Schreibwettbewerb Dezember 2005 - Kommentare

  • So, jetzt versuche ich doch mal die Geschichten zu bewerten. Leider war ich wohl zu spät mit der Punkteverteilung dran, aber was solls.


    Experiment IV
    Hat mich nicht wirklich angesprochen. Ich lese nicht gern chronologisch aufgearbeitete Stories. Der Inhalt, könnte der Alltag in einer Psychiatrie sein..auch nicht so mein Ding.



    Der moralische Zeigefinger
    Dieser Inhalt spricht mich nicht an. Gehört zu den Themen, die ich nicht mag. Vor allem, wenn es um Alkohol am Steuer und Folgen geht. Kann und konnte solche Autofahrer noch nie verstehen. Bin geneigt zu sagen: selbst schuld!


    Nur der Wille zählt
    Keine schlechte Geschichte, bin in jungen Jahren selbst mal einige Kilometer gelaufen. Kann dem Helden total nachempfinden.
    Schade nur, dass der Schreibstil eher einer Reportage als einer Geschichte gleicht. Sätze hätten etwas länger und nicht so abgehackt sein können.


    Bungee Jumping
    Wirkt nicht immer realistisch. Keine Springer kann noch mal nach oben schauen und über vieles nachdenken. Aber interessant geschrieben. Bitte um weitere Geschichten, aber keine Morde!!


    Der Geist in der Maschine
    Ist zwar nicht mein Genre, aber ganz witzig geschrieben.


    Rauschmord
    Sehr kurz, konnte den Dialekt nicht richtig einordnen und Geschichte sprach mich nicht besonders an.


    Mein Prinz
    Geht so, sind doch einige Fehler enthalten und tja die Geschichte ist nicht wirklich mein Fall.


    Die Pilzpfanne
    Ich mag Pinguine und auch diese Geschichte!


    Geputzt wird morgen
    Böse, böse Frau!!Geschichte las sich flüssig, aber gab es keine andere Lösung als Mord??


    Du stehst im Wald
    Mal eine andere Art der Geschichtenerzählung, gefällt mir.


    Folter einmal anders
    Die Thematik hat mich nicht wirklich angesprochen. Warum immer Rachegedanken, ist er fremd gegangen??


    Schall und Rausch
    Hat mich ebenfalls nicht angesprochen. Wirkte wie ein Vorlesungsvortrag in der Uni auf mich.


    Es ist nie zu spät
    Besseres Ende als in "Geputz wird morgen", nett geschrieben.



    Dreivierteltakt
    Geschichte gefällt mir gut.



    Wat haste jemacht
    Super Geschichte. Für mich die Nummer 1 und das,obwohl ich Juhnke nicht zu meinen Lieblingen zählte. Der Stil scheint ein klitzekleinwenig dem von Tom ähnlich?


  • Ja, es gibt natürlich durchgekaute Themen. Gerade beim Eulenschreibwettbewerb (vielleicht auch in anderen Kurzgeschichten-Foren, etc.) sieht man das recht deutlich, wenn man die vielen vergangenen Monate Revue passieren lässt. Egal welches Themenwort die Vorgabe war, es kommen immer wieder Geschichten z. B. von Frauen, die gegen ihre dummen/bösen/ekligen/etc. Männer anzukommen versuchen und desöfteren wird der Unliebsame dabei um die Ecke gebracht. Ebenso kann man immer wieder "Betroffenheits"motive entdecken, mal Missbrauch, dann wieder Bulimie, etc.
    Solche Art von Geschichten nutzen sich mMn gerade in so einer Form recht schnell ab. Wenn dann noch ein eher simpler Schreib/Sprachstil dazu kommt, dann ist das Lesen solcher Beiträge eben nicht immer eine Freude.


