Aussterben der Bücher

  • Sicher, es wird auch immer mal wieder auf Papyri geschrieben und Pergament oder handgeschöpftes Papier benutzt....


    Aber was ich deutlich machen will: Die Sorge um das Aussterben des Medium Buch ist mir recht unverständlich. Und wenn es denn ausstürbe (oder nur noch von einzelnen Liebhabern benutzt wird und eine Nischenexistenz bekommt) dann ist das auch OK, denn dann wird es sinnvolle Alternativen zu diesem Medium geben.

  • Ich hoffe doch nicht, dass Bücher mals "aussterben". Denn eigentlich können die elektronischen Medien kein Buch ersetzen.


    Ähnlich wie mit den digitalen Fotos - eine Scheibe kann kein Fotoalbum ersetzen. :-)

  • Es gibt eigentlich viel zu viele Leute die n Buch in der Bahn lesen. Warum sollte es dann vom aussterben bedroht sein?


    Ein E-Book auf Notebook oder PDA finde ich außerdem unpersönlich. Es ist nich schön ständig auf ein elektrischen Bildschirm zu klotzen. Da will ich lieber was Handfestes zum Blättern haben.
    Und ich seh, wie viel noch vor mir liegt zum lesen. Bzw. wie viel ich schon geschaft haben. Da seh ich beim E-Book nicht.

  • ad licht&beowulf: :wow und ich dachte dass nichts besseres nachkommt, als ich mir meine CD-sammlung anlegte; klarer fall von denkste. Der einzige triumph: Mp3's haben eine schlechtere qualität. Aber bei den jämmerlichen ohrhörern ist es eigentlich egal.


    EDIT: greusslige tippfehler :bonk

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von licht
    Literatur gibt es, seit dem Anfang unserer Kulturen ... seither wird gelesen. Das ging schon als es noch keine Bücher gab. Da ritzte man in Stein oder Ton, beschrieb Papyri oder Pergamente ....
    Den Buchdruck (und damit Bücher) gibt es erst seit Gutenberg.
    Die Papyri, Pergamente, Tontäfelchen etc. sind mehr oder weniger ausgestorben. Ist das nun schlimm?? Derzeit wird sehr vieles, was gelesen werden soll auf Papier gedruckt. Was kommen wird, wird sich erweisen. Und wenn darüber das Buch ausstirbt, was solls ...


    Wer von Euch kennt noch Mechanische Lochschallplatten bzw. Lochbänder, Schellack-Platten, Spulentonbänder, Musikkassetten, Langspielplatten .... Wer nutzt noch einen Walkman?? Cd's, Ipods, MP3 Player und sonstige Medien haben sich derzeit ganz klar durchgesetzt. Geblieben ist aber eines: die Musik. (und was war das ein Gezeter, als die LP durch die CD abgelöst wurde: ein echtes Hörerlebnis sei es nur mit dem vertrauten Knistern ....)


    Genauso mag es mit Büchern gehen. Auch sie sind nur ein Medium. Das Wesentliche, die Inhalte werden weiter schriftlich fixiert werden, ob nun auf Tontafeln, Papyri, Pergament, Papier oder in irgendwelchen Formen der elektronischen Verarbeitung .... wir werdens vielleicht erleben, vielleicht auch nicht.


    Das kann ich nur unterschreiben. Und wenn diese Anforderung einmal Wirklichkeit wird:


    Zitat

    Das Prinzip der elektronischen Zeitung beruht auf dem so genannten “elektronischen Papier”. Dabei handelt es sich um ein Papiersubstitut, das die Vorteile von herkömmlichem Papier mit den Vorteilen der digitalen Medien verbindet, unabhängig von den verwendeten Materialien. Wenn es vom Leser akzeptiert werden soll, muss es ähnliche physikalische und optische Eigenschaften wie Papier besitzen. Es soll Bilder und Text darstellen und speichern können, später auch Video und Animationen. Es muss flexibel und wieder beschreibbar sein sowie jederzeit und an jedem Ort aktualisiert werden können. Außerdem sollte es einen geringen Energieverbrauch aufweisen und die Fertigungskosten niedrig sein. Bei diesem Anforderungsprofil wundert es nicht, dass bisher kein Material gefunden wurde, das alle Bedingungen erfüllt.


