Aussterben der Bücher

  • Das sehe ich anders.


    Ich zahle den Buchpreis für den Inhalt und nicht für das Papier. Es ist natürlich prima, wenn die Bücher billiger sind als in der Papierversion, aber entscheidend ist für mich, dass für mich e-books einfach bequemer sind.


    Das Lesen an sich ist schon bequemer, weil ich bei dicken Büchern weniger zu halten habe. Zudem fahre ich viel mit der Bahn und muss eben nicht mehr überlegen, ob ich für einen Tag im Zug 1 oder 2 Bücher schleppen soll. Aber das Allerbeste am e-book ist für mich, dass ich die Bücher nicht mehr aufbewahren muss. Zusätzlich zum Bücherregal sind ein Keller, der Boden meines Kleiderschranks und ein Fach meiner Kommode voll. Der Kindle war schlicht meine Rettung !


    Ein Abo nach dem Motto -gelesen und wieder weg- hätte Vor- und Nachteile. Wahrscheinlich würde ich es ausprobieren und nur noch die Bücher dann für den Kindle kaufen, die ich nochmal lesen möchte und die ins Archiv packen. Alle die schlechten Bücher, die ich bislang weggeworfen habe und jetzt mit dem Kindle lösche, könnte ich mir dann sparen.


    Ich glaube, wenn alle wüssten wie einfach zu bedienen so ein e-book-reader ist und wie bequem das ist, würden glaube ich viel mehr Leser damit lesen. Die Buchhandlungen und Verlage schüren aber natürlich die Vorurteile wie "das Lesefeeling ist anders, ich brauche das Papier zum Anfassen", denn die einen gehen sonst unter und die Verlage sind teilweise einfach borniert.

