'Lilith' - Seiten 001 - 144

  • Hallo Ruthven,


    vor fast einem Jahr hast Du uns ja erzählt, daß der Arbeitstitel für den zweiten Roman um Emiliy, Aurora, Wittgenstein und Maurice Micklewhite "Pequod" lautet. Insofern war ich überrascht, daß es bei dem kurzen Hinweis bleibt.


    Hat sich im Laufe Deiner Arbeit an Band II auch der geplante Inhalt geändert?

  • Endlich ist die Leserunde eröffnet :-] Ich hatte das Buch ja schon vor einigen Wochen in einem Rutsch am Wochenende gelesen.


    Ich habe mich bereits auf den ersten Seiten richtig 'wohlgefühlt', so, als säße ich bei alten Bekannten im Wohnzimmer und würde mir deren Erlebnisse seit dem letzten Treffen (Lycidas) anhören!


    Ging es Euch ähnlich?


    LG
    Emma

  • Emma :
    Ja, das Wohlfühl-Gefühl hatte ich auch ;-)


    Was mir sehr gefallen hat, ist die Ähnlichkeit, die sich zwischen Wittgenstein und Emily entwickelt hat. Emily übernimmt teilweise Wittgensteins Formulierungen und dadurch entstehen einfach manchmal so kleine feine Dialoge, die mich regelmäßig zum Grinsen gebracht haben (zum Beispiel auf eite 115, ab "Wie viele Kreaturen sind es?"). Diese und ähnliche Szenen machen für mich das "Wohlfühlen" in und mit dem Buch aus, weil sie mir das Gefühl geben, mit liebgewonnenen, wenngleich auch etwas schrulligen Bekannten umgeben zu sein.

  • Ich hatte das Buch sofort, als ich aus der Schule kam und das Päckchen von amazon.de gekrallt hatte, mit in mein Zimmer verschleppt und erst mal ein paar Sekündchen dagesessen mit dem Buch auf den Knien.
    Und als ich es dann aufgeschlagen hatte, hatte ich dieses selige Grinsen auf den Lippen... irgendwie hab ich mich einfach gefreut. So, als wär ich nach langer Zeit nach Hause gekommen... <_<
    Das überaus Unmenschliche an der ganzen Sache war, dass ich am darauffolgenden Tag Mathe geschrieben hatte... Trotzdem hatte ich an diesem Tag weniger gelernt, als viel mehr... nun ja, mich an wunderbar goldigen Szenen erfreut.


    Und nun folgte: Katharinas Lieblingsszenen Teil1: *husthust*


    Seite 19:
    "Ich darf Sie also zu Zwecken der Maßregelung nach Hause begleiten?"
    Ein Lächeln verkniff ich mir. "Oh, fragen Sie nicht."
    "Und Aurora behauptet, Sie hätten keinen Humor."
    Dieses Kind.


    Schon allein dieses vertraute "Fragen Sie nicht" gefolgt von "Dieses Kind" haben mich entgültig zurück zu Wittgenstein und Emily gebracht.
    Es ist häufig schwierig, wenn eine Geschichte mehrere Bände umfasst, die Atmosphäre teilweise aufrecht zuerhalten. Nicht zu viel zu verfremden. Sonst fällt es schwer, wieder in die Geschichte reinzukommen, wieder die Figuren zu verstehen und sich eben wohlzufühlen.


    Wirklich, ich finde, das ist Ruthven auserordentlich gut gelungen. Ich war nach dem ersten Abschnitt wieder in London und ich war wohl die meiste Zeit etwas dümmlich am Grinsen, weil ich so froh war...
    Im Hintergrund lief der Resident Evil-soundtrack, der zu diesem doch etwas düstereren Buch außerordentlich gut passt.


    Maliris :wave

  • Zitat

    Original von Pelican
    Hallo Ruthven,


    vor fast einem Jahr hast Du uns ja erzählt, daß der Arbeitstitel für den zweiten Roman um Emiliy, Aurora, Wittgenstein und Maurice Micklewhite "Pequod" lautet. Insofern war ich überrascht, daß es bei dem kurzen Hinweis bleibt.


    Hat sich im Laufe Deiner Arbeit an Band II auch der geplante Inhalt geändert?


    Und damit "Hallo & guten Abend!"


    Die erste Antwort: "Pequod" war ein Arbeitstitel, den ich gewählt habe, weil ich einen Handlungsstrang im Auge gehabt habe, der sich aber schnell als fehl am Platze erwiesen hat. Ich möchte natürlich nicht spoilern, deswegen nur ganz kurz: in "Lilith" wird man sehr viel über Aurora erfahren - und die Tatsache, dass Little Neil "verschollen" ist (ich denke, das ist kein Spolter, weil man es direkt am Anfang nachlesen kann - und diese Sache auch gar nicht gelöst wird), wird nicht unwichtig für die Entwicklung Auroras sein. Für Aurora und ihre Beziehung zu Emily, genaugenommen.


    Nun ja, ich denke, am Ende der Leserunde komme ich gerne noch einmal auf diesen Punkt zurück. Erinnert mich also daran. Dann ist, denke ich mir, die Erklärung einfacher zu liefern ... und vielleicht erschließt sich manchen die Antwort bereits von selbst.


    Bis dahin & liebe Grüße,


    Christoph. :write

  • Also ich kann auch nur sagen, daß ich sofort wieder in der Handlung drinnen war, weil die bekannten Figuren ohne Brüche an den Ablauf des ersten Romanes anschlossen. Wie Maliris schon feststellte, die Sprüche wie "Oh fragen Sie nicht" und "Dieses Kind" klangen einfach so vertraut, daß vor meinem inneren Auge die alten Gestalten wieder auftauchten.
    Christoph, ich kann nur sagen "Chapeau, mon vieux!"

