Treue Genossen - Martin Cruz Smith

  • Die Amazon-Kurzbeschreibung


    Inspektor Renkos Rückkehr ins neue Russland. Todesmutig, illusionslos und hartnäckig. Charakter und Arbeitsweise des legendären Ermittlers Arkadi Renko sind so widerborstig wie unwiderstehlich. Aber noch nie waren diese Eigenschaften so gefordert wie in seinem neuen Fall. Der an Geld und Einfluss reiche Boss von NoviRus, Pasha Ivanow, Symbol des neuen Russland, liegt tot auf dem harten Moskauer Pflaster. Der Verdacht auf Selbstmord wird von seinen millionenschweren Geschäftspartnern sowie Renkos Chef nicht angezweifelt. Doch Arkadi Renko stellt die richtigen Fragen. Warum sollte jemand mit einem Salzstreuer aus dem Fenster springen? Unbeeindruckt von Bedrohung und Bestechungsversuchen findet Renko den entscheidenden Hinweis im Labor: Das Salz ist radioaktiv – in Ivanows Salzstreuer wie in Ivanows Magen. Als Ivanows Nachfolger in der Todeszone von Tschernobyl mit durchschnittener Kehle aufgefunden wird, folgt Renko seiner Intuition und seinem Geigerzähler ins Niemandsland der toten Dörfer. Hier trifft er auf vergessene Helden und alte Seilschaften. Sein Ermittlungsweg führt durch die Niederungen von Macht und Mord mitten hinein in ein Rudel hungriger Wölfe und löst eine Kettenreaktion aus, die keiner mehr kontrollieren kann. Martin Cruz Smith’ stilistisches Meisterwerk ist genial konstruiert und kombiniert einen surrealen, explosiven Schauplatz mit einem Helden, der nichts zu verlieren hat. Ein spannungsgeladener Thriller in der besten Tradition des weltberühmten »Gorki Park«.


    Meine Meinung


    Es dauert am Anfang einige Zeit bis die Geschichte richtig in die Gänge kommt. Der Ermittler schnuppert überall ein wenig rum und findet hier und da einen Anhaltspunkt aber er kommt nie so richtig weiter. Das gibt irgendwie das Gefühl, dass die Geschichte ewig lange dauert. Ich glaube hätte die Geschichte in einem mir mehr bekannten Umfeld (Westeuropa) gespielt, ich hätte das Buch in die Ecke gepfeffert. Es war eigentlich der Russland/ Ukraine Teil der mich faziniert und zum weiterlesen bewegt hat. Auch die Beschreibungen, Erklärungen und Überlegungen zur Tchernobly Katastrophe fand ich sehr interessant.


    Zum Schluss noch ein Zitat einer der Protagonisten des Buches:

    Zitat

    The Zones has deer, bison, eagles, swans. The Chernobyl Zone of Exclusion is the best wild-animal refuge in Europe because the towns and villages have been abandones, fields abandoned, roads abandoned . Because normal human activity is worse fore nature than the greatest nuclear accident in history. The next greenie I meet who tells me how to save animals, I'll tell him that if he's sincere , he should hope for nuclear accidents everywhere.


    Das ist sicher eine sehr radikale Meinung, aber mir hat das Zitat gefallen weil es dem Leser mal wieder vor Augen hält, dass wir für unsere Umwelt auch sehr gifitg und tödlich sein können.

  • Kurzbeschreibung von amazon


    Vom Autor des Weltbestsellers "Gorki Park".


    Der Chef einer millionenschweren Organisation im neuen Russland liegt tot auf der Straße. War es tatsächlich Selbstmord, wie Ermittlungsbehörden und Geschäftspartner des Toten glauben? Arkadi Renko beginnt nachzuforschen und unangenehme Fragen zu stellen. Seine Ermittlungen führen ihn in die Todeszone von Tschernobyl. Dort, am Ort der Reaktorkatastrophe, umgeben von toten Dörfern und hungrigen Wölfen, ticken die Uhren anders. Doch das erkennt Renko fast zu spät ...


    Meine Meinung:


    Arkadi Renko wurde uns zu tiefsten Sowjetzeiten als Ermittler der Moskauer Miliz in Gorki Park vorgestellt und auch heute treibt sich der immer noch gegen das System, heute das der Korruption der "Neurussen" kämpfende Ermittler gerne dort herum. In seinem neusten Fall hat er Ärger mit seinem vorgesetzten Staatsanwalt- der ihn wegen eines Aufsichtsratspostens in einem der neuen russischen Ölkonzerne als Ermittler gegen dessen Chef einsetzt. Wie wir seit Polarstar wissen kann Arkadi Renko Fische ausnehmen- BWL hat er nie studiert. Die Ermittlung soll als auch gar nichts bringen. Als der Chef des Unternehmens aus seiner perfekt gesicherten Burg im zehnten Stock eines Hochhauses auf die Straße fliegt stellt sich die Frage, wie freiwillig war sein letzter Flug. Arkadi Renko findet Salz in einem Schrank und einen Salzsteuer unter der Leiche- von dort führt die Spur in die verbotene Zone an Reaktor vier, aus Russland hinaus in die heute unabhängige Ukraine. Dort findet sich eine zweite Leiche- ein Ex-Kollege des "Springers", selbst Wirtschaftsboss und Neu- Russe wird mit durchgeschnittener Kehle gefunden, wo er nicht sein durfte. Noch viele Leichen kreuzen Arkadi Renkos Weg und nur viel Glück und Timing verhindern, dass er Opfer der Umstände in dieser Todeszone wird, bevor er die Lösung findet und die Täter ihrer Gerchtigkeit gegenüberstehen- die nicht der Gerechtigkeit der Justiz entspricht- aber das ist eben Arkadi Renko.


    Ein Thriller ohne Aktion, aber mit gehörig Thrill. Tschernobyl ist uns weit weg und lange im hintergrund des Hirns begraben, hier wird es heiß und strahlend vorgeführt in die düstere, kriminelle Realität der Jetztzeit.


    Ein unbedingt lesenswerter Roman, wenn auch nicht ganz in der Klasse von Gorki-Park, fesselt von Seite zu Seite mehr, bis zum überraschenden und nachdenklichen Finale.

  • eine Frage hab ich dazu: Ist das jetzt der dritte Band der Renko-Reihe?
    Ich hab nämlich Gorki-Park und nacht in Havanna gelesen, letzteres erst vor kurzem. Schließt das jetzt unmittelbar an?

  • @ beowulf
    Danke für die Übersicht :wave
    Muss man die alle lesen, lohnt sich das inhaltlich? Weil es ist mir eigentlich egal, ob ich ein paar private Details des Protagonisten mitbekomme oder nicht, wichtig ist mir die Geschichte an sich.

  • Die älteren könnten ja heute schon als historische Romane durchgehen- Polarstr z.B. schliesst an Gorki PArk an, Arkadi Renko ist in Sibirein zur Stafe auf einem Fischtrawler- eben der Polarstar - und klärt unter den Verhältnissen der realexistierenden UdSSR und seiner Verbannung einen spannenden Fall, was letztlich zu seiner Rehabilitierung führt. Ich fands damals sehr gut, aber ob die Brisanz heute noch rüberkommt?

  • Mal sehen ob ich die alten Bände noch auftreibe. Das Thema Atomkraft in den Treuen Genossen ist zumindest deiner Beschreibung nach aktuell wie immer. Das werde ich sicher nochmal lesen. Danke. :-)