  • Hallo zusammen,


    vor zwei Jahren oder so, als ich hier mein "Nein" ankreuzte, war ich noch fest der Überzeugung das solche Ebooks für mich niemalsnicht in Frage kämen.
    Dafür liebe ich einfach das Gefühl vom Buch zu sehr. Ich liebe es, die Seiten abzuzählen bis zum Kapitelende, das Buch immer mal zuzuschlagen und zu sehen wie weit ich schon gekommen bin. Zuhause meine Sammlung zu begutachten, mal eben das ein oder andere Buch herauszuziehen und mittendrin aufzuschlagen und ein wenig zu lesen. Sich mit einem Buch ins Bett oder auf die Couch zu lümmeln (das stelle ich mir unbequemer vor mit einem steifen Tablet). Ich kaufe ja nichtmal echte Bücher gerne online, weil ich es beim Kauf gerne gespürt haben will, im Laden gestanden haben muss und die aktuellen 5+ Kanidaten in der Hand gehabt haben muss, um mich dann letztlich schweren Herzens nur für eins oder zwei zu entscheiden...
    Zudem vertraue ich der ganzen Technik nicht so recht. Ich bin generell jemand, der auf solche Neuerungen nur sehr, sehr zögerlich reagiert und sich oft erst Jahre später überzeugen lässt, wenn es über den Eintagsfliegenstatus weit hinaus überlebt und sich allgemein bewährt hat. Ich hatte lange kein Handy (und diesem Ipoddingsbumswahn entziehe ich mich komplett), habe zum Beispiel noch ewig meinen Walkman mit mir rumgschleppt, ich habe mich lange gegen die digitale Fotografie gesperrt weil ich lieber Fotos zum anfassen wollte und so weiter.
    Mittlerweile möchte ich auf die Vorteile meines MP3, meiner Digicam und meines Handys nicht verzichten (Wobei hier auch große Nachteile sind.. zum Beispiel tragen alle drei Geräte ihren Teil dazu bei, dass es immer schwieriger wird sich auf das Wesentliche zu beschränken)
    Ich könnte mir vorstellen, auf kurz oder lang, wenn sich das tatsächlich etabliert (und es sieht ja schon so aus), wird mich auch das Ebook irgendwann kriegen. Als Ökologe und zumindest nicht Wenigleser finde ich die Argumente auf der Umweltschiene schon recht überzeugend (ich weiß, da gibts auch Gegenargumente, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass sich das ab einer gewissen Lesemenge rentiert). Als Vielreisender mit chronisch zu viel Gepäck ist die Sache mit dem Gewicht und Umfang auch äußerst interessant mittlerweile für mich. Wenn die Geräte wasserdicht sind, wäre das freilich auch ein Vorteil (es kommt immer mal wieder vor, dass ich irgendwo warten muss, und ich mein Buch nicht auspacken kann, weil es zu stark regnet).
    Was mich nach wie vor aber sehr abschreckt sind eben auch die Gedanken der Verfügbarkeit der Technik. Wie oft ist es mir schon passiert, dass meinem MP3-Player oder meiner Digicam unterwegs der Saft ausging.. mit meiner alten Kamera oder meinem Walkman war das kein Problem, ich hatte immer eine ganze Reihe Wechselakkus dabei (die ja universal für mehrere Geräte einsetzbar waren). Im Notfall hätte man ja auch Batterien kaufen können in einem Geschäft. Ich habe 3 Akkus für meine Kamera (die ausschließlich für diese einsetzbar sind)... das kann unter Umständen schon knapp werden (wenn man sich zum Beispiel eine Weile in den Alpen auf Berghütten ohne Steckdosen herumtreibt). Der MP3Player hat einen integrierten Akku...wenn der leer ist, war es das unterwegs.
    Bei einem Ebookreader wird es wohl auch so sein. Oder lass den mal kaputt gehen, kommt bei Technik ja doch immer mal wieder vor... und dann steht man erstmal ohne seine Bücher da. Oder lass den geklaut werden mit den Büchern drauf (kauft man Ebooks direkt auf das Gerät drauf? Da kann ich 1000mal wissen, dass es wichtig ist regelmäßig Sicherungskopien zu ziehen.. aber ich weiß ja wie das ist bei mir... irgendwann lässt man es doch mal schleifen) .. oder oder oder...
    Und das zweite große Manko ist und bleibt die mangelnde Bequemlichkeit und unpraktische Handhabung (zumindest in bestimmten Dingen, bei anderen hat die Technik sicherlich ihre Vorteile). Wenn ich Sachen am Computer lese, verliere ich schnell die Übersicht. Das fängt schon bei Papern von wenigen Seiten an.. da besonders, weil ich gerne anstreiche, reinschreibe usw. Ich drucke mir sowas grundsätzlich aus. Also besonders Sach- und populärwissenschaftliche Bücher kann ich mir an solchen Geräten gar nicht vorstellen.
    Zudem leidet meine Konzentration an einem Bildschirm sehr viel schneller, als wenn ich Papier in den Händen halte.


    Also ich weiß nicht, überzeugt haben mich die Dinger noch nicht. Vermutlich wird es irgendwann ähnlich laufen wie mit all meinen Gerätschaften: irgendwer wird mir sein veraltetes Gerät schenken weil er sich die neuere Variante kauft... und bevor es weggeworfen wird nehme ich mich dessen an, probiere es aus und stelle vermutlich fest, dass auch das ganz ok ist.


    Dennoch bleibe ich bei meiner Meinung, dass das Buch niemals aussterben wird. Aber gut möglich, dass es irgendwann mal ein reines Liebhaberprodukt werden wird und der Hauptabsatz in der Elektronik liegen wird. Also "Nein" würde ich auch jetzt noch anklicken, auch wenn ich das ganze nicht mehr so strikt sehe wie noch vor nicht allzulanger Zeit.


