Aussterben der Bücher

  • Zitat

    Original von hef
    Die Verlage sind heute genauso in der Zwickmühle wie anno dunnemals die Musikverlage. Sie haben dem Digi-Markt zu lange getrotzt. Ihnen fehlt jetzt einfach die Zeit um neue Romane, oder U-Lit. im mainstream der Zeit nachliefern zu können. Das Medium "schnell unmschlagbare Literatur", nicht Yellow Press, wurde von Amazon und dem Hardware Lieferanten Kindle perfekt in Szene gesetzt. Erinnert mich an die Erfolgsstory Microsoft,
    und jetzt ist für die Verlage Holland in Not.


    Sie schlachten noch die eigenen Autoren aus und können neue nicht mehr bezahlen. Also gehen diese in den Kindle-underground und veröffentlichen selbst.


    Lieber Hef,


    leider kann ich Dir mal wieder nicht folgen. Die Verlage haben doch im großen und ganzen alle (deutschen) Autoren unter Vertrag und auch die Lizenzen für die Bücher, wieso ist es Ihnen dann nicht möglich, selbige in angemessener Zeit als Ebook auf den Markt zu bringen? Ich gebe zu, daß ich mich im Verlagswesen nicht auskenne, aber ein fertiges Manuskript als Ebook-Datei zu formatieren, dürfte imho nicht dermaßen kompliziert sein, wenn es denn gewollt ist und man der Ansicht ist, damit etwas zu verdienen.


    Daß es keine neuen Autoren gäbe, kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Ob diese sich damit einen Gefallen tun, ihre Werke unlektoriert über Kindle zu verramschen, bezweifle ich zudem, wobei ich fürchte, bei der BB/DSDS/GNTM/Dschungelcamp-Generation würde man damit eventuell sogar auf Interesse stoßen.


    :wave

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Kam hier eigentlich mal der Aspekt der Haltbarkeit zur Rede?
    Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass sowohl frühe CDs, als auch alte VHS-Kassetten nach 15 Jahren nicht mehr abspielbar sind.
    Und das wird mit ebooks, wie auch immer sie gespeichert werden, auch passieren. Es mag ja sein, dass ich so manches Buch, das ich vor zwanzig Jahren gelesen habe, heute unbesehen wegschmeißen würde, aber ich habe so manche, teilweise auch dreißig Jahre alte Schätzchen, die ich nicht missen wollte. Wie gut, dass die im Regal stehen und lediglich einmal im Jahr abgestaubt werden müssen.
    Ich hätte keine Lust, regelmäßige Sicherungs- und Umkopierungs-Sessions zu veranstalten, nur um meine Bibliothek zu erhalten :pille

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • DraperDoyle


    Der große Vorteil an digitalen Büchern ist ja eben, dass man die eigentliche Datei sooft vervielfältigen kann, wie man gerade lustig ist. Und in der heutigen Zeit, in der riesige Mengen an Speicherplatz relativ günstig zu bekommen sind, sollte das Anlegen von Sicherungskopien doch kein Problem mehr sein. (Ich selbst verstehe zB. Leute überhaupt nicht, die ihre Daten nicht zwischenspeichern)


    Bei Amazons Kindle Shop ist es glaube ich sogar so, dass man bereits gekaufte Bücher nochmal herunterladen kann. Sollten alle Sicherheitsvorkehrungen also versagen, hat man dort nochmal die Möglichkeit das verlorengegangene Exemplar zu ersetzen.

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Kam hier eigentlich mal der Aspekt der Haltbarkeit zur Rede?
    Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass sowohl frühe CDs, als auch alte VHS-Kassetten nach 15 Jahren nicht mehr abspielbar sind.
    Und das wird mit ebooks, wie auch immer sie gespeichert werden, auch passieren. Es mag ja sein, dass ich so manches Buch, das ich vor zwanzig Jahren gelesen habe, heute unbesehen wegschmeißen würde, aber ich habe so manche, teilweise auch dreißig Jahre alte Schätzchen, die ich nicht missen wollte. Wie gut, dass die im Regal stehen und lediglich einmal im Jahr abgestaubt werden müssen.
    Ich hätte keine Lust, regelmäßige Sicherungs- und Umkopierungs-Sessions zu veranstalten, nur um meine Bibliothek zu erhalten :pille