    Gruss,


    Doc

  • @: Churchill: Wie heißt es so schön: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Deshalb denke ich mal, dass Hopfen und Malz noch nicht ganz bei dir verloren sind und es noch berechtigte Hoffnung für dich gibt. :lache


    LG, Inge :wave

    Veröffentlichungen in den Anthologien: Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Die spannensten Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Mein Hund und ich; Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 14, 15 und 16; Wünsch dich ins Märchen-Wunderland - Band 3 und 4; Mein Pferd und ich; Blitzgeschichten und Donnerreime; 7. und 8. Bubenreuther Literaturwettbewerb; Wie aus dem Ei gepellt - Band 8 und 9; Bittersüße Wirklichkeit; Das Rad der Zeit, Mein Tier und ich

  • Experiment IV
    Die originelle Idee gefällt mir und der lakonische Tagebuch-Erzählstil passt haargenau.


    Der moralische Zeigefinger
    Hier passt die Ich-Perspektive nicht, auch habe ich meine Schwierigkeiten mit moralischen Zeigefingern.


    Nur der Wille zählt
    Gefällt mir, der Rausch des Leistungssportlers. Das Ende ist zwar vorhersehbar, aber durch die Pressenotiz lesenswert gestaltet.
    Eine Kleinigkeit habe ich zu mäkeln: Meine müden Augen hätten sich über eine optisch großzügigere Gestaltung mit Absätzen gefreut.


    Bungee Jumping
    Die Idee ist okay, handwerklich würde ich einiges überarbeiten. Beispiel: Sie ist aufgeregt und ihr ist mulmig zumute. Diese Beschreibung fasst die Empfindungen an der Klippe zu salopp zusammen und dadurch geht Spannung verloren. Hier würde ich mit Schwindel, gähnendem Abgrund, der Vorstellung unten zu zerschellen usw. arbeiten und ordentlich übertreiben.
    Noch ein Tipp: Die Perspektive wechselt, was bei 500 Wörtern zu Schwierigkeiten führt. Zu Übungszwecken würde ich die Geschichte einmal konsequent aus ihrer, dann aus seiner Sicht schreiben.


    Der Geist in der Maschine
    Originelle Rausch-Auslegung. Habe mich prächtig unterhalten beim Lesen. Als Leckerbissen betrachte ich einzelne Wortschöpfungen: apfelmusig, durchfurzfest ... Ich nehme diese Adjektive in meinen Wortschatz auf. Danke, Autor!
    Wann stellst du eigentlich auf die neue Rechtschreibweise um?


    Rauschmord
    Schön ist der Dialekt. Unschön ist die Kürze. Kann ich bitte eine komplette Geschichte haben?


    Mein Prinz
    Diese Art humorvoll zu erzählen ist nicht die, über die ich lachen kann. Ich vermute, es liegt an der Ausführlichkeit der Beschreibungen.


    Die Pilzpfanne
    Jetzt weiß ich, was Rausch ist! Nicht zu übertreffen.


    Geputzt wird morgen
    Ich glaube, die Diskussion über unoriginelle Auslegungen eines Themas müssen wir an dieser Stelle nicht führen. Aber unabhängig davon mag ich persönlich keine Geschichten über alte Säcke und ihre misshandelten Frauen, weder in der Presse noch hier. Einzige Ausnahme: Krimis von Ruth Rendell und ihren Kolleginnen.


    Du stehst im Wald
    Als Idee okay, aber die vielen Du-Anreden wirken wie eine Überdosis, und da ich mir nichts aus Joints mache - ich fahre noch nicht einmal im Raucherabteil - wirkt der Beitrag wenig anregend.


    Folter einmal anders
    Hm, ich finde den Rausch nicht wieder. Die Erzählidee ist zwar prinzipiell okay, aber die Geschichte hat was Unentschlossenes: Erotik oder doch nicht? Humor oder Ärger? Vielleicht ist von jedem etwas drin und dieser Mix nimmt die Spannung.


    Schall und Rausch
    Schade, dass man anhand der Schreibweise einzelner Laute sowie der Art, Gedankengänge gleichermaßen originell wie provozierend zu formulieren, den Verfasser sogleich erkennen kann.
    Zum Inhalt: Ich vermute, es liegt an meiner fehlenden Sachkenntnis, dass ich mich hierzu nicht äußern kann.


