Weihnachtsverwirrungen

  • Seit ein paar Wochen stehe ich vor der Frage, wie ich meinem Sohn künftig erklären werde, wo die Weihnachtsgeschenke herkommen. Mit der schnöden Wahrheit möchte ich ihn erst mal nicht überfallen - einen Mythos zu pflegen, so lange er klein ist, finde ich nett.


    Allerdings fällt mir auf, dass die Gerüchte um dieses Thema für Kinder verwirrend sein müssen. Die Omas schwören die Kleinen aufs Christkind ein, das viele Geschenke bringen wird; die Eltern kommen mit Bilderbüchern vom Weihnachtsmann, der irgendwie aussieht wie der Nikolaus; auch Detlev Jöcker und Rolf Zuckowski trällern vom Weihnachtsmann; die Werbung aber macht die Verwirrung komplett: Neuerdings hat sie Santa Claus für sich entdeckt.


    Ja, was denn nun? Kommt das Christkind eingeflogen und bläst durchs Schlüsselloch, wenn Kinder lunzen? Schleicht der Weihnachtsmann sich durch die Hintertür herein und hat womöglich Knecht Ruprecht im Schlepptau und einen Knüppel dabei? Oder kommt er mit einem Rentierschlitten durch die Luft geritten und zwängt sich durch den Kamin? Legt er Päckchen unter den Christbaum oder hängt er gefüllte Strümpfe auf?


    Was erzählt ihr euren Kindern oder habt ihr ihnen erzählt, als sie klein waren? Und gab es Mythen, die ihnen fragwürdig vorkamen?

  • Meine Neffen haben ihre Geschenke bis vor Kurzem vom Christkind bekommen. Der Weihnachtsmann ist der Gehilfe vom Christkind... Mensch, sowas weiß man doch :lache

  • Ich habe zwar keine Kinder aber drei furchtbar neugierige Neffen.


    Prinzipiell kommt das Christkind nachdem es sich Wochen zuvor schon das Brieflein vom Fenster geholt hat. Der Nikolaus kommt mit Krampus im Schlepptau, das allerdings shcon am 05. Dezember.


    Der Weihnachtsmann unterstützt das Christkind, weil es so überfordert ist, weil es ja soviele Kinder gibt, die brav waren und ganz viele Geschenke kriegen. Er kommt aber nicht durch den Schornstein und von Socken füllen reden wir erst gar nicht.


    Derzeit funktioniert es noch - mal schauen, wie es nächstes Jahr funktioniert.

  • Zitat

    Original von Gwendolin
    ...damit sich das Christkind etwas stärken kann.
    Denn es muß ja zu vielen Kindern.


    Wenn die dem alle Kekse und Milch hinstellen, ist das arme Kind aber bestimmt ganz schön fett... :lache

  • Ich habe zwar noch keine Kinder, war aber selber einmal ein Kind!
    Früher habe ich immer geglaubt, dass das Christkind die geschenke bringt. Als ich durch das Schlüsselloch zum Wohnzimmer am 24. gelugt habe, sah ich einmal den weißen Ärmel von der Bluse meiner Mutter und war ganz erfreut das Christkind gesehen zu haben.
    Was mit dem Weihnachtsmann war? ehrlich gesagt weiß ich das nicht mehr genau. Aber ich meine, dass ich dachte er wäre der Mann des Christkinds und beschenke die Jungen. Für die mädchen war halt eine Frau zuständig!


    Durch den Nikolaus war ich nicht verwirrt, er war einfach wer anders, der schon früher kleine geschenke brachte.
    Und wie das mit Santa claus ist, da würde ich meinen Kindern nun erzählen, dass das nur ein anderer Name für den Weihnachtsmann ist. Immerhin reist er durch die ganze Welt und dementsprechend auch viele Namen!


    LG,
    ImmI!

  • Ohoh, ich erinner mich da an längst vergangene Tage, als ich ein Praktikum im Kindergarten machte:
    Wir haben mit den Kindern die ganze Zeit über den Weihnachtsmann geredet, Geschichten vorgelesen usw.
    Da war aber ein Junge, der von zu Hause aus die Variante mit dem Christkind kannte. Den hat das ganze ziemlich verwirrt. Er hat aber gar nicht mit uns darüber gesprochen sondern nur zuhause. die Mutter teile es uns mit.
    Da die Eltern gerade umgezogen waren wurde es dem Jungen dann so erklärt, dass den Job mit den Geschenken verschiedene Personen ausüben und es in unserer Gegend der Weihnachtsmann macht und dort wo sie vorher gelebt hatten das Christkind.


