Liest man in der Schule zuwenig?

  • Ich finde auch, es werden zu wenig Bücher gelesen. Bis jetzt hatten wir:


    - Anne Frank (in der 6.!)
    - Die Welle (Autor vergessen)
    - Da kräht kein Hahn nach dir (oder so, in der 4.)
    - Romeo und Julia (ok, das liiiiebe ich- hat gestern noch jemand den Film geguckt?)
    - und vielleicht noch was, das ich jetzt aber vergessen hab, sowie unzählige stinklangweilige und grausame Kriegskurzgeschichten (ich sag nur, Junge hat Angst, dass toter Bruder von Ratten gefressen wird--> "Nachts schlafen die Ratten" war der Name), Gedichte usw. Also bis jetzt hat mir, mit Ausnahme von R+J nichts so richtig zugesagt...


    Wir kriegen jetzt nen neuen Deutschlehrer, ich würd mir jemand jungen frisch von der Uni mit Begeisterung für neue aufstrebende Autoren wünschen, der Literatur als Leidenschaft, nicht als Lehrplaninhalt sieht.


    Noch eingefallen: Der Schimmelreiter und I'm ok in OK in Englisch


    Am schlimmsten finde ich auch immerdie Interpretationen und Erörterungen, das verdirbt immer die Lesefreude, weil man denkt: Oh nee, das jetzt noch interpretieren...Thema des letzten Aufsatzes war: Charakterisiere die Hauptperson interpretierend (vielleicht sollte die Lehrerin selbst Dichter werden?).

  • finde ich sehr spannend zu sehen was so überall in der Schule gelesen wird...


    dass zu wenig gelesen wurde kann ich von meiner Schulzeit allerdings nicht sagen... waren meistens so jedes Jahr 2 Bücher pro Sprache, dann noch manchmal das ein oder andere in so Fächern wie Religion usw. ,
    viel mehr ist zeitlich wohl nicht drin....


    mal wahllos und durcheinander, weil die Bücher sind jetzt schon ein bisschen im ganzen Haus verteilt, (einige wohl auch auf dem Dachboden)


    Amadeus - Peter Shaffer
    Stern ohne Himmerl - Leonie Ossowski
    La vie devant soi - Romain Gary
    Faust - Goethe
    the picture of Dorian Gray - Oscar Wilde
    les justes - Camus
    Zadig - Voltaire
    Andorra - Max Frisch
    L'étranger - Camus
    six colonnes à la une - Pierre Gamarra
    Thérèse Raquin - Zola
    Mondo et autres histoires - Le Clézio
    Die neuen Leiden des jungen W. Ulrich Plenzdorf
    Die Leiden des jungen Werther - Goethe (hatte diesen beiden Buecher doch glatt verwechselt und mir das erste Gewinnspiel vermasselt...)
    Die zwölf Geschworenen R.Rose/ H.Budjuhn
    Das Gold von Caxamalca - Jakob Wassermann
    Yamba - Ingeborg Bayer
    Das Fräulein von Scuderi - E.T.A. Hoffmann
    Die Verwandlung - Franz Kafka
    The strange case of Dr Jekyll and Mr Hyde - R.L. Stewenson (vereinfachte Version?)
    le perroquet qui bégayait - Alfred Hitchcock
    kidnapped - Stewenson (vereinfachte Version)
    the black cat and other stories - Edgar Allan Poe (vereinfachte Version)
    la mémoire blanche - Pierre Coran
    Mutter Courage und ihre Kinder - Bertolt Brecht
    Der Steppenwolf - Hermann Hesse
    Mario und der Zauberer - Thomas Mann
    Das Versprechen - Dürrenmatt
    Elise ou la vraie vie - Claire Etcherelli
    Pygmalion - Bernard Shaw
    Léviathan - Julien Gren
    Monsieur Papa - Patrick Cauvin
    Homo Faber - Max Frisch
    King Solomon's carpet - Barbara Vine
    Fahrenheit 451 - Ray Bradbury (aber das kann ich einfach nicht mehr wieder finden, hab schon alles auf den Kopf gestellt)
    (hab bestimmt noch welche vergessen......:gruebel )


    kann leider auch nicht behaupten das ich von Inhalt her noch bei allen Büchern gut Bescheid weiss... :-( komischerweise weiss ich aber noch sehr gut welche Bücher ich absolut nicht gemocht habe oder wo mich das Buch zerpflücken absolut genervt hat :grin

