Die Rückkehr König Arthurs von Wolf-Uwe Ostermann

  • So, jetzt rezensiere ich ein Buch, zu dem ich eine sehr geteilte Meinung habe...


    Klappentext:


    "Man mag mich einen alten Narren schimpfen, Tatsache ist, ich ließ mich sehr schnell von Donalds Ideen anstecken. Vielleicht, weil ich ganz Ähnliches selber mir in Gedanken unzählige Male ausgemalt, ganz sicher, weil mir jedes Quäntchen normaleres Verhalten bei meinen Patienten ein Schritt auf dem Wege der Heilung war, und zweifelsohne erlag ich, wie alle anderen, dem Charisma des jungen Douglas."


    Mit dem jungen Donald, der von sich behauptet er sei in Wirklichkeit der legendäre König Arthur, kommt ein geheimnisvoller Patient nach Lindisfair, einer offenen Anstalt für Geisteskranke. Ihr Leiter, Dr. Wolfenstein, ist fasziniert von dem jungen Mann. Damit nimmt eine unwahrscheinliche Geschichte ihren Anfang, in deren Verlauf mehrere ihrer Akteure eine zweite Identität entdecken, die sie mit Arthur, alias Donalds Mission verknüpfen.
    Der König ist zurückgekommen, um, wie es die Prophezeiung in der Sage verheißt, sein Volk aus großer Not zu retten.
    Sein Volk entpuppt sich als die heutige Jugend. Unsere moderne Realität, geprägt von Konsum- und Profitdenken, von einer seelentötenden Technik, die Herzen und Gehirne bald im Digitaltakt ticken lassen wird, bedroht ihre Menschwerdung.
    Der wichtigste Teil in Arthurs Befreiungsplan ist die Rückbesinnung auf ritterliche Ideale und Tugenden. Was als Beschäftigungstherapie getarnt für die Insassen von Lindisfair beginnt, wächst bald zu einer realitätsverändernden Bewegung: die Jugend macht die Ritteridee zu ihrer Sache. Die Mächte der Finsternis sehen ihre Ziele gefährdet, und zum ersten Mal seit tausenden von Jahren schicken sie einen aus ihrer Mitte, um Arthur aus dem Weg zu räumen. Wieder, wie schon so oft zuvor, flammt der Kampf des Lichtes gegen die Finsternis auf. Wird Arthur versagen, so wie er schon vor eintausendfünfhundert Jahren versagt hat?


    Der Autor:


    Über Wolf-Uwe Ostermann stehen mir keine anderen Infos zur Verfügung, als jene auf dem Klappentext. Die sind zwar nicht sehr ergiebig, aber besser als nichts.


    "Mein Interesse an König Arthur und seinen Rittern der Tafelrunde reicht zurück in meine Jugendzeit. Der zündende Funke sprang über durch das Buch "Das Schwert im Stein" von T.H. White. Für die darauf folgenden 35 Jahre las ich alles, was ich zu diesem Thema in die Hände bekommen konnte. Die Prophezeiung der Legende, König Arthur würde eines Tages zurückkehren, um sein Volk aus tiefster Not zu retten, ist der Keim, aus dem schließlich die Idee für das vorliegende Werk sproß."


    Meine Meinung:


    So, ja...
    Ich habe dieses Buch sehr lange gelesen und zwischendurch eine Frustpause gemacht, weil ich es nicht mehr ertragen konnte. Dieses Buch enthält nämlich unmöglich viele Fehler.
    Mir scheint, als wäre jedes Komma willkürlich gesetzt und es fehlte sehr, sehr oft. Auch diverse Buchstabendreher und Tippfehler haben mich sehr gestört. Ein- oder zweimal ist sowas ja verständlich, aber hier war es definitiv zu oft.
    Ebenfalls störend fand ich, dass in der wörtlichen Rede Abkürzungen verwendet wurden. Ausdrücke wie z.B., usw.; etc.; gehören nicht in wörtliche Rede, ich finde, das sieht unmöglich aus. Und merkwürdig fand ich auch, dass alle fremdsprachigen Ausdrücke wie fantasy, dad, absulement oder Queste kursiv geschrieben wurden.
    Das Format des Buches (17 x 22 cm) schien erst etwas unhandlich, aber man gewöhnt sich dran.


    Inhaltlich war das Buch recht anspruchsvoll und verwirrend, keinesfalls etwas zum Nebenherlesen. Ich brauchte schon einige Konzentration.
    Es ging um den Firmenerben Donald McDouglas, in dessen Gestalt König Arthur zurückkehrt, um die Jugend zu retten. Die Geschichte beginnt in der Anstalt Lindisfair und verläuft dann in mehreren Handlunssträngen in England, Frankreich, Schottland und der Fantasywelt Liburena und auch auf dem Weg dazwischen.
    Die Handlung springt zwischen den verschiedenen Personen und ihren Aufenthaltsorten hin und her und die Erzählperspektive wechselt entsprechend. Dr. Wolfensteins Erlebnisse erzählt er selbst aus der Ich-Perspektive, alles andere wird aus der Erzählerperspektive erzählt.
    Diese Sprünge kamen oft ganz plötzlich von einer auf die andere Seite und ich war oft verwirrt, weil ich nicht mehr wusste, wo ich eigentlich gerade war.
    Auch der Satzbau war mitunter seltsam und die Sätze schienen mir ellenlang und wie laut ausgesprochen und dann aufgeschrieben. Manche Formulierungen wirkten geradezu albern auf mich.


    Nun zur anderen Seite meiner Meinung zu diesem Werk. Die Idee und die Geschichte sind sehr außergewöhnlich und ich habe noch nicht oft etwas vergleichbares gelesen. Die Charaktere waren interessant gestaltet und, zumindest größtenteils, auch glaubwürdig, wenn sie auch manchmal etwas fern schienen.
    Und wie gesagt, die Geschichte hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen, aber an der Ausarbeitung hapert es noch sehr.


    Ein ordentliches Lektorat scheint das Buch leider nicht genossen zu haben, aber es würde ihm gut tun. Es ist beinah schade um die Geschichte, dass ihre Ausarbeitung so wenig gelungen ist. Das Buch könnte an einer Überarbeitung noch viel gewinnen. Um der Geschichte wegen würde ich es gern weiterempfehlen, aber nur an Leser, die weitgehend unempfindlich gegenüber Fehlern sind und sich wirklich gedanklich mit der Geschichte auseinandersetzten wollen. Nur dann lohnt es sich.


    Liebe Grüße, Kim