www.romansuche.de - Kennt das wer?

  • Hi zusammen,


    diesen Link habe ich soeben im Internet aufgestöbert und mich würde interessieren, ob das schon mal jemand gehört hat. Dort kann man Leseproben veröffentlichen, die vorher geprüft werden und wenn man Glück hat, melden sich Verlage dazu...


    Wenn es nämlich was bringt, wäre das vielleicht für angehende Autoren eine Idee, die noch keinen Verlag haben :-)


    Laut der Seite gibt es wohl einige Erfolgsberichte. So haben sich einige Verlage schon bei Leuten gemeldet, die dort eine Leseprobe veröffentlicht haben. Vielleicht hat jemand hier schon Erfahrungen damit gemacht oder was darüber gehört?

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

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  • Doch, doch, das kenn ich - aber ich tippe darauf, dass sich Lektoren eher nicht die Mühe machen, das zu durchforsten. Und: kostet die vorherige Prüfung was? Ich könnt fast wetten, dass jeder Autor von Verlagen wegen des einzigartigen, bestsellerverdächtigen Manuskripts kontaltiert wird - und diese Verlage würden das auch sofort ins Programm aufnehmen, wenn die wirtschaftliche Lage nicht so schlecht wäre, aber wenn der geniale Autor bereit wäre, sich mit einem kleinen Beitrag an den Druckkosten zu beteiligen....
    hab mal geschaut bei "Erfolge" - muss man eigentlich nicht kommentieren, oder?
    Oder bin ich zu pessimistisch? Vielleicht hat ja doch jemand positive Erfahrungen?

  • Unter "Erfolge" steht da geschrieben:

    Zitat

    Hier stellen wir Ihnen einen Teil der Romane vor, die in der romansuche.de bereits vertreten waren, bevor sie einen Verlag gefunden haben.


    Da heisst es nichts darüber, dass diese Bücher über diese Internet-Seite von den Verlagen gefunden worden sind. Da es ganz unterschiedliche Verlags-Häuser sind, tippe ich eher darauf, dass die Autoren selbst aktiv waren und die Seite jetzt einfach davon profitiert behaupten zu können, dass sie die ersten waren... naja...


    Die Verlage müssen sich sicher nicht über zu wenig Zusendungen beklagen. Also wieso sollten sie eine solche Seite nutzen?

  • Die Erfolgsliste enthält keinen größeren/bekannteren Verlag, aber mindestens einen, der meines Wissens als Druckkostenzuschußverlag tätig ist. Stellt sich also die Frage, wem das Portal etwas bringt - tatsächlich den Autoren oder doch eher manch einem sogenannten "Verlag", der Autoren dafür bezahlen läßt, veröffentlicht zu werden, und hier auf Kundenfang geht. :-(


    Romansuche.de gibt's schon länger, und meiner Kenntnis nach ist das Angebot selbst durchaus seriös und honorig. Ich wage aber zu bezweifeln, daß sich Talentscouts, Agenten und Lektoren auf solchen Seiten umtun; mein Agent und mein Lektor tun es jedenfalls nicht, ich hatte in ähnlicher Sache mal nachgefragt.

  • Zitat

    Ist das Magazin gut, und lohnt es sich überhaupt???


    Ich würde es semi-professionell nennen. Oliver Buslau und seine Leute sind sehr engagiert, manch ein Artikel ist überaus interessant, aber das wechselt sich - wie so häufig bei derlei - mit lapidaren oder altbekannten Infos ab. Ich habe nur eine Ausgabe vollständig gelesen (die, in der das Interview mit Iris und mir war), und aus den anderen die Textauszüge, die man auf der Site sehen kann. Es kommt darauf an, was man will - TextArt ist gut für das Dazugehörigkeitsgefühl. Höhere Informationsdichte gibt's zum Beispiel in den Uschtrin-Publikation, von der auch das nunmehr in der fünften Auflage erscheinende AutorInnenhandbuch ist - und die ab dem kommenden Jahr den Autorenkalender des 42erAutoren herausgibt. Ansonsten findet man im Internet und zum Beispiel im kostenlosen Tempest-Newsletter des Autorenforums viele ähnliche Infos. Und nicht zuletzt hier oder in ähnlichen Autorenforen, wie demjenigen des 42erAutoren.

  • Als Initiatorin der romansuche.de will ich mich zu diesen Beiträgen gerne äußern, auch wenn sie mittlerweile eineinhalb Jahre zurückliegen - Dank google sind sie ja immer noch auffindbar.


    Die romansuche.de ist absolut kostenfrei und hat lediglich zum Ziel, die Kommunikation zwischen angehenden Autoren und Verlagen oder Literaturagenturen zu vereinfachen.


    Sicherlich stürzen sich Verlage nicht auf die romansuche.de, vor allem nicht die großen - sie müssen sich ja auch wahrlich genug "unverlangt eingewsandte Manuskripte" ansehen.
    Dennoch gibt es Verlage, die über die romansuche.de fündig wurden, wie unter "Gästekommentare" " nachzulesen ist, und die damit auch sehr zufrieden waren.


    Eine Autorin schaffte über solch einen "kleinen" Verlag sogar den Weg zu Rowohlt, und allein das scheint mir schon Bestätigung genug zu sein, an den Sinn der romansuche.de zu glauben.


