Einer von hundert - Jack Kerley, 1. Fall

  • Einer von hundert - Jack Kerley
    Ullstein - 458 Seiten


    Kurzbeschreibung
    Man muss ein Dieb sein, um einen Dieb zu überführen. Und wie fasst man einen Serienmörder? Detective Carson Ryder hat auch hierfür gute Voraussetzungen: Sein Bruder sitzt als Frauenkiller hinter Gittern und versorgt ihn immer wieder mit wertvollem Insiderwissen. Doch diesmal scheint der Mörder schneller zu sein ...
    Carson Ridgecliff, Sohn eines sadistisch veranlagten Vaters und Bruder eines fünffachen Frauenmörders, hat mit seiner Vergangenheit abgeschlossen und bereits vor Jahren seinen Nachnamen in Ryder ändern lassen. Ryder kam als gelernter Psychologe zur Polizei und löste bereits den berühmten Adrian-Fall auf spektakuläre Weise, wenngleich nur mit Hilfe seines ungeliebten Bruders Jeremy, der ihm als "Fachmann" den entscheidenden Tip zur Überführung des Serienmörders gab.


    Meine Meinung
    Klasse Erstlingswerk eines Autors mit einem völlig anderen Schreibstil.
    Eine sehr ausführliche Beschreibung der Figuren und eine sich immer durch verschiedene
    Elemente steigernde Spannung lässt einen völlig in die Geschichte eintauchen.
    Die verschiedenen Figuren mit der Hintergrundstory machen die Geschichte aussergewöhnlich, auch wenn es hier wieder um Mord geht.
    Eine Mischung aus Detektiv-Krimi und Psychologie Geschichte mit dem richtigen Spannungskick.


    Offizielle Webseite: http://www.jackkerley.com/
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    Ich lese gerade: :lesend
    Viele spannende Bücher


    Liebe Grüße an alle Büchereulen :wave

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  • Ich glaube durch Amazon. Man bekommt anhand seiner Vorlieben immer Buchempfehlungen angezeigt. Da war das Buch ganz vorne. :)
    Ab und zu entdecke ich auch immer wieder was beim stöbern in denBuchhändlerregalen.
    Ich bin Risikokäufer. Kaufe also auch immer wieder gerne Bücher von neuen Autoren oder solche die ich noch nicht kenne ohne vorher Rezensionen zu lesen. Zu 80% immer Volltreffer. :)

  • Originaltitel: The Hundredth Man
    458 Seiten



    1.Fall, Carson Ryder/Harry Nautilus


    Meine Meinung:
    Eine recht verwirrende, spannende Geschichte, die vielleicht etwas kürzer hätte sein können, aber trotzdem ist sie sehr interessant.


    Es werden immer wieder Leichen ohne Köpfe gefunden und es gibt keine wirklichen Anhaltspunkte dazu. Außerdem werden immer wieder unnötige Kämpfe zwischen den verschiedenen Ermittlern ausgetragen, die zum Teil politische Hintergründe haben, wo es einfach um die Erreichung einer Chefposition geht. Und in diesem ganzen Chaos treibt sich ein Psychopath herum, der immer wieder für Überraschungen sorgt.


    Die einzelnen Personen finde ich nicht so besonders stark gezeichnet, irgendwie haben sie keinen Tiefgang und die vielen detaillierten Nebensächlichkeiten hätten auch weniger sein können. In der zweiten Hälfte spitzt sich dann die Situation zu und es wird nach einigen Wendungen noch recht spannend.


    Das Buch ist schwer einzustufen, es haut einen nicht unbedingt vom Hocker, hat mir aber trotzdem ganz gut gefallen. Ich würde sagen so ein Mittelding und ich werde sicher auch noch das nächste Buch lesen.

  • Zitat

    Original von Helga

    Es werden immer wieder Leichen ohne Köpfe gefunden und es gibt keine wirklichen Anhaltspunkte dazu. Außerdem werden immer wieder unnötige Kämpfe zwischen den verschiedenen Ermittlern ausgetragen, die zum Teil politische Hintergründe haben, wo es einfach um die Erreichung einer Chefposition geht. Und in diesem ganzen Chaos treibt sich ein Psychopath herum, der immer wieder für Überraschungen sorgt.


