• Silke Porath war so freundlich und hat für uns eine Kurzbiografie geschrieben. Wir möchten uns dafür herzlich bedanken.


    Über die Autorin:


    Silke Porath, Jahrgang 1971, geb. in Albstadt, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie lebt und arbeitet als Autorin, freie Journalistin, PR-Beraterin und Schreibtrainerin in der Erwachsenenbildung in Spaichingen. Silke Porath ist Mitglied bei den 42er-Autoren.


    Homepage von Silke Porath

  • Marcel Magis (Nudelsuppe) führte das Interview mit Silke Porath (keinkomma)


    Hallo Silke, „Der Bär auf meinem Bauch“ ist auch ein Buch über das Sammeln von Wörtern und über das Schreiben.
    Hast du selbst Wörter gesammelt?


    Nein, oder jain. Ich habe Wörter im Kopf gesammelt, wie die Protagonistin aufgeschrieben habe ich sie nicht. Aber es gab und gibt immer wieder Worte, die ich sammeln möchte wie einen Schatz. Im Moment baue ich, wenn man das so sagen kann, meine schwäbische Wortsammlung weiter aus. Mein wertvollstes Wort ist derzeit "Gluzger". Das bedeutet genau das, wonach es klingt: Schluckauf.


    Es ist dein erstes veröffentlichtes Buch, und jedes erste veröffentlichte Buch hat eine besondere Geschichte. Was ist die Geschichte von „Der Bär auf meinem Bauch“?


    Im Prinzip war das Schreiben ein Kampf gegen mich selbst. Ich hatte vor "Der Bär auf meinem Bauch" schon einige Kurzgeschichten veröffentlicht und wollte wissen, ob ich auch etwas „längeres“ schreiben kann. Da hab ich in einer Frauenzeitschrift einen Literaturwettbewerb entdeckt. Den dortigen Einsendeschluss hatte ich mir über den Schreibtisch geklebt und gesagt: bis dahin musst du 100 Seiten schaffen. Der innere Druck war gut, sonst wäre niemals etwas anderes entstanden als eine Kurzgeschichte. Einen Teil der 100 Seiten hatte ich meiner Kollegin Ulrike Linnenbrink bei den 42erAutoren gegeben, nachdem sie mich fragte, was ich so aktuell mache. Ich war damals etwa 2 Monate bei den 42ern und hatte keine Ahnung, dass es wirklich so etwas wie ein Netzwerk gibt – aber ein paar Wochen, nachdem Ulrike die Auszüge bekommen hatte, rief mich die Verlegerin an. Sie habe mein Manuskript von Frau Linnenbrink bekommen und wolle mir einen Vertrag schicken ... Ich habe vier Wochen gebraucht um zu begreifen, dass das kein Scherz war!


    Dein zweiter Roman, "Gottes Weber", gehört in das Genre „historische Literatur“. Was war der Impuls dafür, ins Genre zu wechseln, was hat dich daran gereizt, einen historischen Roman zu schreiben?


    Zu diesem Thema über einen katholischen Heiligen kam ich (übrigens evangelisch) wie die Jungfrau zum Kinde. Ich habe mit einem befreundeten Grafiker einen Bildband über das hiesige Kloster der Claretiner gemacht. Bei der Recherche zu den Texten bin ich über die Lebensgeschichte des Ordensgründers gestolpert. Das war eine dünne Broschüre, aber die wenigen Daten haben mich fasziniert. Ich habe einige Wochen überlegt, ehe ich mich traute, die Claretiner zu fragen, ob ich einen Roman über Antonio Claret schreiben darf. Ich durfte – und bin überrascht bis heute von dem Vertrauen, das die Claretiner mir entgegen gebracht haben. Und von der Unterstützung, die ich bekommen habe bei meinen Recherchen.


    Wie gehst du mit dem Abschied von Büchern, den Charakteren, dieser eigenen erschaffenen Welt um? Ist der möglich, oder denkst du über Fortsetzungen nach? Was sind deine nächsten Projekte?