    Im Allgemeinen scheint dies ein brisantes Thema zu sein, habe an einer Kaffeetafel einigen Müttern dabei zugehört, wie sie mit diesem Thema und ihren Kindern umgehen und besonders darüber, wie man denn nun dem Kinde beibringt, dass es diesen Mann/ dieses Kind nicht gibt.
    War sehr interessant.

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
    (C.-L. de Montesquieu)

  • Es gibt meiner Ansicht nach keinen Grund, den Kindern beizubringen, dass es das Christkind als Geschenkebringer nicht wirklich gibt. Das erfahren sie von selbst und lassen sich trotz dieses Wissens nicht vom Zauber des Festes abhalten.


    Für unsere Kinder kommt das Christkind. Der Weihnachtsmann ist nicht existent :-)


    Die Unterscheidung "Bischof Nikolaus" und "Coca-Cola Weihnachtsmann" wird den Kleinen von meiner Seite aus immer wieder in Erinnerung gebracht :grin

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Als ich klein war, gab es ehrlich gesagt für mich keinen Unterschied zwischen Christkind und Weihnachtsmann.
    Meine Mama sagte mir immer, dass die Geschenke das Christkind bringt, aber komischerweise waren am Baum immer Engelshaare - also brachte meiner Meinung nach die Engel die Geschenke.
    Was ich immer faszinierend fand - wir hatten so eine Glocke und wenn das Christkind fertig war, hats geläutet und wir durften rein. Aber ich weiß bis heute nicht, wie sie das mit dem Läuten geschafft haben, denn meine Eltern und alle anwesenden Verwandten waren im gleichen Raum wie wir Kinder. Gibts das Christkind also wirklich??


    Ich hab allerdings sehr früh glauben aufgehört, deswegen musste ich mich nicht lange damit beschäftigen.
    Was ich meinen Kindern mal erzählen werde, weiß ich allerdings noch nicht.
    Wahrscheinlich kommt aber der Weihnachtsmann, denn das Christkind ist doch viel zu schwach, um die ganzen Geschenke zu tragen

  • Zitat

    Original von Waldfee
    Ich habe mich nun entschieden: Der Weihnachtsmann ist der Gehilfe vom Christkind. Das erscheint mir plausibel. :grin


    :lache Ein Fall für zu schnell gelesen: ich habe grade gedacht, Du hättest hier 'n Joke gebracht, weil ich hab gelesen: Der Weihnachtsmann ist die Gehhilfe vom Christkind .......................... :grin :lache

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Also mein großer Cousin hat mir, als ich 5 war, gesagt, das es kein Christkind, keinen Nikolaus, keinen Osterhasen usw. gibt. Ich war echt geschockt, aber daran gewöhnt man sich...


    Meine kleine Schwester wird im Januar 8 und glaubt immer noch an alles. Finde ich schon erstaunlich.
    Bei uns ist das schon immer so, das am 5. oder 6. Dezember der Nikolaus mit dem Kramperl kommt und am 24. das Christkind.
    Und der Weihnachtsmann kommt in Amerika, weil das Christkind sonst so viel zu tun hätte :grin
    Bis jetzt glaubt sie alles.


    Das mit dem Läuten ist ganz einfach: Die Glocke verstecken die Erwachsene einfach irgendwo schnell im Raum. So ist es bei uns auch. Die Kleinen dürfen erst nach dem Läuten rein.

  • Ich denke jetzt schon die ganze Zeit drüber nach, warum die Kinder heute das Problem haben, ob Weihnachtsmann oder Christkind? - Für mich gab es damals keinen Unterschied (und eigentlich ist es ja egal, wer die Geschenke bringt :lache )


    Meine kleine Cousine ist fast zehn und glaubt immer noch ans Christkind. Ich finde, sie ist mittlerweile schon zu alt um ans Christkind zu glauben...
    Überhaupt ist es lästig, in ihrer Gegenwart immer vom Christkind zu reden... mein Gott.

  • Zitat

    Original von Prombär
    Meine kleine Cousine ist fast zehn und glaubt immer noch ans Christkind. Ich finde, sie ist mittlerweile schon zu alt um ans Christkind zu glauben...
    Überhaupt ist es lästig, in ihrer Gegenwart immer vom Christkind zu reden... mein Gott.


    Mein Schatz und ich haben es fertig gebracht, dass ein zehnjähriges Mädchen den Glaube ans Christkind dieses Jahr vertieft hat. Nötig dazu war nur ein fingierter Brief von eben diesem Christkind. :-)


    Ich finde es schön, wenn Kinder noch an so etwas glauben. Erstens haben sie ihre Freude daran und zweitens kommt der Ernst des Lebens ohnehin noch auf sie zu...