'Die Tochter des Schmieds' - Seiten 105 Mitte - 206 Mitte

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  • Huch, hier ist ja noch gar keiner. :wow


    Die Vorgriffe auf Güls späteres Leben in Deutschland finde ich genial. Das bekommt so etwas "Ominöses", nach dem Motto "damals wusste sie noch nicht, was ihr später Grausliges widerfahren würde". Wobei dieses spätere Leben ja nicht unbedingt "grauslig" ist, aber halt sehr anders als das Leben in ihrem türkischen Dorf, mit ihrer Familie, und auch nicht leicht.


    S. 169 - "sie hat alle mit ihrer Art einzulernen genervt" (wenn Melike ihre Lehrbücher auswendig lernt, um nicht verstehen zu müssen, um was es geht). "Einlernen" - gibt's das? Hab ich noch nie gehört.


    S. 190 - Gül wirft das Gewinnlos in den Bach. Geht's noch????!!!


    Ach so, Aussprache - "Candan"? "Recep"? In der "Lindenstrasse" war mal eine "Canan", die sprach sich "TSCHAnan", die Darstellerin hiess "Ceren", da wusste ich schon nie, ob das "c" da auch wie "tsch" ausgesprochen wird? Mir ist sowas wichtig, da ich beim Lesen doch auch immer einen Klang im Kopf höre, und wenn ich den nicht weiss, dann bleibe ich jedesmal hängen.


    S. 205 - "er hat beim heiligen Buch geschworen, dass es das erste Mal war" - Blödsinn. :fetch Mir war schon vorher klar, bei dem Mädchen, dessen Namen ich vergessen habe und mit dem Gül sich angefreundet hatte (Yasemin oder so?), dass da was gewesen sein musste, sonst wäre sie nicht so froh gewesen, dass der Sommer vorbei war. :-(

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  • Ich bin dann jetzt auch hier, habe heute Leseabend.... :-]


    Sitze mit Tomatensaft mit Tabasco und Broten mit Käse auf dem Sofa.... sehr gemütlich.


    Fragen:


    1. Sibel (Wie man das ausspricht weiß ich noch aus "gegen die Wand") redet mit Gül und beginnt zwei ihrer Sätze mit "Abla". Was heißt das?


    2. Was ist das Zuckerfest?



    Feststellungen:
    Gül und Melike erinnern mich immer noch sehr stark an meine kleine Schwester und mich, eben darum gefällt es mir so gut, wie du ihre emotionale Bindung beschreibst. Es gibt Zeiten da haßt man sich und dann gibt es wieder welche, in denen man einfach nur für einander da ist.
    Eben weil ich mich so sehr in dieser Erzählung wieder finde, fasziniert mich das Buch enorm.


    Ich muß weiterlesen.... bis später :wave

  • Zitat

    Original von Babyjane
    1. Sibel (Wie man das ausspricht weiß ich noch aus "gegen die Wand") redet mit Gül und beginnt zwei ihrer Sätze mit "Abla". Was heißt das?


    "grosse Schwester" glaub ich, das wird irgendwann erklärt

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  • AHa... war ich wohl wieder zu flott, oder damit beschäftigt die Katze davon abzuhalten mir den Käse zu klauen... daher vermutlich überlesen... ich bin also schon still. :-]


    Noch zwei Fragen:


    1. Was ist der anatolische Blues? Ist das tatsächlich eine Musikrichtung oder lediglich eine bildhafte Beschreibung für die Art zu leben in Anatolien?


    2. Was ist Bestas bzw. wie spielt man es? (Weiß jemand, wie ich die Häkchen unter das S bekommen mit einer normalen Tastatur?)

  • Zitat

    Original von Babyjane


    1. Was ist der anatolische Blues? Ist das tatsächlich eine Musikrichtung oder lediglich eine bildhafte Beschreibung für die Art zu leben in Anatolien?


    2. Was ist Bestas bzw. wie spielt man es? (Weiß jemand, wie ich die Häkchen unter das S bekommen mit einer normalen Tastatur?)


