    Nicht mal Musik oder lautes Getöse um mich herum stört mich dann mehr. Das Buch nimmt mich vollends in seinen Bann und ich bin ein Teil davon.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

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  • Jein. Also, ich fühle mich nicht "als Bestandteil" der Handlung.


    Aber wenn das Buch gut ist, dann tauche ich auf jeden Fall so tief ein, daß ich erst auf wiederholtes Ansprechen (innerlich ungehalten) reagiere.


    Außerdem muß ich verteufelt aufpassen, daß ich auf dem Weg von/zur Arbeit bei der richtigen Haltestelle aussteige und nicht erst drei Stationen weiter aus meinem Buch auftauche. :-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Was mir letztens passiert ist: In den fünf-Minuten-Pausen lese ich immer ein paar Seiten und ich war so versunken in das Buch, dass mich der Lehrer zweimal ansprechen musste.


    So kann man, denke ich, die Qualität der Geschichten beurteilen. Geschichten, in die man schlecht einsteigen kann und die man nicht wie einen Film miterlebt, die lassen sich schwerer lesen.

    Ich, ohne Bücher, bin nicht ich.


    Bücher sind lebensnotwendig. Ohne Bücher existiere ich. Aber ich lebe nicht.

  • Ich fühle mich zwar auch nicht gerade als Bestandteil der Handlung, aber genau dieses "Abtauchen" in die Geschichte ist einer der Gründe, weshalb ich überhaupt lese.
    Das macht ein gutes Buch für mich aus.


    Viele Grüße
    Shirat

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Zitat

    Original von Shirat
    Ich fühle mich zwar auch nicht gerade als Bestandteil der Handlung, aber genau dieses "Abtauchen" in die Geschichte ist einer der Gründe, weshalb ich überhaupt lese.
    Das macht ein gutes Buch für mich aus.


    Viele Grüße
    Shirat


    Genau! Wenn ich nicht abtauchen kann - fehlt mir am Buch was!

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Hallo,


    mir passiert das eigentlich selten, aber immerhin.


    Als ich Hennens "Die Elfen" gelesen habe zum Beispiel, da war ich krank, lag im Bett und hatte richtig viel Zeit. Und diese Welt, wie sie dort beschrieben wurde, hat mir sehr gut gefallen, da war ich auch richtig "drin". An diesem einen Tag habe ich auch meinen Tagesrekord gehabt, ich glaube es waren 400 Seiten. Und dann noch kleine Schrift und sehr hohe Seiten!


    LG
    Angelcurse

  • Wenn ich lese bin ich erstmal der Beobachter der Handlung und Stelle mir dabei das Geschehen bildlich vor.
    Anschließend tauche ich dann nochmal in die Geschichte ein indem ich mir vorstelle das ich auch Teil der Handlung wäre und in der Welt in der das Buch spielt lebe. Das macht mir ungeheuren Spaß. Vor allem bevor ich einschlafe mache ich das gerne und manchmal ist daraus schon ein richtig spannender Traum geworden.


    Deshalb mag ich auch Fantasy, Sience Fiction, Horror und historische Romane so sehr, weil ich damit in eine genzlich andere Umgebung tauchen kann, in der es Dinge gibt, bzw. Dinge geschehen die in der realen Welt nicht geschehen können.


    Oben genanntes macht für mich auch den Reiz des Lesens aus. Es regt meine Fantasie an und bringt mich zum träumen und dadurch zum entspannen.

  • Hi!


    Was da beschrieben wird ist das Phänomen, das für mich die guten Bücher ausmacht, was ich "Rauschbücher" nennt, wo nicht ich das Buch lese, sondern umgekehrt - zumindest kommt mir das oft so vor. Ist also nicht bei jedem Buch so. Dafür ist es immer wieder herrlich, wenn es passiert.


    Bye,


    Grisel

  • Zitat

    Original von Grisel
    Was da beschrieben wird ist das Phänomen, das für mich die guten Bücher ausmacht, was ich "Rauschbücher" nennt, wo nicht ich das Buch lese, sondern umgekehrt - zumindest kommt mir das oft so vor. Ist also nicht bei jedem Buch so. Dafür ist es immer wieder herrlich, wenn es passiert.

    Geht mir genauso! Zur Zeit habe ich gerade ein Rauschbuch in Arbeit: "Die Leute von Zelary" von Kveta Legatovna. Manchmal muss ich aber auch auftauchen, um mich von dieser Intensität zu erholen, nachzudenken und ein bißchen nachzugeniessen. Etwa, so wie man eine ganze Tafel Schokolade nicht auf einmal essen kann.

    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das nicht allemal das Buch.
    Georg Christoph Lichtenberg