Aussterben der Bücher

  • BRAVO Mondspielerin :welle :kiss


    Warten wir es ab. Der Markt ist in Bewegung, ich als Autor bin in Bewegung. Alle Autoren und die Verlage sind in Bewegung. Mal sehen, wann sich das Publikum Leser bewegt? Meine Nachkommen werden es erleben. Sie verfügen ja noch fast 70 Jahre über die Rechte an mir. Dann bleibt ihnen wenigstens eine Erinnerung. Und da ist das Print natürlich besser, das gebe ich zu.


    Guck mal, da steht mein Opa im Regal.... :chen


    euer hef

  • Noch ein Artikel der FAZ von heute: Zeitungsartikel


    Interessant ist...

    Zitat

    Dass dies (Anmerkung kasapv: auf illegales herunterladen bezogen) ein internationales Problem ist, belegt Boos mit den Worten, in einigen Ländern übersteige die Zahl der elektronischen Lesegeräte (E-Reader) die der legal heruntergeladenen elektronischen Bücher um das 100fache.

    Es kommt nicht darauf an, woher jemand kommt, sondern wo er hin will.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von kasapv ()

  • Wobei das schon wieder die unsinnige Behauptung vom August beinhaltet, dass 60% der E-Books in Deutschland illegal heruntergeladen wurden seien. Was kaum verwundert, wenn man auch für diese Studie auch legale kostenlose Downloads als illegal deklariert.

  • Moin Delano,


    falls Du nichts dagegen hast, bleibe ich, wie in diesem Forum üblich, weiterhin beim Du. :wave


    Zitat

    Original von Delano


    Das ist noch so ein daneben gegangener Vergleich. Es hat schon seine Gründe, warum Diebstähle von nachweislich unverschlossene Autos in der Regel nicht von der Versicherung übernommen werden.
    Aber interessantes Frauenbild, was sie dahaben, eine Frau im Minirock mit einem unverschlossen abgestellten Auto zu vergleichen.


    Das war kein Vergleich, sondern ein weiteres Beispiel für Deine These "Gelegenheit macht Diebe und wer sich nicht schützt, ist selbst schuld am Verbrechen". Daß die Versicherung nicht zahlt, hat doch nix mit der Schuldfrage an sich zu tun. Nur am Rande: meine Versicherung zahlt, wenn mein Auto gestohlen wird, obwohl ich weder GPS noch Wegfahrsperre habe.


    Zu guter Letzt ist mir aber immer noch nicht klar, worauf Du mit der Abschließ-These eigentlich hinaus willst? Sollen die Verlage sich darum kümmern, immer einen noch besseren, sicheren Kopierschutz zu installieren? Oder direkt eine Datenfernabfrage, auf welchen Readern ein Buch landet, um Mißbrauch zu vermeiden? Bist Du sicher, daß es in diesem Fall wirklich billiger ist, ein Ebook zu produzieren, wenn man ständig gut bezahlte Softwarekünstler beschäftigen muß, die die Ebooks entsprechend schützen?


    Zitat


    Natürlich ist es subjektiv, aber ich habe Beispiele genannt. Wenn alle E-Books 30% günstiger wären, würde sicher auch niemand meckern.


    Da wäre ich mir nicht so sicher.


    BTW, das sich der Preis daran ausrichtet, ob ein Buch als TB oder nur als HC verfügbar ist, ist selbst mir als Nicht-Reader-Besitzer klar, auch wenn ich der Meinung bin, daß man beim Ebook ja keinen Unterschied erkennen kann und man deshalb natürlich diskutieren kann, inwiefern ein höherer Preis bei früherem Erscheinungsdatum wirklich notwendig ist.


    Zitat


    Warum? Ist es nicht viel bequemer, anstatt ein Fachbuch für 60 Euro zu zerlegen und händisch zu digitalisieren, es für z.B. 3,99 aus einem E-Book-Shop nach Wahl zu beziehen?


    Und genau hier sieht man imho sehr gut, wie die Gewinnspanne eingeschätzt wird - 3,99 Selbstkostenpreis für ein 60 Euro Buch sind über 90% Gewinnspanne, die Fachbuchverlage verdienen sich Deiner Meinung nach offenbar dumm und dusselig.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Prinzipiell sehe ich das ähnlich wie der Autor des SPON-Artikels.
    Im Moment läuft noch so einiges schief auf dem eBook Markt, das potentielle eBook Käufer dazu bringt, sich illegal zu bedienen:


    1.) DRM sorgt dafür, dass die Bücher nicht legal in andere Leseformate umgewandelt werden können. Es kann aber nicht angehen, dass ein Kindlekäufer nur Kindleliteratur kaufen und somit das Lesegerät nur wechseln kann, wenn er auf alle bereits gekaufte Literatur verzichtet.
    Ich habe nichts gegen DRM, aber dann müssen mehr Formate zur Auswahl als Download angeboten werden, um jedes Lesegerät abdecken zu können.
    Das Laden auf den Reader müsste dabei so simpel wie bei amazon sein, egal von welchem Anbieter man sein eBook lädt.


    2.) Die Auswahl an deutschen eBooks ist immer noch mau. Im Bereich der Neuerscheinungen wird zwar immer mehr abgedeckt, aber gerade viele ältere Titel sind gar nicht legal erhältlich.


    3.) Fremdsprachige Literatur lässt sich mit wenigen Ausnahmen nur selten im Ausland kaufen. Noch vor 2 Jahren konnte man weltweit ohne Probleme fremdsprachige eBooks kaufen. Heute gibt es IP-Sperren, Überprüfungen der Rechnungsadresse bei Kreditkarten und ähnliche Maßnahmen, um den Kauf von eBooks durch ausländische Käufer zu verhindern. Dass ich in den meisten Shops, die mir heute keine eBooks verkaufen wollen, immer noch die gedruckten Ausgaben der gleichen Bücher kaufen kann, macht die Sache nicht besser.


    4.) Die leidige Preisfrage. Abgesehen von den unterschiedlichen Steuersätzen sind eBooks im Schnitt zu teuer. Eben auch deshalb, weil man mit eBooks nur eingeschränkt das machen kann, was man auch mit gedruckten Büchern macht (verkaufen, verleihen).
    Die kolportierten 30% Preisnachlass bei eBooks gibt's hauptsächlich bei Fachbüchern, bei normaler Unterhaltungsliteratur sind es im Regelfall zwischen 5 und 20% Nachlass.
    10€ für das eBook einer aktuelle Roman Hardcoverneuerscheinung dürften die meisten als fair ansehen.
    Die hier im Thread genannten 3,99€ für ein 60€ Fachbuch halte ich aber für viel zu wenig. Gerade Fachbücher sind hauptsächlich so teuer, weil sie ein viel kleineres Publikum ansprechen und daher die Fixkosten des Verlages auf viel weniger Käufer umgelegt werden müssen.
    Alternativ kann man natürlich auch über den Sinn der Buchpreisbindung für eBooks diskutieren.


