Es herrscht Krieg im Land Nymath. Die Ureinwohner, die Uzoma wollen mit Hilfe einer dunklen Macht alle vernichten, die nicht an ihren finsteren Gott glauben. Und so kämpfen sie gegen die Allianz der Vereinten Stämme der Menschen und der Elben. Der Konflikt ist so alt, dass sich fast niemand mehr an ein friedvolles Zusammenleben erinnern kann. Tatsächlich aber brach der schwelende Konflikt zwischen den Parteien erst auf als die Elben als Schiffbrüchige in das Land kamen. Die Uzoma wurden verdrängt und mit einem magischen Nebel, gesponnen von der Elbenpriesterin, in eine unfruchtbare Gegend verbannt. Als die böse Hohepriesterin der Uzoma den Nebel sprengte, gab es für die Menschen und Elben nur noch eine Hoffnung: Die Nebelsängerin, die den magischen Nebel wieder herbeirufen kann. Doch ihr Erbe konnte nur an weibliche Nachkommen weitergegeben werden.
Die 16jährige Ajana ahnt nichts von ihrem Schicksal, als ein Rechtsanwalt aus Irland ihr die Erbschaft, einer unbekannten Verwandten bringt: ein alten Amulett. Mit seiner Hilfe kommt sie als neue Nebelsängerin nach Nymath und begibt sich mit einigen Gefährten auf die Suche nach dem vergessenen Wissen um den magischen Nebel.
Sehr spannend erzählt Monikas Feltens in ihrem neuen Roman die Geschichte der 16jährigen Ajana, die, herausgerissen aus ihrem Leben, sich inmitten einer mittelalterlichen Gesellschaft wieder findet. Der Grenzgang zwischen Realität und einer Fantasy-Welt ist zwar nicht wirklich neu, wird hier aber sehr fesselnd inszeniert. Ihre Protagonisten lässt die Autorin selbstbewusst auftreten. Sie kämpfen um ihre individuelle Größe, und auch wenn es zunächst anders scheint, ist die Geschichte nicht nur in Gut und Böse aufgeteilt. Natürlich sind die Elben wieder das schöne Volk, aber sie weisen auch Makel auf. Die Vertreibung durch den magischen Nebel brachte den Uzomas sehr viel Leid und trieb sie erst in die Fänge der dunklen Macht. Das Verhalten der Menschen und Elben im Roman erinnert an die Kolonialisierungen in Afrika und Amerika. Auch hier waren für die Eroberer die Ureinwohner primitive Fieslinge.
Das Buch ist für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen spannend. Und ob es zwischen den Menschen und den Uzoma wieder Frieden geben wird, bleibt am Ende offen. Wir können uns also auf eine Fortsetzung freuen.
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