Drachenläufer - Khaled Hosseini

  • Ich hatte das Buch schon oft in den Händen gehabt und doch nie gekauft, weil das Thema Afghanistan, wie schon eine Eule gesagt hat, irgendwie "unangenehm" ist/war für mich.
    Als eine liebe Eule hier das Buch verkauft hat, hab ich es mir doch geholt, weil ich schon so viel positives hier im Forum gelesen habe.
    Und ich wurde nicht enttäuscht!


    Die Geschichte spielt in Afgahnistan und handelt von zwei zwölfjährigen Jungen, Amir und Hassan, die eine tiefe Freunschaft verbindet. Jedoch wird diese Freundschaft, bei einem Drachensteigturnier, von Amir auf eine grausame und wirklich furchtbare Art und Weise, verraten. Die Wege der beiden trennen sich, was nicht zu vermeiden war. Hassan und sein Vater verließen Afghanistan. Amir und sein Vater flüchteten in die USA.
    Nach Jahren hatte Amir die Möglichkeit seine Fehler von damals wieder gutmachen und kehrte zurück nach Afghanstan.



    Mich hat dieses Buch von der ersten Seite an gefesselt. Mit jeder Seite wurde ich tiefer in das Geschehen gezogen. Ich empfand unglaubliche Zuneigung zu Hassan und konnte mich lange nicht entscheiden wie ich zu Amir stehen sollte.
    Einerseits fühlte ich mit, wie er um die Zuneigung seines Vater bemüht war, andereseits empfand ich Wut, wie er dabei mit Hassan umging.
    Auch das Ende, was nicht wirklich ein Happy-End war, nur teilweise angedeutet, hat mich doch bewegt. "Für dich - tausendmal"
    Man könnte sagen, dass es streckenweise vielleicht ein bisschen zu viel des Guten, in diesem Fall des Bösen, war. Dennoch ist dieses Buch in meinen Augen ein Meisterwerk. Ein bewegendes und faszinierdes Buch, das zeigt, dass eine Fehlentscheidung ein ganzes Leben verändern kann.
    Ich würde es jedem empfehlen und werde selbst mit Sicherheit noch einige Male lesen. Vielleicht sogar - tausenmal!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


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  • Drachenläufer war für mich eines der besten Bücher der letzten Jahre. Von mir bekommt es volle 10 Punkte, weil die Geschichte einen an Orte mitnimmt, die man so aus Büchern nicht immer kennt und die Geschichte zwischen Hassan und Amir ist einfach fesselnd.

  • "Drachenläufer" zeichnet eine Kindheit im Afghanistan der 1970er Jahre: Monarchie und Frieden prägen die Welt, in der Amir aufwächst - Sohn eines wohlhabenden und beliebten Vaters, dessen Liebe er doch nie gänzlich erringen kann. Zusammen mit seinem Freund und Diener Hassan verbringt er viel Zeit. Dann kommt der Umsturz und Amir und sein Vater fliehen, erst die Sowjets und dann die Taliban kommen an die Macht. Jahre später lebt Amir in den USA; was aus Hassan wurde, weiß er nicht. Als er zurückkehrt muß er erkennen, daß es das Afghanistan seiner Kindheit nicht mehr gibt - doch gibt es auch Hassan nicht mehr?


    Eine friedliche Kindheit, die doch von der Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung geprägt ist. Dann der Kulturschock des Lebens in den USA und schließlich die Rückkehr nach Afghanistan: ein Buch voller Gegensätze. Diese Gegensätze sind gut geschildert, noch glaubwürdiger jedoch ist die Figur Amirs und seiner Zerrissenheit. Stellenweise war mir die Handlung zu langatmig, die Beschreibungen zu ausführlich. Die Charaktere jedoch sind glänzend gelungen, vor allem Amir und sein Baba. Hassans Vater blieb mir zu blaß und auch über Hassan erfährt man über weite Strecken nichts, das gesamte Gewicht der Erzählung liegt auf Amir. Dem Autor gelingt es deutlich zu machen, wie sehr sich Afghanistan verändert hat und man liest mit Schrecken von der Veränderung dieses einstmals friedlichen Landes zu der Ruinenlandschaft, die es wurde.
    Besonders das Ende ist sehr berührend und wiegt die ein oder andere Schwäche in der Handlung auf.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Da ein Jugendfreund von mir in Kabul geboren wurde würde ich dieses einstmals friedliche Land so nicht sehen, für die Figur des Amir war das so - überseht aber das Zitat der Figur Farid nicht, der Amir sagt du warst immer nur ein Tourist in diesem Land. In den 40 Jahren der Regrntschaft des Königs war dies kein friedliches, blühendes Land - verglichen mit heute schon, aber verglichen mit der Schilderung zu Beginn ist dies eine Vorstellung eines Kindes. Die Zeit der russischen Bestzung kam ja auch nicht aus heitrem Himmel ohne Vorwarnung. Für eine Kapitalistensohn sicher eine schlimme Situation, warum das auch für andere so ist beschreibt der Autor, der konsequent an seinem Ich -Erzähler festhält nicht. Das Buch hat sicher Schwächen, seine große Stärke ist die Tradition des Geschichtenerzählers, die der Autor konsequent anwendet. Amir erzählt seine Geschichte mit allem was ihn bewegt hat, schonungslos mit allen seinen Hoffnungen und Frustrationen, seinen Versagensängsten und Erfolgen und seinem Scheitern, aber auch von seiner Hoffnung. Ein dadurch starkes Buch.

  • Zitat

    Original von New_Target
    Hab das Buch schon seit Ewigkeiten im Regal stehen. Konnte mich bisher nicht durchringen. Werd es jetzt aber wohl mal in meine Liste einreihen!!


    Bei mir das es das Gleiche. Ich kann mich ebenfalls nicht durchringen es zu lesen. Es wird wohl noch länger im Regal stehen ohne gelesen zu sein..

  • Ich bin das Buch gerade angefangen.Bis jetzt finde ich es sehr gut.

    Liebe Grüße,Beate

    "Viel mehr, als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind."
    Albus Dumbledore

  • Die Meinungen fallen hier zum Grossteil sehr possitv aus. Da kann ich leider nicht zustimmen. Fuer mich ist der Hype um dieses Buch nicht nachvollziehbar. Der Klappentext hat ich sehr neugierig gemacht, obwohl dies nicht mein bevorzugtes Genre ist. Leider hat die Begeisterung beim Lesen des Buches dann schnell nachgelassen und ich habe es schlussendlich abgebrochen.