Mr. Kinsey

  • Eines sei vorweg genommen: Es ist kein dichterischer oder besonders tiefsinniger Text. Ich wollte einfach einen Text schreiben und bin zu diesem gekommen, weil ich einen schweren Hang zu Polit-Thrillern habe, aber lacht bitte nicht ;-)
    Trotzdem würde ich mir gerne die Meinung anderer Mitglieder einholen und auch Kritik, was ich zum Beispiel - allgemein - noch verbessern könnte...
    Danke schon im Voraus!


    Mr. Kinsey trat über die Schwelle seiner Haustür und gab sich der kühlen Brise hin, die an seinem Haus vorbei wehte. Er schloss die Augen und versuchte, alle Sorgen und Probleme, die sein Leben mit sich brachte, für ein paar Momente zu vergessen. Dabei sah er eher aus wie ein normaler Bürger, der den Morgen vor der Arbeit genoss, als der Mann, der den höchsten Posten der Vereinigten Staaten bekleidete.
    In seiner politischen Laufbahn hatte er es nicht immer leicht gehabt, aber er war stolz auf das, was er tat. Zumindest auf den John Kinsey, der sich anfangs dem Sport hingab, um das Geld, das er bei jedem neuen Titel gewann, weltweiten Hilfsorganisationen zur Verfügung zu stellen, wodurch er sich nicht immer beliebt machte. Er konnte sich vor seinem Gewissen jedoch nicht von kleineren Gemeinheiten freisprechen. Diese waren ihm ungerechterweise beim Wahlkampf ebenfalls zur Last gefallen. Aber er hatte gewonnen, womit er sich tausenden Bürgern zum Freund und einigen Mächtigen gemacht hatte.
    Aber Kinsey verdrängte den Gedanken an seine Arbeit, schließlich war das sein freier Tag. Er entschloss sich in seinem Pool ein paar Längen zu tauchen, schließlich war er mit dem Apnoe-Tauchen zu dem Ruhm und dem Geld gelangt, das ihm zu seinem Amt verhalf.
    Als ihn Augenblicke später das warme Wasser umgab, verlangsamte sich sein Puls und die angenehme Stille, in die er sich so oft zurückzog, konnte nur noch von dem regelmäßigen Geräusch des Generators, der für die Zirkulation des Wassers sorgte, unterbrochen werden. Das Wasser war sein Element, denn das war der Ort, an dem er Frieden fand, auch wenn dieser nicht lange Bestand hatte.
    Ein paar Minuten später kletterte er aus dem Pool und folgte dem kleinen Weg zum Hintereingang seines Hauses. Er öffnete die Tür und ging in Richtung Wohnzimmer. Er dachte darüber nach, ob er seine Rede für Montag nochmal durchgehen solle, doch als er dort ankam, erstarrte er noch in der Bewegung. Ein dunkel bekleideter Mann hatte es sich auf seinem Sofa gemütlich gemacht.
    „Wer zum Teufel sind sie?“ Kinsey war ohne Zweifel verärgert.
    „Ich bin nur ein Angestellter, der sich auf einer Mission befindet.“
    Die Ruhe und die Entschlossenheit, die in der Stimme des Mannes mitschwangen, verrieten Kinsey, dass der Fremde auf eine Begegnung mit ihm vorbereitet war. Doch noch bevor er den Gedanken zu Ende gedacht hatte, machte die Hand des Fremden eine ruckartige Bewegung. Kinsey versuchte, den Gegenstand zu erkennen, den der Fremde aus seinem Mantel zog, doch plötzlich machte sich bei Kinsey dieselbe sorglose Ruhe breit, die er im Wasser empfand, jedoch ohne das Geräusch des Generators oder das Abfeuern des Revolvers, den der Fremde ruckartig aus dem Mantel gezogen hatte. Doch jetzt war all das, was ihn je beschäftigt hatte, was je eine Rolle für ihn gespielt hatte, ohne Bedeutung, denn jetzt befand er sich in dem Frieden, den er vermutlich immer gesucht hatte. Der fremde stieg darauf über den leblosen Körper, fest entschlossen, in wenigen Stunden in seinem Hauptquartier in Langley Erfolg zu melden.

  • Ich finde die Geschichte ist soweit ganz gut geschrieben. Nur stört mich persönlich das Ende! Immer wird in so Geschichten ein Mann in schwarz kommen und schießen! Ich finde den Akt indem der Mann schießt und in dem der andere stirbt sehr kurz, zu kurz um mitzufühlen.
    Das Ende ist ein wenig Klischeehaft. Politiker oder reiche haben doch soviel sicherheit? Na ja, ist nicht so mein Ding! :wave