'A Christmas Carol' - Teil V: Das Ende vom Lied

  • So bedrückend der vierte Teil war, so lustig, heiter gerade zu komisch war der Abschluss der Geschichte.


    Diese Stelle ist ja schon richtig Slapstick


    " I don`t know what to do!" cried Scrooge, laughing and crying in the same breath, and making a perfect Laocoon of himself with his stockings.


    Und dieses hat mir auch gefallen, irgendwie süß


    Shaving was not an easy task, for his hand continued to shake very much and shaving requires attention, even when you don´t dance while you are at it.


    Die Verwandlung des Ebenezer Scrooge,eine schöne Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe :-]


    Danke, Milla, war eine tolle Idee " A Christmas Carol " einzuschieben :knuddel1

  • Auf dem Weg zur Arbeit dachte ich so, dass ich das Ende eigentlich ein bisschen einfach fand... Scrooge bekommt "mal kurz" eine Lektion erteilt und ändert sein ganzes Leben. :wow


    Aber wenn es ein Märchen wäre, dann würde das passen, dachte ich mir.


    Ach so - "Märchen" nicht, dachte ich, aber "Christmas Carol", einem Weihnachtslied nachempfunden, steht im Vorwort, und ich fragte mich zuerst, ob damit ein bestimmtes Weihnachtslied gemeint ist.


    Wahrscheinlich aber nicht, sondern nur der Strophenaufbau. Im Englischen heissen die Teile "Strophen" ("stave"), passenderweise.
    Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft, eine typische Unterteilung mit der Zahl 3, die ja sogar in Witzen verwendet wird.


    Wie heisst die deutsche Übersetzung? "Weihnachtslied" nicht, oder? Ich habe dann überlegt, was für diesen Aufbau passen würde. "Ballade", beinahe, wenn das Happy End nicht wäre. "Weihnachtsmärchen" gibt es auch als deutsche Ausgabe, oder? "Weihnachtsgeschichte" finde ich unter diesen Gesichtspunkten jedenfalls nicht so gut - beim "Märchen" wird gleich klar, dass es nicht auf das Realistische ankommt, sondern auf die Allgemeingültigkeit.


    Ja - und als ich so weit war, war ich dann mehr oder weniger im Büro angekommen. ;-)


    Jedenfalls bin ich sehr froh, dass ich diesen Klassiker endlich einmal gelesen habe - danke milla !

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Haaaach, alles wird gut, ist das schön :-) Sooo plötzlich fand ich es gar nicht, schließlich hat Scrooge zwar in kurzer Zeit aber doch sehr eindrucksvolle Szenen erlebt. Und ich muss sagen, ich bin jetzt richtig in Weihnachtsstimmung :-]


    Danke @ all fürs Mitlesen!! :wave


    Weihnachtsliedsummende Grüße,
    milla

  • Dann gebe ich hier gleich meinen Senf noch mit dazu: In der (zweisprachigen) Ausgabe meiner Jugend war der Titel: "Ein Weihnachtslied in Prosa".


    Mein Vater, der besser Englisch lesen kann als ich, sagte mir einmal, ich solle auf die Sprache achten. Im Original sei die Sprach rhythmisch, ein wenig an ein Lied erinnernd. Kann das einer der Englisch-Leser hier bestätigen?


    Liebe Grüße
    Zefira, die das Buch noch mal suchen geht

  • Ach, was für ein schöner märchenhafter Schluß.
    Da würde mir auch der ein oder andere einfallen, dem ich gern mal solche Geister vorbeischicken würde... bei der Verwandlung! ;-)


    Danke an Milla für die klasse Idee zu der Leserunde und auch ein dickes Dankeschön an alle Mitleser! :wave


    Zitat

    Original von MaryRead
    Wie heisst die deutsche Übersetzung?


    Meine Ausgabe heißt "Eine Weihnachtsgeschichte"

  • Zitat

    Original von Zefira
    Mein Vater, der besser Englisch lesen kann als ich, sagte mir einmal, ich solle auf die Sprache achten. Im Original sei die Sprach rhythmisch, ein wenig an ein Lied erinnernd. Kann das einer der Englisch-Leser hier bestätigen?


    Zefira
    Ich habe mich am Anfang nur gefragt, ob Leute, die es nicht so gewohnt sind, Englisch zu lesen, das Buch gut verstehen; ich fand es nicht soo leicht zugänglich. Ich müsste noch mal nachschauen, ob das mit einem besonderen Rhythmus der Sprache zu tun hat... Im späteren Verlauf hatte ich allerdings den Eindruck, dass die Sprache leichter zu verstehen war.

