Riss durch die Seele - Evelyn Müller

  • Liebe Foris,


    ich bin mir etwas unsicher, ob ich hier im Forum auch mein eigenes Buch "Riss durch die Seele" vorstellen darf?


    Es ist meine Biographie und handelt von Schuld und Versagen, Missbrauch und seinen Folgen sowie dem Versuch der Aufarbeitung, von Depression(en), einer Affäre uvm. ; aber auch von Hoffnung und Zuversicht.
    Der Zuversicht, es gibt einen Weg vom Dunkel ins Licht! Und letztendlich der Tatsache, dass ich mich mit meinem/unserem GOTT ausgesöhnt habe…


    Ich habe es geschrieben mit der Intension:


    Betroffenen und Angehörigen


    • MUT zu machen


    Mut, die inneren Ketten zu sprengen


    Mut, Mauern einzureißen


    Mut, das Schweigen zu durchbrechen


    Mut, eine Therapie zu wagen



    HOFFNUNG zu schenken


    Hoffnung auf ein „LEBEN“ nach dem „ÜBERLEBEN“


    Hoffnung auf Vertrauen zu sich selbst und ihren Mitmenschen



    Eltern, Lehrer, Erzieher, Ärzte, Nachbarn, Freunde...



    • für das Thema Missbrauch zu sensibilisieren


    • zum Hinschauen und Hinhören aufzufordern


    • zu ermutigen, bei einem Missbrauchsverdacht zu „re“ –agieren



    Eigentlich dachte ich ja, dass mit dem Erscheinen des Buches „meine Aufgabe“ erfüllt ist; mittlerweile denke ich darüber ganz anders!


    Wenn ich mir die Kriminalstatistik 2004, die für Deutschland 15.255 Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern erfasst hat (eine erschreckende Zahl, wenn man bedenkt, wie hoch gerade in diesem Bereich die Dunkelziffer der nicht erfassten Straftaten ist) anschaue, dann weiß ich einfach: ICH möchte mithelfen, dieses Thema in die Öffentlichkeit zu tragen.


    Mein großer Traum ist, nach Bezahlung der Druckkosten, die „Erlöse“ aus dem Verkauf des Buches, so es denn welche gibt *lächel* einer Institution, die sich gegen sexuellen Missbrauch von Kindern engagiert, zukommen zu lassen.


    Allen, die mich durch den Kauf des Buches ein Stück auf meinem Lebensweg begleiten und meinen großen Traum unterstützen wollen, sage ich ein "Herzliches Vergelts Gott" für Ihren Mut, auch im Namen der vielen Kinder im Dunkelzifferbereich.


    Evelyn Müller im Dezember 2005


    Rückentext:


    "Heute noch, nach all den Jahren, geht der Riss durch meine Seele, trennt mein Leben in ein DAVOR und ein DANACH, aber die Zeit davor war so kurz und der Kampf DANACH so unendlich lange - und er währt noch immer...
    Ich weiß, dass dieses Buch sehr starke Emotionen auslöst. Deshalb bitte ich alle "Überlebenden" sehr sorgsam mit sich umzugehen. Mutet Euch nur so viel zu, wie Ihr verkraften könnt! IHR seid für Euch selbst verwantwortlich!"


    Begleiten Sie Evelyn Müller ein Stück auf ihrem Lebensweg und erleben Sie mit, wie sie sich letztendlich mit GOTT versöhnt.


    Die Autorin Evelyn Müller (Pseudonym)


    lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Ort in Oberschwaben.

  • Liebe Foris,


    da ich mächtig stolz bin, dass die Journalistin Nina Poelchau (ausgezeichnet mit dem Emma-Journalistenpreis 2004-2. Platz) einen Zeitungsbericht über mein Buch geschrieben hat, möchte ich meine Freude mit Euch teilen und stelle den Artikel, erschienen am 10.01.06 in der Schwäbischen Zeitung Ausgabe Ravensburg, mal hier ein:



    Evelyn Müller schreibt ein erschütterndes Buch


    RAVENSBURG - Evelyn Müller wurde als Kind von ihrem Stiefvater jahrelang missbraucht. Über ihre Erfahrungen hat sie ein erschütterndes Buch geschrieben: "Riss durch die Seele". Ab sofort ist es im Handel.


