Laura Mancinelli, Das Wunder der heiligen Odilia

  • Klappentext:
    Lebenslustig und ausgelassen geht es im Kloster der jungen. schönen Odilia zu. Als sie gar einen Kreuzritter aufnimmt, scheihen ihre Tage als Äbtissin gezählt zu sein.


    Laura Mancinelli gelingt es einmal mehr, die Welt des Mittelalters mit schalkhaftem Charme und in leuchtenden Farben lebendig werden zu lassen - ein Buch voller Sinnlichkeit und Lebensfreude.


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    Durch puren Zufall fiel mir dieses Buch in die Hände. Und ich legte es nicht mehr aus denselben, bis ich zu Ende gelesen hatte.
    Ein kleines, feines Buch, das gar nicht hält, was der Titel vielleicht verspricht. Nichts von Frömmelei oder heiligem Getue, keine Selbstkasteiung oder Weltfremdheit. Kleine Andeutungen einer Liebesgeschichte, deren weiterer Verlauf der Phantasie der Leser überlassen wird.


    Laura Mancinelli erzählt wunderschön, lebendig und spritzig. Da könnte man direkt Lust bekommen, ins Kloster zu gehen :-]

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von Tanzmaus
    Das klingt gut, schade, dass es so teuer ist :-(


    Das ist wahr. Ich habe mein Exemplar bei einer Restexemplar-Aktion um 1,99 oder 2,99 erworben. Vielleicht hast du auch mal Glück und findest es so billig. Denn es ist wirklich ein lesenswertes Büchlein. Ich denke, es könnte dir gefallen.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von Alice
    Das ist wahr. Ich habe mein Exemplar bei einer Restexemplar-Aktion um 1,99 oder 2,99 erworben. Vielleicht hast du auch mal Glück und findest es so billig. Denn es ist wirklich ein lesenswertes Büchlein. Ich denke, es könnte dir gefallen.


    das wäre schön ... ich halte zumindest mal die Augen offen :-)

  • Odilia – nennen wir sie Odilia, die erste – wird zur Klostergründerin bestimmt, da ihre Familie gerne eine Heilige in der Familie haben möchte. Aber Odilia, Äbtissin im neu gegründeten Kloster, vollbringt keine Wunder. Nichts hilft – weder Selbstkasteiung, noch Fasten, noch Andachten... nichts. Und so stirbt Odilia jung und ohne auch nur ein klitzekleines Wunder vollbracht zu haben. Das ist aber noch nicht die eigentliche Geschichte. Die beginnt erst nach Odilias Ableben.


    Denn ihre Nachfolgerin wird ihre gleichnamige Nichte, Odilia die zweite also. Sehr jung und entsprechend naiv tritt sie also ins Kloster ein – ohne so recht zu ahnen, was es alles damit auf sich hat. Doch als sie auf einem Turnier einen attraktiven Ritter sieht, der kurz darauf auf einen Kreuzzug geht, wird ihr klargemacht, was es mit dem Klosterleben auf sich hat.


    Odilia gewöhnt sich ans karge Klosterleben und macht ihre Sache als Äbtissin auch ganz gut – doch eines Tages, nach vielen Jahren, steht der strahlende Ritter von einst abgehärmt und ausgemergelt vor der Klostertüre. Ab diesem Tag ändert sich so einiges im Kloster.... und schließlich und endlich vollbringt Odilia doch noch ihr Wunder. Wie es dazu kommt und worin das Wunder besteht, das müßt ihr natürlich selbst lesen. Wie üblich verrate ich NIX! :grin


    Die Geschichte zwischen Odilia und dem Ritter ist übrigens ein weiteres kleines Highlight des Buches, denn erzählt wird nichts und doch alles. Hier macht es besonderen Spaß, zwischen den Zeilen zu lesen. Oder einfach nur das zu lesen, was eben nicht im Buch steht. Jedem ist selbst überlassen, wie weit diese Geschichte wohl geht. Oder ob sie überhaupt irgendwohin geht.


    Ich kann Euch dieses nette kleine Büchlein nur wärmstens ans Herz legen. Liebevoll und opulent geschrieben, läßt es sich ratzfatz weglesen. Die überaus bildhaften Beschreibungen ließen mich bereits einen Eintritt in besagtes (aber nur in dieses!) Kloster erwägen. ;-)


    Mir hat dieses schmale kleine Büchlein sehr gut gefallen und ich kann ihm nur viele, viele ebenso begeisterte Leser wie mich wünschen. Man sollte sich zum Lesen aber unbedingt ein leckeres Brot und Wein bereitlegen...


    Fazit: ein sehr lesenswertes Buch der leisen Töne. Feine Unterhaltung. Mehr davon!

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)