    Zusammengefasst lässt sich also festhalten: Die zukünftigen Verkaufsplattformen für eBooks müssen, simpel und barrierefrei sein, damit jeder Reader von jeder Plattform beliefert werden kann. Gleichzeitig müssen entweder das Preisniveau nach unten oder die Möglichkeiten, die ein eBook bietet, nach oben angepasst werden.

  • Zitat

    Original von Delano


    Sich keine Gedanken darum zu machen, ob etwas DRM hat oder nicht. Es einfach konsumieren.


    Darauf zielte meine Frage nicht ab.
    Meine Frage zielte auf den Urheberrechtsschutz. Wird hier Bequemlichkeit nicht mit "will haben aber nix dafür zahlen" gleichgesetzt?


    Zitat

    Original von Delano


    Es auch noch problemlos lesen zu können und übersichtlich und bequem auf das Buch aufmerksam gemacht zu werden? Sprich, die Plattform muss auch bequem sein, bei der man das Buch bekommt.


    Und auch hier wieder eine ausweichende Antwort.
    Ich habe mich selber zitiert und den Kern der Frage nochmal fett hinterlegt.


    Zitat

    Original von Delano


    Die unterste Preisgrenze für legale E-Book-Downloads liegt bei exakt 0 Euro. Ja, es gibt eine Vielzahl von kostenlosen E-Books.


    Und wovon lebt der Autor?
    Von Luft Liebe und Ruhm?
    Wie gut sind denn die kostenlosen e-books von noch lebenden Autoren, die ihre Miete zahlen müssen?


    Zitat

    Original von Delano


    Da gibt es viele Faktoren die eine Rolle spielen. Es dürfte wohl eher mit generell sinkenden Einnahmen in Zusammenhang stehen. Ein Prozess der auch im Printbereich umsich greift, auch bei Zeitungen und die sind sicher kein Beispiel für die steigende Verbreitung von Raubkopien.


    Und auch hier wieder eine ausweichende Antwort, die ich selber schon in meiner Frage vorgab.
    Woher kommen die sinkenden Einnahmen? Wovon lebt ein Musiker? Vom Verkauf seiner Musik auf Tonträgern,oder vom kostenlosen Dowload / Sharing?


    Zitat

    Original von Delano


    Kommt wohl auf den Anbieter an. Im Falle Amazon dürfte die Anwort wohl lauten: null. Falls man davon ausgeht, dass amazon und sein E-Book-Handel bestand haben. Andererseits, wie sicher sind sie, dass ihre Printbücher einen Hausbrand überstehen?


    Polemik.
    Einen Hausbrand übersteht auch kein Reader, von einer Serverfarm ganz zu schweigen. Ich wollte aber darauf hinaus, dass ich bei einem Printbuch keine Kopie benötige, während sie bei einem e-book ja nahezu zwingend zu sein scheint.


    Zitat

    Original von Delano


    Hat nichts mit meinem Beitrag zu tun. Aber mitunter werden Bücher auch Printbücher beschlagnahmt, wenn man sie weiterverkaufen will. (Adolf Hitler, Mein Kampf).


    Dieter Bohlen, "Nichts als die Wahrheit", Erste Auflage schnell wieder aus dem Handel um bestimmte Stellen zu schwärzen.
    Als e-book ein Zugriff per Synchonisierung vom Händler, und niemand hätte was gemerkt.
    Orwell "1984" und ein weiteres von ihm wurden von Amazon per Synchronisierung von den Readern der Kunden gelöscht.
    Darauf will ich hinaus.
    Ein Buch, dass ich einmal gekauft habe, kann mir keiner wegnehmen, verändern oder kontrollieren ob und wann ich es lese.
    Ray Bradburys "Farenheit 451" rückt in greifbare Nähe.
    Aber ohne Feuer.


    Zitat

    Original von Delano


    Die werden wohl nur als Randerscheinung erhalten bleiben, wie Hufschmiede, Böttcher und Pferdedroschken.


    Richtig. Ist eben eine normale Entwicklung. Aber die "militanten" Printbuch-muss-weg"-Verteidiger hätten am liebesten kein "normales" Aussterben mehrerer Berufsstände,sondern deren sofortigen Untergang.
    Volkswirtschaftlich gesehen ein Super-Gau.


    Zitat

    Original von Delano


    Also amazon kann bei KDP von weit höheren Margen für Autoren von E-Books offensichtlich gut leben. Welcher Printverlag bietet Autoren zwischen 30 und 70% Umsatzbeteiligung?
    Wie die genauen Zahlen aussehen, ist sicher interessant. Vielleicht trifft auch ein Vergleich mit einer Suchmaschine wie Google recht gut. Wird bei einer Suchanfrage im Internet nicht eine größere Datenmenge durchsucht, als ein durchschnittliches E-Book Umfang hat?


    5% vom Ladennettopreis (10,00€) eines TB´s sind geschätzt 0,50€
    70% eines "komfortablen" e-books für 2,99€ sind ca. 2,10e
    Ja, klingt gut.
    Nur ist es ärgerlich, wenn man 10 e-books zum Kampfpreis verkauft, also eine Einnahme von ca. 21,00€ hat, im Netz aber 500 Kopien für lau kursieren.


    Zitat

    Original von Dirk67Ich bin ein wenig ratlos über die Vehemenz, mit der die Pro-e-book Poster alles viel billiger, und schneller und immer und überall verfügbar haben möchten als bisher, ohne darüber nachzudenken, dass jede Medaille zwei Seiten hat.


    Verblüffte und ratlose Grüße


    Dirk67


    Zitat

    Original von Delano
    In dem Artikel und meinen Ausführungen geht es aber nicht darum, dass alles billiger und besser wird, sondern dass nichtsfür die Ewigkeit bestand hat und sich imemr wieder ändern kann. Das Verlagswesen von heute unterscheidet sich massiv von vor 200 Jahren und die Entwicklung wird in Zukunft mit Sicherheit nicht langsamer.
    Der Artikel und meine Ausführungen schildern lediglich das Problem, das entsteht, wenn Verlage die Entwicklung verschlafen.