    Was spricht dann noch dagegen, ein Stück Material, so groß wie ein HC in der Hand zu haben (ich rede nicht von einem herkömmlichen Bildschirm) und Seite für Seite darauf erscheinen zu lassen, mit der Möglichkeit Lesezeichen zu setzen, Stellen zum Wiederfinden zu markieren, die Schriftgröße einzustellen und immer wieder mit einem neuen Text zu laden.


    Die bisherigen Medien werden das Buch nicht ersetzen, aber auf lange Sicht gesehen wird es, außer aus wissenschaftliche, künsterlischen Gründen, keinen Bestand haben, so wie die Speichermedien, den etwas anderes ist ein Buch nicht, zuvor


    meint Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • ich kann und will es mir nicht vorstellen, dass Bücher aussterben. Meine Enkel könnten sich, falls es passieren sollte zumindest an meinen Exemplaren gütlich tun. Arbeitslose Autoren und Buchhändler mag ich mir auch nicht vorstellen. Der Genuss, in einer buchhandlung zu stöbern würde ja mit verloren gehen. Allein der Geruch der verschiedenen Bücher isst ein sinnliches Erlebnis und kann Käufe beeinflussen. Lesen am PC, ich weiß nicht ob das so entspannend ist wie am Pool oder auf dem Sofa oder in der Hängematte zu lesen.

  • Zitat

    Original von Bücherelfe
    Ich fände es furchtbar, wenn dem so wäre!
    Letztes Jahr haben wir im Deutschunterricht einen Text gelesen: ein kleiner Junge hat im Museum das letzte Buch der ganzen Welt besucht!
    Das ist furchtbar! Nun gut, höchstwahrscheinlich erlebe ich noch Bücher mit - aber es könnte sein - auch wenn die Bücher wirklich jetzt massenhaft daherstörmen (meine arme Geldbörse) - irgendwann kommt es soweit, dass die Technik für nichts anderes mehr Platz hat. Uuuh, was fürein Alptraum! :wow


    Okay, ich weiß, dass Zitat hier kommt von der ersten Seite, aber wir haben diesen Text auch gelesen und er hat mich irgendwie ziemlich nachdenklich gestimmt. Ich kann mir eine Welt ohne Bücher überhaupt nicht vorstellen! Ich glaube nicht ( Ich will es gar nicht glauben!!!) dass Bücher irgendwann ganz aussterben, aber gerade unter Jugendlichen merkt man, dass kaum einer mehr liest. Wenn ein 9.-Klässler stolz darauf ist, ganze 5 Bücher in seinem Leben gelesen zu haben ( davon 4 in der Schule!!) dann läuft doch irgendwas verkehrt!!! Oder?????
    Computer, Internet, Musik,... das wird einfach alles immer wichtiger, aber ich kenne kaum noch Leute, die wirklich so viel Lesen.
    Die Bücher, die von Kindern und Jugendlichen noch am Meisten gelesen werden, sind wohl Harry Potter und diese ganzen Freche Mädchen-Bücher. Ich mag beides nicht besonders, gerade letzere sind nicht gerade anspruchsvoll, oder? Aber immer noch besser als gar nichts zu lesen...


    Und es ist doch viel schöner, Bücher im Regal stehen zu haben und durch Buchhandlungen und Bibliotheken zu stöbern, als alles auf dem PC lesen zu müssen. Mich nervt es jetzt schon ein bisschen, dass man übers Internet an jedes Buch dran kommt - es ist viel einfacher als in einer Buchhandlung, aber trotzdem halte ich so ein Buch lieber selbst in der Hand bevor ich es kaufe. Ich finde auch irgendwie, dass die Bücher vom Layout her immer schöner werden, teilsgehend richtige Kunstwerke. *freu* Und zu einem schönem Buch gehört bei mir einfach auch die Umschlaggestaltung.
    Ich will gar nicht daran denken, dass es das irgendwann möglicherweise nicht mehr geben wird.


