Gabriel Garcia Marquez - 100 Jahre Einsamkeit

  • Klappentext:
    Gabriel Garcia Marquez bedeutendster Roman und einer der schönsten der Weltliteratur.


    Bildhaft und anekdotisch erzählt Garcia Marquez die hundertjährige Familiengeschichte der Buendias - eine Geschichte von Siegen und Niederlagen, hochmütigem Stolz und blinder Zerstörungswut, unbändiger Vitalität und ihrem endgültigen Untergang. Die ganze Tragödie Lateinamerikas spiegelt sich in der phantastischen Welt von Macondo.


    "Ohne die reichen Bücher von G.G. Marquez wäre unsere Welt entschieden ärmer." FAZ


    Autor:
    wikipedia


    Meine Meinung:
    HERRGOTT nochmal war das anstrengend. Eine wirklich interessante und außergewöhnliche Familiensaga, mit tausenden von wunderbaren Figuren und Geschichten (kleinen Phantastereien), wird leider komplett zunichte gemacht, weil jeder dort gleich heißt und man einfach spätestens in der 3. Generation den Überblick verliert. Jedes männliche Kind heißt entweder Aureliano oder Arcadio, hin und wieder noch mit dem Beinahmen Jose, was allerdings auch nicht wirklich der Unverwechselbarkeit dient.
    Irgendwann habe ich es aufgegeben, tatsächlich wissen zu wollen, wer hier wer ist. :-(
    Schade, so eine schöne Sprache und so viele tolle Ideen, die einfach nicht mehr wirken, weil man gegen Ende einfach nur noch verwirrt ist.
    Ich weiß, daß das Absicht ist und daß er eben genau das ausdrücken will, aber mich hat es GENERVT!

  • Das Buch habe ich auch schon ein paar Mal in der Bibliothek in der Hand gehabt, aber irgendwie hat es mich immer abgeschreckt.


    Ich glaube sowieso, daß dies so ein Buch ist, das jeder in seinem Bücherregal stehen haben muß, aber kaum einer davon hat es auch gelesen. :lache

  • Zitat

    Original von Wilma Wattwurm
    Ich glaube sowieso, daß dies so ein Buch ist, das jeder in seinem Bücherregal stehen haben muß, aber kaum einer davon hat es auch gelesen. :lache


    Mist, hätte ich das vorher gewußt, dann hätte ich es einfach nur hingestellt und mir wäre der Kampf mit Arcadio, Aureliano, Amaranta und Remidios in tausendfacher Ausführung erspart geblieben, allerdings hätte ich dann auch nicht so herrlich über den alten Melchiades lachen können und über die ganzen herrlichen Lügengeschichten schmunzeln müssen.
    hm.... ich würde schon sagen, daß es lesenswert ist, aber eben anstrengend.

  • Das Buch steht auch noch auf meiner SUB, und ich werde es nächtes Jahr bestimmt lesen :-]
    Da ich gerade Dierter Forte lese "Das Muster", komisch dieser Roman ist im Zeitraffer von 800 Jahren geschrieben, und die zwei Familien heißen entweder Fontana oder Luccas (Maria und Joseph). Hat Forte hier abgeschaut??? :wow


    Also ich bin ein kleiner Fan von Marquez und sehr gespannt auf dieses Buch :gruebel

  • Das Buch steht noch auf meiner Wunschliste, ich werde es mir aber demnächst sicher holen. Lesen wollte ich das schon lange, aber irgendwie haben sich immer andere Romane vorgedrängelt. :lache

  • Ich habe mit diesem Buch auch sehr gekämpft.


    Meine Erwartungshaltung war hoch, liebe ich doch Erzählungen und eine schöne Sprache.


    Doch in dieses Buch kam ich leider überhaupt nicht rein. Irgendwann gabe es nur noch Aurelianos und Arcadios, alle waren miteinander verschwistert, verschwägert oder sonst was, nein!


    Ich zeichnete mir einen Stammbaum, da ich langsam gar nicht mehr wusste, von wem eigentlich die Rede ist, doch auch diesen Stammbaum verwarf ich dann wieder. In Wirklichkeit ist es egal, von wem die Rede ist. Die einzige "Konstante" war die Mutter, Ursula ( :?: ) , eine bemerkenswerte Frau, die mir in Erinnerung geblieben ist.


    Von "Chronik eines angekündigten Todes" war ich begeistert, "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" wartet auf meinem SUB (ist aber aufgrund der Erfahrungen mit 100 Jahre) weiter nach unten gerutscht :-(


    Meins war es nicht, ich kenne aber viele Leute, die total für "100 Jahre Einsamkeit" schwärmen!