    Es geht und ging mir nicht um eine Verlangsamung der Entwicklung.
    Oder vielleicht doch?
    Ja, ein wenig innehalten und über die Folgen nachdenken, die eine technische Entwicklung haben kann, wäre nicht schlecht.
    Aber die Fronten sind in Sachen e- und Printbook so verhärtet, dass es beinahe einer Glaubensfrage gleichkommt.
    Dabei werden aber teilweise Forderungen laut, die jenseits allen gesunden Menschenverstands liegen.
    Und sorry dafür, aber die "Geiz-ist-geil"-Mentalität schimmert gerade bei den härtesten Verfechtern der e-books immer wieder durch.
    Bleibt nur die Frage, wie sich diese Verfechter denn die Zukunft vorstellen?
    Wer macht denn noch gerne professionelle und gute Musik, wenn er damit doch sowieso kein Einkommen erzielen kann, und im Gegenteil sogar auf einem Haufen Kosten sitzenbleibt?
    Wer schreibt denn noch Fachbücher, für deren Verfassung man ein gewisses Maß an Fachwissen und Zeit benötigt?
    Wer schreibt denn noch einen wirklich guten Roman, wenn er am Ende dafür einen Tritt in den Allerwertesten bekommt?


    Alles muss billiger werden, wir müssen alles sofort, umgehend und am besten für ganz wenig Geld, oder besser noch für umsonst, haben.
    Aber das die "Herstellung" zum Beispiel einer lesbaren Geschichte oder hörenswerter Musik mit Kosten und Zeit und Kraft verbunden ist, sieht keiner.


    Das ist es, was mich so enorm ärgert.


    Mit diesem Verhalten sägen wir selber als Konsumenten den Ast ab, auf dem wir sitzen, denn wenn kein Anreiz mehr für Innovation im Kulturellen Bereich besteht ... wer macht die dann noch?
    Wer investiert denn noch Jahre seines Lebens und Geld in Musikinstrumente, um zu muszieren? Wer setzt sich denn noch nach Feierabend an den Schreibtisch und verfasst einen Roman, der nicht aus irgendwelchen zusammengeschusterten Versatzstücken aus dem Internet besteht?


    Darauf wird es aber meiner Meinung nach hinauslaufen, denn egal was die Verlage machen, um den Urheber eines Buchs zu schützen, es wird immer eine daherkommen und sagen:
    Bei mir gibts das viel bequemer.
    Und für lau.


    Deswegen bin ich eher dafür, statt wie die Teufel auf die Verlage zu schimpfen, zu fordern, dass alles billiger und noch billiger und vor allem bequemer werden muss, nach Alternativen zu suchen, wie wir die kulturelle Vielfalt und deren Schöpfer schützen und unterstützen können.


    LG


    Dirk67

  • Zitat

    Original von LeSeebär
    Das war kein Vergleich, sondern ein weiteres Beispiel für Deine These "Gelegenheit macht Diebe und wer sich nicht schützt, ist selbst schuld am Verbrechen".


    Ist nur völlig daneben gegangen. Die Frau die vergewaltigt wird, wird sicher etwas dagegen haben. Das Auto das unverschlossen herumsteht, wehrt sich aber nicht.
    Und dass die Versicherung nicht zahlt, sagt, dass der Besitzer grob fahrlässig handelt, also am Diebstahl Mitschuld trägt.


    Zitat

    Original von LeSeebärZu guter Letzt ist mir aber immer noch nicht klar, worauf Du mit der Abschließ-These eigentlich hinaus willst? Sollen die Verlage sich darum kümmern, immer einen noch besseren, sicheren Kopierschutz zu installieren? Oder direkt eine Datenfernabfrage, auf welchen Readern ein Buch landet, um Mißbrauch zu vermeiden? Bist Du sicher, daß es in diesem Fall wirklich billiger ist, ein Ebook zu produzieren, wenn man ständig gut bezahlte Softwarekünstler beschäftigen muß, die die Ebooks entsprechend schützen?


    Steht doch auch im Artikel, worauf es hinausläuft. Verlage müssen attraktive Angebote schaffen. Wenn sie durch das Fehlen einen illegalen Markt groß machen, hilft alles Schimpfen nicht mehr, dann wird es schwer die "verlorenen Schafe" wieder zu überzeugen, für E-Books legal zu bezahlen.



    Zitat

    Original von LeSeebärBTW, das sich der Preis daran ausrichtet, ob ein Buch als TB oder nur als HC verfügbar ist, ist selbst mir als Nicht-Reader-Besitzer klar, auch wenn ich der Meinung bin, daß man beim Ebook ja keinen Unterschied erkennen kann und man deshalb natürlich diskutieren kann, inwiefern ein höherer Preis bei früherem Erscheinungsdatum wirklich notwendig ist.


    Also ist es ok, wenn Bücher als Taschenbücher billiger sind, als das E-Book, der Verlag aber trotzdem behauptet, 30% günstiger zu sein, weil es den Preis am HC orientiert, das parallel vertrieben wird? Genau darum geht es.


    Zitat

    [quote]Original von LeSeebär
    Und genau hier sieht man imho sehr gut, wie die Gewinnspanne eingeschätzt wird - 3,99 Selbstkostenpreis für ein 60 Euro Buch sind über 90% Gewinnspanne, die Fachbuchverlage verdienen sich Deiner Meinung nach offenbar dumm und dusselig.


    Wo habe ich mich über den Verdienst der Verlage geäußert?


    Wenn übrigens die Verlage an jene erwähnten Studenten, nehmen wir an es sind 20, je ein E-Book verkaufen, haben sie auch mehr Umsatz und Gewinn generiert, als würden sie nur ein Fachbuch für 60 Euro verkaufen.

  • Zitat

    Original von Dirk67
    Darauf zielte meine Frage nicht ab.
    Meine Frage zielte auf den Urheberrechtsschutz. Wird hier Bequemlichkeit nicht mit "will haben aber nix dafür zahlen" gleichgesetzt?


    Zitat

    Original von Dirk67
    Und auch hier wieder eine ausweichende Antwort.
    Ich habe mich selber zitiert und den Kern der Frage nochmal fett hinterlegt.


    Bequemlichkeit != Kostenlos. Jedenfalls nicht, wenn die Verlage attraktive Angebote schaffen. Es ist ja heute auch bequemer per iTunes oder auch Amazon MP3 legal herunterzuladen als über eine Tauschbörse.


    Zitat

    Original von Dirk67
    Und wovon lebt der Autor?
    Von Luft Liebe und Ruhm?
    Wie gut sind denn die kostenlosen e-books von noch lebenden Autoren, die ihre Miete zahlen müssen?


    Also viele der Autoren leben gar nicht mehr und sind schon weit über 70 Jahre tot. Über die mangelnde Qualität von Jack London, Bram Stoker, einem Schiller oder Goethe besteht natürlich auch unterschiedliche Auffassung.


    Zitat

    Original von Dirk67
    Und auch hier wieder eine ausweichende Antwort, die ich selber schon in meiner Frage vorgab.
    Woher kommen die sinkenden Einnahmen? Wovon lebt ein Musiker? Vom Verkauf seiner Musik auf Tonträgern,oder vom kostenlosen Dowload / Sharing?


