'A Christmas Carol' - Teil III: Der zweite der drei Geister

  • Dieser Teil hat mir besonders gut gefallen,da bekommt man richtig Lust auf Weihnachten und Appetit noch dazu ;-)
    Bis später, ich will weiterlesen...

  • Ich fand hier auch interessant zu sehen wie Scrooge schon dazugelernt hat. Es ist ihm zwar immer noch nicht angenehm einem Geist zu begegnen aber er schein es akzeptiert zu haben und wehrt sich nicht; er bittet sogar um seine Lektion. Er scheint auch langsam Gefallen an Weihnachten finden, und bittet sogar darum länger bei seinem Neffen bleiben zu dürfen.


    Was ich nicht so richtig verstanden habe ist die Bedeutung der zwei Kinder. Sind auch sie Geister die wieder verschinden oder sind sie real.

  • Zitat

    Original von cmoi
    Mir fällt da gerade wieder auf, das da der Erzähler immer wieder in der Ich-Form spricht. Wer ist das eigentlich?


    Das habe ich mich zwischendurch auch gefragt. Wie man das nennt, weiss ich nicht mehr - allwissender Erzähler? Er erzählt ja aus Scrooges Perspektive, manchmal aber auch aus der der anderen (Neffe, Angestellter). Und er spricht auch den Leser direkt an.


    Hm - vielleicht wirklich so, als erzählte jemand jemandem eine (Weihnachts-)Geschichte. :-)

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Dieser Teil hat mir besonders gut gefallen, zum einen finde ich es wunderbar, wie der Geist der gegenwärtigen Weihnacht dargestellt wird, dass es schon über 1800 Geister wie ihn gab und wie er am Ende des Besuchs altert, sehr schön gemacht! :-]
    Ich glaube Scrooge begreift hier WIRKLICH worum es geht, als er zum ersten Mal Mitleid mit einem anderen Menschen hat, dem kleinen Tim. Bei dem ersten Teil hatte er ja "nur" Mitleid mit sich und seiner Vergangenheit. Aber jetzt, als ihm der Geist seine eigenen Worte wiederholt (Stichwort Armenhäuser), geht ihm ein Licht auf.

  • Ich habe, wie schon im Ordner zu "Marleys Geist" erwähnt, das Buch gerade nicht zur Hand, kann mich aber gut erinnern.


    Ich fand schon immer das unterschiedliche Erscheinungsbild der drei Geister faszinierend. Der Geist der gegenwärtigen Weihnacht scheint in der Blüte des Lebens zu stehen, trägt aber eine verrostete Degenscheide ohne Waffe (ich muss mich da, wie gesagt, auf mein Gedächtnis verlassen).


    Was könnte damit gemeint sein? Vielleicht eine verpasste Chance, ungenutzte Anlagen?


    :gruebel Grüße von Zefira

  • Zitat

    Original von cmoi
    Mir fällt da gerade wieder auf, das da der Erzähler immer wieder in der Ich-Form spricht. Wer ist das eigentlich?


    Solche allwissenden Ich-Erzähler mag ich eigentlich nicht so sehr, besonders stört es mich, wenn sie den Leser ansprechen, aber bei dieser Weihnachtsgeschichte finde ich es komischerweise garnicht so schlimm.


    Im diesem Kapitel haben mich besonders die schönen Beschreibungen der Weihnachtsessen angesprochen. Da konnte ich die leckeren Speisen direkt erschnuppern. ;-)


    Scrooges Neffe hat mich verblüfft, dass er trotz jahrelanger Zurückweisung trotzdem weiterhin nett zu seinem Onkel ist und sich ehrlich um ihn bemüht. Zumindest machte er auf mich nicht den Eindruck, dass er nur nett ist, weil er so auf das große Erbe hofft, sondern dass ihm wirklich etwas an seinem Onkel liegt.

  • Leilani


    Ich hätte mal spontan "gesellschaftsunfähiges Monster" gesagt, mein Wörterbuch sagt "Menschenfresser, Unmensch (fig.)"


    Es gibt eine Erzählung "Der Oger" von Heimito von Doderer, also gibt's das Wort irgendwie auch im Deutschen, aber ich weiss nicht, was es da bedeutet.

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  • Zitat

    Original von chiclana


    Solche allwissenden Ich-Erzähler mag ich eigentlich nicht so sehr, besonders stört es mich, wenn sie den Leser ansprechen, aber bei dieser Weihnachtsgeschichte finde ich es komischerweise garnicht so schlimm.


    Ich mag es eigentlich, wenn der Erzähler die Leser direkt anspricht, zumindest da, wo es hinpasst. Und zu Dickens passt es meiner Meinung nach perfekt.


    Eine ähnliche Erzählhaltung hat übrigens Astrid Lindgren, deren "Michel aus Lönneberga"-Geschichte vom 26. Dezember "Das große Aufräumen von Katthult" ich am Wochenende wieder gelesen habe. Das ist die Geschichte, in der Michel die Armenhäusler mit einem phantastischen Weihnachtsessen (eigentlich gedacht für die Verwandten) bewirtet. Parallelen zu Dickens Weihnachtsgeschichte sind unübersehbar. Auch Astrid Lindgren als Erzählerin spricht ihre Leser direkt an und erklärt ihnen, was ein Armenhaus ist, die Beschreibung des mit Essen beladenen Tisches, das Gefühl, auch die Armen an der Weihnachtsfreude teilhaben lassen zu müssen, die Strafe und Läuterung der Kommandora, die die anderen Armenhäusler unter ihrer Knute hält - da musste ich sehr an Dickens denken. (Oder eigentlich umgekehrt - die Weihnachtsgeschichte erinnerte mich an Michel, woraufhin ich auch diese Geschichte noch mal las.)