    Liebe Grüße
    Aj

  • Zitat

    Original von redator
    Was mich nach wie vor aber sehr abschreckt sind eben auch die Gedanken der Verfügbarkeit der Technik. Wie oft ist es mir schon passiert, dass meinem MP3-Player oder meiner Digicam unterwegs der Saft ausging.. mit meiner alten Kamera oder meinem Walkman war das kein Problem, ich hatte immer eine ganze Reihe Wechselakkus dabei (die ja universal für mehrere Geräte einsetzbar waren). Im Notfall hätte man ja auch Batterien kaufen können in einem Geschäft. Ich habe 3 Akkus für meine Kamera (die ausschließlich für diese einsetzbar sind)... das kann unter Umständen schon knapp werden (wenn man sich zum Beispiel eine Weile in den Alpen auf Berghütten ohne Steckdosen herumtreibt). Der MP3Player hat einen integrierten Akku...wenn der leer ist, war es das unterwegs.
    Bei einem Ebookreader wird es wohl auch so sein. Oder lass den mal kaputt gehen, kommt bei Technik ja doch immer mal wieder vor... und dann steht man erstmal ohne seine Bücher da. Oder lass den geklaut werden mit den Büchern drauf (kauft man Ebooks direkt auf das Gerät drauf? Da kann ich 1000mal wissen, dass es wichtig ist regelmäßig Sicherungskopien zu ziehen.. aber ich weiß ja wie das ist bei mir... irgendwann lässt man es doch mal schleifen) .. oder oder oder...
    Und das zweite große Manko ist und bleibt die mangelnde Bequemlichkeit und unpraktische Handhabung (zumindest in bestimmten Dingen, bei anderen hat die Technik sicherlich ihre Vorteile). Wenn ich Sachen am Computer lese, verliere ich schnell die Übersicht. Das fängt schon bei Papern von wenigen Seiten an.. da besonders, weil ich gerne anstreiche, reinschreibe usw. Ich drucke mir sowas grundsätzlich aus. Also besonders Sach- und populärwissenschaftliche Bücher kann ich mir an solchen Geräten gar nicht vorstellen.
    Zudem leidet meine Konzentration an einem Bildschirm sehr viel schneller, als wenn ich Papier in den Händen halte.


    Ich bin ja seit einigen Monaten Besitzerin eines Kindle und kann Dir zumindest, was dieses Gerät angeht, vielleicht ein bisschen die Bedenken nehmen. Der Akku eines WLan Kindle hält je nach Nutzung zwischen drei Wochen und zwei Monate. Strom wird beim Kindle ausschließlich fürs Umblättern benötigt. Es gibt ja kein beleuchtetes Display. Damit bin ich auch schon beim dritten von Dir angesprochenen Punkt. Lesen auf einem Ebookreader ist in keiner Weise vergleichbar mit Lesen am Computer. Bildschirmfarbe und Schriftbild sind optisch mit einer Tageszeitung vergleichbar. Ich kann am Computerbildschirm auch nicht lange lesen. Auf dem Kindle hingegen stundenlang völlig mühelos. Lustigerweise sogar ohne Lesebrille, was mir beim gedruckten Buch nicht mehr gelingt.
    Anstreichen kannst beim Lesen mit dem Kindle zwar nichts, Dir aber Notizen an jeder beliebigen Stelle machen, die in einer Textdatei gespeichert werden, die Du über USB auf einen Computer übertragen kannst.
    Kindle-Bücher gehen zudem nicht verloren, selbst wenn Dir der Reader abhanden kommt. Die bleiben nach dem Kauf dauerhaft in Deinem Onlinekonto verfügbar und lassen sich jederzeit wieder auf einen Kindle laden.
    Soweit ich weiß, gib es diese Möglichkeit nicht nur bei Amazon und dem Kindle sondern auch bei den meisten anderen Shops, die Bücher für Ebook-Reader anbietet.

  • Danke für deine Erläuterungen.
    Vermutlich muss es mich wirklich wie die Digitalkamera, von der ich dann ja sofort hin und weg war, irgendwann einfach mal finden, so dass ich es mal zwanglos ausprobieren kann.
    Mal schauen.. da ich im real Life kaum lesende Menschen kenne, und die Wahrscheinlichkeit, genau da jemanden zu treffen, der Ebooks liest und sein Gerät loswerden will eher gering ist, kann sich das nur um Jahre handeln ;-)

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Anstreichen kannst beim Lesen mit dem Kindle zwar nichts, Dir aber Notizen an jeder beliebigen Stelle machen, die in einer Textdatei gespeichert werden, die Du über USB auf einen Computer übertragen kannst.


    Doch, reines Anstreichen geht auch. Drücke dazu auf der Seite, auf der du etwas anstreichen willst, die Nach-unten-Taste und navigiere zu der gewünschten Stelle. Drücke dann die Start-Taste (die Taste mit dem Punkt zwischen den Pfeiltasten) und drücke die Nach-rechts-Taste, bis du alles markiert hast. Drücke anschließend nochmal auf Start und die gewünschte Passage ist angestrichen.


