Gabriel Garcia Marquez - 100 Jahre Einsamkeit

  • Zitat

    Original von Batcat
    @ Jersey


    Erzähl doch mal bitte mehr darüber, was wir uns unter Deinem "Lesetagebuch" vorstellen dürfen!


    Das klingt spannender als es ist :-)


    Es ist nur so: Ich hab in meinem Leben schon unzählige Bücher gelesen, habe aber das Problem, dass ich spätestens nach einem halben Jahr nicht mehr genau weiß , worum es geht. Ich kann dann nur sagen, ob es mir gefallen hat, oder nicht. :-) (bei Krimis ist es auch oft der Fall, dass ich nicht mehr weiß, wers war :-( )


    Darum habe ich im Jänner 2005 begonnen, über jedes Buch, das ich lese, Aufzeichnungen zu führen. Das Ganze passiert in einer Word-Datei, jedes Buch bekommt ein eigenes Blatt. Zuerst gibts eine Inhaltsangabe (die ich aus Bequemlichkeit meistens von amazon.de kopiere). Schon während des Lesens schreibe ich mir die Namen der Personen auf, die Charaktere und viele andere Bemerkungen, die mir einfach auffallen. Sehr gerne sammle ich Zitate (s. oben :-) ) und zum Schluss noch, was mir gefallen hat, was mir nicht gefallen hat, und alle persönlichen Eindrücke zum Buch.


    Für mich ist es eine große Hilfe, weil ich dann besser bei Büchern mitdiskutieren kann (siehe dieser Thread), und auch meine Argumente anführen kann.


    Herzliche Grüße!

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Aber bestimmt sehr zeitaufwendig, oder?


    Ist nicht so schlimm. Ich ärgere mich immer nur grün und blau, :fetch dass mich in dieser Hinsicht mein Hirn so im Stich lässt und ich mich einfach an fast gar nichts mehr erinnern kann (obwohl ich während des Lesens total in der Geschichte versinke), und bei so vielen Büchern gar nicht mitdiskutieren kann sondern nur sagen kann "hab ich auch einmal gelesen, hat mir gefallen". :-)

  • Hallo Jersey


    Ich habe gerade bei meinem neuen Kalender eine tolle Funktion gefunden. Zu jedem Tag kann ich eine Notiz hinzufügen. Hi, mein erstes Statement zum "Das Muster" steht schon drin :grin
    Aber vielleicht schreibe ich auch zukünftig mehr in meine Word-Datei, denn du hast vollkommen recht; die grauen Zellen vergessen zu schnell :fetch :lache

  • Ist ja schon eine ganze Weile her, diese Diskussion hier :grin
    Mittlerweile führe ich auch schon lange dieses Lesetagebuch, ich würde das jetzt nicht mehr missen wollen, und zur Zeit lese ich: Hundert Jahre Einsamkeit. Ich war direkt von der ersten Seite an fasziniert und begeistert, habe schon lange nicht mehr so gelacht bei einer Lektüre. Wie Márquez versucht die ganze Welt darzustellen, jede Entwicklung, einfach alles, und mit einen solchen Humor genial :anbet Ich denke, das wird ein besonders Highlight dieses Jahr werden :-]

  • Iris :
    Gibt es zu "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" hier im Forum eine Rezi? Ich suche das Buch für meine Mutter, habe sie über Suchfunktion nicht gefunden.
    LG Eny

  • Ich lese gerade "Die Liebe in Zeiten der Cholera" und bin davon so begeistert, dass ich mir als nächstes "Hundert Jahre Einsamkeit" vorgenommen habe. Aber wenn ich eure Meinungen dazu lese, bin ich mir da nicht mehr so sicher.. mal schauen...

