Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt

  • Ja man muss sich wirklich dran gewöhnen....hab am Anfang auch voll langsam lesen müssen, weil ich diesen Erzählstil mal wirklich gaaar nicht gewöhnt war!!!

  • Grandios, würde ich sagen. Habe lange gezögert, das Buch zu lesen, weil ich von Ich und Kaminski so begeistert war und Angst hatte enttäuscht zu werden. Wurde ich nicht.
    Sprache und Stil sind hinreißend, bissig und witzig, die an sich vermutlich etwas fade Geschichte wird interessant und menschlich mit viel Phantasie ausgeschmückt. Manches wurde mir ein wenig zu glatt abgehandelt, aber grundsätzlich ein wunderbares, richtig schönes Buch...

  • Ich bin lange und vielleicht immer noch nicht schlau aus dem Buch geworden. Einerseits großartig geschrieben, durchaus auch mit Witz, aber andererseits passagen- und seitenweise auch hochgradig langweilig. Irgendwie fehlte der Geschichte der Sinn. Ich vergleiche natürlich mit Löhrs großartigem "Erlkönig" und da kann "Die Vermessung" nicht mithalten.


    Wiedereinmal hält der Klappentext nicht, was er verspricht: "Doch kaum steigt Gauß aus seiner Kutsch, sind sie schon tief verstrickt in die politischen Wirren Deutschlands anch dem Sturz Napoleons".


    Naja, die zwei alten Herren stolpern da doch eher zufällig und beiläufig in etwas und das auch eher unengagiert.


    Da hatte ich mir gerade vom Ende mehr erwartet, obwohl ich den von einigen Eulen kritisierten Schluss mit Eugen nun gerade gelungen fand.


    Also, meine Meinung ist widersprüchlich, auf eine Punktzahl konnte ich mich noch nicht wirklich mit mir selber einigen.... so um die 8.... höchstens. :gruebel


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  • Nach langem Zögern habe ich dieses Buch mehr oder weniger freiwillig gelesen - und ich finde es klasse.
    Ich habe immer eine zähe Geschichte mit unsympathischen Charakteren erwartet und einen Schreibstil, der mir schon nach den ersten Seiten aus dem Hals heraushängt. War aber nicht so.
    Mir gefällt vor allem, dass man Gauß und Humboldt allein durch den Schreibstil unterscheiden kann. Wie wohl die meisten Leser mochte ich den alten Herrn Gauß eher nicht, dafür ist Humboldt ein umso mitreißenderer Charakter.
    D. Kehlmann beschreibt die Eindrücke der beiden Wissenschaftler als wenn er sie selbst erlebt hätte. So habe ich mich beim Lesen gefühlt, als wenn ich im Ballon stehe oder von Mücken geplagt werde. Eher selten kommt mir das Gelesene so realistisch vor wie in diesem Buch.


    Obwohl keine wörtliche Rede darin vorkommt, kam ich ziemlich schnell voran und konnte mich sehr gut zurechtfinden.
    Langweilig fand ich dieses Buch nur in den letzten Kapiteln, wenn es um Eugen ging, obwohl ich ihn sehr gut leiden kann und er eine gute Mischung aus Gauß und Humboldt ist.
    Mich wurmt allerdings ein wenig, dass die zwei großen Köpfe im Alter etwas närrisch und fast schon lächerlich wirken. Ich hätte mir ein fulminantes Ende gewünscht.


    Wie auch immer: Dieses Buch werde ich sicher noch einige Male lesen. Ich bin wirklich begeistert.

    Man kann sich nicht an etwas festhalten, ohne mitgerissen zu werden.

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  • Mir hat das Buch uneingeschränkt vom Anfang bis zum Ende gefallen; ein toller Schreibstil (irgendwie sehr angenehm für mein Gehirn) und total witzig. Dabei bin ich schon mit einem unguten Gefühl an die Sache rangegangen, weil meinem Mann das Buch nicht so gut gefallen hatte.


    Ich vergebe 9 Punkte. Und hätte gern mehr solche Bücher.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Die Vermessung der Welt erzählt vom Leben zweier großer Wissenschaftler, Gauß und Humboldt, deren Wege sich kreuzen und einander Revue passieren lassen, wobei Kehlmann den passenden Rahmen inszeniert.
    Ich fand diese Lektüre sehr unterhaltsam und amüsant, weil ich vielleicht auch etwas trockenen Lesestoff erwartet hatte.
    Aber Kehlmann schreibt so leidenschaftlich von den "Rätseln dieser Welt" und lässt einen bei der Erforschung teilhaben, dass man zum Ende noch mit vielen Fragen den eigenen Gedanken nachhängt.