    Eine allgemeine Frage bekommt eine allgemeine Antwort. Wovon die sinkenden Einnahmen kommen, also bei den Zeitungen von einer Verlagerung der Werbungerlöse aus dem Print- in den Digitalbereich im Internet. Sowie natürlich von sinkenden Verkaufszahlen. Es werden heute weit weniger Zeitungen aber auch Musik-Alben verkauft als noch vor 10 oder 20 Jahren.


    Zitat

    Original von Delano
    Polemik.
    Einen Hausbrand übersteht auch kein Reader, von einer Serverfarm ganz zu schweigen. Ich wollte aber darauf hinaus, dass ich bei einem Printbuch keine Kopie benötige, während sie bei einem e-book ja nahezu zwingend zu sein scheint.


    Aber das E-Book übersteht den Hausbrand. Man muss bei Amazon nur wieder einen Reader kaufen und syncronisieren, schon hat man seine Bücher alle wieder verfügbar.
    Und auch einen Ausfall einer Serverfarm übersteht das E-Book, da es auch auf anderen Serverfarmen noch erhalten bleibt um beim Wiederaufbau einer Serverfarm wieder aufgespielt zu werden.


    Zitat

    Original von Delano
    Richtig. Ist eben eine normale Entwicklung. Aber die "militanten" Printbuch-muss-weg"-Verteidiger hätten am liebesten kein "normales" Aussterben mehrerer Berufsstände,sondern deren sofortigen Untergang.


    Wirklich? Das glaube ich nicht.


    Zitat

    Original von Dirk67
    Es geht und ging mir nicht um eine Verlangsamung der Entwicklung.
    Oder vielleicht doch?
    Ja, ein wenig innehalten und über die Folgen nachdenken, die eine technische Entwicklung haben kann, wäre nicht schlecht.


    Das wird nicht passieren. Die Leute werden auch nicht plötzlich anfangen keine Bücher mehr zu lesen, um innezuhalten und über E-Books nachzudenken. Hier gilt durchaus auch das Sprichwort: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. So war es bei der Musik, so war und ist es beim Film. Und wenn die Verlage nicht aufpassen, wird es auch so beim Buch passieren.

  • Zitat

    Original von Delano


    Ist nur völlig daneben gegangen. Die Frau die vergewaltigt wird, wird sicher etwas dagegen haben. Das Auto das unverschlossen herumsteht, wehrt sich aber nicht.
    Und dass die Versicherung nicht zahlt, sagt, dass der Besitzer grob fahrlässig handelt, also am Diebstahl Mitschuld trägt.



    Steht doch auch im Artikel, worauf es hinausläuft. Verlage müssen attraktive Angebote schaffen. Wenn sie durch das Fehlen einen illegalen Markt groß machen, hilft alles Schimpfen nicht mehr, dann wird es schwer die "verlorenen Schafe" wieder zu überzeugen, für E-Books legal zu bezahlen.


    Du vergleichst hier ein unverschlossenes Auto mit einem einem fehlenden attraktiven Angebot und wirfst mir schiefe Vergleiche vor? :lache


    Sorry, aber ich sehe keinerlei Parallelen in den beiden Fällen.


    Zitat


    Also ist es ok, wenn Bücher als Taschenbücher billiger sind, als das E-Book, der Verlag aber trotzdem behauptet, 30% günstiger zu sein, weil es den Preis am HC orientiert, das parallel vertrieben wird? Genau darum geht es.


    Die Ebooks, die mir bei Amazon bisher aufgefallen waren, orientierten sich eigentlich immer am aktuellen Status des gedruckten Buchs. Also wenn Taschenbuch raus, war das Ebook auch unter TB-Preis zu haben.


    Zitat


    Wo habe ich mich über den Verdienst der Verlage geäußert?


    Du hast 3,99 als Selbstkostenpreis angesetzt für ein 60 Euro Buch. Wer, glaubst Du, bekommt denn die anderen 56 Euro? Die Druckereien und Buchhändler? Dann dürfte es dem deutschen Buchhandel wesentlich besser gehen als allgemein behauptet wird.


    Zitat

    Wenn übrigens die Verlage an jene erwähnten Studenten, nehmen wir an es sind 20, je ein E-Book verkaufen, haben sie auch mehr Umsatz und Gewinn generiert, als würden sie nur ein Fachbuch für 60 Euro verkaufen.


    Immer vorausgesetzt, die Studenten kaufen auch das Ebook für 3,99 und kopieren das nicht aus Bequemlichkeit, heißt das immer noch, das ein Vielfaches der Bücher verkauft werden müssen wie von den gedruckten. Fragt sich also, wie viele Studenten kopieren bisher und wie viele davon kann man mit billigen Ebooks überzeugen, das Kopieren künftig zu lassen?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von LeSeebär
    Das war kein Vergleich, sondern ein weiteres Beispiel für Deine These "Gelegenheit macht Diebe und wer sich nicht schützt, ist selbst schuld am Verbrechen".


    Zitat

    Original von Delano
    Ist nur völlig daneben gegangen. Die Frau die vergewaltigt wird, wird sicher etwas dagegen haben. Das Auto das unverschlossen herumsteht, wehrt sich aber nicht.
    Und dass die Versicherung nicht zahlt, sagt, dass der Besitzer grob fahrlässig handelt, also am Diebstahl Mitschuld trägt.


    Eine Sache, wie ein Auto zum Beispiel, kann nichts gegen seine Verwendung haben, egal ob korrekt oder zweckentfremdet / geklaut.
    Das Auto / das e-book das unverschlossen / ohne DRM herumsteht, wehrt sich nicht. Völlig korrekt.
    Aber der Besitzer schon.
    Und das tun derzeit die Verlage, auch im Interesse der Urheber, unter größtmöglicher Gegenwehr der anderen Seite, die sich pötzlich kriminalisiert sieht.

    Zitat

    Original von LeSeebärZu guter Letzt ist mir aber immer noch nicht klar, worauf Du mit der Abschließ-These eigentlich hinaus willst? Sollen die Verlage sich darum kümmern, immer einen noch besseren, sicheren Kopierschutz zu installieren? Oder direkt eine Datenfernabfrage, auf welchen Readern ein Buch landet, um Mißbrauch zu vermeiden? Bist Du sicher, daß es in diesem Fall wirklich billiger ist, ein Ebook zu produzieren, wenn man ständig gut bezahlte Softwarekünstler beschäftigen muß, die die Ebooks entsprechend schützen?


    Zitat

    Original von DelanoSteht doch auch im Artikel, worauf es hinausläuft. Verlage müssen attraktive Angebote schaffen. Wenn sie durch das Fehlen einen illegalen Markt groß machen, hilft alles Schimpfen nicht mehr, dann wird es schwer die "verlorenen Schafe" wieder zu überzeugen, für E-Books legal zu bezahlen.