    Diese Chefs waren wirklich grauenvoll. So ein Machogehabe ist ja nicht mehr zu überbieten.
    Ryder und Nautilus finde ich Klasse.
    Auf den Mörder wäre ich nie gekommen.

    Zitat

    Original von Helga
    Die einzelnen Personen finde ich nicht so besonders stark gezeichnet, irgendwie haben sie keinen Tiefgang und die vielen detaillierten Nebensächlichkeiten hätten auch weniger sein können. In der zweiten Hälfte spitzt sich dann die Situation zu und es wird nach einigen Wendungen noch recht spannend.


    Nee grade diese angeblichen Nebensächlichkeiten haben mir gut gefallen.


    Zitat

    Original von Helga
    Das Buch ist schwer einzustufen, es haut einen nicht unbedingt vom Hocker, hat mir aber trotzdem ganz gut gefallen. Ich würde sagen so ein Mittelding und ich werde sicher auch noch das nächste Buch lesen.


    Finde ich auch schwer, einerseits hats mir gefallen andererseits nichts wirklich Neues.

  • Danke für die Rezis! :wave
    Das hört sich echt verlockend an....Könnte mir villt. jemand sagen, ob die Handlung sehr blutig und spannend ist? Oder ob Längen vorhanden sind? Wäre sehr nett von euch.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Hallo Lese Maus,


    es ist leider schon über 2 Jahre her, dass ich es gelesen habe und ich muss gestehen, dass ich die Details nicht mehr im Kopf habe.:rolleyes


    Ich habe ja in meiner Rezi geschrieben, dass es viele Nebensächlichkeiten gibt. Für mich vielleicht etwas langatmig, aber wenn du den Beitrag von oemchenli liest, der haben die Nebensächlichkeiten wiederum gefallen, also Geschmacksache. So richtig blutig ist es aber glaube ich nicht, spannend war dann allerdings die zweite Hälfte.:-]


    Vielleicht meldet sich ja noch ein weiterer Leser, der sich noch genauer an das Buch erinnern kann. :wave

    Liebe Grüße
    Helga :wave


    :lesend???

    Lesen ist ernten, was andere gesät haben

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Helga ()

  • Danke für die Antwort Helga :knuddel1
    Hm, ich warte auf weitere Rezis, denn bisher habe ich eher Abstand zu dem Buch genommen.
    Danke nochmal!

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Zitat

    Original von Lese Maus
    Danke für die Rezis! :wave
    Das hört sich echt verlockend an....Könnte mir villt. jemand sagen, ob die Handlung sehr blutig und spannend ist? Oder ob Längen vorhanden sind? Wäre sehr nett von euch.


    Hm bis auf die Leichen ohne Köpfe, ist es nicht wirklich blutig oder sowas.


    Nee Längen kann ich nicht bestätigen war angenehm zu lesen.

  • Ich habe nun der 1. Fall von Ryder und Nautilus gelesen.
    Er wird ja in der Ich-Form, aus der Sicht von Ryder aus erzählt. Anfangs war ich skeptisch, da ich mit dieser Form schon öfters schlechte Erfahrung gemacht habe. Aber ich war echt begeistert. :anbet


    Die Geschichte sprüht formlich vor Witz und Sarkasmus, und so manche Szene hat echt begeistert. Aber auch die psychologisch Elemente der Nebenpersonen waren super geschrieben, und reel dargestellt.
    Ich denke da an den Alkoholismus der Pathologin, und die verquere Art des psychopathischen Bruders von Ryder. Ich bin froh, die nächsten Teile im SUB zu haben, und freue mich schon darauf.


    10 Points!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Diesen ersten Band fand ich noch ziemlich gut, die beiden nächsten (ich habe nur den 2. Band rezensiert) fand ich immer schwächer. Das, was den Reiz ausgemacht hat wurde immer weniger, was ich sehr schade finde. Auch scheint die Serie, zumindest auf deutsch, nicht mehr weiter geführt zu werden.