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  • Zitat

    Original von MaryRead
    Wie heisst die deutsche Übersetzung? "Weihnachtslied" nicht, oder?


    Meine Übersetzung heißt "Weihnachtslied", die Kapitel werden "Strophen" genannt, wobei die letzte (auf englisch "The End of It") passenderweise "Das Ende vom Lied" heißt.


    Ich habe die Geschichte jetzt zum ersten Mal auf englisch gelesen, und immer mal wieder in meine alte deutsche Ausgabe zwecks Vergleich reingeguckt.
    Obwohl ich viel auf englisch lese, musste auch ich feststellen, dass sie auf englisch nicht ganz einfach zu lesen ist. Allerdings liegt das mMn nicht an der "Carol"-Form, sondern daran, dass sie immerhin über 150 Jahre alt ist. Dickens schreibt so, wie es damals üblich war, mit langen Sätzen, Wörtern, die heutzutage eher ungebräuchlich sind, einem etwas "umständlichen" Stil (er braucht seine Zeit, bis er "zu Potte kommt") - das alles macht die Lektüre nicht leichter. Aber: mir gefällt das sehr gut. Es ist einfach "rund", alles passt zusammen und könnte gar nicht besser sein.

  • Ich hab das Buch jetzt auch zu Ende gelesen. Obwohl man ja erwartet, dass es ein gutes Ende nimmt, ist es schön zu lesen, dass sich Scrooge vollkommen geändert hat und jetzt ein Mensch ist, der sich um andere kümmert. Die Geschichte passt zu Weihnachten...

  • Gestern Abend habe ich mir mit meinen Töchtern die Verfilmung von Clive Donner angeschaut. Das hat mich angeregt, bis in die Nacht hinein noch einmal in der Geschichte zu schmökern.


    Dabei sind mir zwei Dinge aufgefallen, die mir beim ersten Lesen - vor vielen, vielen Jahren - nicht so bemerkenswert vorkamen. Das erste die Natur von Scrooges Verwandlung. Es wurde hier ja mehrmals angesprochen, dass eine so vollkommene Veränderung über Nacht eigentlich unglaublich ist - Scrooge wird vom Geizkragen zum großzügigen Menschenfreund. Noch ungewöhnlicher aber finde ich seine Verwandlung vom Muffelkopf zum Komiker: Er hat gleich nach dem Aufstehen eine ganze Kette von "köstlichen Lachanfällen".


    Was findet Scrooge denn so komisch? Seine nächtlichen Erlebnisse sollten nachdenklich machen, betroffen - aber nicht so übersprudelnd lustig, sollte man eigentlich meinen.


    Der Grund dafür liegt vielleicht in dem anderen Punkt, der mir auffiel: Der "alte" Scrooge war kein schlechter Charakter im engeren Sinn. In Dickens' Büchern gibt es scheußliche Heuchler und Intriganten, man denke nur an Uriah Heep im David Copperfield zum Beispiel. Verglichen damit ist Scrooge harmlos. Wie sein Neffe sagt: Er schadet sich eigentlich selbst am meisten. Der Schlüssel liegt in seinem eigenen Ausspruch, er gönne sich selbst auch keine Weihnachtsfreude, daher sehe er auch keinen Anlass, anderen Menschen eine zu machen.


    Marleys Geist erwähnt, dass der Mensch dazu bestimmt sei, während seines Erdenlebens weite Reisen zu machen (gemeint sind wohl "Gänge in den Schuhen anderer", also Einfühlung und Hilfsbereitschaft), und wenn er sie nicht mache, sondern sich in sein Selbst zurückziehe, müsse er sie nach seinem Tod machen. Dieses Eingesperrtsein in sich selbst ist Scrooges einzige wirkliche Sünde. Nachdem er sie abgelegt hat, empfindet er Freiheit und Glück.


    Herzliche Weihnachtsgrüße an alle,
    Zefira :wave

  • Zitat

    Original von Imeneo


    Meine Übersetzung heißt "Weihnachtslied", die Kapitel werden "Strophen" genannt, wobei die letzte (auf englisch "The End of It") passenderweise "Das Ende vom Lied" heißt.