    Nachtrag: Diese angestrichenen Passagen werden übrigens auch in der Textdatei gespeichert.

  • Hm...ich hoffe zwar nicht, dass Bücher irgendwann aussterben werden, aber auf lange Sicht gesehen kann ich es mir leider schon vorstellen. Nicht in den nächsten zehn oder zwanzig Jahren. Aber vllt. in 100 Jahren? Ich weiß es nicht, meine Glaskugel ist grad in Reparatur, aber vorstellbar ist es für mich rein theoretisch.


    Mein persönliches Interesse an einem Reader ist aktuell noch sehr gering. wie redator bin auch ich jemand, der technische Neuerungen sowieso immer als letzter besitzt. :grin


    Aber natürlich kann ich nicht ausschließen, dass ich irgendwann mal einen Reader haben werde, in einigen Jahren vllt. Im Moment reizt er mich noch nicht ausreichend.


    Meine größte Befürchtung ist nur mal wieder, dass der Reader im Laufe der Jahre so weiterentwickelt wird, dass man z. B. neuere Bücher irgendwann nicht mehr auf ältere Reader bekommt und man mehr oder weniger gezwungen ist, alle paar Jahre einen neuen Reader zu kaufen. Wie z. B. bei DVD-Playern, wo ältere Geräte neuere Formate nicht mehr lesen können oder (als etwas alberneres Beispiel) bei der PlayStation. Da kommt ja auch alle paar Jahre ein neues Gerät heraus und für die älteren Geräte werden keine Spiele mehr hergestellt. Wer neuere Spiele spielen will, muss sich zwangsläufig die PS3 kaufen. Wisst Ihr, wie ich meine? Könnte sich so eine Entwicklung bei dem Reader ergeben oder kann man das von vornherein ausschließen? ?(

  • Zitat

    Original von Schlumpfinchen
    Wisst Ihr, wie ich meine? Könnte sich so eine Entwicklung bei dem Reader ergeben oder kann man das von vornherein ausschließen? ?(


    Ausschließen kann man sowas natürlich nie, aber ich rechne nicht damit, dass das bei E-Book-Readern so schnell passiert. Zumal sich ein solches Gerät aus technischer Sicht sicher nicht mit einer komplexen Playstation vergleichen lässt. Die Rechenleistung, die ein E-Book-Reader benötigt, ist mit einer PS3 nicht mal ansatzweise zu vergleichen, Softwareupdates auf die nächste Generation sollten hier auch neue Hardware viel einfacher möglich sein. Wobei man natürlich nie weiß, wohin die Entwicklung gehen wird, vor 30 Jahren meinte Bill Gates schließlich auch mal, dass niemand jemals mehr als 640 KB Arbeitsspeicher benötigen wird. :grin

  • Kann mich bitte jemand niederschlagen? :chen


    Dieser neue Kindle für 99 Euro. .........Ich liebe Bücher. Aber für 99 Euro. Und es gibt so viele Klassiker umsonst dafür. Und ich sitze doch tagein, tagaus im Bus und da sind mir echte Bücher eigentlich zu schade zum mitnehmen, denn da könnten ja Knicke oder Flecken drankommen.
    Aber ich will nicht dazu beitragen, dass es vielleicht irgendwann mal gar keine echten Bücher mehr gibt. Ich liebe meine kleine Bibliothek.
    Aber dieser neuer Kindle für 99 Euro springt mich schon an.


    Ich :hau mich mal eben selber und hoffe auf mehr von Euch :lache

  • Was ist eigentlich ein "echtes Buch"????


    Bei der Frage dachte ich gerade auch an die Veraenderungen beim Erstellen eines Manuskriptes. Das Wort an sich bedeutet doch "mit der Hand geschrieben". Ist ein echtes Manuskript also nur eines, das mit Feder und Tinte wie von Goethe geschrieben ist? Oder mit Schreibmaschine? Und nicht mit dem Computer getippt? Oder wie bei Stephen Hawking mit kuenstlicher, computergesteuerter Stimme diktiert?????


