Susanne Osthoff nach der Entführung

  • Ich habe das Interview nicht gesehen, aber im I-Net bei Spiegel, Stern, Focus darüber gelesen und die Fotos gesehen.


    Mir kommt Susanne Osthoff insgesamt nicht knusper vor. Auch wenn sie üblicherweise keinen Kontakt zu ihrer "Familie" pflegt... daß sie sich noch nicht einmal nach ihrer Freilassung ganz kurz meldet, finde ich unbegreiflich. Aber gut, man weiß nicht, warum diese Familie keine mehr zu sein scheint (zumindest, was Susanne Osthoff angeht).


    Ich habe auch irgendwo von Gerüchten gelesen, die Entführung wäre vorgetäuscht gewesen, um mit dem erpressten Geld ein Krankenhaus und ähnliche Projekte zu finanzieren. Allerdings weiß ich nicht, ob da ein Funken Wahrheit drinsteckt oder nicht. Wenn dem so wäre, wäre es ein grundverkehrter Ansatz für eine an sich lobenswerte Sache.


    Aber hier ist es so wie mit vielen anderen Dingen im Leben: Nix g'wiß weiß mer net. :-(

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • für mich ist es einfach unbegreiflich, dass sie nach ihrer Entführung in diesem Land bleibt.....da ist der Aspekt der Vortäuschung wahrscheinlich gar nicht so weit her. Es gibt doch sicher noch andere Orte, wo sie ihrem Beruf nachgehen kann....ich verstehe es einfach nicht.
    Es grenzt doch schon fast an Ignoranz, was diese Frau macht.
    Ich persönlich kann den Namen Osthoff nicht mehr wirklich hören-----


    Heute morgen kam in den Nachrichten dass der Bruder von ihr in eine geschlossene Anstalt eingewiesen wurde, er kam mir allerdings schon immer ein wenig "gaga"vor. Er soll mit einem blutverschmierten Messer aufgegriffen worden sein.

  • Nein, das besagte Interview kenne ich nicht, aber was ich so gelesen und gehört habe über die Osthoff-Angelegenheit finde ich so einiges doch sehr seltsam. Allerdings kann ich auch verstehen, dass man familiäre Zwistpunkte jetzt nicht in der Offentlichkeit breittreten will.
    Was ich jedoch nicht begreifen könnte, wäre, wenn Susanne Osthoff nach diesem Zwischenfall im Irak bleiben würde, denn käme es zu einer weiteren Entführung, wäre die Bundesregierung wiederum verpflichtet, sich finanziell oder wie auch immer für ihre Freilassung zu kümmern.

  • ...ich denke, Frau Osthoff ist, ob nun gaga oder nicht, eine freie Frau, die tun und lassen kann, was sie will - wenn sie allerdings wieder zurück will, dann soll sie ihren Paß hierlassen. Denn es kann ja nicht angehen, dass die Bummelrepublik nochmals verpflichtet wäre, sie rauszuhauen, wenn sie sich sehenden Auges NOCHMAL in Gefahr begibt. Und. den sogenannten Lebensmittelpunkt hatte sie offensichtlich seit Jahren im Irak, ist ja auch mit einem Iraki verheiratet (gewesen?!) - und dass das erste Interview bei Al Djazeera (schreibt man komplett anders, gell?) gegeben wurde sagt auch eine Menge...nein, es gibt definitiv Menschen, die wirklich Hilfe brauchen, da muss man eine Susanne O. nicht doppelt und dreifach rauspauken.
    Aber wie immer bei solchen Sachen - die komplette Wahrheit wird wohl nie ans Licht kommen, auch die Behörden halten sich ja recht bedeckt. Allerdings hatte ich bei den Interviews mit den an der Befreiung beteiligten Beamten immer das Gefühl, dass sie mit dem Kopf geschüttelt haben...

  • Ich hab wenig Verständnis dafür, dass sich Leute bewusst in Gefahr begeben, Auf Hilfe hoffen und dann doch wieder ins nächste Fettnäpfchen treten. Dann sollen sie wirklich bleiben wo der Pfeffer wächst. Und zwar ohne deutschen Pass.


    Irgendwann wollte glaube ich auch mal eine der Eulen wegen irgendeinem Gänsegeier in so ein Gefahrengebiet. Tierliebe hin oder Her, dann bitte alles auf eigene Gefahr.