    WAS ist denn ein attraktives Angebot.
    Ich würde mich endlich mal über harte Fakten freuen, und nicht ständig die gleiche, gebetsmühlenartige Forderung nach mehr Attraktivität hören.
    Was ist denn jetzt "attraktiver" als der kostenlose Klau eines geknackten e-books?
    Was ist denn einfacher, als sich ein e-book legal zu dowloaden?
    Am Ende geht es doch nur um den Preis, und um nichts anderes.

    Zitat

    Original von LeSeebärBTW, das sich der Preis daran ausrichtet, ob ein Buch als TB oder nur als HC verfügbar ist, ist selbst mir als Nicht-Reader-Besitzer klar, auch wenn ich der Meinung bin, daß man beim Ebook ja keinen Unterschied erkennen kann und man deshalb natürlich diskutieren kann, inwiefern ein höherer Preis bei früherem Erscheinungsdatum wirklich notwendig ist.


    Zitat

    Original von Delano
    Also ist es ok, wenn Bücher als Taschenbücher billiger sind, als das E-Book, der Verlag aber trotzdem behauptet, 30% günstiger zu sein, weil es den Preis am HC orientiert, das parallel vertrieben wird? Genau darum geht es.


    Das nennt man freie Marktwirtschaft.
    Warum sind denn die Wagen mit dem Stern, oder deren Konkurrenzmodelle mit dem stilisierten Propeller so teuer?
    Alle haben vier Reifen, ein Lenkrad,zwischen 2 und 4 Passagiertüren, Bremsen ... :grin


    Zitat


    [quote]Original von Delano
    Wo habe ich mich über den Verdienst der Verlage geäußert?


    Wenn übrigens die Verlage an jene erwähnten Studenten, nehmen wir an es sind 20, je ein E-Book verkaufen, haben sie auch mehr Umsatz und Gewinn generiert, als würden sie nur ein Fachbuch für 60 Euro verkaufen.


    Viel wenn und würde und vielleicht ... wer sagt denn, dass die besagten 20 Studenten nicht lieber auf ein vollkommen kostenloses Angebot zurückgreifen würden?
    Ein Auto, dass unverschlossen und mit eingestecktem Zündschlüssel irgendwo steht, werden nur die wenigsten einfach mitnehmen. Ist ja auch viel auffälliger, als ein e-book, das ohne DRM im netz einfach so rumsteht, oder? :grin


    LG


    Dirk67

  • Zitat

    Original von Dirk67
    Darauf zielte meine Frage nicht ab.
    Meine Frage zielte auf den Urheberrechtsschutz. Wird hier Bequemlichkeit nicht mit "will haben aber nix dafür zahlen" gleichgesetzt?


    Zitat

    Original von Dirk67
    Und auch hier wieder eine ausweichende Antwort.
    Ich habe mich selber zitiert und den Kern der Frage nochmal fett hinterlegt.


    Zitat

    Original von Delano
    Bequemlichkeit != Kostenlos. Jedenfalls nicht, wenn die Verlage attraktive Angebote schaffen. Es ist ja heute auch bequemer per iTunes oder auch Amazon MP3 legal herunterzuladen als über eine Tauschbörse.


    Und auch hier nochmal:
    WAS ist ein attraktives Angebot?


    Zitat

    Original von Dirk67
    Und wovon lebt der Autor?
    Von Luft Liebe und Ruhm?
    Wie gut sind denn die kostenlosen e-books von noch lebenden Autoren, die ihre Miete zahlen müssen?


    Zitat

    Original von Delano
    Also viele der Autoren leben gar nicht mehr und sind schon weit über 70 Jahre tot. Über die mangelnde Qualität von Jack London, Bram Stoker, einem Schiller oder Goethe besteht natürlich auch unterschiedliche Auffassung.


    Richtig, viele der kostenlos-e-book-Autoren leben nicht mehr.
    Aber ich fragte ja explizit nach denen, dich noch leben!


    Zitat

    Original von Dirk67
    Und auch hier wieder eine ausweichende Antwort, die ich selber schon in meiner Frage vorgab.
    Woher kommen die sinkenden Einnahmen? Wovon lebt ein Musiker? Vom Verkauf seiner Musik auf Tonträgern,oder vom kostenlosen Dowload / Sharing?


    Zitat

    Original von Delano
    Eine allgemeine Frage bekommt eine allgemeine Antwort. Wovon die sinkenden Einnahmen kommen, also bei den Zeitungen von einer Verlagerung der Werbungerlöse aus dem Print- in den Digitalbereich im Internet. Sowie natürlich von sinkenden Verkaufszahlen. Es werden heute weit weniger Zeitungen aber auch Musik-Alben verkauft als noch vor 10 oder 20 Jahren.


    Dann nochmal, aber diesmal expliziter:
    Warum werden denn weniger Alben verkauft?
    Ich gehe nur auf die Musik ein. Zeitungen und deren Werbeeinnahmen wurden von meiner Frage nicht tangiert.


    Zitat

    Original von Dirk67
    Polemik.
    Einen Hausbrand übersteht auch kein Reader, von einer Serverfarm ganz zu schweigen. Ich wollte aber darauf hinaus, dass ich bei einem Printbuch keine Kopie benötige, während sie bei einem e-book ja nahezu zwingend zu sein scheint.


    Zitat

    Original von Delano
    Aber das E-Book übersteht den Hausbrand. Man muss bei Amazon nur wieder einen Reader kaufen und syncronisieren, schon hat man seine Bücher alle wieder verfügbar.
    Und auch einen Ausfall einer Serverfarm übersteht das E-Book, da es auch auf anderen Serverfarmen noch erhalten bleibt um beim Wiederaufbau einer Serverfarm wieder aufgespielt zu werden.


    Auf wievielen Serverfarmen sollen die Daten, also auch ihre Lizenzdaten, gespeichert werden?


    Zitat

    Original von Dirk67
    Richtig. Ist eben eine normale Entwicklung. Aber die "militanten" Printbuch-muss-weg"-Verteidiger hätten am liebesten kein "normales" Aussterben mehrerer Berufsstände,sondern deren sofortigen Untergang.


    Zitat

    Original von Delano
    Wirklich? Das glaube ich nicht.


    Doch, sogar hier im Forum, in diesem Thread. Habe leider keine Zeit jetzt den Post zu suchen und zu zitieren, aber sinngemäß lautete die Aussage:
    "Von mir aus können Printbücher von heute auf Morgen aussterben."


    Zitat

    Original von Dirk67
    Es geht und ging mir nicht um eine Verlangsamung der Entwicklung.
    Oder vielleicht doch?
    Ja, ein wenig innehalten und über die Folgen nachdenken, die eine technische Entwicklung haben kann, wäre nicht schlecht.