    Handschriftliche Manuskripte a la Goethe sind inzwischen nicht komplett ausgestorben, aber schon seit etlichen Jahren extrem selten und die Lektoren sind da sicherlich nicht ungluecklich drueber :lache


    Frage man einen Moench, der im Mittelalter Bibelseiten kopierte, nach seiner Meinung zu einem Buch aus dem 20. Jhd, so wuerde er das auch kaum als "echtes" Buch ansehen. Fuer ihn waere da kaum ein Unterschied zum eBook des 21. Jhd. zu entdecken.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Natuerlich ist es was "anderes". Ist ja auch was ganz anderes, wenn man wunderschoene mit Blattgold belegte Seiten lesen kann!!! Letzters tu ich uebrigens alle Jubeljahre mal im Museum, brauch ich aber nicht taeglich. Und ich lese taeglich in einem "Buch".

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich bin immer noch davon überzeugt, daß Bücher nicht aussterben.


    Aber ich möchte auch meinen Kindle nicht mehr hergeben und auch, wenn viele, die einen Reader nicht kennen, es nicht glauben, ist er doch einem "echten Buch" nicht so unähnlich. Das Lesegefühl ist für mich zumindest fast das selbe.


    Ich bin dazu übergegangen, jedes Buch, das ich haben möchte und was ich für den Kindle bekommen kann auch als eBook zu kaufen. "Echte Bücher" kaufe ich nur noch, wenn sie nicht als Kindle-eBook zu haben sind oder solche, die mir so wichtig sind, daß ich sie auch in meinem Regal stehen haben muß. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.

  • Zitat

    Original von Caruso
    Die Buchhandlungen und Verlage schüren aber natürlich die Vorurteile wie "das Lesefeeling ist anders, ich brauche das Papier zum Anfassen", denn die einen gehen sonst unter und die Verlage sind teilweise einfach borniert.


    Laut Hef setzen gerade die Verlage auf das große Geschäft mit den Ebooks - damit sich Bücher verkaufen wieder lohnt. Ich gebe zwar zu, daß ich auch nicht glaube, daß die meisten Verlage damit wirklich mehr Gewinn machen, aber ich habe auch nicht den Eindruck, daß die Verlage momentan verstärkt für "Papier zum Anfassen", also gedruckte Bücher werben.


    Und die Buchhändler? Ja, die kleinen Buchläden um die Ecke werden aussterben. Dieser Prozess wird allerdings auch ohne Ebooks kommen, es wird nur noch die großen Ketten und die Internetversandhäuser geben - diese Entwicklung hat schon begonnen, als an Ebooks noch gar nicht zu denken war. Daß aber die Buchhandelsketten sich für das Lesefeeling und das Papier zum Anfassen ins Zeug legen, sehe ich momentan nicht. Wenn ich die großen Ketten betrete, muß ich in so ziemlich jedem Laden erstmal die großen Werbeaufsteller der Reader umkurven.




    Zitat

    Original von Beatrix
    Was ist eigentlich ein "echtes Buch"????


    In der aktuellen Diskussion ein gedrucktes Buch. Ob das ein Mönch aus dem Mittelalter anders sehen würde, dürfte keine Rolle spielen, der hat schließlich allgemein ganz andere Worte. Sprache entwickelt sich eben weiter - in einigen (hundert) Jahren wird man vielleicht die Ebooks als "echte Bücher" bezeichnen im Vergleich mit ???

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

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  • Ich zitiere hier redator ganz bewusst komplett, weil ich bis auf wenige Kleinigkeiten (wie z. B. dem Regen) alles genauso stehen lassen möchte, denne es entspricht im Wesentlichen auch meinem Innersten. Auch ich bin mittlerweile an einem Punkt, wo ich mich zumindest auf das Gedankenspiel einlasse, mir vielleicht irgendwann einmal einen Reader zukommen zu lassen, nicht als Ersatz - niemals als Ersatz! - aber vielleicht als Ergänzung und hin und wieder praktische Alternative. Aber dieses Gefühl aufgeben, echte Seiten zu berühren, den Duft eines Buches zu atmen, es zu fühlen, darin real zu blättern etc. ...
    Nein, das wird niemals passieren.


    Ich kann Dich sehr gut verstehen, redator!