    Es ist nie zu spät
    Schade, wieder eine Geschichte, die ich mit dem Aufkleber „unoriginell“ versehe. Ich habe außerdem meine Probleme mit Absätzen, die mir im Zeitraffer Jahre, Jahrzehnte zeigen. Die Begrenzung auf 500 Wörter lässt solche Zusammenfassungen nicht zu, hier würde ich kräftig kürzen oder der Beschreibung einzelner ekliger/unangenehmer Verhaltensweisen ein lakonisches „24 Jahre, 3 Monate und 4 Tage lang“ folgen lassen.


    Dreivierteltakt
    Riskant. Nicht das Thema, denn alles, was mit Musik zu tun hat, ist mir eh sympathisch, aber diese Geschichte ist nicht mit dem üblichen Spannungsaufbau, sondern mit einem systematischen Spannungsabbau konstruiert, und wie das beim Lesen ankommt, ist die Frage.


    Wat haste jemacht
    Ist mir sympathisch, die Geschichte, nicht nur, weil Musik und Showbusiness die Hauptthemen sind. Auch der Dialekt wirkt stimmig. Beinahe aussterbend: Guckt euch mal die prächtigen Verbkonstruktionen grinstest/prostetest an. Das kann nicht jede/r.



    Ich hatte eine Menge Schwierigkeiten mit der Vorgabe "Rausch". Ca. 10 Anfänge landeten im virtuellen Papierkorb: Mal taugte die Idee nichts, mal haderte ich mit meiner Art zu schreiben. Mit meiner jetzigen Geschichte bin ich überwiegend zufrieden und wie ich sehe, ging es euch ähnlich.


    Lieben Gruß


    polli

  • @ sternenkind:


    Meine Meinung zu den "durchgekauten" Themen:


    Rein statistisch gibt es eine Reihe von durchgekauten Themen. Sie springen mich an, sobald ich in den alten Schreibwettbewerb-Threads blättere. Oder in den Neuerscheinungen der großen Verlage ...
    Aber: Auch ein 08/15-Thema kann reizvoll erzählt werden, du kannst eine ungewöhnliche Perspektive verwenden, Humor einbauen, schnell erzählen, lakonisch berichten, entschleunigen, was auch immer.


    Mich nervt nur, wenn ein durchgekautes Thema mit einfallsloser Erzähltechnik zusammentrifft. Irgendwas sollte mich schließlich zum Lesen anregen.


    Lieben Gruß


    polli

  • Hallo Sternenkind,


    nun mal schnell eine Reaktion zum Thema Durchgekaut.


    Es gibt beide Varianten von Themen, man kann durchkauen und man kann nicht durchkauen. Manche Themen lassen sich einfach jahrein jahraus besprechen und die Menschheit wird nicht müde, immer wieder damit anzufangen.


    Deine Geschichte sprüht ein wenig von Klischees. Autounfall, Alkohol, Selbstvorwürfe, Narben, Glasauge, Selbstausgrenzung usw. - es gibt einfach zuviele Geschichten oder auch Filme, in der die Mutter völlig fassungslos dasitzt und der Vater starr an der kahlen Wand stehend die heile Welt zerbrechen sieht. Eigenartigerweise steht die Mutter ganz selten an einer kahlen Wand und starrt ins Leere.


    So wie Doc schrieb, manchmal nutzen sich Themen einfach ab.


    Trixi

  • Nachdem nun die Schreiber alle geoutet sind, will ich mal ein wenig auf einige Kommentare zu meiner Geschichte eingehen:

    Waldfee : Was ich nicht verstanden habe: Warum sollte ein Mann einer Frau vormachen, er habe seine Arbeit verloren? Vielleicht weil er sich lustig über sie macht? Eine frühere Nachbarin, die Anfang Dez. 54 Jahre alt wurde, ist ganz vernarrt in einen der Bauarbeiter, die vor dem Haus eine Tiefgarage bauen. Der Mann ist ca. Mitte Dreißig und weiß, dass diese Frau ihn anhimmelt. Er fand es lustig, sie zu veräppeln und erzählte ihr deshalb das von der Kündigung. Sie rief mich an und war total aufgelöst, weil sie ihn dann ja nicht mehr sehen würde. Am nächsten Tag hat der Typ dann alles aufgeklärt. Ihm war nicht gekündigt worden, er musste nur für eine gewissen Zeit auf eine andere Baustelle zum arbeiten.