    Ich habe die Geschichte jetzt zum ersten Mal auf englisch gelesen, und immer mal wieder in meine alte deutsche Ausgabe zwecks Vergleich reingeguckt.
    Obwohl ich viel auf englisch lese, musste auch ich feststellen, dass sie auf englisch nicht ganz einfach zu lesen ist. Allerdings liegt das mMn nicht an der "Carol"-Form, sondern daran, dass sie immerhin über 150 Jahre alt ist. Dickens schreibt so, wie es damals üblich war, mit langen Sätzen, Wörtern, die heutzutage eher ungebräuchlich sind, einem etwas "umständlichen" Stil (er braucht seine Zeit, bis er "zu Potte kommt") - das alles macht die Lektüre nicht leichter. Aber: mir gefällt das sehr gut. Es ist einfach "rund", alles passt zusammen und könnte gar nicht besser sein.


    Hm, naja, Noah Gordon oder J.R.R.Tolkien liest sich auch nicht gerade soooo einfach, aber eigentlich ist doch gerade das eine schöne Herausforderung? Finde ich jedenfalls :-)


    Nochmals herzlichen Dank an Milla für diese Leserunde, bei der ich sowohl das Buch als auch Eure Kommentare sehr genossen hab.


    Fröhliche Weihnachtsfeiertage für alle noch weiterhin.


    :wave
    Ikarus

  • Scrooge legt sein Geizhals-Dasein ab und lacht, ist fröhlich und feiert Weihnachten - ein sehr schönes Ende und die Verwandlung ist toll beschrieben :-) Ich denke, ich mag das Buch und werde es kurz vor Weihnachten nochmal schnell durchlesen (dann passt vielleicht auch die Stimmung besser dazu :lache). Vielleicht gibts ja weiße Weihnacht? ;-)

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! :-]


    :lesend Sophie Kinsella - Kein Kuss unter dieser Nummer

  • Ich habe das Buch soeben beendet. Mit Scrooge ist ja eine ganz große Wandlgung geschehen nach dem Besuch der drei Geister. Er lacht und freut sich des Lebens, als würde er all die Jahre in denen er ein Geizhals war nachholen wollen.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, bisher kannte ich es ja nur als Trickfilm und es wurde doch Zeit, dass ich es auch mal lese.


    Lg, Lady Rose

    Wer Schmetterlinge lachen hört,
    weiß, wie Wolken schmecken.


    Novalis


    :lesend Fear Street - Der Sturm
    :lesend Lara Adrian - Geliebte der Nacht

  • So finster das vierte Kapitel war, so lustig und lachend war dieses letzte Kapitel. Scrooge hat sich ja kaum mehr eingekriegt, der war ja fast in musical-hafter Stimmung, wie der durch die Stadt tanzte (so kam es mir vor).


    Ein rundum gelungenes Happy-End, auch wenn doch alles sehr schnell ging.


    Ein Frage noch an die "Deutschleser"... was trinken Scrooge und Cratchit zum Schluss? In der englischen Ausgabe ist es der "smoking bishop"... dem Glühwein wohl nicht ganz unähnlich *hicks* :grin


    Ich bin auf alle Fälle von Dickens begeistert, danke an bartimaeus für die Wiederbelebung der LR. Mal sehen, was ich als nächstes von Dickens lese... :gruebel

  • Ein sehr schönes Ende!
    Ich freue mich, dass sich Scrooge nun so zum positiven verändert hat.
    Es ging am Ende doch recht schnell, dass hatte mich etwas gewundert- dass er nach so langer Zeit der Einsamkeit wieder auf die Leute zugeht, etwas spendet und spontan bei seinem Neffen vor der Tür steht- die ihn sehr herzlich empfangen haben. Finde ich toll.
    Das zeigt doch, dass man an Weihnachten das Jahr und die Zankereien hinter sich lassen und vergeben sollte und einfach ein gemütliches, ruhiges Fest feiern soll- im Kreise der liebsten!

  • Zitat

    Original von Lady Rose
    Ich habe das Buch soeben beendet. Mit Scrooge ist ja eine ganz große Wandlgung geschehen nach dem Besuch der drei Geister. Er lacht und freut sich des Lebens, als würde er all die Jahre in denen er ein Geizhals war nachholen wollen.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, bisher kannte ich es ja nur als Trickfilm und es wurde doch Zeit, dass ich es auch mal lese.


    Lg, Lady Rose


    :write :write :write

  • Zitat

    Original von Thaddäus
    Das zeigt doch, dass man an Weihnachten das Jahr und die Zankereien hinter sich lassen und vergeben sollte und einfach ein gemütliches, ruhiges Fest feiern soll- im Kreise der liebsten!


    Genau so habe ich das auch empfunden, vorallem, da ich mir kurz vor weihnachten einfach eine auszeit gegönnt habe ist mir dies noch bewußter geworden & ich habe weihnachten etwas anders gesehen, als all die jahre zuvor.


    lieben gruß


    Beatrice