    Zitat

    Original von Delano
    Das wird nicht passieren. Die Leute werden auch nicht plötzlich anfangen keine Bücher mehr zu lesen, um innezuhalten und über E-Books nachzudenken. Hier gilt durchaus auch das Sprichwort: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. So war es bei der Musik, so war und ist es beim Film. Und wenn die Verlage nicht aufpassen, wird es auch so beim Buch passieren.


    Da stand noch ein wenig mehr, in meinem Posting.
    Ich habe nicht erwartet, dass plötzlich die Welt stillsteht und nachdenkt.
    Man kann auch denken während man sich bewegt.
    Nennt man Multitasking, was jeder halbwegs technikaffine Mensch eigentlich wissen sollte ;)


    LG


    Dirk67

  • Zitat

    Original von LeSeebär
    Du vergleichst hier ein unverschlossenes Auto mit einem einem fehlenden attraktiven Angebot und wirfst mir schiefe Vergleiche vor? :lache


    Sorry, aber ich sehe keinerlei Parallelen in den beiden Fällen.


    Der Autovergleich kam ursprünglich nicht von mir. ;-)


    Zitat

    Original von LeSeebär
    Du hast 3,99 als Selbstkostenpreis angesetzt für ein 60 Euro Buch. Wer, glaubst Du, bekommt denn die anderen 56 Euro? Die Druckereien und Buchhändler? Dann dürfte es dem deutschen Buchhandel wesentlich besser gehen als allgemein behauptet wird.


    Nein, habe ich nicht. Ich habe lediglich einen niedrigen Preis angegeben, der es extrem attraktiv macht, legal Dinge zu erwerben und in dem Beispiel trotzdem mehr Gewinn erzeugt. Ob jetzt 4 oder 10 Euro, spielt keine so große Rolle. Je niedriger der Preis, umso höher ist aber auch die Hemmschwelle für den, der es evtl. illegal erwirbt, dies auch zu tun statt es legal zu kaufen.
    Natürlich bekommen Druckereien auch einen dicken Batzen, sind die Herstellungskosten eines Fachbuches in Papierform weit höher als in der E-Book-Form.


    Zitat

    Original von LeSeebär
    Immer vorausgesetzt, die Studenten kaufen auch das Ebook für 3,99 und kopieren das nicht aus Bequemlichkeit, heißt das immer noch, das ein Vielfaches der Bücher verkauft werden müssen wie von den gedruckten. Fragt sich also, wie viele Studenten kopieren bisher und wie viele davon kann man mit billigen Ebooks überzeugen, das Kopieren künftig zu lassen?


    Natürlich ist die Frage, wieviele es trotzdem kopieren, nachdem sie den DRM-Schutz entfernt haben. Nur ohne legale Angebote werden es wohl fast alle illegal erwerben. Und Gelegenheit schafft nicht nur Diebe, Gelegenheiten werden auch zur Gewohnheit.

  • Warum?
    Wer keine Hitze verträgt sollte kein Koch werden ;-)
    Wer ständig ruft, dass die Verlage die e-books attraktiver machen müssen um illegale Downloads zu verhindern, der soll auch Roß und Reiter nennen und sagen wie.


    So klingt das alles ein wenig nach:
    "Alles Mist, alles muss anders werden, aber ich weiß nicht wie, ist auch egal, Hauptsache MICH trifft es nicht."
    ;-)


    Darf man bei so einer Diskussion nicht nachfragen, welche Inhalte ... Entschuldigung, Contents eine Aussage beeinhaltet?


    Fragend


    Dirk67 ;-)

  • Zitat

    Original von Dirk67
    Und auch hier nochmal:
    WAS ist ein attraktives Angebot?


    Ich habe doch Beispiel aus dem Musikbereich genannt. Und die Frage hatten wir hier ja schon geklärt. Für mich sind Plattformen wie Amazon, iTunes und ähnliche Anbieter attraktiv. Aber das ist natürlich subjektiv. Ich mag auch die Kindle-Plattform für E-Books bei Amazon. Leider gibt es aber noch nicht jedes zeitgenössische oder nicht mehr im Printbereich verlegte Werk als E-Book.


    Zitat

    Original von Dirk67
    Richtig, viele der kostenlos-e-book-Autoren leben nicht mehr.
    Aber ich fragte ja explizit nach denen, dich noch leben!


    Bei denen ist es natürlich auch immer die Frage. Stephen King hat ja auch ein Buch als kostenloses E-Book veröffentlicht. Wovon wird der wohl seine Miete zahlen wird?


    Zitat

    Original von Dirk67
    Dann nochmal, aber diesmal expliziter:
    Warum werden denn weniger Alben verkauft?
    Ich gehe nur auf die Musik ein. Zeitungen und deren Werbeeinnahmen wurden von meiner Frage nicht tangiert.


    Darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Der Zeitungsmarkt spielt im Vergleich hier schon eine Rolle, zeigt er doch, dass man es nicht allein auf Raubkopien schieben kann.*1
    Also die sinnvollste Antwort auf die Frage, die ich einmal gelesen haben war, dass es es an allgemeinen Veränderungen im Nutzerverhalten liegt. Man muss nicht mehr die neusten CDs kaufen, es gibt genug legale Angebote z.B. im Radio oder bei YouTube, anders als in der Blütezeit der Musikverkäufe als Radios damals noch eher selten moderne Musik spielten.
    Auch wurden vor 100 Jahren weit weniger Tondatenträger verkauft als heute, damit kann man den Rückgang auch als natürliche Entwicklung betrachten. Es gibt ja heute weit mehr Medien als früher.


    *1 Übrigens: Raubkopieren waren auch im Zeitalter der Schallplatten allgegenwärtig, als die Verkäufe boomten. Oder waren die ganzen leeren Musikkassetten wirklich nur für private Kopien? ;-)


    Zitat

    Original von Dirk67
    Auf wievielen Serverfarmen sollen die Daten, also auch ihre Lizenzdaten, gespeichert werden?


    Das weiss niemand, auf wievielen die Daten heute bereits abgespeichert werden. Ein Ausfall einer Serverfarm bei Amazon (ich glaube in Irland) hat ja auch kaum Probleme gemacht.


    Zitat

    Original von Dirk67
    Richtig. Ist eben eine normale Entwicklung. Aber die "militanten" Printbuch-muss-weg"-Verteidiger hätten am liebesten kein "normales" Aussterben mehrerer Berufsstände,sondern deren sofortigen Untergang.


    Zitat

    Original von Dirk67
    Doch, sogar hier im Forum, in diesem Thread. Habe leider keine Zeit jetzt den Post zu suchen und zu zitieren, aber sinngemäß lautete die Aussage:
    "Von mir aus können Printbücher von heute auf Morgen aussterben."