    churchill : Gratuliere, du warst auf dem richtigen Dampfer: Wie du oben lesen kannst, ist die Geschichte auf Grund einer wahren Begebenheit entstanden. Ich habe mir einfach vorgestellt, was ich an Stelle der Nachbarin gemacht hätte. :-]

    Momo : Das mit dem Blut, das in den Ohren rauscht, sollte einfach ein Gag sein und keinen Bezug zum Thema herstellen. Die Geschichte handelt von einem Liebesrausch. Diese Frau ist verliebt in einen Mann, der sich über sie lustig macht. Aber vor lauter Liebe merkt sie das nicht und verzeiht ihm auch alles.

    Nudelsuppe : Die lustvolle Folter spielt sich ja nur im Kopf der Frau ab, nicht in der Realität. Deshalb schafft sie den Sprung zur "echten" Folter, denn sie denkt ja mit einigermaßen klaren Hirn.

    Trixi56 : Wie du oben lesen konntest, ist der Mann nicht fremdgegangen. Alles weitere weißt du ja jetzt.

    polli : Die Geschichte wird mit einem Augenzwinkern erzählt, deshalb kann man den Ärger außen vorlassen. Die Frau ist viel zu verliebt, um sich ernsthaft über das Objekt ihrer Begierde zu ärgern. Aber ich nehme mir deine Kritik zu Herzen (wie alle anderen natürlich auch) und werde versuchen, in Zukunft klar herauszuarbeiten, um was es in der Story geht.

    Nochmal vielen Dank an alle, die sich trotz der Feiertage die Mühe gemacht haben, die Geschichten zu kommentieren.

    LG, Inge :wave

    Veröffentlichungen in den Anthologien: Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Die spannensten Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Mein Hund und ich; Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 14, 15 und 16; Wünsch dich ins Märchen-Wunderland - Band 3 und 4; Mein Pferd und ich; Blitzgeschichten und Donnerreime; 7. und 8. Bubenreuther Literaturwettbewerb; Wie aus dem Ei gepellt - Band 8 und 9; Bittersüße Wirklichkeit; Das Rad der Zeit, Mein Tier und ich

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  • Zitat

    Original von Sinela
    Waldfee : Was ich nicht verstanden habe: Warum sollte ein Mann einer Frau vormachen, er habe seine Arbeit verloren? Vielleicht weil er sich lustig über sie macht? Eine frühere Nachbarin, die Anfang Dez. 54 Jahre alt wurde, ist ganz vernarrt in einen der Bauarbeiter, die vor dem Haus eine Tiefgarage bauen. Der Mann ist ca. Mitte Dreißig und weiß, dass diese Frau ihn anhimmelt. Er fand es lustig, sie zu veräppeln und erzählte ihr deshalb das von der Kündigung. Sie rief mich an und war total aufgelöst, weil sie ihn dann ja nicht mehr sehen würde. Am nächsten Tag hat der Typ dann alles aufgeklärt. Ihm war nicht gekündigt worden, er musste nur für eine gewissen Zeit auf eine andere Baustelle zum arbeiten.


    @ Sinela


    Einen so komplizierten Sachverhalt kann man sich ohne die Hilfe des Autors schwer zusammenreimen...

  • Erstmal vielen lieben Dank an die Kommentatoren. Wie ich sehe, bin ich diesmal nicht so verrufen, wie bei meinem ersten Versuch. :kiss
    Ich setze mich auch einfach hin und schreibe los und habe nicht 10 Ansätze, die im Müll landen. Allerdings hatte die letzte Geschichte 2 verschiedene Ausgänge und ich wählte die, die meinem Mann weniger gefiel. Die andere Version war mir zu kitschig!