    Nein, anatolischer Blues ist keine Musikrichtung, eher eine Haltung dem Leben gegenüber. Den Begriff habe das erste und bisher einzige Mal bei Jörg Fauser gelesen.


    Bestas ist ein Spiel mit 5 Steinen, die man in einer vorgegeben Reihenfolge, vom Boden aufklauben muß, während man einen einzelnen Stein in die Luft wirft und wieder auffängt.
    Wenn es mir wichtig scheint, hole ich mir das S mit Haken schonmal aus Word und kopiere es in der Zwischenablage.
    Selim Özdo?an


  • einlernen: (abwertend): durch mechanisches [kritikloses] Lernen[lassen] einprägen, beibringen: jmdm., sich etw. gut e.
    sagt das Unviversal Wörterbuch der deutschen Sprache.


    Zur Aussprache allgemein: Betonung in der Regel auf der ersten Silbe. S stimmloses S wie in Bus. Z stimmhaftes S wie in Singen. C stimmhaft wie Dsch und C mit Häkchen stimmlos wie Tsch.

  • Die Auseinandersetzungen der Geschwister scheint oft Melike zu schüren. Obwohl die Eltern und auch Verwandten sie, ohne den Wahrheitsgehalt zu prüfen, bei jedem Vorfall bestrafen. Anfangs scheint Gül nicht an ihre Schwester heran zu kommen, erst als sie sich über ihre leibliche Mutter unterhalten, wird eine Verbundenheit der Schwestern sichtbar.


    An manchen Stellen wurde ich teilweise wütend. Wie kann in unserem Jahrhundert solch ein rückschrittliches Verhalten eigentlich noch existieren. Wenn ich mir vorstelle, eine Frau trifft einen Freund wieder, darf ihn nicht begrüssen, nicht einmal mehr anschauen, wie es bei Gül, die Recep wiedersah, der Fall war. Ich habe mir mehr als einmal, bei der Lektüre dieses Buches, gesagt; zum Glück bin ich nicht in der Türkei geboren und darf emanzipiert sein.
    Es gefiel mir aber sehr, dass Gül sich im Bezug der Näherei durchsetzten konnte und dies bei Esra lernen durfte.


    Und natürlich darf die Liebe und hier besonders das Aufflackern einer heimlichen Liebe nicht fehlen. mal sehen, ob es damit noch ernster wird, der Beziehung von Gül und Recep.


    Warum lässt Du eigentlich Gül das Neujahreslos wegwerfen, das kann ich nicht nachvollziehen?
    Hätte man Gül an manchen Stellen nicht etwas cleverer wirken lassen?

  • Zitat

    Original von Trixi56


    Hätte man Gül an manchen Stellen nicht etwas cleverer wirken lassen?


    Was heisst denn "cleverer"? Das drückt mit aus, dass sie teilweise etwas "beschränkt" denkt. Das finde ich absolut nicht. Sie denkt einfach in einem anderen Kontext.

  • Zitat

    Original von Sterntaler


    Was heisst denn "cleverer"? Das drückt mit aus, dass sie teilweise etwas "beschränkt" denkt. Das finde ich absolut nicht. Sie denkt einfach in einem anderen Kontext.


    Hätte ich Beschränktheit gemeint, dann hätte ich dies auch so geschrieben. Es war auch eine Frage an den Autoren und keine Diskussionsgrundlage.

  • Zitat

    Original von Trixi56
    An manchen Stellen wurde ich teilweise wütend. Wie kann in unserem Jahrhundert solch ein rückschrittliches Verhalten eigentlich noch existieren. Warum lässt Du eigentlich Gül das Neujahreslos wegwerfen, das kann ich nicht nachvollziehen?
    Hätte man Gül an manchen Stellen nicht etwas cleverer wirken lassen?