  • Mir ist gerade noch ein Buch eingefallen ,dass wir in der 5. Klasse gelesen haben.


    Der Hirbel


    und in Französisch hatten wir noch den petit Nicholas gelesen. Die Autoren wollen mir nun aber auch nicht einfallen.?(


    Bye,
    immI!


  • Der kleine Nick ist von Sempe, eins meiner absoluten Lieblingsbücher (-serien) .


    Und das andere :

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Wir haben ziemlich viel gelesen, aber ich hatte auch Deutsch LK.


    Auch in der Unter- und Mittelstufe haben wir aber einiges gelesen. Und das obwohl es *eigenltlich* ein naturwissenschaftliches Gymnasium war...

  • Ich bin jetzt im Maturajahr und ich stimme His völlig zu. Ich hab in der Schule genau 3 Bücher ANGEFANGEN. Wir mussten die nicht mal zu Ende lesen. Ist ja süß vom Lehrer, dass er niemanden zwingen will, aber ehrlich, wie kriegen denn die Lesemuffel sonst was davon mit?


    Und, anders als man vermuten mag, waren diese 3 Bücher überhaupt keine Klassiker. Soweit ich mich erinnere, handelt es sich dabei um Opernball, Liebediener und Catch me if you can (in Englisch).


    In Deutsch lernt man zwar die einzelnen Epochen und Stilrichtugen, auch ein bisschen Literatur, aber wirklich lesen und analysieren tun wir nix. Finde ich eigentlich schade, denn die vielen Leute in meiner Klasse, die nie was lesen, haben wirklich absolut KEINE Ahnung von Literatur. So wenig Ahnung, dass sie wahrscheinlich nicht wüssten, wer Faust geschrieben hat oder wer Hermann Hesse war, wenn man sie fragen würde.


    Und sowas gehört schon eher zur Allgemeinbildung als zum spezifischen Literaturwissen. Wäre schon, wenn die Zwangslektüre wieder mehr eingeführt würde und halt dafür nicht gerade die schwierigsten Bücher, sondern auch welche, die die Jugend interessieren könnte, gelesen würden.

  • Ich habe während meiner Schulzeit genügend Bücher analysiert und das hat mir die Lust gründlich verdorben jene Bücher auch nur mit Handschuhen anzufassen.


    Aber sonst stimme ich zu: es sollten auf jeden Fall ein paar "Klassiker" gelesen werden Genauso werde zuwenig Bücher gelesen, die die Jugend interessiert.

    Menschen glauben etwas, weil sie es glauben wollen, oder weil sie Angst haben, es könnte wahr sein.


    (Zitat)

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  • @ Iris


    Stimmt das falsch liest man auf jeden Fall und davon so wieso zu viel. Nicht das ich was gegen Lesen hätte aber Schulbüche sind FURCHTBAR. Ich empfinde sogar bei 1 Buch es sind mindestens 2 zuviel!


    Aber anstatt nur Bücher hintereinander zu lesen find ich sollte man sich lieber mal drum kümmern in den Schulen das Interesse der Schüler für Bücher zu wecken!

