Berte Bratt 'Zwei glückliche Sommer' (ca. 12 J.)

  • Ein Buch Jahrgang 1976 - da waren etliche der Büchereulen noch nicht mal unter uns *ggg*.


    Ich habe es mal reingestellt, weil es DAS Lieblingsbuch meiner Jugend war in einer Zeit, in der meine schlimmste Sorge der Belag des Pausebrotes des nächsten Tages war.


    Drei junge Mädchen wollen selbständig sein. Deshalb mieten sie sich ein halb verfallenes, romantisches Häuschen am Stadtrand. Alle sind überglücklich, trotzdem erleben sie nicht nur heitere Stunden. Denn Geldsorgen können die beste Laune verscheuchen.


    Ein richtig schönes "Mädchenbuch" über die Zeit der Abnabelung von den Eltern... die ersten Schritte auf eigenen Füssen und die Liebe. Herz, was willst Du mehr?

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hallo@Batcat,
    apropos ähnlicher Buch-Geschmack. Ich habe früher von Berte Bratt "Das Leben wird schöner, Anne", "Anne und Jess - Der Weg ins Glück" und noch einen dritten Band verschlungen. Und war nicht auch "Ein Mädchen namens Claudia" von ihr?
    Kennt heute kein Teenager mehr - ist aber wohl auch besser so...


    grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern... es ist schon so lange her. Ich weiß nur noch, daß ich damals so etliches von Berte Bratt im Bücherschrank hatte! ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)


  • *ausgebuddelt hab*
    :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Batcat,
    das finde ich ja herrlich. Wir müssen uns nicht mehr wegen Fräulein Smilla kloppen, :grin Wir haben ein Lieblingsbuch gemeinsam.
    Zwei glückliche Sommer ist ein schönes Buch. Es gehört auch stilistisch zu Bratts besten. Sie hat den Blick fürs Wesentliche und für Situationskomik. Die eher knappe, präzise Sprache, die sie wohl ihrer norwegischen Herkunft verdankt, bekommt dem Ganzen ausgezeichnet.
    Bratt war bestimmt keine große Schriftstellerin, aber in ihrem Bereich, dem 'bürgerlichen Mädchenbuch' gehört sie handwerklich ganz sicher zu den Meisterinnen.
    Ja, es ist klassisch aufgebaut, ja, es ist ein Lob der Hausfrau, ja, es gibt bloß Mann-Frau-Paare. Ja, die Männer sind patriarchalisch. Aber es gibt auch den Verzicht auf die Ehe, des Berufs wegen. Und die dargestellten Frauentypen sind sehr unterschiedlich charakterisiert.
    Es ist auch heute noch eine faszinierende Lektüre, nicht zuletzt, wenn man beim schönen Lesen die veränderte Stellung der Frauen im Kopf hat.
    Ich lese es immer noch gern, so ab und zu. Und Tjordis ist immer noch einer meiner Lieblingsnamen ;-)
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Das finde ich ja toll, dass hier noch jemand Berte Bratt kennt. Die Bücher habe ich früher verschlungen. Habe auch noch ganz viele im Regal stehen. "Zwei glückliche Sommer" kenne ich allerdings nicht :-( Aber da gab's doch auch noch die Serie mit den Zwillingen, deren Traum Südafrika oder Kenia war. Sie sind da auch mal hin gereist und haben Paprikahühnchen bestellt: "Una kuku na pili pili hoho" (erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit :lache ) Ist schon witzig, an was man sich so erinnert. :grin

  • sofern jemand aus nostalgischen oder sonstwelchen gründen an der anne-trilogie (es kann jeder band für sich alleine stehen (!!)*g*) interessiert ist, möge er jetzt sprechen oder auf immer schweigen :lache
    nein, im ernst, ich hätte sie abzugeben. hc, davon zwei noch mit ihrem originalen schutzumschlag, altersentsprechend, aber ohne jede beeinträchtigung lese-geniessbar.

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Zitat

    Original von magali
    Batcat,
    das finde ich ja herrlich. Wir müssen uns nicht mehr wegen Fräulein Smilla kloppen, :grin Wir haben ein Lieblingsbuch gemeinsam.
    Zwei glückliche Sommer ist ein schönes Buch. *Für meine Antwort unwichtiges Zeugs weggelöscht *grins** Ich lese es immer noch gern, so ab und zu. Und Tjordis ist immer noch einer meiner Lieblingsnamen ;-)
    magali


    Aber magali,


    ich finde die Kloppereien wegen Fräulein Smilla sehr amüsant. Ich kenne noch jemand, mit dem es genauso großen Spaß macht, dies zu tun. :grin


    Ich habe die zwei glücklichen Sommer immer wieder mal gerne gelesen... zuletzt erst vor ein paar Jahren. Und Tjordis fand ich damals wie heute einen ganz schrecklichen Namen. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von magali
    Ha! Tjordis schrecklich??
    Wundervoll. Ich geh grad mal die Keule polieren!!


    Yep. Tjordis ist schrecklich
    SCHRECKLICH!


    Wunderbar. *Mal eben das Messer wetzen geht*


    :lache


    Und wo wir gerade nicht beim Thema sind: Frl. Smilla ist auch schrecklich SCHRECKLICH.