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Ich hab irgendwo nur gehört, dass das auswärtige Amt eine Warnung ausgesprochen haben soll und dass die Bundesrepublik deswegen nicht mehr verpflichtet ist, Frau Osthoff da noch einmal rauszuholen, wenn was passiert.
    Denn sie wurde ja nun zur Genüge gewarnt. Wie offiziell so eine Warnung ist, weiß ich leider nicht.
    Reicht so etwas wirklich, um ihr dann nicht noch einmal helfen zu müssen?

  • Meine persönliche Meinung lautet: SELBST SCHULD!
    Wer sich in solch einem *Krisengebiet* aufhält muß meiner Meinung nach mit soetwas rechnen...
    Alles andere ist naiv und blauäugig.
    Sollte Frau Osthoff nun wieder in den Irak reisen, würde ich sagen, die Dame hat sie nicht mehr alle und gehört eingewiesen.... aber das ist nur meine persönliche Meinung.


    Mal davon abgsehen, vertrete ich den Standpunkt, daß eine Regierung nicht erpressbar sein sollte. Ich würde es also ablehnen, ein Lösegeld für was auch immer zu zahlen. :-]

  • Zu diesem ZDF-Interview ein Artikel in der heutigen


    FAZ


    LG Dyke, der teilweise anderer Meinung ist, als hier mehrfach geäußert, dem aber vernünftige Quellen, neben den Journalisten-Gegegenseitig-abschreibe-Informationen, für einen endgültige Meinungsbildung fehlen.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Ich schliesse mich mal Dyke an. Wir wissen hier alle viel zu wenig, um uns darüber ein abschliessendes Urteil über Frau Osthoff erlauben zu können.


    Sollte sie tatsächlich noch mal entführt werden, werden die Diplomaten sicher anders verhandeln, als beim ersten Mal. Die Bundesregierung kann es sich sicher nicht erlauben, bei einer erneuten Entführung nicht zu reagieren, aber sicher laufen solche Gespräche dann abseits von den Augen der Presse sehr viel verhaltener ab.


    Etwas verständnislos habe ich auch auf die Entführung der Familie Chrobog reagiert. Was treibt eine Familie mit Kindern dazu, in einem Krisengebiet Urlaub zu machen. Noch viel weniger kapiere ich, dass das jemand tut, der als Staatssekretär im auswärtigen Amt während seiner Berufstätigkeit selbst entführte Menschen freigepaukt hat. :gruebel War er vielleicht aufgrund seiner Tätigkeit etwas unvorsichtig geworden?

  • Idgie:
    Ein abschließendes Urteil ist aufgrund von Presseinfos eigentlich meistens nicht möglich.
    Du mußt aber doch zugeben, daß Frau Osthoff sich in diesem viel zitierten Interview äußerst verwirrend äußert. Ich habe es nicht geschafft ihr zu folgen, bzw zu verstehen, was diese Frau eigentlich will. (Und ich habe wirklich oft mit Menschen zu tun bei denen ich aufgrund von Sprachproblemen erstmal nur erahnen muß, was sie mir sagen wollen.... ich hab also aus meiner Sicht eine gewisse Übung mit Kauderwelsch....)


    Natürlich hat Frau Osthoff traumatische Erlebnisse hinter sich, aber von einer offenbar gebildeten Frau kann ich schon erwarten, daß sie auf Fragen reagiert, bzw. in ganzen Sätzen spricht, wenn sie denn verstanden werden will........

  • Zitat

    Original von Idgie
    Ich schliesse mich mal Dyke an. Wir wissen hier alle viel zu wenig, um uns darüber ein abschliessendes Urteil über Frau Osthoff erlauben zu können.


    Dito!


    Man sollte auch mal in Betracht ziehen, daß die Frau für humanitäre Leistungen ihr Leben aufs Spiel gesetzt hat und im krisengeschüttelten Irak sicherlich als ein positives Exempel für "die Deutschen" dasteht -- auch das ist eine Leistung für unser Land.


    Die heutige Süddeutsche liefert ein Interview mit Cinur Ghaderi (Psychotherapeutin im Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge, Düsseldorf): [URL=http://www.sueddeutsche.de/,tt1m3/deutschland/artikel/198/67131/]»Verhaltensauffälligkeiten, die bei Überlebenden extremer Gewalt beobachtbar sind«[/URL]



    Zitat

    Etwas verständnislos habe ich auch auf die Entführung der Familie Chrobog reagiert. Was treibt eine Familie mit Kindern dazu, in einem Krisengebiet Urlaub zu machen. Noch viel weniger kapiere ich, dass das jemand tut, der als Staatssekretär im auswärtigen Amt während seiner Berufstätigkeit selbst entführte Menschen freigepaukt hat. :gruebel War er vielleicht aufgrund seiner Tätigkeit etwas unvorsichtig geworden?