    Da ist aber ein riesiger Unterschied. Ob man sich wünscht, dass sie aussterben oder ob man heute schon keine Probleme damit hätte, wenn sie aussterben.
    Ich müsste auch erstmal eine Weile überlegen, bei welchen Büchern mir die Printausgabe fehlen würde. Spontan fallen mir da nur Atlanten, Karten und Bildbände ein. Wobei man bei letzteren auch durchaus digitale Alternativen schaffen könnte.


    Zitat

    Original von Dirk67
    Da stand noch ein wenig mehr, in meinem Posting.
    Ich habe nicht erwartet, dass plötzlich die Welt stillsteht und nachdenkt.
    Man kann auch denken während man sich bewegt.
    Nennt man Multitasking, was jeder halbwegs technikaffine Mensch eigentlich wissen sollte ;)


    Nur sind Menschen nur ganz ganz selten Multitaskingfähig.


    Aber während einige Menschen vielleicht wirklich innehalten und nachdenken, sind andere schon 2 Schritte weiter. Die Entwicklung lässt sich nicht aufhalten. Ich finde es da sinnvoller, darüber nachzudenken wie man mit der Entwicklung umgeht.


  • Das gleiche könnte man aber auch gegenüber der E-Book-Phobie-Welle sagen.
    Letztlich sind es doch zwei Seiten der selben Medaille. Die einen die alles erhalten wollen, wie es ist, weil sie es gut finden vs. diejenigen die alles verändern wollen, weil sie finden, es besser machen zu können.


    Keine dieser Extrempositionen wird es schaffen. Aber darum geht es auch im Artikel des Spiegel und meinen Beiträgen nicht, sondern lediglich, dass man die Entwicklung nicht verschlafen darf, wenn man nicht eine ähnliche Entwicklung wie bei Musik und Film haben will. Aber natürlich wird dann die warnende Cassandra von den Extremisten gleich als Schuldige hingerichtet.


  • Natürlich darf man das. Das fortlaufende Zerreissen der Aussagen des Kontrahenten in Teilzitate, um diese Stück für Stück zu widerlegen ist allerdings für die Zuschauer uninteressant.


    Im Verkauf ist es übrigens tödlich. Da diskutiert man den Kunden platt. Die Schweigetechnik ist da wirkungsvoller. Eine oben gezeigte Diskussionsführung führt meiner bescheidenen Meinung nach nur zu Trotzverhalten. Ein Zurücklehnen und analysieren der stattfindenden Diskussion könnte eher zu einem gemeinsamen Nenner führen.


    Ist aber nur meine Meinung und vielleicht steh ich damit auch alleine da.


    Sorry für Off Topic und nun zurück zum ebook.

  • Zitat

    Original von Dirk67
    Und auch hier nochmal:
    WAS ist ein attraktives Angebot?


    Zitat

    Original von Delano
    Ich habe doch Beispiel aus dem Musikbereich genannt. Und die Frage hatten wir hier ja schon geklärt. Für mich sind Plattformen wie Amazon, iTunes und ähnliche Anbieter attraktiv. Aber das ist natürlich subjektiv. Ich mag auch die Kindle-Plattform für E-Books bei Amazon. Leider gibt es aber noch nicht jedes zeitgenössische oder nicht mehr im Printbereich verlegte Werk als E-Book.


    Okay, das ist eine konkrete Aussage.
    :-)

    Zitat

    Original von Dirk67
    Richtig, viele der kostenlos-e-book-Autoren leben nicht mehr.
    Aber ich fragte ja explizit nach denen, dich noch leben!


    Zitat

    Original von Delano
    Bei denen ist es natürlich auch immer die Frage. Stephen King hat ja auch einmal Buch als kostenloses E-Book veröffentlicht. Wovon wird der wohl seine Miete zahlen?


    Stephen King hat seine Schäfchen im trockenen, durch Printausgaben.
    Und sein kostenloses e-book hat er ratzfatz wieder aus dem Netz genommen, als er damit keine Einnahmen verbuchen konnte, die wenigstens den Unterhalt seiner Website getragen hätten.
    :-)

    Zitat

    Original von Dirk67
    Dann nochmal, aber diesmal expliziter:
    Warum werden denn weniger Alben verkauft?
    Ich gehe nur auf die Musik ein. Zeitungen und deren Werbeeinnahmen wurden von meiner Frage nicht tangiert.


    Zitat

    Original von Delano
    Darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Der Zeitungsmarkt spielt im Vergleich hier schon eine Rolle, zeigt er doch, dass man es nicht allein auf Raubkopien schieben kann.*1
    Also die sinnvollste Antwort auf die Frage, die ich einmal gelesen haben war, dass es es an allgemeinen Veränderungen im Nutzerverhalten liegt. Man muss nicht mehr die neusten CDs kaufen, es gibt genug legale Angebote z.B. im Radio oder bei YouTube, anders als in der Blütezeit der Musikverkäufe als Radios damals noch eher selten moderne Musik spielten.
    Auch wurden vor 100 Jahren weit weniger Tondatenträger verkauft als heute, damit kann man den Rückgang auch als natürliche Entwicklung betrachten. Es gibt ja heute weit mehr Medien als früher.


    *1 Übrigens: Raubkopieren waren auch im Zeitalter der Schallplatten allgegenwärtig, als die Verkäufe boomten. Oder waren die ganzen leeren Musikkassetten wirklich nur für private Kopien? ;-)


    :-)
    Veränderung des Nutzerverhaltens trifft zu.
    Immer billiger im Einkauf = immer weniger Einnahme für den Künstler = immer weniger Anreiz mal was wirklich gutes zu schaffen ;-)
    Die Kopien zu zeiten der Vinylplatte waren meist eher suboptimal.
    Digitale Kopien sind verlustfrei.
    Also hat die digitale Kopie doch einen Anteil daran, oder nicht? ;-)


    Zitat

    Original von Dirk67
    Auf wievielen Serverfarmen sollen die Daten, also auch ihre Lizenzdaten, gespeichert werden?


    Das weiss niemand, auf wievielen die Daten heute bereits abgespeichert werden. Ein Ausfall einer Serverfarm bei Amazon (ich glaube in Irland) hat ja auch kaum Probleme gemacht.[/quote]
    Stimmt.
    Keine Gegenwehr meinerseits ;-)

    Zitat

    Original von Dirk67
    Richtig. Ist eben eine normale Entwicklung. Aber die "militanten" Printbuch-muss-weg"-Verteidiger hätten am liebesten kein "normales" Aussterben mehrerer Berufsstände,sondern deren sofortigen Untergang.


    Zitat

    Original von Dirk67
    Doch, sogar hier im Forum, in diesem Thread. Habe leider keine Zeit jetzt den Post zu suchen und zu zitieren, aber sinngemäß lautete die Aussage:
    "Von mir aus können Printbücher von heute auf Morgen aussterben."