    Das Leben soll kein uns gegebener, sondern ein von uns gemachter Roman sein. :write

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Merlin ()

  • Wer freut sich denn auch schon "Lady Punk" zu lesen??? ich musst mich beinah ständig übergeben! Wenn ich den tollen text nochmal überleg: "Sie aß zu allem Ketschup. Sie schüttet auf ihren Salat eine Flasche Ketschup..."
    Ist das nicht spannend?! Da will ich gleich mehr!!! :bonk

  • Zitat

    Original von Merlin
    Wer freut sich denn auch schon "Lady Punk" zu lesen??? ich musst mich beinah ständig übergeben! Wenn ich den tollen text nochmal überleg: "Sie aß zu allem Ketschup. Sie schüttet auf ihren Salat eine Flasche Ketschup..."
    Ist das nicht spannend?! Da will ich gleich mehr!!! :bonk


    Versteh ich nicht -- das sind doch Sachen, wo sich die Jugend wiederfindet!


    </Ironie>

  • Hm... ich gehe ja noch zur Schule, und so lese ich diesen ganzen Schmarren, der mir da aufgezwungen wird. (versteh noch immer nicht, warum Woyzeck Pflichtlektüre ist)


    Na ja... ich finde, es kommt immer auf die Lehrer an, welche Bücher man liest.
    Pflichtlektüre sind hier (in Österreich zumindest) ja nur Faust und Woyzeck, das andere ist den Lehrern selbt freigestellt (und schön langsam denke ich wirklich, dass die meisten Lehrer einfach nicht wissen, was halbwegs gefallen könnte).


    Aber wenn man mit diesen alten Zeugs verschont bleibt, gibt es doch einige Bücher, die mir gefallen haben.
    Zum Beispiel:
    Die letzten Kinder von Schewenborn (ist aber ein Jugendbuch)
    dann noch "Die verlorene Ehrer der Katharina Blum" von Heinrich Böll - das Buch gehört seither zu meinen Lieblingsbüchern.
    Und "So lonely" (aber auch ein Jugendbuch) hat mir auch gut gefallen - die einzige Liebesgeschichte bisher, die mir gefallen hat :wow


    und "Bahnwärter Thiel" fand ich auch nicht schlecht- war ganz gut!


    Und im Wahlpflichtfach Deutsch haben wir "Die Wand" gelesen und das Buch hat mir auch voll gut gefallen!
    Also es gibt doch Einiges :-]


    Was aber meiner Meinung nach die Lust am Lesen (in der Schule) verdirbt, ist, wenn die Lehrer dann tausendmal nachbohren, was denn nun Person X damit meinte, als er dies und jenes zu Person Y sagte und Person Z verschwieg...
    Und das ganze paraphrasieren, was wir bei meiner neuen Lehrerin machen müssen - schecklich!


    Hin und wieder ein Klassiker finde ich voll in Ordnung, aber die Lehrer sollten das dann so gestalten, dass man nicht die Lust verliert (und beim ständigen paraphrasieren tut man das) und es sollte eine gute Abwechslung zwischen "gutem Buch" und "langweiligem Klassiker" sein.


    Prombär

  • Ich gehöre zwar zu den Schülern, die in der Schule nicht allzu viel lesen, aber um ehrlich zu sein binich sehr froh. Wenn man nur so 5 Schulfächer hätte wär das ja alles schön und gut, da man aber mind. 10 hat (manchmal sogar an einem Tag) wäre es mir persönlich zu viel des guten, wenn man dann auch noch verpflichtet ist innerhalb einer bestimmten Zeit einen Roman zu lesen.
    Ich lese lieber Privat und dann auch etwas was mir gefällt als mir von irgendnem ahnungslosen Pädagogen (*fluch*) irgendwas pädagogisch Wertvolles vorsetzen zu lassen, woraus man dann mehr interprätiert als drin steht.


    Ich finde, dass es eher im allgemeinen so ist, dass Jugendliche wenig lesen. Aber da kann die Schule nicht wirklich einfluss drauf nehmen, da jedes aufgezwungene Buch eher Abneigung hervorruft.


