Bewertungen: grosszuegig oder knickrig mit Hoechstmarken?

  • Ich habe gerade "Drachenlaeufer" (The Kite Runner) von Khaled Hosseini beendet und ohne zu zoegern die Hoechstnote 10 hier bzw. 5 in meiner Excel Tabelle gegeben. Und dabei gemerkt, dass ich dies Jahr ein klein bischen grosszuegiger mit meinen Noten bin. Letztes Jahr haben es m.M. nach 5 verdient gehabt, dies Jahr bin ich schon bei 7.


    Und habe gleich einen davon runter gesetzt. Denn irgendwie passt es mir dann doch nicht, dass Tolstoi und Rebecca Gable in der gleichen Liga spielen. Klar hat mir der Hueter der Rose sehr gut gefallen, war aber letztens vor allem Unterhaltung. Anna Karenina ist aber eines der besten Buecher meines Lebens geworden.


    Letztlich zeigt es natuerlich, dass eine Punktzahl eben nur begrenzt aussagefaehig ist. Der Kommentar dazu bleibt wichtig. Trotzdem ist da irgendwo ein kleiner Gewissenskonflikt ...


    Ich sollte das wohl nicht ganz so bierernst nehmen. Wie sieht's bei euch aus? Seid ihr geizig oder schmeisst ihr mit Punkten nur so durch die Gegend?

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Beatrix
    Wie sieht's bei euch aus? Seid ihr geizig oder schmeisst ihr mit Punkten nur so durch die Gegend?


    Huhu Beatrix,


    ich würde sagen weder noch. Ich mag ja diese Punkte, aber es stimmt, sie sind eigentlich nur aussagekräftig mit dem dazugehröigen Kommentar. Ich selbst gebe die Punkte "nach bestem Wissen und Gewissen" :lache unter der Bedingung, dass ich intern schon nach Genre trenne. Außerdem merke ich, dass meine Erwartungen schon die Punkte beeinflussen. Also ich bewerte einen Edgar Wallace von vorneherein anders als einen Dickens, obwohl möglicherweise bei beiden nachher 7 oder 8 Punkten steht. Ob das noch "objektiv" ist (was immer auch objektiv ist ;-) ) glaube ich nicht, aber dafür gibt es ja eben die Kommentare. Alerdings ist mir aufgefallen, dass ich schon dem Kontext unterliege. Also wenn ich in einem Monat nur super Bücher erwische, kann es passieren, dass die Abstufungen feiner sind, als bei einem durchwachsenen Monat. Aber dafür sind solche Punkte eben nur Richtwerte - so gebe und lese ich sie zumindest :-)


    Liebe Grüße,
    milla

  • Mir würde eine Drei-Punkte-Skala schon reichen.
    Entweder finde ich ein Buch gut, schlecht oder mittelmäßig. Mit allen weiteren Differenzierungen hab ich so mein Probleme. Oft auch mit Textbewertungen bzw. Rezensionen, da ich selten benennen kann was mir wieso gut/nicht gefallen hat.
    Vielleicht fehlt mir auch einfach die Übung, Energie und Geduld dafür.


    Fazit: Ich bin eher großzügig bei der Bewertung und alle Genres/Autoren haben dieselben Chancen auf Höchstpunktzahl, wenn mir das Buch gefallen hat.

  • Ich bewerte die Bücher eher für mich selbst.
    Ich habe mir fest vorgenommen, nur volle Punkte zu verteilen, also z.b. 3 oder 4 und nicht 3,5 oder 4,5. Nur merke ich manchmal, das ich mich nicht so recht entscheiden kann. Dann überlege ich schon, ob das Buch eine bessere oder eine schlechtere Benotung bekommen soll.

  • Bei mir verhält es sich ähnlich wie bei Muffin. Ich tue mir schwer dabei ein Buch nach 10 Punkten einzureihen, weil ich persönlich für mich prinzipiell drei Kategorien habe. Entweder ein Buch gefällt mir, es ist mittelprächtig oder es gefällt mir nicht.


    Natürlich gibt es dann welche die mir bei den Guten besser gefallen haben als wieder andere, aber wenn ich das so genau abstufen würde, bräuchte ich praktisch für jedes gelesene Buch einen Platz. Sozusagen ein ewiges Ranking.