  • Zitat

    Original von Jersey
    Leute, die total für "100 Jahre Einsamkeit" schwärmen!


    Wie ich z.B. :lache


    Ich habe es inzwischen mehrmals gelesen, habe keinen Augenblick kämpfen müssen -- außer mit em Schlaf, wenn es sehr spät wurde, bin nie durcheinandergekommen, habe mich blendend unterhalten und herrlich amüsiert. Ein großartiges Buch! :anbet

  • Ein grandioses Buch - ein Jahrhundertwerk! :bruell
    Es gibt sehr wenige Bücher, die ich als Jahrhundertwerk bezeichnen würde, "Ulyssess" gehört sicher noch dazu, aber ein solches Buch schreibt man nur einmal.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Iris


    Wie ich z.B. :lache


    Ich hab sowas geahnt.... :lache
    Wie ist es denn mit den anderen Büchern von ihm, hält er da auch die Traditon aufrecht und alle heißen gleich? Weil dann spare ich mir das, ansonsten bin ich schwer interessiert, weil er einfach eine wunderschöne Art zu schreiben hat.

  • Seine Autobiographie ist auch sehr lesenswert. Im Gegensatz zu vielen anderen Autobiographien, beweihräuchert sich Marquez nicht pausenlos selbst. Diese Lebensschilderung habe ich als sehr, sehr interessant empfunden.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich hab das Buch auch schon seit längerer Zeit auf meinem SUB mich aber nie wirklich herangetraut... Gehört wohl nicht gerade zu leichter Kost... Mal sehen, wann ich in Stimmung dafür bin... :-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Hallo!


    Ich habe jetzt in meinem "Lesetagebuch" nachgeblättert, um Argumente zu finden, warum mir das Buch nicht zugesagt hat.


    Einerseits waren es die vielen gleichen Namen. Dies ist vom Autor absolut beabsichtigt. Meiner Meinung sind alle seine Darsteller "seelenlos" beschrieben, austauschbar, ersetzbar. Besonders krass kommt dies zum Vorschein, als die Zwillinge, die sich sehr ähnlich sahen, von Charakter und Temperament aber doch sehr verschieden waren, die Namen tauschten usw. und nicht einmal die nahen Verwandten letztendlich wussten, welcher nun Jose Arcadio Segundo und welcher Aureliano Segundo ist.


    Einzelne Szenen haben mir sehr gut gefallen, v.a. in Bezug auf den Verfall der Werte und der Moral. Folgende Szene habe ich mir dabei notiert (S. 211, HC)


    Zitat

    Es geht um das Standbild des St. Joseph, das während des Krieges jemand zurückgelassen hat. Erst Jahre später stellte sich heraus, dass diese Statue vollgestopft mit Goldstücken war.


    "In der letzten Zeit hatte Ursula Kerzen vor ihm aufgestellt und war vor ihm niedergekniet, ohne zu vermuten, dass sie statt eines Heiligen fast zweihundert Kilogramm Gold anbetete"


    Besonders gut gefallen hat mir die Rolle der Ursula. Erstens unterscheidet sich ihr Name krass von den anderen :-) (angemerkt sei, dass hier nur die Frauen "eigenständige" Namen haben), andererseits ist die diejenige Person, die die Fäden in der Hand hat, bei der alles zusammenläuft. Und sie ist auch die einzige, die während der ganzen Geschichte lebt.


    Gefallen hat mir auch der Begriff "Einsamkeit" in diesem Buch. Das Wort kommt oft vor, und "Einsamkeit" gilt als Ideal, als Ziel, vergleichbar vielleicht mit "innerer Frieden".


    So gesehen, und im Nachhinein nochmals überdacht, ist es eigentlich doch ein sehr inhaltsreiches, bemerkenswertes Buch!


    Ich dachte mir damals, man müsse das Buch wohl ein 2. Mal lesen, um es wirklich zu verstehen. Vielleicht habe ich mal die Zeit und die Motivation....


    Herzliche Grüße

  • @ Jersey
    Naja wirklich eigenständig sind ja nur die Namen von Ursula und den angeheirateten Damen. Die weiblichen Töchter heißen alle REMIDIOS oder AMARANTA, wahlweise auch noch AMARANTA URSULA.


    Ich weiß auch nicht, ob du mit deiner Interpretation der Einsamkeit so richtig liegst. Als Ideal würde ich es nicht bezeichnen, eher als Schicksal oder trauriges Los der Familie.