  • Und nochmal 2 Jahre später habe ich es nun auch endlich gelesen. :grin


    Es beginnt damit, dass einem Gerichtsmediziner bei seinem ersten Job im neuen Institut bei einer Autopsie an einer Hand die Finger abgerissen werden. Ursache: Ein Minisprengkörper in der Leiche, dessen Mechanismus durch den Mediziner ausgelöst wird. War Dr. Caulfield wirklich das Ziel oder war der Pathologe nur zur falschen Zeit am falschen Ort?
    Dann taucht in einem Park in Mobile in Alabama eine kopflose Leiche auf. Die Detectives Carson Ryder und Harry Nautilus von der erst kürzlich gegründeten Abteilung PSET (im Jargon der Cops auch "Piss it" genannt) werden darauf angesetzt. Sie sind zuständig für Fälle mit psychopathologischem und soziopathologischem Hintergrund. Allerdings ist diese Abteilung dem Polizeichef Squill ein Dorn im Auge und er versucht alles, den beiden Ermittlern Knüppel zwischen die Beine zu werfen und ihnen den Fall zu entziehen.
    Dann taucht eine weitere kopflose Leiche auf und die Umstände legen nahe, dass es sich um einen Serientäter handelt.
    Carson Ryder ist erst seit kurzem vom Streifendienst zum Detective befördert worden, da er einen Fall gelöst hat und somit einen anderen gefährlichen Serienkiller hinter Gitter bringen konnte. Was niemand weiß: Carsons Bruder Jeremy sitzt seit einigen Jahren als verurteilter Frauenmörder hinter Gittern. Durch seine brillante Denkweise kann er sich in die Fälle, an denen Carson arbeitet, hinein versetzen und Zusammenhänger herstellen, die normale Menschen oft nicht sehen. Mit seiner Hilfe hat Carson damals den Brandstifter gefasst und nun will er auch diesen Killer schnappen. Aber für jeden Besuch im Gefängnis verlangt Jeremy eine Gegenleistung von seinem Bruder und die ist nicht ohne.
    Als aber die neue Pathologin im Institut ins Fadenkreuz des Killers gerät, macht Carson sich auf die Jagd nach dem Täter. Und muss sich auch den Schatten seiner eigenen Vergangenheit stellen.


    Dies ist der erste Teil der Thriller-Reihe von Jack Kerley mit dem Cop Carson Ryder. Wir lernen Carson kennen und im Laufe der Geschichte auch einiges aus seiner Vergangenheit und wie sein Bruder zu einem verurteilten Serientäter werden konnte. Sein Partner Harry erklärt Carsons Art zu arbeiten so: "Vor die Wahl gestellt, mühsam im Dunkeln herum zu stochern oder aber zu hoffen, einfach bei Licht fündig zu werden, entscheiden sich neunundneunzig von hundert Menschen für das Licht. Aber der eine, der immer im Dunkeln rumstochert, ist Carson. "
    Das trifft es tatsächlich ziemlich gut und wenn Carson sich einmal in etwas verbissen hat, dann lässt er so schnell nicht mehr locker. Sehr zum Ärger seiner Vorgesetzten.
    Jack Kerley hat mit Carson Ryder einen sympathischen Helden mit Ecken und Kanten erfunden. Seine Kindheit und familiäre Vergangenheit war nicht einfach, aber er lässt sich dadurch nicht unterkriegen und ist dadurch auch keine tragische Figur, die in Selbstmitleid zerfließt oder dem Alkohol verfallen ist.
    Der Schreibstil ist flüssig und besonders zum Ende hin geht der Spannungsbogen immer weiter nach oben. In erster Linie wird in der Ich-Form aus Carsons Sicht erzählt, aber es gibt auch Kapitel in der Dritten Person, in denen der Leser erfährt, was der Killer gerade macht. Auch das bietet ein paar Möglichkeiten, um die Spannung nochmal zu steigern.


    Alles in allem ein spannender Thriller, den ich auf jeden Fall empfehlen kann. Ich werde die Reihe auch weiterlesen, denn nach diesem fehlen mir bis "Krank" ja noch ein paar Teile. :-)