Kurzbeschreibung (aus Amazon):
Schlesien, im Jahr des Herrn 1422: Reinmar von Bielau »hieb seinem Grauschimmel die Fersen in die Weichen, ritt im Galopp über die blühende Heide auf die waldbestandene Anhöhe zu, hinter der er segenbringende, ausgedehnte Wälder vermutete«. Der junge Medikus, von seinen Freunden auch Reynevan genannt, ist auf der Flucht vor seinen Häschern. Der Liebe wegen, genauer gesagt, weil er in flagranti erwischt wurde, mit der schönen Adele von Sterz, Eheweib des sich gerade auf einem Kreuzzug gegen die feindlichen Hussiten befindenden Gelfrad von Sterz. Doch auch die Inquisition könnte sich für ihn interessieren, denn was man im heimatlichen Öls nach seinem stürmischen Abgang bei ihm findet, ist neben medizinischen Schriften so manches, das zumindest den Verdacht auf Hexerei aufkommen lassen könnte. Der sündige Möchtegern-Lancelot hat also ernsthafte Probleme, vor allem, weil ihm Adele nicht aus dem Kopf gehen will. So durchquert er auf dem Weg nach Breslau das damalige Mittel-Europa, begegnet dabei allerlei Volk, und auch der Narrenturm der Inquisition bleibt ihm nicht erspart, von dessen Warte aus die Welt bis heute einem einzigen Hauen und Stechen gleicht. Doch halt: Hatten die Chiliasten nicht vorausgesagt, die Welt würde im Februar des Jahres 1420 untergehen?
Meine Meinung:
Gleich vorweg: der erste Band der Trilogie hat ein offenes Ende. Ich musste mich durch dieses Buch 'durchkämpfen', denn für mich persönlich war es sehr schwer zu lesen. Das lag zum einen an den vielen polnischen Namen und Ausdrücken, zum anderen an den sehr langen Sätzen, die sich teilweise über einen ganzen Abschnitt ziehen. Dem Leser werden zu fast jeder neu eingeführten Person Stammbaum und bisheriger Lebensweg nahegebracht, was in meinen Augen für eine gewisse Länge sorgt.
Die Handlung wird durch die vielen Hintergrundinformationen eher schleppend vorangetrieben, ab der Mitte des Buchs fand ich es dann flüssiger zu lesen, da die Charaktere vertrauter wurden und ich mich an den Stil gewöhnt hatte.
Mein Fazit: wer sich für polnische / deutsche / schlesische Geschichte interessiert, wird an diesem Buch Freude haben. Wer unterhaltsame Lektüre sucht, eher nicht
Allerdings sind die Rezensionen bei Amazon ausschließlich positiv, also nicht von meiner Rezension abschrecken lassen
Freue mich auf Eure Erfahrungen mit diesem Buch!
Emma