    Was mir wirklich schmeichelte, war mein jugendliches Alter!:knuddel


    Mir selbst hat die Geschichte "Folter einmal anders" am besten gefallen. Ich fand nur, dass sie das Thema nicht so richtig getroffen hat, denn leider kam außer dem Ohrenrauschen der Rausch im Liebestaumel nicht so richtig rüber.


    "Der Rausch in der Maschine"
    Eigentlich bin ich ein Freak von solchen Geschichten, aber leider nur auf der Leinwand. Was sich bei dieser Geschichte bestätigt. Geschrieben, kann ich dem Zeug kaum folgen.


    Mein favorit war einfach "Das Experiment IV". Es paßte alles: Notizbuchartiger Ablauf und der Inhalt der Geschichte. Ich war begeistert!


    Sorry noch an alle anderen Schreiberlinge, dass ich mit meinen Kommentaren so hinterm Berg halte. Ich bitte also um Vergebung: :anbet

  • Zitat

    Original von Waldfee


    @ Sinela


    Einen so komplizierten Sachverhalt kann man sich ohne die Hilfe des Autors schwer zusammenreimen...


    Waldfee : Dass du solch ein Hintergrundwissen nicht haben kannst, ist klar. Gehen wir anders vor: Warum sollte ein Mann (oder jemand anders) nicht behaupten, ihm sei gekündigt worden, auch wenn es nicht stimmt?


    LG, Inge :wave

    Veröffentlichungen in den Anthologien: Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Die spannensten Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Mein Hund und ich; Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 14, 15 und 16; Wünsch dich ins Märchen-Wunderland - Band 3 und 4; Mein Pferd und ich; Blitzgeschichten und Donnerreime; 7. und 8. Bubenreuther Literaturwettbewerb; Wie aus dem Ei gepellt - Band 8 und 9; Bittersüße Wirklichkeit; Das Rad der Zeit, Mein Tier und ich

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  • Zitat

    Original von Momo


    Nur der Wille zählt...?
    Einen halben Tag Training und dann einen Stadtmarathon mitlaufen? Unwahrscheinlich, dass derjenige so lange durchhält. Das "Auspowern" wurde nicht gut genug wiedergegeben.


    Momo


    Hoppla, da hat sich das Wort 'Jahr' aus dem Text geschlichen... :-( Bei einem Marathon-Versuch nach einem halben Tag Training wäre die Geschichte natürlich nach 2 Sätzen zu Ende gewesen :grin


    An alle: vielen Dank für die Kommentare! Durch Euer Feedback habe ich erkannt, dass die Aussage, die ich vermitteln wollte, leider gar nicht angekommen ist... die Frage, die ich mir seit Jahren stelle, ist die: Warum gibt es bei vielen Marathon-Läufen Todesfälle wegen Herz-Kreislauf-Versagen? Ich kann es mir nur mit diesem 'Massen-Rausch' erklären und wollte durch die Zeitungsmeldung (die ist echt) verdeutlichen, dass diese Zusammenbrüche ganz häufig passieren.


    Wie hätte man das besser ausdrücken / darstellen können?


    Emma :wave

  • Zitat

    Hoppla, da hat sich das Wort 'Jahr' aus dem Text geschlichen... Bei einem Marathon-Versuch nach einem halben Tag Training wäre die Geschichte natürlich nach 2 Sätzen zu Ende gewesen


    Da habe ich statt des (fehlenden) Jahres wohl einen Tag hineininterpretiert. Sorry. :wave


    Momo

    Momo


    Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.
    -Hermann Hesse-

  • Nudelsuppe : Herzlichen Glückwunsch, verdienter Sieg, absolut!


    Jetzt wollte ich nur noch ein paar Sachen zu meiner Geschichte sagen:
    Weiß leider nicht, wie man hier zitiert, deshalb mach ich das jetzt so:


    Zitat:
    Deine Geschichte sprüht ein wenig von Klischees. Autounfall, Alkohol, Selbstvorwürfe, Narben, Glasauge, Selbstausgrenzung usw. - es gibt einfach zuviele Geschichten oder auch Filme, in der die Mutter völlig fassungslos dasitzt und der Vater starr an der kahlen Wand stehend die heile Welt zerbrechen sieht. Eigenartigerweise steht die Mutter ganz selten an einer kahlen Wand und starrt ins Leere.