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • hm...so rasch ging es bei mir nicht, ich muß mich wohl erst langsam ran tasten, hab gestern mit Lesen begonnen und muß gestehen, daß ich nicht mehr genau weiß, welche Figur welche Eigenschaften hatte. Speziell Wittgenstein ist mir irgendwie ein wenig fremd... aber ich denke das kommt noch. (Hab halt was Namen angeht ein erschreckend schlechtes Gedächtnis...)

  • Ich kam auch nicht so schnell in die Geschichte rein, also was die Personen betrifft, da geht es mir wie BJ, ich habe zwar bei den einzelnen Namen ein bestimmtes Gefühl, könnte sie jedoch nicht im Einzelnen charakterisieren. Deshalb gut, dass einiges nochmal aufgegriffen wird :-) In der Atmosphäre war ich allerdings sofort wieder drin, was nicht zuletzt an solchen Beschreibungen liegt: z.B. Seite 13

    Zitat

    Nach London, in die uralte Metropole, deren Herzschlag unser aller Leben bestimmt. Tauchen Sie ein in das undurchdringliche Netz aus schmalen, vom Regen ersäuften Straßen und Gassen, wo sich der kalte Nebel, den die heimtückische Themse gebiert, um die rußigen Hälse der Häuser windet und allzeit nach den Menschen greift. Es ist eine fleischige und gefräßige Stadt, die sich unersättlicher Begierde hingibt....


    Großartig! :anbet


    Berühmte Persönlichkeiten hatten ja auch schon Einzug in Lycidas gehalten, hier ist es Rudyard Kipling, der auftaucht - sowas liebe ich!
    Insgesamt beginnt Lilith sehr temporeich, man spürt förmlich die pulsierende Stadt und dass etwas im Gange ist. Die Ereignisse scheinen sich jetzt schon zu "überschlagen", sehr spannend!


    Zitat

    Original von ruthven
    ...deswegen nur ganz kurz: in "Lilith" wird man sehr viel über Aurora erfahren ...


    Juchhu! Aurora war schon in Lycidas meine Lieblingsfigur :-]

  • Ok... Fragen:


    1. Mangalas... heißen die nicht eigentlich Mandalas? ? ?


    2. Woher kenne ich den Namen Carathis bzw. Karathis?
    (Übrigens hab ich das Buch zu der Geschichte sofort ergoogeln können...)


    Arghs.. manchmal sollte ich erst nachdenken und dann schreiben...
    ich kenn den Namen aus dem Spiel Never Winternights, da gab es einen Werwolf mti Namen Sir Karathis.......


    Ich bin mal wieder erstaunt, welche Zusammenhänge sich aus deinen Büchern ergeben... :anbet



    das isser:



  • Ok ... Antworten:


    1. "Mangala" hat mich zuerst auch verwundert, wurde aber in dem Quellentext, den ich bemüht habe, genauso verwendet.


    2. Carathis ... ist ein Charakter aus "Vathek" von (Ihr habt es erraten) William Beckford.


    3. Tom Holland ... ach sowas, den gibt es wirklich :wow Nun ja, gelesen habe ich einiges von ihm. Vieles. Fast alles. :grin


    4. Vampyr ... wegen John Polidoris "The Vampyre". Aber da sage ich Euch ja nichts Neues.


    5. Sir Karathis, der Werwolf, sieht cool aus. Wirklich. Fürrrrchterlich. Das Spiel ist mir aber unebkannt.


    Soviel für heute.
    Gute Nacht ... und süße Träume :lache


    Christoph. :write

  • Guten Abend! :3


    Fandet ihr das vierte Kapitel "Waterstones Junction" auch so schön? Ich meine natürlich schön im Sinne von "gruselig", "spannend" und "atmosphärisch". Nicht... schön im Sinne von "Irre, wie viel Blut!"


    Ich hatte bei dem Kapitel wirklich mitgefiebert, zumal es Mitternacht war und ich eigentlich schlafen wollte. Das ging danach nur noch halb so gut. XD
    Aber ehrlich, ein blutbesudelter Waggon, fleischfressende Vinshati und auch noch zwei Black Friars mit altmodischen Waffen... *hust* Ich hab mich riesig gefreut. Und die fatalistische, ironische Art unserer beiden Helden war klasse.
    Ich hab geschmunzelt. Obwohl ich die ganze Zeit vor mich hungemurmelt hatte: "Okay, lauft los. Na kommt schon. Lauft los! Na, jetzt ist es zu spät..."


    "Wenn mich nicht alles täuscht, dann kann man den Zug nur wieder in Gang setzen, wenn man jede Bremse einzeln löst."
    Das Mädchen starrte mich ungläubig an. "Sie meinen, wir müssen zurückgehen?"
    "Und alle Bremsen von Hand lösen."
    "In jedem Wagen?"
    Ich nickte.
    "Sie scherzen doch!"
    "Nichts liegt mir ferner."
    Wir müssten die Bremsen sogar von außen lösen.
    (Seite. 83)


    Herrlich. Allerdings war ich danach erst recht aufgeregt... <.<


    Und ich glaube, ich kaufe mir "Vathek". Zum einen, weil´s mich sehr interessiert. Und zum anderen, weil man ja nie auslernt. :3


    Okay, gute Nacht. XD