  • Was mir in diesem Kapitel besonders gefallen hat, war dieser Abschnitt: "If you should happen, by any unlikely chance, to know a man more blest in a laugh than Scrooge's nephew, all I can say is, I should like to know him too. Introduce him to me and I'll cultivate him his acquaintance."

  • Jo, es bröckelt bei Scrooge :-)


    Wunderschön gelungen fand ich die Beschreibung des Weihnachtszimmers, in der der zweite Geist sich aufhält.


    Ihr jungen Leute werdet es vielleicht nicht mehr so kennen, aber bei uns zuhause war es noch üblich, dass die sogenannte "gute Stube" nur am Wochenende benutzt wurde und es auch ein sogenanntes Weihnachtszimmer gab, weil alles andere halt nicht geschmückt wurde.


    Schön fand ich auch die Beschreibung des Weihnachtsessens der Familie - wo ich allerdings bisher noch nicht weiß, wer das eigentlich ist und in welcher Beziehung sie zu Scrooge stehen (lese ich gleich noch etwas weiter). Ah, hat sich geklärt, das ist ja die Familie des Clerks, die ein behindertes Kind haben. Nun hab ich`s kapiert. :-)


    Hab gerade erst gelernt, welche Zutaten zu einem anständigen Plumpudding gehören und wie lange dieses Teil benötigt, um richtig fertig zu sein...Falls es jemanden interessiert:


    Echter englischer Plumpudding: :grin


    Edit: Abschnitt gestern noch fertig gelesen und vom Schluß beeindruckt. Die Kinder - "Ignorance" and "Want" - der gegenwärtigen Weihnacht, die - ähm, ich glaub, das nennt man Allegorie? - mit den Klauen, wodurch ja, denk ich, der Geist hauptsächlich getötet wird...wow, Dickens ist gut, find ich.


    Auf zum letzten Geist :-)


    :wave
    Ikarus

  • Gerade eben hab ich den Teil mit dem zweiten Geist beendet. Mensch, mit diesen Beschreibungen des Essens hab ich sofort Hunger gekriegt ... :grin
    Der Geist dieser Weihnacht führt Scrooge zuerst zu der Familie Cratchit. Dort sieht er den Jungen Tiny Tim, der an Krücken läuft. Anschließend führt er ihn zu der Familie seines Neffen, die am Abend singen und Spiele spielen. Das gefällt ihm so gut, dass er am liebsten bleiben würde. Doch der Geist muss zurück ...
    Mir gefiel der Ende dieses Teils, als zwei Kinder, die Unwissenheit und der Mangel, sich an den Geist klammerten und er Srooge mit denselben Fragen konfrontiert, die er selbst noch gestellt hatte.


    So und nun widme ich mich dem letzten Geist ...


    Lg, Lady Rose

    Wer Schmetterlinge lachen hört,
    weiß, wie Wolken schmecken.


    Novalis


    :lesend Fear Street - Der Sturm
    :lesend Lara Adrian - Geliebte der Nacht

  • Ja die Essensbeschreibung war tatsächlich gut und ich konnte alles vor mir sehen und erschnuppern :mahlzeit


    Diesen Geist mochte ich, er hatte was sehr erwärmendes an sich und man bekommt direkt selbst diese altertümliche Weihnachtsstimmung bei der die ganze Familie ohne Streit zusammensitzt und nicht die Geschenke das wesentliche von Weihnachten sind. Sehr schön - wenn auch leider heutzutage eher unrealistisch :lache

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! :-]


    :lesend Sophie Kinsella - Kein Kuss unter dieser Nummer

  • Die Beschreibung des zweiten Geistes fand ich auch sehr gelungen. In dem Buch das ich lese war eine Abbildung da erinnerte er mich irgendwie ans alte Rom...als sie so auf Liegen rumlagen und Weintrauben aßen :lache
    Traurig als Scrooge den Geist fragt ob der kleine Tim sterben wird und der Geist meinte, wenn sich nichts ändert wird er nicht mehr lange da sein.
    Schön fand ich auch die Beschreibung wie glücklich die Cratchits mit dem wenigen sind, dass sie haben und sich an kleinen Dingen erfreuen (das z.b. die Tochter auch zum Weihnachtsfest gekommen ist). Irgendwie zeigt einem die Geschichte auch wieder was das wesentliche des Weihnachtsfestes ist.

    LG Melanie
    :lesend


    „Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag jemanden der bequem darunter durchlaufen kann!“

  • Dieser Teil war jetzt aber schon SEHR detailliert - aber schön - geschrieben. Als ewiger Pessimist glaub ich ja noch nicht so recht, dass Scrooge seine Lektion gelernt hat. Er ist mir zu submissive, so als ob er die Besuche der Geister nur hinter sich bringen will, damit er wieder seine Ruhe hat.


    Ansonsten ist es halt schon sehr viel Friede Freude Eierkuchen :grin

  • Zitat

    von melmarsmile:
    Schön fand ich auch die Beschreibung wie glücklich die Cratchits mit dem wenigen sind, dass sie haben und sich an kleinen Dingen erfreuen (das z.b. die Tochter auch zum Weihnachtsfest gekommen ist). Irgendwie zeigt einem die Geschichte auch wieder was das wesentliche des Weihnachtsfestes ist.


    Das fande ich auch beeindruckend. Das hat Dickens schön beschrieben.
    Ich konnte mir richtig vorstellen, was vorallem die Kinder für eine Freude hatten.


    Die Feier bei dem Neffen fand ich auch sehr amüsant. Da hätte Scrooge ja am liebsten mitgeträllert. :-)