    :knuddel1

  • Auch ich liebe das Gefühl ein echtes Buch in der Hand zu halten und seinen Fortschritt anhand des zugeklappten Buches beobachten zu können.


    Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass ein Ereader meinen Taschenbüchern bald den Rang ablaufen wird. Ausschlaggebendster Punkt ist dabei die Moblilität, die so ein Gerät einem verleiht. Während man sich auf Reisen meistens für 1-2 ausgewählte Bücher entscheiden muss, die man mitnehmen will, können die meisten Personen (hoffe ich zumindest :lache) ihre komplette Bibliothek mit einpacken.


    Natürlich würde ich nie auf den Genuss echter Bücher verzichten wollen, weshalb ich mir Lieblingsbücher nach wie vor als Hardcover oder Sondereditionen kaufen würde.

  • Vielleicht mögen E-Books momentan auf dem Vormarsch sein, einfach weil es eine technische Neurung ist. Ich für meinen Teil bevorzuge nach wie vor Bücher in ihrer herkömmlichen Form, kann aber auch Vorteile in der Nutzung von E-Book-Readern erkennen (es ist doch schließlich viel einfacher, 10 E-Books in gespeicherter Form in einen Koffer zu packen als 10 in der herkömmlichen Form... ;-) )
    Bücher an sich werden meines Erachtens sicher nicht aussterben. Und auch heute kann man Kindern noch Lust aufs Buch machen. Hier sind in erster Linie die Eltern gefragt, Kinder ans Lesen heranzuführen. In Zeiten der digitalen Reizüberflutung ist das sicher schwieriger geworden, aber nicht unmöglich.

  • von LeSeebär


    Laut Hef setzen gerade die Verlage auf das große Geschäft mit den Ebooks - damit sich Bücher verkaufen wieder lohnt. Ich gebe zwar zu, daß ich auch nicht glaube, daß die meisten Verlage damit wirklich mehr Gewinn machen, aber ich habe auch nicht den Eindruck, daß die Verlage momentan verstärkt für "Papier zum Anfassen", also gedruckte Bücher werben.


    Wir zerbrechen uns hier den Kopf und es wird so kommen wie der anfängliche Streit um VHS oder Video 2000. CD oder DVD und was es da alles für Maximen gab.


    Die Verlage sind heute genauso in der Zwickmühle wie anno dunnemals die Musikverlage. Sie haben dem Digi-Markt zu lange getrotzt. Ihnen fehlt jetzt einfach die Zeit um neue Romane, oder U-Lit. im mainstream der Zeit nachliefern zu können. Das Medium "schnell unmschlagbare Literatur", nicht Yellow Press, wurde von Amazon und dem Hardware Lieferanten Kindle perfekt in Szene gesetzt. Erinnert mich an die Erfolgsstory Microsoft,
    und jetzt ist für die Verlage Holland in Not.


    Sie schlachten noch die eigenen Autoren aus und können neue nicht mehr bezahlen. Also gehen diese in den Kindle-underground und veröffentlichen selbst. Noch zehn Jahre, dann hat sich das U-Print von selbst erledigt und wird neue, kleine Verlage auf den Plan rufen, die sich dieses Elend von unlektorierter Literatur im net nicht mehr ansehen können. Somit kommt dann das ELITE-PRINT als teure Sonderausgabe. (Frage mich nur, wer von den Autoren daran dann noch Interesse hat :gruebel)
    Also gibt es Re-prints oder Miniauflagen und der Kreis der Verzweiflung schließt sich. Dabei ist nur noch Masse und "time is money" verkaufbar.


    Es wir jedenfalls eine andere Schreib- und Lesekultur geben


    Aber wir befinden uns momentan in einer Umbruchphase, von der man nur ahnen kann wohin sie gehen wird. Und die Tendenz ist im Augenblick, geneigte Leser, schult mal besser um. Es ist nicht falsch, sich mit dem neuen Medium vertraut zu machen


    euer hef


    edit: mir fällt ein Spruch aud der Studienzeit ein: Der Pessimist lernt Russisch, der Optimist Chinesisch...und, wo stehen wir heute? China kauft Europa. Damals unvorstellbar.....and time goes by....