Louise Erdrich - Die Rübenkönigin

  • OT: The Beet Queen


    Über die Autorin
    Louise Erdrich, geb. 1954, studierte amerik. Literatur. Sie lebt mit ihrem Mann und drei adoptierten, sowie zwei eigenen Kindern in New Hampshire.


    Klappentext
    Während eines brütendheißen Sommers wird Dot Adare zur Rübenkönigin gewählt. Genau wie ehemals ihre Großmutter gewinnt sie zusätzlich einen Freiflug mit einem Doppeldecker. Adelaide allerdings kehrte von diesem Abenteuer nie zurück... Ausgangspunkt einer ebenso grotesken wie anrührenden Familienchronik der großen amerikanischen Erzählerin, deren Roman "Liebeszauber" Philip Roth bereits ein "phantastisches Debut" nannte.


    Meine Meinung
    Es ist schon ein paar Jährchen her, daß ich das Buch las (es ist mir erst heute wieder beim Umräumen des Bücherregals in die Finger gefallen), aber die erzählte Familiengeschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich habe heute darin geblättert und war gleich wieder in der liebenswert und leicht schrullig erzählten Geschichte der Familie gefangen. Sollte ich wohl noch mal lesen ;-).

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Das Buch der Autorin habe ich auch schon mal gelesen... aber das ist soooo lange her, daß ich mich leider nicht mehr an den Inhalt erinnern kann.


    Ich habe mir aber von den neueren das eine oder andere auf meine Wunschliste gesetzt. :-]

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ich kanns Dir ja mal leihen, Ronja. Du kennst den Übergabeort. ;-)



    Danke. Prima. Oder wenigstens zur Ansicht mitbringen. Ich leihe mir doch so ungern Bücher aus. :grin


    Wieso hab ich jetzt Appetit auf Lebkuchenlikör? :lache

  • Zitat

    Original von Ronja
    Wieso hab ich jetzt Appetit auf Lebkuchenlikör? :lache


    Das ist der Pawlowsche Sabberreflex. :-)


    Aber Du kannst es natürlich auch erst zur Ansicht haben.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich habe den Roman jetzt ausgelesen und werde mal etwas mehr zum Inhalt hinzufügen (der Klappentext ist meiner Meinung nach ärgerlich, weil er wichtige Informationen vorweg nimmt). Warum, stelle ich hier lieber nicht klar, weil ich dann spoilere. Lasst euch von dem Roman einfach überraschen!


    Originaltitel: The Beet Queen (1986)


    Inhalt:


    1932 springen zwei Kinder in Argus, North Dakota, aus dem Zug. Während die elfjährige Mary Adare ein neues Leben mit der Familie ihrer Tante Fritzie Kotzka beginnt, flüchtet sich ihr vierzehnjähriger Buder Karl zurück in den Zug, nachdem er von einem Hund angegriffen wird. Ihre Zukunft driftet auseinander, wie schon die abenteuerliche Flucht ihrer Mutter implizierte. Bei einem Volksfest übergibt diese (Adelaide) ihr kleines Baby, springt in das Flugzeug eines Piloten und entschwindet aus dem Leben ihrer Kinder.


    Während Karl zum Vertreter wird und immer unterwegs sein wird, erobert sich Mary ihren Platz in der Stadt. Kämpfe mit ihrer eifersüchtigen Kusine Sita steht sie ebenso durch wie die unglückliche Liebe zu dem Bruder Russell ihrer besten Freundin Celestine. Als sie in der Grundschule nach einer Rutschfahrt auf eine vereiste Stelle fällt, erkennen die Nonnen, die sie unterrichten, in der Aufprallstelle das Gesicht von Jesus. Sie selbst erkennt darin jedoch ihren Bruder. Dieses Erlebnis ist für sie eine wichtige Erfahrung, die ihr sagt, sie sei übersinnlich begabt. Ihr ganzes Leben lang ist sie der Esoterik verhaftet.


    Episodenhaft vermischen sich die Schicksale von Karl, Mary, Russel, Celestine und Sita über eine Zeit von 40 Jahren. Eine neue Generation wächst heran, Wallacette (Dot) und wirbelt das Leben aller durcheinander bis es scheint, dass sich die Geschichte wiederholen würde...


    Meine Meinung:


    Nun bin ich schon zum dritten Mal zu Gast in Argus und finde mich immer besser in dieser fiktiven Welt zurecht. Wer "Club der singenden Metzger" (Der Gesang des Fidelis Waldvogel) gelesen hat, kennt die Kotzkas schon. Aber bis auf die Namensgleichheit gibt es kaum Verbindungspunkte zwischen den Romanen.


    Liebevoll und fantasievoll strickt Louise Erdrich hier erneut eine Familiengeschichte, der etwas anderen Art. Statt ein perfektes Leben zu pflegen, schlagen sich hier verschiedene Individuen durch ihre jeweiligen Existenzen. Der Schwerpukt liegt auf den Erlebnissen der Frauen, die starke Charaktere sind. Dabei fehlten mir manchmal mehr Details zu den männlichen Randfiguren.


    Es gibt vier Teile, die die dreißiger, vierziger/fünziger, sechziger und siebziger Jahre abdecken. Die Zeitsprünge sind mitunter recht groß, aber nicht so, dass man den Überblick verliert. Allerdings ist mir der Umgang mit der Namens- und Figurenreichtum gerade am Anfang etwas schwergefallen, so dass ich zwischendurch eine Pause eingelegt habe. Vielleicht war der Zeitpunkt für die Lektüre aber auch nur schlecht gewählt. Nachdem ich es Anfang der Woche wieder in die Hand genommen habe, platzte der Koten und ich las die letzten zwei Drittel innerhalb der letzten 5 Tage.


    Das Ende hat mir ziemlich gut gefallen, abgesehen davon, dass ich jetzt noch mehr wissen möchte! Es lässt soviel offen, dass man daraus einen neuen Roman schreiben könnte. *habenwill* - schade, dass er nicht existiert.


    Fazit:


    Wer amerikanische Erzähltradition liebt, wird sich hiermit wohlfühlen und eine warmherzige Geschichte über etwas durchgeknallte Personen erleben, die sich durch ihr Leben wurschteln. Es hat mir insgesamt wieder gut gefallen!

  • Zitat

    Original von Batcat
    Das Buch der Autorin habe ich auch schon mal gelesen... aber das ist soooo lange her, daß ich mich leider nicht mehr an den Inhalt erinnern kann.


    "Geschichten von brennender Liebe" habe ich als zweiten Roman von Louise Erdrich gelesen. Fand ihn aber nicht sooo toll. Dennoch: Louise Erdrich ist lesenswert! :-)

  • Die Rübenkönigin habe ich vor Jahren mal gelesen.


    Ich kann mich eigentlich kaum mehr an den Inhalt erinnern, weiß nur noch, daß es mir damals sehr gut gefallen hat. Ich sollte es eigentlich mal wieder lesen, aber wer hat dazu schon die Zeit? Es gibt doch so viele neue Bücher, die gelesen werden wollen ...

    Kayenta



    I finally figured out the only reason to be alive is to enjoy it. (Rita Mae Brown)