  • Hi Beatrix,


    mit geht es ähnlich wie Dir. Letztes Jahr 5 x die 5,0, dieses Jahr bisher 7 x.


    Aber ich habe dieses Jahr auch bisher 20 Bücher mehr gelesen als letztes Jahr. Im Schnitt habe ich beide Male 10 % der gelesenen Bücher mit Höchstnote bewertet.


    Für mich ist die 3 akzeptabler Durchschnitt - angenehm zu lesen.


    Die 4 gibt's es für sehr gute Bücher, meist innerhalb des Genres gesehen


    Die 5 gibt es für Bücher, die mich besonders berührt haben und für die sehr guten Bücher, die zu schade sind, um nur in einem Genre bekannt zu werden.


    Wie meine 5er dieses Jahr


    RUFF, Matt: Ich und die anderen
    WELLS, Herbert George: Menschen, Göttern gleich
    CONRAD, Joseph: Herz der Finsternis
    ANDRZEJEWSKI, Jerzy: Die Karwoche
    FLEISCHHAUER, Wolfram: Das Buch in dem die Welt verschwand
    WELZER, Harald: Täter
    BIRKEFELD, Richard / HACHMEISTER, Göran: Wer übrig bleibt hat recht


    Unter 3 wird selten zu Ende gelesen und meist schnell entsorgt.


    Und wenn ich mich nciht so recht entscheiden kann, wird auch mit 3,5. 4,5 gewertet. Damit kann ich mich auch der Eulenskala von 1-10 anpassen.


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Bei Büchern, die ich super finde, bin ich großzügig und bei Büchern, die mir nicht gefallen habe, auch gern mal vernichtend. Ich glaub, ich geb immer entweder zwischen 8 und 10 Punkten (also drei oder vier Sterne bei Amazon) oder einen Punkt. Dazwischen gibt's nix. :lache

  • Ich vergebe gut und gerne die Höchstnote, allerdings fange ich meistens erst bei sieben an ;o)
    Also ne Tabelle von 1-3 passt bei mir perfekt.
    Bei einer Tabelle von 1-10 spielt bei mir selten was in der Unter 5 Liger...


    wenn mir ein Buch nicht gefallen hat, lasse ich die Bewertung meistens einfach weg... ist nicht merkenswert

  • Ich bemühe mich schon (auch für mich persönlich) die richtige Note zu geben, allerdings ist mir dabei das Genre völlig egal. Wenn mir ein Buch gefällt, oder eben auch nicht, ist es egal was für ein Genre es ist. :wave

  • Zitat

    Original von Helga
    Ich bemühe mich schon (auch für mich persönlich) die richtige Note zu geben, allerdings ist mir dabei das Genre völlig egal. Wenn mir ein Buch gefällt, oder eben auch nicht, ist es egal was für ein Genre es ist. :wave



    ganz genau :-]

  • vielleicht sollte ich mein Verhalten auch mal ändern, ich bewerte immer nur die Bücher die ich wirklich gut fand, bei allen andern kann ich mich nie entscheiden wieweit ich runter gehen soll und deshalb lass ich das meist.


    (das gilt nur hier, denn bei amazon bin ich nicht)


    bno

  • Zitat

    Original von Delphin
    Bei Büchern, die ich super finde, bin ich großzügig und bei Büchern, die mir nicht gefallen habe, auch gern mal vernichtend. Ich glaub, ich geb immer entweder zwischen 8 und 10 Punkten (also drei oder vier Sterne bei Amazon) oder einen Punkt. Dazwischen gibt's nix. :lache


    :wow 8 - 10 entpricht bei mir 4 - 5 Amazon-Sternen. Wenn ich drei Amazon-Sterne gebe, ist das für mich hier 5 oder 6 maximal.

  • Zitat

    Original von Pelican


    :wow 8 - 10 entpricht bei mir 4 - 5 Amazon-Sternen. Wenn ich drei Amazon-Sterne gebe, ist das für mich hier 5 oder 6 maximal.


    :wow Ja, natürlich, 4-5 Sterne mein ich doch auch...weiss nicht, was ich da genommen hatte als ich das geschrieben hab.