Inhalt:
Farbenprächtig erwachen Indiens Landschaften zum Leben, dörren und gedeihen, duften nach exotischen Pflanzen. Indien mit seinen leuchtenden Saris, seinen Lampions, Mogulpalästen, Tempeln und Basaren, den geheimnisvollen Kammern seiner Kurtisanen.
Vor dem grandiosen Kaleidoskop der indischen Gesellschaft, die gerade ihre Unabhängigkeit erlangt hat, den Werten und Symbolen des englischen Kolonialsystems jedoch verhaftet bleibt, erzählt Vikram Seth die Saga von vier großen Familien, eine groß angelegte Liebesgeschichte im Konflikt zwischen Tradition und Leidenschaft. Savita heiratet Pran, einen jungen Mann, den sie kaum kennt. Die prunkvolle Zeremonie ist noch nicht beendet, da widmet die Mutter der Braut, Rupa Mehra, sich schon ihrer nächsten Aufgabe: eine gute Partie für ihre jüngste Tochter zu finden. Denn die schöne Lata wird schon neunzehn, und der passende Mann muss natürlich der richtigen Kaste entstammen, und hellhäutig soll er auch noch sein. Während die Mutter einen Bewerber nach dem anderen ablehnt, erlebt Lata die vielschichtigen Konflikte zwischen Liebe und Sicherheit, zwischen dem Selbstbewusstsein einer jungen Frau und den Tabus der Kastengesellschaft.
Seth versteht es, die privaten Gefühle, Freuden und Schmerzen stets mit der historischen Verwicklung zu verknüpfen. So erleben die Leser in diesem eindrucksvollen Fresko des Subkontinents den Niedergang des Nabobs und Maharadschas, den Zusammenprall zwischen Hindus und Moslems, zwischen atavistischen Kastenschranken und moderner Demokratie, das Lächeln und die Tränen, das Tanzen und Toben eines ganzen Subkontinents.
"Wohl das fruchtbarste und gewaltigste Epos der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts. Ich hege keinerlei Zweifel daran, dass Vikram Setz der wichtigste Schriftsteller seiner Generation ist."
The Times
"Vikram Seth gelingt es, dem Leser diesen hermetisch abgeschlossenen Kosmos nahezubringen, als handle es sich um eine von jeher vertraute Landschaft ... Seth verfügt über in erzählerisches Naturtalent, einen ordnenden Intellekt, eine überbordende Phantasie und eine virtuose Beherrschung der englischen Sprache."
Die Zeit
"Es ist Seths geduldige Neugier auf schlichten Alltag, der Reichtum an Szenen und Stimmen, der seinen Roman zu einem Meisterwerk macht."
Der Spiegel
Autor:
1952 ist das Jahr fünf der indischen Unabhängigkeit. In diesem Jahr endet Eine gute Partie, und in diesem Jahr wird Vikram Seth in Kalkutta geboren. Er studierte in Oxford und Stanford, dann zog es ihn nach China. Seinen großen literarischen Stoff fand er in seiner indischen Heimat: Zwei Jahre lang durchstreifte er die Dörfer und Städte des Subkontinents, studierte die Lebensweise der Bauern und Bankiers, von Prostituierten und Priestern. Als der Roman in Indien und England veröffentlicht wurde, war die literarische Sensation perfekt.
Meine Meinung:
Ich war von dem Roman begeistert. Vikram Seth versteht es meisterhaft, die komplizierten Familiengefüge, die Fülle an Personen und Ereignissen, sprachlich so brillant darzustellen, dass man gar nicht anders kann als immer weiter zu lesen. Es ist das bisher beste Buch, das ich über Indien in dieser Epoche gelesen habe.