    Naja, worauf ich hinaus will: Ich glaube schon, dass es immer noch Leute geben wird, die lesen (so wie wir alle :knuddel1 ), aber es wird schon allmählich weniger. Und ich hoffe doch, dass die klassischen Bücher bestehen bleiben, dass wir nicht irgendwann irgendwelches elektronisch gespeichertes Zeug lesen müssen. *horror*

    "But I don't want comfort. I want God, I want poetry, I want real danger, I want freedom, I want goodness. I want sin."
    "In fact," said Mustapha Mond, "your're claiming the right to be unhappy."
    - Brave New World

  • Es gibt gute Gründe für Bücher, ganz abgesehen vom haptischen und dem Geruch.


    Bücher kann man immer wieder lesen, sie verleihen, der Inhalt bleibt immer gleich. Bücher sind unabhängig von einer Stromquelle. Man kann sie problemlos verschenken, wiederverkaufen. Das Ende der Bücher wäre auch das Ende der Bibliotheken.


    Die technischen Spielzeuge dagegen sind nutzlos ohne Strom, viel schlimmer wiegen allerdings die Möglichkeiten:


    Es könnte z.B. so sein, das man ein Buch nur eine bestimmte Zeit lesen kann, man erwirbt nicht mehr das Buch sondern nur noch eine Leselizenz. Selbst wenn die Lizenz nicht beschränkt ist. Was ist wenn der Anbieter Konkurs anmeldet? Wenn es neue DRM-Techniken gibt?


    Der Inhalt könnte jederzeit geändert werden oder angepasst werden. Im schlimmsten Fall wird die Geschichte verfälscht.


    Letztendlich wäre Wissen nicht mehr für alle Verfügbar.

  • Es mag ja sein, dass es immer weniger Leseratten gibt.
    Ich finde auch, dass die Zeit, die einem zum lesen bleibt immer knapper wird. Bei mir bleibt immer irgendwas liegen, wenn ich mir die Zeit zum lesen nehme.
    Dieses Wochenende hatte ich ein Lesemarathon, dementsprechend sieht auch die Wohnung aus und für meine Weiterbildung habe ich auch nix getan. Hätte also auch genug andere Sachen zu tun gehabt.


    Aber ich denke nicht, dass deshalb die Bücher aussterben. Es werden wohl weniger, da man immer mehr e-books sehr günstig bekommt und worauf steht die Gesellschaft? Geiz, Geiz, Geiz. Aber wie soll man auch anders denken, wenn immer weniger am Ende des Monats in der Tasche ist?


    Wenn man allerdings in die großen Buchhandlungen geht, sind da noch sehr gute Käufer zu sehen, anders als in vielen anderen Geschäften.


    Und dann sind ja die Büchereulen auch da. Wir werden wohl nie aufhören, Bücher zu kaufen, trotz Buchkaufverbot. :grin

  • ich denke, bei der Frage sollten man zwischen Medium Buch und der "Information" Buch unterscheiden.


    Bücher - im Sinne von Papier, gebunden in Pappe oder Leder oder was auch immer - werden mit der Zeit aussterben, bis auf ein paar nostalgische Exemplare. So wie Kutschen (fast) ausgestorben sind und durch Autos ersetzt wurden, so wie Schallplatten (fast) ausgestorben sind und erst durch Kassetten, dann CDs und jetzt durch MP3 ersetzt wurden.
    es WIRD irgendwann ein neues Medium geben, welches mehr Vorteile hat. Ihr dürft nicht den Fehler machen, das mit heutigen E-Books am normalen Bildschirm oder mit Palms oder ähnlichem vergleichen. Das Medium wird gut handhabbar, augenfreundlich und leicht zu bedienen sein. Der Stromverbrauch wird sehr niedrig und leicht aufladbar sein. Der Speicherplatz wird groß genug sein, um ganze Bibliotheken aufzunehmen.
    überlegt doch bloß mal, wie sehr sich die Computer in den letzten 20 Jahren fortentwickelt haben. Hat einer von Euch vor 20 Jahren daran geglaubt, dass er heute vor so einer Kiste sitzen wird, sie bedienen kann, bezahlen kann und dass es ganz selbstverständlich ist, in einem Forum mit wildfremden Menschen zu diskutieren??? und ich glaube auch, dass es keine 20 Jahre mehr dauern wird.