    Du schreibst selbst und auch deinen Büchern merkt man an, dass du eine sehr enge Beziehung zu deinen Figuren hast. Beim Schreiben des Romans „Gottes Weber“ habe ich mich immer wieder mit der kleinen Claret-Figur unterhalten, die auf meinem Schreibtisch steht. Mein Mann hat streckenweise herzhaft gelacht, wenn ich mit meinem Protagonisten geschimpft habe, wenn der mal wieder zickig war und eine Szene nicht gelingen wollte.
    Beim Schreiben verliebe ich mich in meine Figuren. Wobei ich die spröden, fiesen Charaktere lieber mag, als die aalglatten. Wenn dann die letzte Zeile getippt ist, kommt ein großes schwarzes Nichts. Ich falle dann in ein Loch. Habe Sehnsucht nach den Charakteren, nach der Umgebung. Das Loslassen ist schwer und macht mich traurig. Allerdings kommt dann ziemlich schnell eine neue Figur und eine neue Geschichte, die mich in ihren Bann ziehen.
    Ein Projekt zu beenden und die Druckfreigabe zu erteilen beziehungsweise die erste Lesung zu machen ist aber noch heftiger, als den Schlusspunkt zu setzen. Bei meiner ersten Lesung von „Gottes Weber“, einen Tag nach Erscheinen des Romans, war ich traurig und nervös gleichzeitig. Denn in diesem Moment habe ich meine Geschichte losgelassen und sie ihren Weg zu den Lesern gehen lassen. Ab da hat mir der Roman nicht mehr alleine gehört. Wahrscheinlich fühlt sich so eine Mutter, deren Kinder von zu Hause ausziehen.
    Über eine Fortsetzung von „Der Bär auf meinem Bauch“ denke ich seit einigen Wochen nach. Zuerst aber steht ein ganz anderes Thema an – durch einen der wunderbarsten Zufälle habe ich die Macher eines Fantasy-Spiels kennengelernt und darf nun die Geschichte erfinden, die hinter dem Spiel steht. Hätte mir jemand im letzten Jahr gesagt, dass ich vor Begeisterung Herzklopfen kriege, wenn ich an Drachen, Zwerge und Könige denke, ich hätte ihm den Gang zum Psychiater empfohlen ...
    Nebenbei recherchiere ich über eine Art Fortsetzung von „Gottes Weber“. Dort wird aber eine Nonne die Hauptrolle spielen, die zur selben Zeit wie der heilige Claret am spanischen Hof im Beraterstab der Königin war. Eine herrlich spröde Figur, mit der ich mich trefflich werde streiten können.
    Das dritte Projekt, für das ich derzeit recherchiere, bezieht sich wieder auf die Claretiner. Im spanischen Bürgerkrieg wurden 52 junge Priester des Ordens hingerichtet. Aber für dieses Thema fühle ich mich noch nicht reif genug, nächstes Jahr werde ich mit einigen Patres an die Originalschauplätze reisen.


    Wann und wie wurde dir klar, dass du jetzt eine „richtige“ Autorin bist?


    Ich bin nur eine Geschichtenerzählerin! Mein Traum war, einmal im Leben an einem Bücherregal vorbeizugehen, in dem ein Buch mit meinem Namen drauf steht. Geschichten erfunden habe ich schon immer. Zum Leidwesen meiner Eltern, die vieles davon als Lügen ausgelegt haben ... Im Ernst: ich empfinde mich eher als Leserin, denn als Autorin. Das Schreiben ist für mich ein Zwang, ich kann nicht anders (und nebenbei bemerkt: ich kann auch nichts anderes!). Aber es ist ein schöner Zwang, denn das Erschaffen anderer Welten ist das wundervollste, was es gibt. Das wird nur übertroffen, wenn ein Leser sagt: Dein Buch hat mir gefallen, ich habe ein paar schöne Stunden beim Lesen gehabt.
    Dass ich von den Leuten als Autorin gesehen werde wurde mir letztes Jahr bewusst. Ich habe mit meinen Kindern die Weihnachtskrippen-Ausstellung im Kloster der Claretiner angeschaut. Pater Alois hat mich einem anderen Besucher vorgestellt: „Das ist die Schriftstellerin Silke Porath“. Das kam wie ein Hammerschlag, denn Autoren waren für mich immer Wesen aus einer anderen Welt, von einem anderen Planeten.


    Wie sieht denn deine ideale Schreibumgebung aus?