    Ok, ich scheine dir offensichtlich an anderer Stelle unbewußt unrecht zu tun :gruebel
    Scheinbar bist du wirklich das Paradebeispiel für solche Themen. Okay, ganz einfach:


    Exakt für Menschen wie dich wurde das Thema "Cloud-Computing" überhaupt erfunden. Das Speichern und Erhalten von Daten erbringt einfach jemand anderes für dich als Dienstleistung und stellt sie dir jederzeit zur Verfügung, sobald du sie benötigst.

  • Zitat

    Original von Insomnia


    Ok, ich scheine dir offensichtlich an anderer Stelle unbewußt unrecht zu tun :gruebel
    Scheinbar bist du wirklich das Paradebeispiel für solche Themen. Okay, ganz einfach:


    Exakt für Menschen wie dich wurde das Thema "Cloud-Computing" überhaupt erfunden. Das Speichern und Erhalten von Daten erbringt einfach jemand anderes für dich als Dienstleistung und stellt sie dir jederzeit zur Verfügung, sobald du sie benötigst.



    bist du sauer wegen Ihrer Beiträge zum Tod von Jobs oder warum das? Ich schätze Doyle sehr und freue mich immer über ihre intelligenten, sachlichen Beiträge.

  • Zitat

    Original von Frettchen
    bist du sauer wegen Ihrer Beiträge zum Tod von Jobs oder warum das? Ich schätze Doyle sehr und freue mich immer über ihre intelligenten, sachlichen Beiträge.


    Wie kommst du drauf? Nein, bin ich nicht und ja, ich schätze sie auch.
    Sofern sie sich von mir angepisst fühl, nur weil ich sachlich festgestellt habe, daß sie keinen Draht zur Technologie zu haben scheint, wird sie sich sicherlich bei mir melden. Und dann schaffen wir das aus der Welt. Das können wir ganz alleine ;-)

  • Zitat

    Original von Ravannah
    Was glaubt ihr, sterben Bücher aus? Werden unsere Kinder oder Enkelkinder oder auch erst unsere Urenkel bald nur noch E-books und hörbücher haben, gehen sämtliche Verlage pleite, weil keiner mehr Bücher haben will, die ja "uncool" sind?


    Ich denke nicht, dass Bücher jemals ganz aussterben. Die Anzahl der E-Books wird zwar wahrscheinlich stark steigen, aber es gibt, denke ich, genug Menschen die den "normalen" Büchern treu sind.
    Ich lese auch ab und zu gerne E-Books, vor allem unterwegs, aber "normale" Bücher sind mir wesentlich lieber.
    Ich bin 22, in meinem Freundeskreis lesen die meisten nur ab und zu und machen lieber andere Dinge als zu lesen. In Buchhandlungen sehe ich aber oft Leute in meinem Alter oder jünger, die sich Bücher kaufen.

    Bücher lesen heisst wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. (Jean Paul)

  • Warum sollte auch das eine das andere ausschließen. Ich bin begeisterte E-book-Leserin und könnte mir für unterwegs nichts anderes mehr vorstellen. Und trotzdem kaufe ich mir nach wie vor gedruckte Bücher, die ich daheim lese, weil ich mir ein Haus ohne Bücher gar nicht vorstellen könnte.
    Sind wir froh, dass es diese Technik gibt, die man zwar nützen kann, aber nicht nützen muss.