  • Ich habe das Buch letzten Sommer gelesen und fand es sehr kurzweilig. Vor allem besticht Kehlmann mit seinem sehr amüsanten Schreibstil, ich musste ein paar mal laut lachen - und das, wo ich bei vielen sogenannten "lustigen" Büchern die Nase rümpfe.
    Zudem hat es mir Gauß und Humboldt etwas näher gebracht und mir Lust gegeben, mich mit beiden näher zu beschäftigen.
    Und auch die anderen Bücher von Kehlmann werde ich mir mal anschauen.
    8/10 Punkten von mir.

  • Heute Abend bin ich beim Stöbern in meinem Bücherregal auf "Die Vermessung der Welt" gestoßen. Dieses Buch habe ich vor Jahren einmal angefangen, aber nie zu Ende gelesen (Abitur-Prüfungen). Nun ist es jedoch an der Zeit, endlich mit Lesen anzufangen. Ich bin schon sehr gespannt! :-)

    Gruß
    misswalker :lesend



    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen, nur zum Ende hin habe ich mich damit schwer getan. Die Lebensberichte dieser beiden großen Entdecker war anfangs sehr schön und kurzweilig beschrieben, aber sie verlor sich am Ende in merkwürdigen Monologen. Und auch die Zeitsprünge, die zuletzt nur noch Episoden ohne Anfang und Ende waren, haben der Geschichte viel von der Unterhaltsamkeit genommen, die sie am Anfang noch auszeichnete. Schade, sonst wäre es ein rundherum gelungenes Buch geworden....

  • Mir hat das Buch rundum viel Spaß gemacht.
    Gerade die "dramaturgischen Tricks", die am Anfang dieses Threads erwähnt werden, finde ich gelungen. Eben das "darauf reingefallen" ist doch prima: Der Autor hat es geschafft, alles so zu verpacken, dass man erst am Ende merkt, was Sache ist :grin
    Ein tolles Buch!

  • Letzte Woche habe ich es auf dem Flohmarkt gefunden, heute morgen habe ich es zu Ende gelesen und fand es toll!!
    Zum Inhalt muss ich wahrscheinlich nichts mehr sagen... Ich fand es nirgends langweilig, und ja, gerade durch die indirekte Rede wurde das ganze so witzig!


    Leseempfehlung!

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Auch dieser Stoff wurde verfilmt und läuft ab dem 25.10.2012 in den Kinos.

    Ob das so unbedingt nötig ist? Das Buch lebt ja eigentlich nicht in erster Linie vom Stoff sondern von der genialen Schreibkunst Kehlmanns. Da muss der Film erstmal hinkommen mit eigenen künstlerischen Mitteln. Die Messlatte liegt da wahrscheinlich viel zu hoch.

  • Hallo arter,


    "Die Vermessung der Welt" habe ich nicht gelesen und kann daher nicht mitreden. Ich wollte lediglich auf die Verfilmung hinweisen.


    So wie Du Dich äußerst und ein Problem bei der Umsetzung siehst, erging es bereits einigen Filmschaffenden mit anderen Stoffen. Dennoch muss die Verlockung groß sein, eine bekannte literarische Vorlage auf Zelluloid zu bannen.
    Wir dürfen gespannt bleiben und uns im Kino überzeugen :wave.

  • Salonlöwin,
    nichts gegen deinen Hinweis, er ist durchaus willkommen :wave
    Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass es gerade hier so gut wie unmöglich ist die Vorlage zu "verfilmen". In diesem Fall wäre verfilmen wörtlich zu nehmen im Sinne von verwurschten. Wenn man einen Film über Gauss und Humboldt dreht ist das okay - aber man sollte ihn nicht "Die Vermessung der Welt nennen" und überhaupt versuchen sich von der literarischen Vorlage abzugrenzen.


    Auf jeden Fall empfehle ich dir das Buch zu lesen.

  • Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und muss feststellen, mein Fall war es nicht unbedingt.


    Nach den ersten 50 Seiten habe ich überlegt das Buch sogar abzubrechen, weil ich mit dem Inhalt überhaupt nicht warm geworden bin. Ich habe es gelesen und es hat keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Ab Seite 53 bis ca. seite 240 war das Buch ganz ok, durch den Rest habe ich mich wieder gequält.


    6 von 10 Punkten

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ich fand das Buch ganz, ganz graesslich.


    Eigentlich hat mich der Klappentext sehr angesprochen, das Thema hat sich wundervoll angehoert.. genau mein Fall - aber der Schreibstil? Uuuuh.. da bekomme ich ja Gaensehaut. Ich kann gar nicht genau sagen, was mir daran nicht gefallen hat, aber ich habe mich wirklich nur durchgequaelt. Ich denke, das ist ganz klar geschmacksache. Ich kenne auch Leute, die fanden den Schreibstil toll! Fuer mich war er nur aufgesetzt.


    Mein Tip: vorher reinlesen, ob's euch gefaellt, dann kaufen.


    Ich werde mir aber wohl den Film ansehen.. !


    P.S. ich verschenke das Buch.. also, wenn irgendwer es haben moechte.

    Above all, send the bees love. Every little thing wants to be loved. - The Secret Life of Bees