    :lache :grin :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Batcat ()

  • Also, ich find Tjordis schön! :-)


    Und Berte Bratt hab ich geliebt! Ich hab noch viele Bücher bei meinen Eltern auf dem Dachboden stehen. Im Rückblick kamen vielleicht ein paar zu viele verwitwete Väter vor, die dann mit dem Kindermädchen.... aber damals war's toll. War da nicht auch so ein Briefroman dabei? :gruebel

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Ja, da ist ein Briefroman dabei,
    'Liebe Inge'.
    Das ist seinerseits schon wieder ein Klassiker.
    Und das mit dem Kindermädchen und dem verwitweten Vater ist kein häufiges Motiv bei ihr. Nein, nein, so einfach ist Bratt nun nicht.
    Das Buch, das du meinst, ist 'Bleib bei uns, Beate' und trotz seines trivialen Titels und seiner trivialen Botschaft ist die Erzählung handwerklich ein echter Wurf. Die Fortsetzungen dieser Familiengeschichte reichen nicht an den Erstling heran, Afrika hin oder her.
    Das 'Beate' Buch ist auch noch in Norwegen entstanden. Als Bratt dann nach Kiel zog und auch auf Deutsch schrieb, verloren die Geschichten ein bißchen, fand ich immer. Vieleicht war es auch bloß die Vielschreiberei.
    Ich halte sie trotzdem für einen arg interessanten Fall unter den 'trivialen' Mädchenbuch - Autorinnen, z.B. wegen der durchgängigen Diskussion Frau/Familie/Beruf.
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Na, da bin ich ja froh, zufällig was "literarisch Wertvolles" erwischt zu haben - seinerzeit konnte ich das nämlich noch viel weniger unterscheiden als jetzt.


    "Liebe Inge" war's, richtig - ich glaube, das war sogar mein erstes Bratt-Buch.

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  • Das macht doch die Zeit wertvoll. Hast du all die spannenden (ähem) Threads zu dem Thema 'was ist ein Klassiker?' nicht gelesen?
    Und mein Urteil, natürlich.
    Du glaubst doch nicht, daß ich meine Zeit mit 'literarisch Unwertvollem' verbringe?? Nicht eine Sekunde.
    :grin
    magali

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    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Hast du all die spannenden (ähem) Threads zu dem Thema 'was ist ein Klassiker?' nicht gelesen?


    Nö - ich lese lieber Klassiker (oder das, was ich dafür halte). ;-)

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  • Berte Bratt habe ich damals auch sehr gerne gelesen, kann aber ihre Ansichten im Nachhinein absolut nicht teilen: In ihren Büchern wird das Familienglück mit Mann und Kindern als höchstes Gut dargestellt, das einem Leben von Karrieremenschen vorzuziehen ist.


    Positive Ausnahme: "Das kleine Reiseandenken", wo es um ein fünfzehnjähriges Mädchen geht, das nach dem Schulabschluss die Chance hat, für ein Jahr nach Dänemark zu reisen. Nach anfänglichen großen Schwierigkeiten findet sie unter anderem ihr Glück, indem sie die Möglichkeit erhält, Abitur zu machen und das auch realisieren möchte. Damit endet dann das Buch, man weiß nicht, was aus dem Mädchen Ingrid weiter wird. Finde ich auch gut so, es ist wirklich alles gesagt.


    Ein abschreckendes Beispiel für Berte Bratt: Die beiden Liz-Bände. Das erste war "Meine Tochter Liz", das zweite weiß ich nicht mehr. Es geht da um das Waisenmädchen Liz, das von der jungen Steffi aufgenommen wird, weil in dieser Mutterinstinkte erwachen usw. Das war schon arg rührselig. Wirklich nicht mein Ding.


    Gruß


    Hundefreund

  • Hundefreund,


    das ist doch auch kein Wunder... die Bücher sind doch bestimmt schon 30 Jahre alt. Da galten Kinder-Küche-Kirche bzw. alternativ Friede-Freude-Eierkuchen noch als einzig erstrebenswerte Ziele und höchstes Gut im Leben einer Frau ;-).

    Lieben Gruß,


    Batcat


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  • Hallo,
    schön, dass es noch mehr Menschen gibt, die sich an Berte Bratt erinnern.


    Die Bücher sind übrigens noch älter als ihr vermutet.
    "Zwei glückliche Sommer" erschien in Norwegen bereits 1937.
    "Meine Tochter Lisbeth " ist von 1944, die Fortsetzung " Ein Mädchen
    von siebzehn Jahren" von 1948.
    Die "Anne"-Trilogie erschien zwischen 1953 -1955.


    Wenn ihr euch für Berte Bratt und ihre Bücher interssiert, dann
    besucht doch mal unser Forum http://70128.rapidforum.com/

  • hallo, Texelschaf,
    danke für den Hinweis. Es hat mich immer schon interessiert, welche von Bratts Büchern noch in Norwegen erschienen sind. Die deutschen Übersetzungen habe da nie genügend Hinweise gegeben.
    Und der Link ist klasse
    :wave

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    K. Kraus