  • da fallen mir spontan ein:
    schimmelreiter
    götz von berlichingen
    homo faber
    andorra
    tonio kröger
    mutter courage
    prinz von homburg
    kabale und liebe
    ansonsten kurzgeschichten
    wolf dietrich schnurre, böll, grass, kishon
    böll und grass gegenüber habe ich heute noch ein gespaltenes verhältnis


    mehr lesen in der schule?
    definitiv JA!
    auch finde ich es sehr schade, dass heutzutage kaum noch klassische gedichte gelernt werden.
    ("und wirft den handschuh ihr ins gesicht -
    den dank, oh, dame, begehr ich nicht!"
    das HATTE doch noch was. oder: john maynard... abseits... ribbeck... erlkönig... bürgschaft... )

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • ich weiß gar nimmer alle bücher, aber wovon ich etwas genervt bin ist, dass ich mich neuerdings über annette von droste-Hülshoff ärgern darf. meine lehrerin findet die soooo klasse und wir müssen jedes gedicht nach annettes leben interprätieren. der ansatz ist: lyrisches-ich nicht gleich das des autors, aber der ganze text wird nur nach spuren vom leben der annette durchkämt. ich warte immer auf die einsetztende leichenstarre bei mir *chrrr - pühhh*
    behauptet wurde ja, dass "die leiden des jungen werter" mal gelesen werden, aber natürlich nur ein bisschen angelesen. das ärgert mich. selbst wenn das buch nicht vor spannung überschäumt sollte man sowas doch gelesen haben. wir haben auch den "götz von berlichingen" mal gelesen. war auch nich über spannend, aber ich fands wichtiger als "die kinder vom bahnhof zoo". das wird ja scheinbar auf allen hauptschulen mal gelesen.


    wird eigentlich lektüre für haupt-, realschule, und gymnasium schulabhängig ausgewählt?

  • Wir hatten in der Schule eine ganze Latte an Lektüre zu absolvieren,Schuljahr für Schuljahr. Ich habe nie auch nur eines davon ganz gelesen, weder die Romane noch die Dramen. Vielleicht mal ein Gedicht, aber bloß aus Versehen, die sind ja so kurz.
    Für die anschließenden Aufsätze reichte es, eine Große Pause mit der Streberin zu verbringen. Die war so brav, die wollte nicht mal was für die Lektion. Und als ich Königs Erläuterungen entdeckte, brauchte ich nicht mal die Streberin mehr.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Schullektüre Kinder und Jugendliche eher vom Lesen abhält. Warum?
    Weil sie eine Nase dafür haben, daß es nicht ums Lesen geht, sondern ums abgefragt werden bestimmter Antworten. Die Antworten, die sich bei diesem komischen Zwangs - Interpretieren ergeben. Die, die die Besserwisserei über Bücher fördern und nicht die Liebe zum Lesen.
    Gelesen habe ich tatsächlich immer massenhaft. Oft habe ich deswgen keine Zeit für Hausaufgaben gehabt. Irgendwann sogar die Titel, die auf dem Lehrplan standen. Als ich dazu bereit war.
    Und daß in Büchern, Dramen und Gedichten über den bloßen Text hinaus tolle Sachen enthalten sind, habe ich auch erst später entdeckt.
    Fazit: lesen in der Schule jederzeit im Rahmen solcher Schulprojekte wie MissMarple beschrieben hat, z.B.
    Unter den bestehenden Bedingungen, einschließlich quälende 'interpretation', wo bloß rauskommt, was LehrerInnen in der Arbeit lesen wollen: man kann seine Zeit viel besser verbringen
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Zitat

    Original von Ironie
    wird eigentlich lektüre für haupt-, realschule, und gymnasium schulabhängig ausgewählt?


    Klar doch. Du denkst doch nicht etwa, daß ein Kultusministerium Hauptschüler und Gymnasiasten für gleich gescheit hält?
    Laß dir bloß die Droste nicht verderben. Ihren Stil finde ich auch schwer zu schlucken, aber es hat was. Leg's in die Schublade und zieh's in zehn Jahren noch mal raus. Oder in zwanzig. Sie ist schon was Eigenes in der deutschen Literaturlandschaft.
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus