zum Buch:
Dem arglosen jungen Candide erscheint das westfälische Schlösschen, auf dem er seine Kindheit verlebt hat, als paradiesisch-vollkommen, als bester aller möglichen Wohnorte. Leider begeht er - in aller Unschuld - das Verbrechen, Kunigunde, die appetitliche Tochter des Hauses, zu küssen, und wird mit Tritten in den Hintern aus seinem Kindheitsparadies davongejagt. Nun tritt er eine Reise an, die ihn kreuz und quer durch ganz Europa, Südamerika bis in das utopische Eldorado führt. Eine Kette von abenteuerlichen Erlebnissen, Krieg und die Verfolgungen der spanischen Inquisition, Schiffbruch und Erdbeben, plötzlicher Reichtum und ebenso plötzlicher Verlust, muss der Held durchstehen, bis er in Konstantinopel auf überraschende Weise Kunigunde und seine Freunde wiedertrifft. Im Kostüm amüsantester Unterhaltung versteckt sich eine der scharfsinnigsten philosophischen Satiren, die jemals gegen den Optimismus der Aufklärung geschrieben wurden. Mit Ironie und sarkastischem Wortwitz führt Voltaire ( 1694-1778 ) die Leibnizsche Doktrin des "Alles ist gut" ad absurdum, bedarf es doch einer Reihe fast tödlich endender Abenteuer, bis der gutgläubige, von seinem Lehrer Pangloß zu stetem Optimismus angehaltene Candide erkennt, wieviel in dieser Welt im Argen liegt.
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Ich habe ein Zitat gefunden, das das Buch perfekt umschreibt:
"Voltaires Candide ist ein Klassiker der Desillusionierung. Nirgendwo sonst ist mit so viel Esprit und guter Laune über das Elend der Welt geschrieben worden."
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Über Voltaire:
Der französische Schriftsteller und Philosoph Voltaire wurde am 21. November 1694 in Paris geboren, wo er am 30. Mai 1778 auch starb. Der bedeutendste Repräsentant der französischen Aufklärung kritisierte die überlieferte Ordnung, setzte sich für Religionstoleranz ein und verstand es trefflich, philosophische Fragestellungen in brillante und leicht lesbare Romane zu verpacken, so etwa im berühmten Candide ou l'optimisme.
Kurz nach seiner Veröffentlichung wurde das Werk wegen seiner maliziösen Kritik an den Missständen in der christlichen Kirche verboten, erschien aber noch im selben Jahr in dreizehn Neuauflagen. Spritzig und frech erzählt Voltaire vom jungen Candide ( candidus, lat.: ehrlich, aufrichtig), dem "offenherzigen Menschen". Er erfindet die abenteuerlichsten Begebenheiten, die infernalischsten Schrecken, die fantastischsten Verwicklungen, die absurdesten Zufälle und demontiert auf diese Weise gnadenlos die These von Leibniz und Wolff, dass diese Welt die beste aller möglichen sei.
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Meine Meinung:
ich habe es damals im Franz-LK gelesen. Ist also schon ein Weilchen her. Doch jetzt, wo ich dies hier schreibe, habe ich beschlossen, das Buch ganz bald nochmal zu lesen, da ich es richtig vermisse
Der blauäugige Candide, der tapfer an das Gute im Leben glaubt, selbst noch, als er auf dem Scheiterhaufen steht. Man möchte ihn manchmal schütteln, damit er aufwacht. Candide ist der Inbegriff der Naivität.
Der für mich einprägsamste Satz aus dem Buch: "Il faut cultiver son jardin". Ein Satz, den sein Lehrer Pangloß ihm mit auf den Weg gab.