    Zitat

    Original von Delano
    Da ist aber ein riesiger Unterschied. Ob man sich wünscht, dass sie aussterben oder ob man heute schon keine Probleme damit hätte, wenn sie aussterben.
    Ich müsste auch erstmal eine Weile überlegen, bei welchen Büchern mir die Printausgabe fehlen würde. Spontan fallen mir da nur Atlanten, Karten und Bildbände ein. Wobei man bei letzteren auch durchaus digitale Alternativen schaffen könnte.


    Richtig, zwischen Wunsch und Wirklichkeit ist meis ein immenser Unterschied.
    Mir ging es bei dieser lauischen Aussage, daher auch die "militanten-e-book-Verfechter";-) , auch eher um die tiefen Gräben die gezogen werden, solange es einen nicht selber betrifft.
    "Lasst doch alle Drucker und Papierhersteller arbeitslos werden. Mir egal, solange ich meine Kohle weiterhin verdienen kann." ;-)

    Zitat

    Original von Dirk67
    Da stand noch ein wenig mehr, in meinem Posting.
    Ich habe nicht erwartet, dass plötzlich die Welt stillsteht und nachdenkt.
    Man kann auch denken während man sich bewegt.
    Nennt man Multitasking, was jeder halbwegs technikaffine Mensch eigentlich wissen sollte ;)


    Zitat

    Original von Delano
    Nur sind Menschen nur ganz ganz selten Multitaskingfähig.


    Aber während einige Menschen vielleicht wirklich innehalten und nachdenken, sind andere schon 2 Schritte weiter. Die Entwicklung lässt sich nicht aufhalten. Ich finde es da sinnvoller, darüber nachzudenken wie man mit der Entwicklung umgeht.


    Richtig, manche sind langsamer und überlegter, andere sind schneller und ... ungestümer.
    Wohin eine zu schnelle Entwicklung (und in diesem Fall auch eine nahezu blinde Fortschritts- und Technikgläubigkeit) führen kann, zeigen doch ganz explizit die Atomkraftwerke.
    Sicher, billige Energie bis zum Abwinken, Atomkraft ist toll ... selbst einige Science Fiction Autoren und Comiczeichner sind auf diesen Zug aufgesprungen.
    Und heute?
    Das böse Erwachen?
    Ich weiß, der Vergleich hinkt.
    Aber auf einen Reader zum Beispiel, oder aber auch auf den Inhalt eines Buches, kann der Anbieter jederzeit zugreifen.
    Wer sagt denn, jetzt mal ganz arg übertrieben, dass nicht plötzlich an meinem Geschichtsbuch auf dem Server / in the Cloud / auf meinem Reader / auf meinem Rechner mit der Sicherheitskopie hintenrum manipuliert wird, und Hitler plötzlich niemals gelebt hat? Oder Gaius Julius Ceasar plötzlich der letzte Pharao von Ägypten war? :grin
    Alleine diese Möglichkeit ist gegeben, wohingegen ein Printbuch, ist es erstmal in der Hand des Konsumenten, nicht mehr veränderbar ist.


    Das ist eines der Beispiele, wo ich ein wenig Umsicht, und ja, vielleicht auch ein wenig Langsamkeit, erhoffe.
    Ich weiß, das wird nicht passieren.
    Dafür ist es viel zu hip, immer das neueste Ei-Fohn, den größten HDTV-UMTX-4D-fähigen Fernseher mit achtunachtzigtrillionen Farben zu besitzen ;-)
    Die neueste Technik ist zum Statussymbol geworden, wie früher der Manta (oder Mercedes), das Einfamilienhaus, das Boot.
    Die neueste Technik ist erschwinglicher, also muss sie gut sein.
    Ungeachtet aller Spätfolgen und Risiken.
    Das ist es, was ich im Grunde bemängele, ohne selber ein "Technikverächter" zu sein.


    Nur hängen an manchen Dingen eben ein paar Fakten mehr, als nur ein wenig Bequemlichkeit und Komfort. Ich möchte bestimmt nicht meinen DVD-Player oder meinen LCD-Fernseher vermissen.
    Aber damit beide auch vernünftig nutzen kann, muss jemand etwas entsprechendes produzieren. Das kostet eben Geld, umsonst ist nichtmal der Tod.
    Also kaufe ich mir lieber Original-DVD statt zu streamen, und statt irgendwelcher "in-the-cloud"-Dateien kaufe ich mir ganz altmodisch CD´s.
    Die Künstler danken es mir, indem sie weiter mit dem machen, was sie können.
    Gute Filme und gute Musik.
    Und von Stephen King und Andreas Eschbach, meinen beiden Leib-und Magenautoren, möchte ich auch ungerne, dass sie ihre Bücher in Zukunft zwischen Wäschemanglern und Industirewaschautomaten nach dem Schichtdienst schreiben müssen.


    Seit nämlich ein gewisser Herr König aus Maine, USA, hauptberuflich schreibt, weil er davon leben kann, haben seine Bücher an Qualität gewonnen.
    Gleiches gilt für den Autoren, dessen Nachname gerne mit einer Marke für Edelbrillen verwechselt wird ;-)


    LG


    Dirk67 (dem die Diskussion hier mit Ihnen, Delano, sehr großen Spaß gemacht hat :-) Danke dafür :wave )

  • Hallo kasapv :wave


    Auf Argumente folgen Gegenargumente oder Nachfragen.
    Also eigentlich business as usual, oder? ;-)


    Und da wir hier keine Verkaufsgespräche führen sondern diskutieren, finde ich die Schweigetechnik sinnlos.
    Denn wo geschwiegen wird, findet kein Meinungsaustausch, geschweige denn eine Diskussion statt.
    Wo aber Argumente und Fragen ausgetauscht werden (diskutiert), werden die jeweiligen Standpunkte analysiert.


    Also sehe ich da jetzt kein Problem?
    Das Teilzitieren fand eben im Interesse der Zuschauer / Mitleser statt, damit sie wissen auf welches Argument sich welches Gegenargument / welche Gegnfrage bezog.
    Geht in einem Forum nicht anders, wo man schlecht seinem Gegenüber ins Wort fallen kann ;-)


    Aber ich gelobe Besserung :-)


    LG


    Dirk67 ;-)

  • @ Mondspielerin


    Danke für deinen interessanten Beitrag! :-) Bezüglich des Urheberrechts habe ich mir bisher kaum Gedanken gemacht. :gruebel Und zum Thema E-Books: Ich finde, dein Beitrag fasst sehr schön die bisherigen Gedanken zusammen.


    Edit: Mir macht dieser Thread extrem viel Spaß, obwohl ich mich nicht großartig äußere. Ich finde es sehr spannend, die verschiedenen Seiten zu sehen. Nur einmal so angemerkt. :zwinker