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Kam hier eigentlich mal der Aspekt der Haltbarkeit zur Rede?
    Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass sowohl frühe CDs, als auch alte VHS-Kassetten nach 15 Jahren nicht mehr abspielbar sind.
    Und das wird mit ebooks, wie auch immer sie gespeichert werden, auch passieren. Es mag ja sein, dass ich so manches Buch, das ich vor zwanzig Jahren gelesen habe, heute unbesehen wegschmeißen würde, aber ich habe so manche, teilweise auch dreißig Jahre alte Schätzchen, die ich nicht missen wollte. Wie gut, dass die im Regal stehen und lediglich einmal im Jahr abgestaubt werden müssen.
    Ich hätte keine Lust, regelmäßige Sicherungs- und Umkopierungs-Sessions zu veranstalten, nur um meine Bibliothek zu erhalten :pille


    Ich muss sagen, das ist ein interessanter Aspekt, so hatte ich persönlich das noch gar nicht gesehen, aber da könntest du durchaus recht haben.
    :gruebel

  • Die Eingangsfrage war etwas unglücklich gestellt. Aussterben der Bücher :gruebel


    Es hätte besser der "gedruckten" Bücher heißen sollen. Denn e-books sind auch Bücher. Somit wird DAS BUCH niemals sterben. Es ändert sich nur seine Präsentation.
    Es wird in den nächsten Jahren eine Marktverschiebung in Richtung e-book geben. Welche, kann momentan niemand beantworten, genausowenig, wie und wann sich E-Autos gegen Verbrennungsmotoren durchsetzen.


    Jedes hat seine Berechtigung. Dabei wird der Platzhirsch print wohl ziemlich Federn lassen müssen. Mehr wird nicht passieren.


    Den Leser sollte es freuen. Die Auswahl wird größer, preiswerter und der Lieblingsautor, wenn er denn mag, ist vielleicht zweimal im Jahr als download verfügbar


    euer hef


    edit: ach ja....jetzt müssen sich die EULEN mal Gedanken machen.... :rolleyes
    Wie wird es dann mit Leserunden von "BÜCHERN", die nur noch als e-book zu erhalten sein werden?

  • Zitat

    Original von hef


    edit: ach ja....jetzt müssen sich die EULEN mal Gedanken machen.... :rolleyes
    Wie wird es dann mit Leserunden von "BÜCHERN", die nur noch als e-book zu erhalten sein werden?


    Hast Du einen schon bestimmten Autor im Auge?
    :engel

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Nöööö :write :chen


    Ich gehe das Thema rein wissenschaftlich an. Viele meiner Kollegen, ich natürlich auch, machen sich Gedanken, was ist wenn?


    Beispiel: Bis vor zwei Jahren gab es nur das print. Dann wurde für dieses print keine Neuauflage sondern das e-book nachgeschoben.
    Jetzt kommen print plus e-book zur gleichen Zeit raus. Dafür wird die print Auflage kostendämpfend reduziert.
    Ist die weg, ist nur noch der download möglich. Übersteigt der in Zukunft, noch nicht absehbar, das print, dann wird es nur noch das DIGIT geben.


    Das freut VerlagIAutor/Leser, da alle mehr draran verdienen und der Leser wenige zahlen muss.


    Darüber macht sich die Branche schon Gedanken. :anbet


    euer hef

  • Ich kann die Legende ueber die nicht mehr erfolgende Zweitauflage einfach nicht mehr hoeren.
    Ob das in Zukunft mal so sein wird, weiss ich nicht, ich versteh' unter dem Begriff "Wissenschaftler" ja ganz doof und altmodisch immer noch "Wissenschaftler" und nicht "Hellseher", aber jetzt ist es auf gar keinen Fall so.
    Es gehen pausenlos Buecher in Zweit- und auch Dritt- oder Weissnichtwievielt-Auflagen, und zwar auch solche wie meine, die von der Bestsellerliste so weit entfernt sind wie China von Halbhusten.


    Das stimmt einfach so nicht.
    Auch nicht, wenn man's noch so oft wiederholt, davon wird's bekanntlich nicht stark, sondern lediglich breit.


    Charlie

  • Zitat

    Original von hef
    Also macht euch darauf gefasst, dass es eure Lieblingsautoren in spätesten zwei Jahren nur noch als Digi geben wird. Etwas anderes ist reiner Selbstmord für jeden Verlag.