  • Ich habe letzte Woche "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" gelesen, weil da ja bald die Verfilmung im Kino anläuft und ich dachte, ich möchte lieber vorher das Buch kennen. Und ich war absolut begeistert...so begeistert, dass ich jetzt mit "Hundert Jahre Einsamkeit" angefangen hab. Und was soll ich sagen...es strengt mich unglaublich an. Die Sprache ist fantastisch, keine Frage, vielleicht hätte ich zwischen den beiden Büchern etwas Zeit lassen sollen, weil es jetzt eben nichts Neues mehr ist. Aber ich tu mir unglaublich schwer, am Ball zu bleiben. So eine richtig klare Handlung kann ich noch nicht erkennen (bin auf S.120 ca.) und mehr als ein paar Seiten schaff ich selten am Stück. Eigentlich wirklich schade, ich war nach "Die Liebe in Zeiten der Cholera" so froh, mal wieder einen richtig tollen Autor für mich entdeckt zu haben. Ich hoffe mal, es wird etwas flüssiger, sonst weiß ich nicht, ob ichs bis zum Schluss durchhalte. Zum Glück hab ich im Augenblick Urlaub und mehr Ruhe zum Lesen - vielleicht sollte ich mal doch längere Passagen am Stück lesen... :gruebel

  • Das Buch steht schon länger in meinem Regal und ich hab es auch schon ein paar mal angefangen, aber dann ist immer etwas dazwischen gekommen und ich habs wieder zurückgestellt, aber jetzt werd ich mich irgendwann einmal aufraffen es zu lesen :-)

  • @Giulietta: Genauso ist es mir auch gegangen. Ich war von "Die Liebe in Zeiten der Cholera" so sehr begeistert. Aber leider konnte "Hundert Jahre Einsamkeit" da einfach nicht mithalten. Woran das lag, kann ich gar nicht so genau sagen. Vielleicht ist es wirklich so, dass die Sprache nichts besonderes mehr ist.
    Der andere Grund ist wohl die fehlende klare Handlung, die das Lesen wirklich erschwert. Ich habe es jedenfalls auch abgebrochen. Aber vielleicht wag ich mich bald mal wieder ran...

  • Ich habe mich durchgekämpft.


    Eigentlich wäre das von der Story und den Charakteren her ganz etwas für mich gewesen. Wäre da nicht diese nervtötende Namensgleichheit der ganzen Sippschaft, was den männlichen Teil davon angeht, gewesen. Zwar konnte ich die meisten irgendwie auseinander halten, aber es war einfach nervig und irgendwie langweilig. Ich konnte den ganzen Namensvettern einfach kein Gesicht geben.
    Zudem bin ich einfach mit dem Schreibstil nicht warm geworden. Teilweise fand ich es schön zu lesen und dann plötzlich kamen wieder lange Strecken, die mich ermüdet haben und ich wirklich kämpfen mußte, das Buch nicht wegzulegen. Aber immer, wenn ich aufhören wollte, kam wieder eine schöne Stelle.


    Gemischte Gefühle habe ich bei der Bewertung. Mehr als eine 4 (Schulnoten) werde ich dafür nicht geben.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Ich bin gerade zufällig auf diesen Beitrag gestoßen und habe mich daran erinnert, dass ich "Hundert Jahre Einsamkeit" auch vor einer ganzen Weile gelesen habe. Ich kann mich erinnern, dass ich sehr lange dafür gebraucht habe. Ich stimme meinen Vorrednern zu, es ist nicht immer ganz einfach. Aber trotzdem hat mir das Buch gefallen, es kamen immer wieder wunderbare Sätze darin vor und die etwas fantastischen Elemente haben die Geschichte gut abgerundet.


    Ich schwanke zwischen 8 und 9 Punkten. Ich glaube, die Bewertung werde ich nachholen, wenn ich das Buch noch einmal gelesen habe und das werde ich bestimmt tun.

  • Ich bin gerade auf diesen Thread gestoßen und gebe auch noch meinen Senf dazu. .
    Ich habe diesen Roman vor mehr als 30 Jahren gelesen und kann mich nur noch an das Gefühl während des Lesens und an einige Hauptlinien der Erzählung erinnern. Ich weiß nicht mehr, ob mich diese vielen Namen auch so sehr verwirrt haben oder ob ich einfach darüber hinweggegangen bin und mich habe mittragen lassen vom Stronm der Erzählung, ohne immer voll durchzublicken. Ich weiß, dass ich das Buch großartig fand, dass es mir neue Einsichten ermöglicht hat und mich in ein völlig anderes Lebensgefühl eintauchen ließ. Vor allem aber hat es mich gefesselt, weil es so großartig erzählt ist.

