'Die Tochter des Schmieds' - Seiten 001 - 105 Mitte

  • Ich bin ja leider noch nicht allzuweit mit dem Buch - ich finde einfach nicht die Zeit dazu, aber die bildhafte Sprache finde ich auch wunderschön. Ich hoffe natürlich, das geht so in diesem Stil weiter.


    Brot mit Zucker kenne ich auch aus meiner Kindheit. Das war megalecker damals. Sollte man glatt mal probieren, ob das heute auch noch schmeckt oder 30 Jahre später einfach nur noch *bäh!* ist.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Ein bißchen eklig find ich das jetzt schon...echt nur Brot, Butter und darüber denn Zucker? :wow


    Selim wird uns sagen können, wie das auf Türkisch geht, aber bei uns war das ganz normales Graubrot mit schön kalter Butter bestrichen (eher viel "gute Butter") und dann mit Zucker bestreut.


    Zitat

    Original von Babyjane
    Soso am Niederrhein war die Dame.... sosososososo... und warum ist sie den Rhein nicht bis Köln lang gefahren? Hm? Warum nicht?


    Am Rhein war ich! Jedenfalls dachte ich das - wenn er auch ein bisschen schmal war -, bis ich auf einmal das Schild "Maassicht" sah... Mit anderen Worten: Nach Köln hätte ich eh nicht gefunden! :lache
    --sorry, jetzt ist auch bestimmt Schluss mit OT--

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Original von Babyjane
    2. Bisher hatte ich keine Probleme mit der Aussprache der Namen und dann kam Yücel. Wie spricht man das? Jüksel? Oder eher Jüssel?


    Also ein Bekannter von mir lässt sich Jütschel aussprechen, aber ich glaube fast da gibt es mehrere Versionen.

  • schön dich zu lesen Magali :knuddel1


    (Der Link ist gut, dummerweise muß ich immer lachen, wenn ich es nachspreche) :lache

  • Zitat


    Interessanter Link und wenn mir der nette Mann nicht andauernd ein schlechtes Gewissen machen wollte, fänd ich den 'Kurs' noch besser. :grin


    Wobei viele Sachen mir bekannt waren, Fussball bildet eben doch... ;-)

    We promised the world we'd tame it, what were we hoping for?

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  • Manche der Bilder stammen tatsächlich aus der türkischen Sprache, aber ich habe die wenigsten eins zu eins übersetzt, sondern versucht, eine deutsche Entsprechung zu finden, die mir gefällt.


    Wenn das Tempus innerhalb eines Teils wechselt, dann ist das nahezu immer chronologisch bedingt, muß so sein.
    Den Tempuswechsel vom ersten zum zweiten Teil, habe ich gemacht, um einen deutlichen Einschnitt zu haben: vor dem Tod der Mutter, Vergangenheit und somit auch verklärtes Märchenland, nach dem Tod der Mutter-Gegenwart.


    Die Geschichte spielt hauptsächlich in den 50ern und 60ern. Besiktas, Fenerbahce und Galatasaray sind mit die ersten Fußballklubs in der Türkei und alle stammen aus Istanbul.



  • 1. Ist ein billiges Bild finde ich. Keine Ahnung, ich weiß nicht, vielleicht habe ich es aufgeschnappt oder es ist mir eingefallen. Ehrlich keine Ahnung.


    2.Jüdschel.


    3. Nein, das ist keine türkische Redewendung. Ist ein Bild, das ich für dieses Buch passend fand.


    4. Hinsetzen, Beine austrecken, Kind mit dem Kopf auf Füße legen, so daß die Kinderfüße Richtung eigener Bauch zeigen, schaukeln.


    5. Kann ich nicht ausm Kopf. Wenn du mich daran erinnerst, reiche ich sie nach.


    6. Weißbrot, Butter, Zucker. Und siehe die anderen.


    7. Gänsefüßchen mag ich im Schriftbild nicht. Sowenig wie möglich Firlefanz, keine Gänsefüßchen, keine Ausrufezeichen, keine Semikolons, Fragezeichen nur bei echten Fragen.


    8. Ich denke nicht oft so, zumindest ist es mir nicht bewußt. Aber ich höre gut zu. Jeder erfindet fast täglich eigene Bilder. Das meiste geht unter, weil es uns an Aufmerksamkeit mangelt.


    9. Hodscha, ein islamischer Gelehrter. Oder auch ganz genau: geistlicher Lehrer in der osmanischen Türkei.

  • Nun habe ich heute auch anfangen können zu lesen - 6 h Zugfahrt haben mir eine feine Lesezeit beschert...


    Nachdem ich ja bekennende Özdogan-Leserin bin ( :wave zu Selim) hat mich "Die Tochter des Schmieds" überrascht. Ich wußte, daß es nicht im Stile seiner vorherigen Bücher geschrieben ist - daher habe ich mich auch lange nicht herangetraut das Buch zu lesen.


    Heute war der perfekte Zeitpunkt - und ich war überwältigt von der Geschichte und dem Stil, der einerseits so anders, aber andererseits auch so vertraut ist.


