Über den Autor:
Michael Wallner wurde 1958 in Graz geboren. Er lebt in Berlin und Italien, hat als Schauspieler und Regisseur gearbeitet. Von ihm sind u. a. die Romane "Cliehms Begabung" (2000) und "Finale" (2003) erschienen. "April in Paris" ist sein erstes Buch im Luchterhand Literaturverlag.
Kurzbeschreibung:
Es gibt Zeiten, in denen selbst eine unschuldige Liebe nicht unschuldig sein kann.
Das besetzte Paris, Anfang der vierziger Jahre: Ein Flaneur zwischen zwei Welten. Eine Frau mit zwei Gesichtern. Und eine unschuldige Liebe, die nie unschuldig war. Die vom ersten Augenblick an nur eines war: verrückt. Unbedingt. Und absolut unmöglich.
Paris, 1943: Tagsüber arbeitet der junge Obergefreite Roth als Übersetzer und Dolmetscher für die deutsche Geheimpolizei, doch in seiner Freizeit flaniert er heimlich in Zivilkleidern durch die Straßen der Stadt. Er, der sich in diesem Krieg längst unfreiwillig die Hände schmutzig gemacht hat, glaubt immer noch, sich aus allem heraushalten und gleichsam unschuldig in das Leben der besetzten Stadt eintauchen zu können. Als er auf einem dieser Streifzüge eine junge Französin lesend vor einer Buchhandlung sitzen sieht, ahnt er nicht, dass diese Begegnung sein Leben für immer verändern wird. Denn die geheimnisvolle Chantal, die mit seiner unverhohlenen Verehrung lange nur zu spielen scheint, arbeitet an der Seite ihres Vaters für die Résistance, und Roth interessiert sie nur insoweit, als er ihr vielleicht Zugang zu Informationen über die Wehrmacht und Geheimpolizei zu eröffnen verspricht. Zu spät begreift sie, dass der junge Deutsche ihr in Wahrheit mehr bedeutet als sie sich selbst eingestehen will. Und auch Roth bemerkt erst, als er das Rad der Geschichte nicht mehr zurückdrehen kann, dass es für beide längst schon um mehr als nur eine harmlose Liebesgeschichte geht.
Michael Wallner hat die gleichermaßen nachdenkliche wie hinreißende Geschichte einer Liebe wider alle Vernunft geschrieben. Es ist eine Liebe über die erbitterten Feindschaften der Zeit hinweg, die einen jungen deutschen Soldaten, der sich aus allem heraushalten möchte, dazu zwingt, das zu tun, wovor er sich bewahren möchte: sich einzumischen und Partei zu ergreifen. Mit besten Absichten gerät Roth zwischen die Fronten: die, die das besetzte Frankreich teilen, und die, die Liebe und Hass voneinander trennen.
Erscheinungstermin: Februar 2006