    Die Seite "Erfolge" [URL=http://]http://www.romansuche.de/shop.php?katid=4 dient in erster Linie dazu, angehenden Autoren Mut zu machen und denen, die auf eine Veröffentlichung zurückblicken können, unterstützend zur Seite zu stehen - ohne Werbung geht's eben nicht.
    Dass durch den einleitenden Satz vermittelt wird, alle Veröffentlichungen seien durch die romansuche.de zustande gekommen, bedaure ich - das werde ich abändern, denn so ist es in der Tat nicht.
    Dennoch glaube ich, dass Verlage einen Einblick erhalten sollen, welche Manuskripte, die in der romansuche.de vertreten waren, den Markt erlangt haben, denn immerhin sind auch Erfolge darunter zu finden, wie z.B. "Die Schwabenkinder" von Elmar Bereuter.


    Auch wenn es nach nunmehr neun Jahren immer noch große Skepsis gegenüber eines solchen Projektes geben mag, gebe ich meine - vielleicht naive - Hoffnung nicht auf, dass sich die Kommunikation zwischen literarisch Schaffenden auf kreativer wie auf kommerzieller Seite vereinfachen lässt.


    Liebe Grüße
    Heike Prassel

  • Nun ja, ich habe die Seite mir mal angeschaut. Ich finde sie eigentlich ganz sinnvoll, weil sie es durch ehrenamtliche (!) Lektoren prüfen lassen. Nur die besten kommenm da durch, auch wenn es nicht ganz so streng gewertet wird wie bei den Verlagen... Ich denke man bekommt einen Überblick darüber, wie gut das eigene Manuskript ist, und ob es eine Chance bei den Verlagen hat. Selbst die BVjA (Bundesverein junger Autoren, www.bvja-online.de) scheint das ja so zu sehen. Jedenfalls empfielt die unveröffentlichten Autoren die Seite. Immerhin ist das ein Autorenverein !!!


    Wolfszauber

  • Die Angelegenheit klingt natürlich ganz gut und verlockend. Ein Versuch würde tatsächlich nichts kosten. Zwei "naive" Frage bleiben mir jedoch noch:
    Gilt die Leseprobe nicht schon als Veröffentlichung (und könnte Probleme mit einem zukünftigen Verlag geben)?
    Wie siehts denn mit Ideenklau (bei Plot, Setting o.ä.) aus??


    Gruß
    sala

    Beste Grüße


    sala


    "Nichts kann mehr zu einer Seelenruhe beitragen, als wenn man gar keine Meinung hat" Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)

  • sala : Heike hat es ja selbst geschrieben - die Chance, an einen großen Verlag zu kommen, gibt es auf diesem Weg genaugenommen nicht. Durchaus aber diejenige, freundliche Post von Druckkostenzuschuß- und "Dienstleistungs"verlagen zu bekommen. Man sollte also, wenn man sein Angebot dort publiziert, bei den eintreffenden Anfragen Vorsicht walten lassen und/oder mit anderen Autoren Rücksprache halten. Nicht alles, was sich "Verlag" nennt, ist auch wirklich einer.


    Zu Deinen beiden Fragen: Die Publikation auf einer öffentlichen WebSite ist eine Veröffentlichung. Aber man stellt ja nur Leseproben zur Verfügung, das wird dann häufig nicht so eng gesehen. Da Ideen nicht geschützt sind, läuft man auf diese Art selbstverständlich Gefahr, daß jemand Gefallen an Idee, Plot und Entwicklung findet und das Buch einfach abschreibt oder den Text sonstwie verwurstet. Übrigens ist auch der Arbeitstitel dieserart bekannt und kann abgekupfert werden - Titelschutz besteht normalerweise erst dann, wenn ein Buch veröffentlicht ist.


    Wenn man ein Projekt hat, an das man wirklich glaubt, würde ich derlei bestenfalls als zweiten oder dritten Schritt empfehlen. Also nach dem erfolglosen Klinkenputzen bei Agenturen und Publikumsverlagen.

  • Ich weiß jedenfalls, dass ein Publikumsverlag bei romansuche.de fündig geworden ist.
    Und Lerato hat sich auch schon dort bedient. Und ein Roman, der bei dtv als Spitzentitel beworben wird, war dort schon angepriesen worden, und hat auch Angebote von mittleren Verlagen durch die romansuche.de bekommen.


    Grüße
    Quidam

  • Ich hatte da mal ein MS lesen dürfen, das einfach hinreißend war. Leider vom Thema her schwer vermittelbar, aber die Autorin ist jetzt dank Romansuche bei einer renommierten Agentur. Wenigstens zwei große Publikumsverlage haben dort MS angefordert, und den erwähnten Fall, dass über den Umweg Kleinverlag Bücher bei Rowohlt als TB zweitverwertet werden, gibt es auch. Es kann also klappen, aber verteilt über neun Jahre ist das natürlich sehr wenig und man muss schon sagen, dass das Konzept, wie man sich das wohl erhofft hat, nicht aufgegangen ist. Trotzdem, allein dass es die Seite schon so lange gibt und gepflegt wird, ist aller Ehren wert.

  • Ich hab gesehen, dass dort teilweise auch schon Exposès online gestellt wurden (falls ich das jetzt nicht mit einem anderen Board verwechsle), und das finde ich schon ziemlich riskant in Sachen Ideenklau.


    Allerdings weiß ich z. B., dass Sandra Lüpkes, inzwischen erfolgreiche deutsche Krimi-Autorin, über die Romansuche ihren Verlag gefunden hat. Es kann also wirklich klappen, und zwar richtig gut.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)