    Dazu kann ich nur sagen, Mütter sind eben so, Väter auch. Zum großen Teil besteht das Leben nun mal aus Klischees, manchmal ist das Leben ein einziges Klischee!
    Diese Geschichte habe ich nicht einfach so geschrieben, sondern vorher lange und gründlich recherchiert.
    Technisch gesehen ist es keine schlechte Geschichte und wer behauptet, das Thema sei abgenutzt, durchgekaut, ausgelutscht oder wie auch immer, hat leider nichts verstanden, weder die Geschichte, noch das Leben an sich.
    Was zwar schade ist, aber eben nicht zu ändern.


    LG Sarah

  • Zitat

    Original von Seestern
    Zum großen Teil besteht das Leben nun mal aus Klischees, manchmal ist das Leben ein einziges Klischee!


    Die Verwendung von Klischees macht aber leider nicht immer eine gute Geschichte aus. Klischees können den Leser auch langweilen, wenn durch ihre Verwendung nichts weiter transportiert wird.


    Zitat


    Diese Geschichte habe ich nicht einfach so geschrieben, sondern vorher lange und gründlich recherchiert.


    Wie sieht denn eine lange und gründliche Recherche zu so einer Kurzgeschichte aus? Würde mich wirklich interessieren.


    Zitat


    ...und wer behauptet, das Thema sei abgenutzt, durchgekaut, ausgelutscht oder wie auch immer, hat leider nichts verstanden, weder die Geschichte, noch das Leben an sich.


    Ist Dir vielleicht auch die Idee gekommen, daß nicht der Leser am Unverständnis "schuld" sein könnte, sondern Du als Verfasser? Vielleicht hast Du es einfach nicht verstanden DAS rüberzubringen, was Du eigentlich im Sinn hattest beim Schreiben?


    Gruss,


    Doc


  • Hallo Sarah,


    Dankedanke *freu*.


    Aber ich möchte nun doch auf deine Kritikerkritik eingehen - ich glaube, niemand unterstellt dir, dass deine Geschichte einfach so geschrieben wurde. Genau so wenig unterstelle ich jeder Leserin/jedem Leser, einen Text nicht zu verstehen (oder gar "das Leben"). Zum Beispiel gab es das Missverständnis, dass in meiner Geschichte zwei Frauen die Protagonistinnen seien. Ich schaue dann, ob man es so verstehen kann - und lerne daraus. Eine liebe Kritikerin (nicht bei den Eulen) störte sich auch daran, dass es solche Küchentische nicht gäbe bzw. er zusammenbrechen müßte. Nun ja, ich kenne auch ziemlich stabile Küchentische :-]


    Was ich damit sagen will: nimm die Kritik an, sie weist auf etwas hin, dass *in der Geschichte* noch nicht funktioniert. Für mich ist es bei dir z.B. die Auflösung, die im Status Quo bleibt - dass Alkohol am Steuer gefährlich ist, ist gesellschaftlicher Konsens, den man nicht in der Literatur thematisieren muss - der Fokus sollte bei deinem geschaffenen Charakter liegen, denn so wie deine Geschichte jetzt ist, überlagert deine Wertung den Text.


    :wave
    Marcel

  • im gegensatz zu churchills aussage muss ich gerade feststellen, dass die diskussion im kommentare-thread durchaus spannender und lustiger sein kann als die ihr zugrundeliegende geschichte!


    bo :lache


    PS: dabei dachte ich, die wirkliche auseinandersetzung geht erst morgen los!

  • Ich muß gestehen, ich hab aus Zeitmangel und einer derzeit bei mir herrschenden Interesselosigkeit am Schreibhandwerk nur die Pilzpfanne gelesen, weil sie in der Wertung für den Jahresgewinner drin war.
    Netter Stil! Süppchen, wo liest man mehr von dir?
    (Ich hatte ja zuerst den Verdacht, daß hier ein anderer hauptberuflicher Autor die Finger im Spiel hatte......)