  • Hundert Jahre Einsamkeit – Gabriel Garcia Marquez


    Kiepenheuer&Witsch, 2017

    528 Seiten

    OT: Cien años de soledad

    Übersetzt von Dagmar Ploetz


    Kurzbeschreibung:

    »Hundert Jahre Einsamkeit« erzählt die Geschichte vom Aufstieg und Niedergang der Familie Buendía und des von ihr gegründeten Dorfes Macondo, das zunächst wie das Paradies erscheint. Abgeschnitten vom Rest der Welt durch Sümpfe, Urwald und eine undurchdringliche Sierra, ist es der Ort, an dem sich alle Träume, Alpträume und Entdeckungen des Menschen noch einmal zu wiederholen scheinen.


    Über den Autor:

    Gabriel Garcia Marquez, geboren 1927 in Aracataca, Kolumbien, arbeitete nach dem Jurastudium zunächst als Journalist. García Márquez hat ein umfangreiches erzählerisches und journalistisches Werk vorgelegt. Seit der Veröffentlichung von »Hundert Jahre Einsamkeit« gilt er als einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Schriftsteller der Welt. 1982 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.


    Über die Übertsetzerin:

    Dagmar Ploetz, geboren 1946 in Herrsching, übersetzt seit 1983 u.a. Werke von Isabel Allende, Julián Ayesta, Rafael Chirbes, Manuel Puig, Mario Vargas Llosa und Gabriel García Márquez. 2012 wurde sie mit dem Münchner Übersetzerpreis ausgezeichnet. 2010 erschien von ihr »Gabriel García Márquez. Leben und Werk«


    Mein Eindruck:

    So einiges habe ich von dem Literaturnobelpreisträger Garbiel Garcia Marquez gelesen, aber an sein wichtigstes Werk Hundert Jahre Einsamkeit hatte ich mich lange nicht herangetraut. Das heißt vor Jahren hatte ich es mal versucht und schnell aufgegeben.

    Ich glaube, das tatsächlich die Neuübersetzung dem Text guttat.

    Was sich hier sprachlich entfaltet ist reichhaltig und von hoher Intensität.


    Es gibt auch viele absurd wirkende Szene. Marquez hat den magischen Realismus nicht erfunden, aber durch diesen Roman weltberühmt gemacht.


    Schauplatz ist das abgelegene Dorf Macondo, in dem die Familie Buendia lebt. Sie gehören auch zu den Gründern des hoffnungsvollen Dorfes.


    Es wird ein größerer Zeitraum über 7 Generationen abgebildet und mit dem zunehmenden Wechsel der Generationen wird es kompliziert. Schließlich heißen dann die vielen Söhne genauso wie der Vater und für den Leser wird es ganz schön unübersichtlich.

    Allein Oberst Aureliano Buendía hat 17 Söhne von 17 verschiedenen Frauen und sie alle heißen Aureliano.

    Die Figuren werden wenig konkret ausgestaltet und sind daher leicht zu verwechseln. Das kann verwirrend sein und da rettet ein auch kein Stammbaum mehr.


    Neue Figuren tauchen auf und wieder unter. Oft sind es Paare, die in den Mittelpunkt rücken und immer ist da eine große Leidenschaft, die nicht selten selbstzerstörerisch wird.


    Was bleibt sind Passagen voller sprachlicher Kraft.


    Es heißt, das Netflix eine Verfilmung von Hundert Jahre Einsamkeit als Serie plant. Aber ob das wirklich zustande kommt ist fraglich, denn der komplexe Stoff scheint unverfilmbar.



    ASIN/ISBN: 3462050214