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    Von unserer Redakteurin Nina Poelchau
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    Evelyn Müller heißt nicht wirklich Evelyn Müller. Ihren richtigen Namen will sie nicht veröffentlichen. Aus Angst, von ihrer Mutter erkannt zu werden. Die 49-jährige Frau aus Oberschwaben ist berufstätig, verheiratet, Mutter zweier erwachsener Kinder. Sie wirkt bodenständig, ist offen und humorvoll. Dass sie mit Erinnerungen lebt, die ihr immer wieder fast die Luft zum Atmen nehmen, sie oft an den Rand des Selbstmords getrieben haben, ist ihr nicht anzumerken. Wie auch. Um zu überleben, gab es früher nur eine Strategie: das Furchtbare verdrängen. Funktionieren. Bloß nicht an die Wunde rühren.
    Das Mädchen - unehelich geboren - war der Mutter lästig; hatte nur einen in der Verwandtschaft, der zu ihr hielt; den Großvater. Als die Mutter einen verarmten Künstler heiratete, zog die Familie weg von den Großeltern, in ein kleines Dorf. Bittere Armut. Der Stiefvater verlangte von dem achtjährigen Mädchen, ihm bei bitterer Kälte nackt Modell zu sitzen. Er verbat dem Kind, das Haus zu verlassen und Freundinnen zu treffen. Er missbrauchte es. Über Jahre. "Kann es sein, dass eine Mutter nicht spürt, was da vor sich geht?", schreibt Evelyn Müller in ihrem Büchlein. Und antwortet: "Ich glaube es bis heute nicht! Es ist etwas, das immer zwischen uns steht und das ich dennoch die ganzen Jahre/Jahrzehnte nicht ausgesprochen habe. Zu groß ist auch heute noch meine Angst, dass sie dann ihren oftmals angekündigten Herzinfarkt bekommt. Wie ein Damoklesschwert hing/hängt dies über meinem Kopf: Ihr Kinder bringt mich noch mal ins Grab".


    Scham ist die falsche Reaktion


    Als junge Erwachsene findet Evelyn Müller zunächst keinen Zugang zu den Erinnerungen. Sie unternimmt Therapieversuche, fühlt sich nicht verstanden. Dann stößt sie auf eine Gruppe, die der Ravensburger Verein "Frauen helfen Frauen" anbietet. Eine Gruppe für Missbrauchsopfer. Es ist, als würde endlich eine Tür aufgestoßen. Evelyn spürt, dass sie nicht alleine ist. Die Frauen vermitteln einander, dass nicht Scham die angemessene Reaktion auf die Qualen der Kindheit ist, sondern Abscheu, Empörung, größte Nachsicht mit sich selbst. Eine Ausstellung entsteht, die durch mehrere Städte wandert. Unter anderem wird sie im Ravensburger Kornhaus aufgebaut. Evelyn Müller trägt ein großformatiges Bild bei. Eine Dornenkrone ist zu sehen, ein Drahtzaun, Kinderhände. "Gottverlassen. Mutterseelenallein. Engel gibt es nicht auf Erden. Vielleicht ist deshalb die Sehnsucht nach dem Himmel so groß", steht darüber.


    Von der schweren Last, die auf ihrer Seele liegt, trägt sie ein paar Brocken ab, damals. Einige Jahre später rutscht sie in schwere Depressionen. Ihre Rettung ist ein mehrmonatiger Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik. Als sie wieder nach Hause kommt, dauert es eine Zeit, bis sie wieder zurück in ihr Alltagsleben findet. Es ist eine schwere, aber fruchtbare Zeit. "Ich würde jeder betroffenen Frau dringend raten, sich so früh wie möglich professionelle Hilfe zu suchen", sagt sie.


    Schon in der Klinik entsteht die Idee, ein Buch zu schreiben. Das Ziel: Anderen zu helfen, Ihnen zu zeigen, dass es bei allen Schmerzen aus der Vergangenheit einen Weg gibt, zu Lebensfreude zurück zu finden.


    Bilder lassen sie nicht los


    Evelyn Müller sagt, das sei ihr gelungen - auch wenn die Bilder der Kindheit sie bis heute nicht loslassen. Vor einigen Jahren hat sie eine Ausbildung zur psychologischen Beraterin gemacht, anschließend länger bei der Telefonseelsorge gearbeitet. Auf ihrer Webseite im Internet (http://home.arcor.de/lichtblicke2004) bittet sie Betroffene, die keinen Sinn mehr in ihrem Leben sehen, mit allem Nachdruck, sich, bevor sie sich etwas antun sollten, zuerst an sie zu wenden.



    Was meint Ihr, da hab' ich doch wirklich allen Grund zur Freude?!


    fragt das Sternenkind und würde sich über Eure Meinung freuen

  • Hallo sternenkind,
    ich möchte dich nur gefragt haben, ob du die Erlaubnis der Journalistin für den Abdruck des Artikels hast. Sie hat das Urheberrecht über den Artikel. Solltest du keine Erlaubnis haben, schreib bitte ein paar eigene Worte zum Artikel und verlinke zur Ursprungsquelle. :wave

  • Ich habe das Buch am Wochenende in mehreren Etappen gelesen. Nicht weil es mich so sehr belastet hätte sondern weil ich es in Ruhe lesen und mich richtig einlassen wollte. Ich weiss gar nicht, was ich dazu sagen soll. Es ist einfach schrecklich und die Autorin hast mein tiefes Mitgefühl. Sie hat aber auch meine Hochachtung, denn sie ist trotz alledem ihren Weg gegangen und hat viel erreicht.


    Ich wünsche ihr von ganzem Herzen, dass sie in ihrem Leben glücklich wird und wenn Ihr das nicht gelingt, dann wünsche ich ihr wenigstens Zufriedenheit.



    Ich kann diese Buch jedem, der sich für das Thema interessiert empfehlen. Ich habe schon viele Bücher zum Thema gelesen und auch oft mit Betroffenen gesprochen. Diese Buch ist wirklich lesenswert.