    Bücher als Medium - von anderen Menschen festgehaltene Fantasie, Geschichten, Erfahrungen usw werden dagegen nie aussterben. Das ist einfach eine Form der Weitergabe von Wissen, der wir uns nicht verschließen werden.

  • @ Queedin
    Besser kann mans nicht ausdrücken. Ich glaub du hast mit deiner Vermutung recht.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Für mich wäre das die Horrorvision schlechthin. So gut könnten die elektronischen Medien in Zukunft gar nicht werden, dass ich auf den Genuss verzichten möchte ein Buch in Händen zu halten. Das Stöbern in den Buchhandlungen und Büchereien, der Aufbau und die Freude an einer eigenen Bibliothek! Allein das Gefühl von Büchern umgeben zu sein, finde ich schon sehr tröstlich und zaubert Atmosphäre in jeden Raum.
    Wäre von uns Bibliophilen möchte schon ohne Bücher leben?

  • alles was ich zu dem Thema sagen wollte, hat Queedin schon gesagt :-)
    Die Musik gibt es ja auch noch, nur das Medium verändert sich.


    Wenn ich mir meine Mädels anschaue denke ich, dass sie schon lesen werden, sie schauen ja jetzt schon begeistert Bilderbücher an und manchmal blättern sie auch in meinen Büchern :-)


    Ich lass es mir nicht vermiesen zu lesen, und meinen kindern werde ich versuchen das auch so beizubringen. Wozu habe ich denn meine Jugendbücher sonst alle aufgehoben :lache

  • Queedin : da hast Du völlig Recht!


    Da ich jeden Morgen U-Bahn fahre ist mir aufgefallen, daß nach mp3-Player, Playstation, Wii und was weiß ich noch alles, der Trend wieder zum Buch zurück zu gehen scheint. Ich sehe immer mehr Leute MIT Buch - zu meiner Überraschung auch viele männliche Leser. Die scheinen auch mehr zu werden.


    Grüßlies,
    Sandra

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • DAS Ergebnis ist hier ja nicht wirklich überraschend. :lache


    Festzustellen ist auch eine erneute Zunahme von Büchern innerhalb eines Marktes, der ein Vielfaches des Belletristik und KinderJugendbuchsegmentes stellt:
    Dem Fachbuch


    Vor einigen Jahren haben fast alle großen Fachbuchverlage unentwegt neue
    CD ROM und DVD Projekte angekündigt, ebenso Onlinezugänge (anstatt von Büchern) inzwischen sind viele Projekte zurückgezogen, die Verlage sind
    zurückgerudert und Onlinezugänge werden jetzt MIT Buch angeboten.
    Auch PALMversionen vor ein paar Jahren als nonplusultra angekündigt, sind fast ausschließlich aus den Programmen der Verlag gestrichen.
    Einfach aus dem Grund, dass ein sich längeres Lernen am Bildschirm als nicht
    realisierbar herausgestellt hat.


    Nachschlagen, Überprüfungen von Gelerntem, Prüfungssimulationen oder Kreuzen in bestimmten Fachrichtungen (bspw. Medizin), ja! aber nicht als Lehrbuch zum Lernen am PC.


    Da der Fachbuchbereich immer den Markt beherrschen wird (im Vergleich zur Belletristik) habe ich gar keine Bange, daß das Buch irgendwann in der Versenkung verschwindet.


    überzeugte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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