Deutsche Übersetzung: „Ein Lied von Eis und Feuer 7 – Zeit der Krähen“
Zum Buch
Der Kampf um den Eisernen Thron ist zum Erliegen gekommen, nachdem die sieben mächtigsten Familien des Landes im Streit um die Herrschaft einen hohen Blutzoll zahlen mussten. Doch schon regen sich neue Machtkämpfe, werden Intrigen gesponnen und Allianzen geschmiedet. Und aus dem Chaos, das die Kriege hinterlassen haben, tauchen Totgeglaubte und Verschollene auf und machen ihre Ansprüche geltend …
Zum Autor
George Raymond Richard Martin wurde am 20. September 1948 als Sohn von Raymond Collins Martin und Margaret Brady Martin in Bayonne im amerikanischen Bundesstaat New Jersey geboren. Schon als Kind begann George Monstergeschichten zu schreiben und an die Nachbarschaftskinder zu verkaufen. 1971 machte er seinen Abschluss in Journalismus an der Universität von Evanston in Illinois. Schon zuvor hatte Martin Comicgeschichten für diverse Fanzeitschriften geschrieben und im Alter von 21 Jahren mit "The Hero" seine erste Kurzgeschichte an eine professionelle Zeitschrift verkauft.
In den Siebziger Jahren arbeitete Martin als Lehrer, Hilfsarbeiter für die VISTA (einer amerikanischen Hilfsorganisation) und eben auch als Autor. 1977 veröffentliche er seinen ersten Roman „Dying of the Light“.
Zwischen 1979 und 1986 arbeitete Martin als Vollzeitautor. Als er 1986 das Angebot erhielt, als Drehbuchautor nach Hollywood zu gehen, wandte er sich ersteinmal dem Bücherschreiben ab und arbeite an diversen Projekten in der amerikanischen Filmschmiede: 1986 als Drehbuchautor für die Fernsehserie "Twilight Zone", 1987 als Storyberater für "Beauty and the Beast", 1988 bei der gleichen Serie als mitwirkender Produzent und schließlich 1989 sogar als Co-Regisseur.Nachdem ihm Anfang der 90er die Idee für sein Fantasy-Epos "A Song of Ice and Fire" gekommen war, verließ er Hollywood, um sich wieder voll und ganz auf das Schreiben zu konzentrieren.
Meine Meinung
Also, ich fand das Buch nicht schlecht, aber es hat mich auch nicht so gefesselt wie seine Vorgänger und im Nachhinein hätte ich man doch lieber auf das TB warten sollen. Zum Glück hab ich keine 5 Jahre gewartet, wie so mancher Fan, sonst wäre ich vielleicht wirklich enttäuscht gewesen.
Martin hat ja die Handlung und die Point-of-Views (PoVs) auf zwei Bücher aufgeteilt, aber nicht chronologisch, sondern in „A feast for crows“ geht es nur um die Ereignisse im Süden (King’s Landing, Dorne, Iron Islands, Riverlands und Braavos) und die Geschehnisse im Norden und „Across the narrow sea”, folgen in “A dance with dragons” das 2007 erscheinen soll. Diese Aufteilung fand ich nicht wirklich gelungen und beide Bücher haben auch nur knapp 700 Seiten, auch wenn das HC aussieht, als seien es mindestens 1300 :wow, da hätte man vielleicht doch 300 Seiten kürzen und ein Buch mit allen POVs draus machen können.
Dass die Hälfe der POVs fehlt, heißt nicht, dass deshalb die anderen mehr Kapitel haben, oder häufiger „dran kommen“ sondern Martin hat neue POVs eingeführt und was ich nicht so gut fand: einige haben nur ein Kapitel. Zum Beispiel bei den Ironborn haben Euron, Victarion, Aeron und Asha jeweils ein Kapitel, statt dass die ganze Geschichte auf den Iron Islands aus einer Sicht geschildert wird. In Dorne hat er es ähnlich gemacht. Und die Kapitel sind teilweise nicht mit Namen überschrieben, sondern mit zum Beispiel „The Queenmaker“, so dass ich immer erstmal rausfinden musste, wo wir denn grad sind.
Nervig fand ich, dass Martin extensiven Gebrauch der kursiven Schrift gemacht hat. Die Charaktere sagen irgendetwas und kursiv steht dahinter was sie wirklich in dem Moment denken. Ist mir in den anderen Büchern bisher nicht so aufgefallen.
Insgesamt kommt die Geschichte nicht wirklich voran. Es ist eher ein Neupositionieren der Figuren für das nächste Buch. Was mir gut gefallen hat, ist, dass sich viele Charaktere weiterentwickeln. Also: es gibt zwar keine großen Schlachten, aber das wird aufgewogen durch die inneren Kämpfe und die Weiterentwicklung der Hauptfiguren. Gefehlt hat mir besonders Tyrion, obwohl Jaime ein ganz guter Ersatz war und langsam einen tyrion-ähnlichen Zynismus entwickelt.
Was mir noch aufgefallen ist: Es gibt wenig Überkreuzungen, die Figuren agieren alle irgendwie allein an ihrem Ort vor sich hin und die Wege kreuzen sich kaum mal. Und das Buch endet mittendrin. Sonst hat Martin ja immer die Fäden irgendwie zusammenlaufen lassen, aber diesmal gibt’s einen Cliffhanger nach dem anderen. Irgendwie unbefriedigend.
Laut Amazon soll „Ein Lied von Eis und Feuer 7 – Zeit der Krähen“ am 2. Januar 2006 als Sonderausgabe erscheinen, auf einer Fanpage stand aber, dass eher Mitte 2006 mit der deutschen Übersetzung zu rechnen ist.
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Edit: Die ISBN der aktuellen deutschen Ausgabe eingetragen, damit sie im Verzeichnis auftaucht. LG JaneDoe