    ----
    zum Buch:


    Was ich mir nicht vorstellen kann, daß ein "richtiges Bett" eine Rarität war (in den 50ern?) und Timur jedem der geheiratet hat sein Bettgestell lieh. Wie sah denn der Transport aus - so ein Bett ist ja sicher kein Leichtgewicht und die Zimmer wo es stand nicht groß... :grin

  • @ Lilli
    das konnte ich mir schon vorstellen, ich hatte lediglich Probleme mir vorzustellen, daß das Teil nach 20 Mal auf und abbauen immer noch hält.


    @ batcat
    du bringst mich auf Ideen... :lache

  • Zitat

    Original von Lilli
    Was ich mir nicht vorstellen kann, daß ein "richtiges Bett" eine Rarität war (in den 50ern?) und Timur jedem der geheiratet hat sein Bettgestell lieh. Wie sah denn der Transport aus - so ein Bett ist ja sicher kein Leichtgewicht und die Zimmer wo es stand nicht groß... :grin


    Das mit der Rarität ist halt so. Gab kaum Betten im ländlichen Zentralanatolien der 50er.
    Das Bett ist ja schmiedeeisern, man transportiert es also am Stück undzwar festgezurrt auf einem Pferdewagen.

  • Die Hälfte des Buches ist gelesen und mir gefällt das Buch richtig gut. Anfangs war ich eher skeptisch, ob mir der Schreibstil gefällt, aber die Skepsis hat sich schnell gelegt. Ich finde, das Leben dieser Familie verläuft, trotz der Streitereien der Geschwister und der "Schicksalsschläge", sehr harmonisch ab.


    Ein wenig komisch fand ich es, dass Timur schon 25 Tage nach dem Tod von Fatma wieder verheiratet war. Aber gut, das sind einfach die anderen Sitten und Gebräuche, mit denen man sich hier sicherlich nicht so gut auskennt.


    Sehr schön fand ich die Beschreibung von Fatma: "Schön wie ein Stück Mond" und auch die Kosenamen, die Timur für Gül hat.


    Sehr raffiniert war meiner Meinung nach die Sache, dass Timur sich das Bett angeschaut hat und es einfach nachgebaut hat. Was mir persönlich aber sicher nicht so sehr gefallen hätte, wenn mein Bett im Kreise der Familie und der Freunde weitergereicht werden würde.

  • Zitat

    Original von Batcat
    Magali, ich freue mich wirklich SEHR, Dich mal wieder hier zu lesen. :wave


    OT: erstmal anschließen möchte!!! :knuddel1


    ..............................


    Zum Buch:


    Hab gestern abend erst damit angefangen und - trotzdem ich eigentlich furchtbar müde, abgespannt und fertig war mit der Welt - in einem Rutsch bis Seite 33 gelesen. Konnte einfach nicht aufhören zu lesen.


    Das Buch hat eine so bildhafte Sprache, ein derartiges Flair... am besten hat mir bisher der Ausdruck "Ein Stück vom Mond" gefallen.


    Selim : :anbet


    Das Einzige, was ich nicht ganz so doll fand ist bisher auch nur das Fehlen der Anführungszeichen bei Gedanken oder der wörtlichen Rede. Allerdings gewöhnt man sich recht schnell daran :-)


    Der Schreibstil erinnert mich an manche irischen Geschichtenerzähler oder die Art, wie Astrid Lindgren besonders "Wir Kinder aus Bullerbü" geschrieben hat. Er gefällt mir sehr gut und ich hoffe, Du nimmst mir die Vergleiche nicht übel, Selim? Denn sie sind positiv gemeint. :-)


    Die Story selbst erinnert mich an meine eigene dörfliche Kindheit ... hart arbeitende, gutmütige, mutige und ehrliche Menschen. Also bisher: einfach toll!


    Nun bin ich mit diesem Abschnitt fertig und kann mich - obwohl sie die Älteste Schwester ist und ich die Jüngste von drei Geschwistern (2 Brüder hab ich noch) sehr gut identifizieren.


    Bei der Beschreibung, wie sich Gül gefühlt hat als Fatma starb, lief es mir eiskalt den Rücken herunter...."Die Welt kleiner machen oder in handliche Stückchen, damit man sie auch verstehen kann..." Alle Achtung, Selim! Genauso hab ich mich mit 6 Jahren gefühlt, als mein Vater plötzlich starb...ich freudestrahlend mit der "Sensationsnachricht" zu meinem um fünf Jahre älteren Bruder lief und der die Welt mit einer schallenden Ohrfeige zumindest etwas kleiner machte.


    Sie ist oft zu groß gewesen!


    Auch die andere Beschreibung, dass es Schmerzen sind, wenn man des Klauens von irgendwas verdächtigt wird und wie einsam man sich da fühlen kann...Selim, Du wirst als einer meiner Lieblingsautoren bei mir aufgenommen.


    Aber, bitte ... zerreiß mich nicht ganz mit Deinen Romanen. Zumindest hoffe ich, dass am Schluß dann die Teile wieder zusammenpassen :-)



    :wave
    Ikarus