    Chrobrog war auf Einladung der jemenitischen Regierung dort; in diesem Fall geht man eigentlich davon aus, daß man geschützt wird, und eine Ablehnung der Einladung hätte dort durchaus als Beleidigung verstanden werden könne. Auch solche privaten Besuche von "hohen Tieren" haben politische und repräsentative Aspekte.


    Die Entführung hingegen war in diesem Fall wohl ein klassischer Fall von "Gelegenheit macht Diebe" ... :rolleyes

  • Auch über Chrobogs weiß ich nur, was in der Zeitung steht. Nach der Berichterstattung wird er als umsichtiger Mann und geschickter Diplomat beschrieben, und nicht als Mensch, der sich und seine Familie unüberlegt in Gefahr begibt. Dann wird berichtet, dass die Familie sich zum Zeitpunkt der Entführung allein in einem Restaurant aufgehalten hat, getrennt von der Reisegruppe, mit der sie unterwegs waren. Von einer Einladung der Regierung habe ich bisher nichts gehört. Aber auch in diesem Fall wird die Meinungsbildung schwierig sein.


    @BJ
    Ich habe das Interview nicht gesehen und daher auch nicht mitgekriegt, wie weit Frau Osthoff neben sich stand. Keine Ahnung, ob das nun auf die Spätfolgen der Entführung zurückzuführen ist, oder ob sie öfter merkwürdig reagiert. Man müsste sie schon öfter, als einmal beim Interview erleben, um sie einschätzen zu können.
    Ganz offensichtlich liegt ihr Lebensmittelpunkt aber nicht in Deutschland und sie ist dort mehr zuhause, als hier. Allein aus diesem Grund kann man vielleicht nachvollziehen, dass sie wenig Interesse hat, hier zu sein. Nicht jedem ist gegeben, vor Fernsehkameras und einer breiten Öffentlichkeit eindrucksvoll aufzutreten.

  • Gerade bei der Osthoff-Geschichte liegt soviel im Dunkeln. Aber was ihre Familie angeht... das ist eigentlich Privatangelegenheit.


    Was uns natürlich zur Frage führt: Was "muß" die Öffentlichkeit wissen? Wieweit geht das Recht auf Information? Frau Osthoff - so unsympathisch sie mir zugegebenermaßen auch ist und so "seltsam" sie auch rüberkommt - hat genauso wie jeder andere auch das Recht auf ihre Privatsphäre.


    Nur "wir" meinen nur zu gerne, da "wir" ja alle in die Befreiung involviert waren, ein Recht auf allumfassende Information zu haben.


    Ansonsten stimme ich Dyke ebenfalls vollumfänglich zu.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • @ Idgie
    Wenn du es nicht gelesen hast, dann brauche ich mit dir ja auch nicht über den Inhalt dieses Interviews zu reden..... oder?
    Es ging auch nicht darum, daß sie nicht eindrucksvoll aufgetreten ist, sondern sie hat unzusammenhängenden Schwachfug erzählt. Ich konnte diesem Text keinerlei Sinn entnehmen.


    Ich maße mir auch keineswegs an sie nach diesem Interview einschätzen zu können, ich äußere lediglich meine Meinung und die lautet nun mal, daß sie offenbar - entweder zur Zeit oder schon immer - ein wenig neben sich steht.


    Von mir aus, kann sie ja auch gerne wieder dahin zurückkehren, wo sie sich wohl fühlt, aber meiner Meinung nach ist sie dann an allen weiteren Dingen selbst Schuld und aus meiner Sicht hat sie damit das Recht auf Hilfe verwirkt. Wenn ich mir an einer Herdplatte die Finger verbrenne, fasse ich ja auch kein zweites Mal dran oder?



    @ Batcat
    Ich möchte keine Infos zu ihrer familiären Situation. Aber wenn jemand bereit ist ein Interview zu einem bestimmten Thema zu geben, dann sollte er sich zu diesem Thema auch äußern. Frau Osthoff ist auf keine der Fragen der Journalistin eingegangen und reagierte jedes Mal wenn sie wieder auf das Thema zurück geführt werden sollte äußert schnippisch und mit unzusammenhängenden Wortfetzen.
    Wenn ich eine Message unters Volk bringen will, dann mache ich das auf andere Weise..... :-]