    Ruhig. Ich schreibe in meinem Büro zu Hause, am Laptop. Bislang habe ich die Nächte am PC verbracht, aber das ist nicht wirklich gesund, wenn am nächsten Morgen penetrant der Wecker klingelt. Seit mein Sohn in den Kindergarten geht ist meine Schreib-Zeit am Vormittag. Da kann das Telefon bimmeln, wie es will, diese zwei, drei Stunden sind meine. Natürlich muss neben der Tastatur eine Tasse Kaffee stehen und ich mache schöne Musik an. Die Wände sind gepflastert mit Landkarten und dem Exposé des aktuellen Projektes. Im Moment hängt hinter mir eine große Spanienkarte, auf der ich die Wege der Nonne eingezeichnet habe, an der anderen Wand hängt der Farbausdruck der Fantasykarte, die ich von den Machern zu Weihnachten bekommen habe (worauf ich heftig stolz bin). Und dann stapeln sich auf dem Schreibtisch alle möglichen Bücher – vom obligatorischen Synonym-Lexikon über ein Spanisch-Wörterbuch und natürlich Literatur über Fabelwesen und die spanische Geschichte.
    Das Laptop habe ich mir gekauft, weil ich im Sommer auf der Terrasse sitzen und schreiben wollte. Das Laptop ist jetzt fast zwei Jahre alt – und draußen geschrieben habe ich genau ein Mal.


    Silke, hab vielen Dank!

  • Kurzbeschreibung:


    Meine Schwester ist gar nicht meine Schwester. Ich weiß das. Schon lange. Und sie weiß es auch. Deswegen ist es eben so, wie es ist. Es erschreckt uns nicht mehr. »Mich hat es nie erschreckt«, sagt Sandra. »Aber geärgert schon.«
    Im Fertighaus, Baujahr 1980, irgendwo in Süddeutschland. Die eine Schwester liegt jeden Nachmittag im Bett. Die andere sammelt Worte, schreibt sie auf und wartet darauf, dass aus den Worten Geschichten werden. Die Mutter tröstet sich vor und nach der Arbeit mit Rotwein und Zigaretten. Der Vater trinkt mit ihr, wenn er am Wochenende zu Hause ist. Die Schwestern erfinden ein Spiel: sie tauschen ihre Eltern um.


    In diesem Roman treffen sich Gummitwist und Freddy Mercury, der Streit um die Telefonrechnung und der Brockhaus als Statussymbol.


    Das Buch wurde bei uns im Forum bereits rezensiert, siehe hier:


    Das Buch wurde in einer gemeinsamen Leserunde mit Silke Porath bei uns im Forum gelesen, siehe hier:

  • Kurzbeschreibung:


    Spanien zur Zeit Napoleons. Der junge Weber Antonio Claret verlässt gegen den Widerstand seines Vaters die Universität, um Mönch zu werden. Der Beginn einer einzigartigen - und wahren - Geschichte: der junge Geistliche steigt auf vom Wanderprediger zum Bischof von Kuba und wird der persönliche Beichtvater der spanischen Königin Isabella II. Doch mächtige Feinde und höfische Intrigen bringen sein Leben und seine Mission immer wieder in Gefahr ..


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    Das Buch wurde in einer gemeinsamen Leserunde mit Silke Porath bei uns im Forum gelesen, siehe hier:

  • Kurzbeschreibung:


    „Auge um Auge – Todesstrafe heute“ ist der Titel des Buches, das Matthias Wippich und Silke Porath im Gipfelbuch-Verlag herausgeben. Das Buch enthält Berichte von Mitgliedern der Initiative gegen die Todesstrafe, die - zum Teil sehr intensive langjährige - Freundschaften mit Todeskandidaten eingegangen sind, die versucht haben, etwas Wärme und Menschlichkeit in den unmenschlichen Alltag der Todestraktinsassen zu bringen und sie schließlich begleitet haben auf ihrem letzten, schweren Weg.



    Das Buch wurde bei uns im Forum von Silke Porath bereits vorgestellt: klick

  • Kurzbeschreibung:


    DEM BUCH IST EINE CD-ROM BEIGELEGT, MIT DER SIE SICH BEIM ONLINE-ROLLENSPIEL "TALES OF TAMAR" REGISTRIEREN UND KOSTENLOS PROBESPIELEN KÖNNEN! Sieben Zeichen gehen der Ankunft des Bösen voraus. Arbanor, König des Reiches Ahendis, wird geboren im Schatten der Nebelsäulen. Sie sind das erste Signum fortan kämpft das Volk gegen seinen Untergang. Können die Elfen und das magische Schwert Askarion dem Drachenkönig helfen? Auch in den eigenen Reihen schlägt Arbanor Neid und Hass entgegen. Desea, die schöne Königin, wird zum Spielball der Macht. Wird der König seinen Widersacher überhaupt erkennen? Liebe und Hass, Treue und Verrat, Frieden und immerwährender Kampf begleiten den Drachenkönig auf seinem Weg vom Königssohn zum sagenumwobenen Weltenherrscher.