    Zitat

    Original von hef
    Die Verlage sind heute genauso in der Zwickmühle wie anno dunnemals die Musikverlage. Sie haben dem Digi-Markt zu lange getrotzt. Ihnen fehlt jetzt einfach die Zeit um neue Romane, oder U-Lit. im mainstream der Zeit nachliefern zu können. Das Medium "schnell unmschlagbare Literatur", nicht Yellow Press, wurde von Amazon und dem Hardware Lieferanten Kindle perfekt in Szene gesetzt. Erinnert mich an die Erfolgsstory Microsoft,
    und jetzt ist für die Verlage Holland in Not.


    Zitat

    Original von hef
    Das freut VerlagIAutor/Leser, da alle mehr draran verdienen und der Leser wenige zahlen muss.


    :gruebel


    Ich kann Dir inzwischen überhaupt nicht mehr folgen. Sind die Verlage jetzt gezwungen, auf Ebooks umzusteigen, oder haben sie den Umbruch verschlafen oder erwartet sie doch der große Reibach mit den Ebooks?


    Alles zu prophezeien in der Hoffnung, irgendwas wird schon zutreffen, worauf man später zeigen kann, um zu sagen: Das habe ich damals vorhergesagt, ist keine Wissenschaft, sondern Boulevardjournalismus.


    Ich bleibe dabei: Wenn man jetzt in absehbarer Zeit auf ausschließlich Ebook umstellt, wird man eine Menge Gelegenheitsleser/-käufer verlieren. Ob das die Gewinne bei den Ebooks ausgleicht, bzw ob die Preise für Ebooks nicht extrem verfallen, wenn es keine gedruckten Bücher als Referenzpreise gibt, bezweifle ich stark. Bisher haben sich digitale Medien (Zeitungen, Musik) hauptsächlich durch extrem niedrigere Preise durchgesetzt. Dieses wird auch der Buchbranche bei den Ebooks blühen, ein Paradies für Verlage und Autoren sehe ich dabei nicht.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • ist es für Euch denn nicht egal, wie Eure Bücher veröffentlicht werden ?


    Wichtig ist doch letztlich, dass Ihr gelesen werdet. Für e-books wird es doch auch die Verkaufszahlen und Bestsellerlisten etc. geben. Und theoretisch auch den Literaturnobelpreis.


    Mit als Leserin geht es jedenfalls um den Inhalt der Bücher und ich bin dafür, dass das Papierbuch ruhig aussterben darf, denn es hat dank der tollen neuen Technik einfach ausgedient.


    Es hat doch auch niemand mehr ein Wählscheibentelefon, weil die mit Tasten praktischer sind. Und wahrscheinlich hätte auch keiner mehr Festnetz, wenn das nicht kostenmäßig noch günstiger als mobiltelefonieren wäre. So ist es aber ja mit Papier zu e nicht. Vielmehr ist das e-book leicht günstiger.

  • Zitat

    Original von Caruso
    Mit als Leserin geht es jedenfalls um den Inhalt der Bücher und ich bin dafür, dass das Papierbuch ruhig aussterben darf, denn es hat dank der tollen neuen Technik einfach ausgedient.


    Caruso, bitte lies Dir mal den ganzen Thread durch, es gibt eine Menge Gründe (abseits vom einfachen "Lesegefühl", also Seiten fühlen, Papier riechen etc), warum man weiterhin Papierbücher kaufen können sollte (alternativ zum Ebook, nicht entweder/oder!). Als für mich herausragenden Punkt nenne ich nur mal Verlust/Diebstahl/Beschädigung, also Ersatz Gerät/Buch.


    Auch das Preisargument zieht (noch) nicht, viele Vielleser beziehen einen Teil ihrer Bücher von Flohmärkten oder leihen sich gegenseitig Bücher, schicken Bücher auf Wanderschaft etc pp - alles Möglichkeiten, die beim Ebook nicht oder nur schwer möglich sind. Mit einem Reader würde ich für die Bücher in meinem Besitz voraussichtlich mehr ausgeben als jetzt (vielleicht würde ich mich aber auch nur auf die alten, kostenfrei zu habenden Schinken stürzen?!?).