    Also mal wieder Gelegenheit zum Klugscheißern: Das ist nicht unser Jahrhundert, das ist das letzte. Ist jetzt 2005, richtig? Außerdem hat es das in den 50ern in Deutschland (letztes Jahrhundert) auch noch gegeben, daß man sich seinen Partner nicht frei wählen konnte. Wenn auch zugegebenermaßen nicht in dieser verschärften Form. Bei unseren Nachbarn, den Franzosen haben die Frauen erst 1944 das Wahlrecht bekommen. Das ist hier vorne, um die Ecke. Man vergißt manchmal, wie schnell die Welt sich dreht und was alles in den letzten Jahrzehnten erst passiert ist.


    Gegenfrage: Was hätte Gül mit dem Los denn machen sollen?


    Gül ist nicht clever. Und wieder die Gegenfrage: Warum sollte sie es sein? Sie hat für mich mehr als genug positive Eigenschaften, clever gehört halt nicht dazu.

  • Ich glaube, Trixi ging es da vielleicht wie mir, es passieren so viele "blöde" Dinge hintereinander. So viele "ach mann, das wär aber anders schöner gewesen"-Momente. Eben die Sache mit dem Los, dann ihre große Liebe, der sie nie richtig begegnen konnte... alles auf einmal, was beim Lesen "im Paket" erscheint und das du vielleicht (hast du ja auch schonmal gesagt) beim Schreiben gar nicht als so schlimm empfunden hast, da du ja länger schreibst, als so mancher Leser liest... vielleicht ist es ja das.
    und Gül habe ich eigentlich schon irgendwie clever in Erinnerung. Oder war es tapfer? Es war so viel. Eben: viel Gutes, so dass fehlende Cleverness gar nicht ins Gegengewicht fällt.

  • Zitat

    Original von Cabra
    Ich glaube, Trixi ging es da vielleicht wie mir, es passieren so viele "blöde" Dinge hintereinander. So viele "ach mann, das wär aber anders schöner gewesen"-Momente. Eben die Sache mit dem Los, dann ihre große Liebe, der sie nie richtig begegnen konnte... alles auf einmal, was beim Lesen "im Paket" erscheint und das du vielleicht (hast du ja auch schonmal gesagt) beim Schreiben gar nicht als so schlimm empfunden hast, da du ja länger schreibst, als so mancher Leser liest... vielleicht ist es ja das.
    und Gül habe ich eigentlich schon irgendwie clever in Erinnerung. Oder war es tapfer? Es war so viel. Eben: viel Gutes, so dass fehlende Cleverness gar nicht ins Gegengewicht fällt.


    Aber auch darauf kann ich nicht gut antworten. Wir sind ja nicht bei: Wünsch dir was. Dinge gehen schief. Ganz normal. Dabei habe ich nicht mal das Gefühl, daß Gül sonderlich viel Pech hat.

  • Ich würde Gül nicht unbedingt als Pechvogel oder dumm bezeichnen.
    Sie besitzt einfach eine gute Portion Naivität und ist enorm schüchtern. Allerdings wird sie, je weiter ich lese, immer mehr zu so einer Frauenfigur, bei der ich mich im realen Leben auf die Hände setzen müsste, damit ich sie nicht ohrfeige, um sie zum Nachdenken und zum "endlich-mal-ihre-meinung-sagen" anzuregen.

  • Zitat

    Original von Selim
    Gegenfrage: Was hätte Gül mit dem Los denn machen sollen?


    Wie sollte sie das Los behalten können - was hätte sie sagen sollen, von wem es ist - außerdem würde es meiner Meinung nach (bis auf S. 195) nicht in die Story passen, wenn sie jetzt auf diese Weise unverhofft reich würde. Paßt schon so wie es ist...

  • Ne, Selim. Darauf hättest du gar nicht antworten müssen. Nix für ungut. Ich hab eigentlich nur versucht, die Unzufriedenheit über das Verhalten Güls zu erklären. Klar muss das so. Das Buch wär nicht das Buch, wenn Gül anders gehandelt hätte. Womit ich wieder bei dem Problem "das Buch auseinanderklamüsern" bin. Aber genug davon.