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von Insomnia


    Ok, ich scheine dir offensichtlich an anderer Stelle unbewußt unrecht zu tun :gruebel
    Scheinbar bist du wirklich das Paradebeispiel für solche Themen. Okay, ganz einfach:


    Exakt für Menschen wie dich wurde das Thema "Cloud-Computing" überhaupt erfunden. Das Speichern und Erhalten von Daten erbringt einfach jemand anderes für dich als Dienstleistung und stellt sie dir jederzeit zur Verfügung, sobald du sie benötigst.


    ja, ich bin altmodisch :cry


    Man könnte das freilich auf die Formel "analogen Konservatismus versus digitaler Technikaffinität" reduzieren, aber da steckt, denke ich, viel mehr dahinter und würde den Rahmen hier sprengen :grin


    Ich habe mich am Rande mit Cloud-Computing beschäftigt und finde das, du ahnst es sicherlich, gruselig. Ich kann das Vertrauen einfach nicht nachvollziehen, dass meine Daten irgendwo auf der Welt gespeichert sind und ein Dienstleister (den ich wiederum bezahlen muss), dafür sorgt, dass ich immer auf meine Bücher zurückgreifen kann, wenn ich das will. Und selbst wenn das klappt, brauche ich immer noch Strom und Internet.
    Das mag damit zusammenhängen, dass ich mich längere Zeit im Jahr an einem Ort aufhalte, wo ich den Generator anschmeißen muss, wenn ich Strom haben will oder das Internet tagelang nicht geht, weil die blöden Fuzzis von der Gemeinde beim Bäumefällen mal wieder die Telefonleitung zerstört haben.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    ja, ich bin altmodisch :cry


    Man könnte das freilich auf die Formel "analogen Konservatismus versus digitaler Technikaffinität" reduzieren, aber da steckt, denke ich, viel mehr dahinter und würde den Rahmen hier sprengen :grin


    Ich habe mich am Rande mit Cloud-Computing beschäftigt und finde das, du ahnst es sicherlich, gruselig. Ich kann das Vertrauen einfach nicht nachvollziehen, dass meine Daten irgendwo auf der Welt gespeichert sind und ein Dienstleister (den ich wiederum bezahlen muss), dafür sorgt, dass ich immer auf meine Bücher zurückgreifen kann, wenn ich das will. Und selbst wenn das klappt, brauche ich immer noch Strom und Internet.
    Das mag damit zusammenhängen, dass ich mich längere Zeit im Jahr an einem Ort aufhalte, wo ich den Generator anschmeißen muss, wenn ich Strom haben will oder das Internet tagelang nicht geht, weil die blöden Fuzzis von der Gemeinde beim Bäumefällen mal wieder die Telefonleitung zerstört haben.


    :write


    Abgesehen davon frage ich mich schon, wie denn eine Lesesozialisation ohne gedrucktes Buch stattfinden soll? Von einem Buch hat ein Kleinkind soviel mehr als von einer reinen Datei :rolleyes

  • von LeSeebär


    Alles zu prophezeien in der Hoffnung, irgendwas wird schon zutreffen, worauf man später zeigen kann, um zu sagen: Das habe ich damals vorhergesagt, ist keine Wissenschaft, sondern Boulevardjournalismus.


    Abgesehen davon, dass wir hier ohnehin über die Zukunft spekulieren, liegen doch immerhin schon aussagekräftige Daten über den Trend print/digi vor.


    Der ergibt sich einerseits aus den Umsatzzahlen meines Verlages, und andererseits aus den Zahlen eines gewissen HEF.
    Und beide trends zeigen, wenn das so weiter geht, eindeutig in Richtung Digi, allerdings momentan noch zulasten des print.
    Was nicht erkennbar ist, ob Stammleser vom print zum digi abgewandert sind, oder neue digi-Leser verlustig gegangene print-Leser ersetzen, oder überhaupt Leser hinzugekommen sind.
    Dies lässt sich frühestens 2012 statistisch erfassen, da 2011 erstmals als vollwertige Trendgrundlage gewertet werden kann.
    Also is nix mit Boulevardjournalismus.


    euer hef