Hungersbräute

  • Ok, ich hab mir heute das Buch noch mal genauer angeschaut. Es ist auf sehr dünnem, glatten Papier gedruckt. Die Schrift ist eher klein, nicht zu klein, aber man bekommt schon viele Worte für sein Geld. Unten neben der Seitenzahl stehen immer die Kapitelnamen, die alle irgendwie griechisch klingen, z.B. Isis, Phoenix oder Sappho ( :wave @ Iris). Oben gibt es noch mal andere Überschriften, also z.B. Buch II und dann noch was dahinter. Der Rand ist eher breit und wird für Anmerkungen genutzt - also wenn ich das richtig gesehen habe, dann sind zum Beispiel fremdsprachliche Begriffe im Text kursiv gedruckt und am Rand ist dann ein Sternchen und die deutsche Übersetzung. Dann gibt es so kleine Symbole, Muscheln und so, zur Dekoration der Kapitelüberschriften.


    Zur Sprache: die Haupthandlung wird von einem Ich-Erzähler (oder Ich-Erzählerin?) in der Vergangenheitsform beschrieben. Dann gibt es eingestreute Dokumente, Lyrik usw. Zum Stil kann ich nicht viel sagen, hab nur kurz mal einen Absatz angelesen. Mir ist nichts Negatives aufgefallen.


    Mein Eindruck war, dass das ein Buch ist, für dass ich gerne 25 Euro bezahlen würde, weil es einfach hochwertig aufgemacht ist. Allerdings bin ich mir noch nicht sicher, ob ich es tatsächlich irgendwann mal lesen würde. Ich hab ja nichts gegen dicke Wälzer, aber das hat mich dann doch etwas erschlagen. Ich warte da mal auf Eure Rückmeldungen.


    Hoffe, das hat weitergeholfen.


    lg Iris :wave

  • Zitat

    Original von Delphin
    Wieder jemanden erfolgreich angefixt und das mit nem Buch, das ich gar nicht kenne. :lache


    :lache
    Du hast es im Gegensatz zu mir aber wenigstens schon in der Hand gehabt und schön beschrieben. Na ja, irgendwann komme ich schon noch in die Stadt.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Pelican
    Ich habe in drei Passagen reingelesen, da die erste, die ich erwischt hatte, aus lauter kurzen Sätzen bestand...


    :lache Nein, er kann auch lange Sätze. Ich habe den Prolog und noch einige andere Passagen gelesen und fühlte mich direkt heimisch. Irgendwie erinnert mich die Schreibe an etwas *grübel*. Die kurzen Einblicke haben mir jedenfalls gut gefallen, aber das muss natürlich nicht zwingend für den ganzen Wälzer zutreffen. Habe aber ein gutes Gefühl. :-]


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zwischenstand :lache:
    Habe bisher 363 Seiten gelesen. Der Autor beschreibt sehr ausführlich, was auf manche Leser vermutlich langatmig wirkt und dadurch Langeweile auslösen könnte.
    Mir gefällt der Stil bisher sehr gut und ich finde das Buch wahnsinnig spannend.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von bibihexe76
    Kalypso Wie fandest du das Buch nach Beenden?


    Ich habe das Buch noch nicht beendet, da es unmöglich ist, diesen Klotz mitzunehmen. :-(
    Weil ich aber in letzter Zeit viel unterwegs bin und dabei nicht ohne Lesestoff sein will, habe ich immer wieder andere Bücher dazwischen geschoben. Kurzum: Die "Hungersbräute" nehme ich mir erst dann wieder vor, wenn ich es wirklich an einem Stück durchlesen kann, denn diese ständigen Unterbrechungen mag ich überhaupt nicht. Kann also noch dauern.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Hallo allerseits,


    ich hab's inzwischen durch und bin total hin und weg. Allerdings hat Kalypso völlig recht wenn sie sagt, dass man das Buch nicht mal eben so zwischendurch oder mit großen Unterbrechungen lesen kann - andererseits geht's bei über 1400 Seiten auch irgendwie gar nicht anders. Ich fand am faszinierendsten den Handlungsstrang um Sor Juana Ines de la Cruz, weil der absolut untypisch auf ganz unterschiedliche Weisen dargestellt wird. Teilweise tritt Sor Juana als Ich-Erzählerin auf (vor allem in den Passagen, in denen es um ihre Kindheit und die Zeit vor ihrem Klostereintritt geht), teilweise werden aber auch einfach Briefe von ihr und an sie oder Tagebucheinträge wiedergegeben, und zum Schluss kommt auch noch ihre Vertraute und Sekretärin im Kloster zu Wort. Sprachlich ist das Ganze also unglaublich vielfältig, dabei aber so dicht verwoben, dass man glaubt diese Frau schließlich in- und auswendig zu kennen. Ich war beim Lesen von mir selbst fasziniert, wie sehr ich in diese Geschichte abtauchen konnte - vor allem wenn man bedenkt, dass eigentlich gar nicht so wahnsinnig viel passiert, hunderte von Seiten beschäftigen sich nur mit der intellektuellen Auseinandersetzung von Juana mit ihrem Beichtvater (eine total verkorkste Gestalt) und anderen hohen Herren aus Kirche und Inquisition. Auch die immer wieder zwischengeschobenen Gedichte von ihr vervollständigen das Bild - sofern man sich die Zeit nimmt, sie wirklich zu verstehen und nicht nur zu überfliegen.


    Der zweite Handlungsstrang, der in der Moderne spielt und in dem die Studentin Beulah dem "Juana-Mythos" verfällt und ihre Arbeit an dieser Frau sie schließlich in eine Art Wahnsinn treibt, kommt dagegen fast zu kurz - und ich muss gestehen, dass sich mir der Zusammenhang zwischen den beiden Erzählebenen nicht so wirklich erschlossen hat. Man braucht die Juana-Geschichte um die Beulah-Geschichte zu verstehen, aber das war's auch irgendwie an Gemeinsamkeiten, die beiden Frauen selbst haben für mein Verständnis nicht viel gemein. Aber auch dieser Teil hat seinen Reiz, wird durch ganz unterschiedliche Stile und Erzähler dargebracht und gewinnt gegen Ende auch nochmal deutlich an Fahrt.

    Viele Grüße aus dem Zwielicht
    Ein Buch ist ein Spiegel. Wenn ein Affe hineinguckt, so kann kein Apostel heraussehen.
    Georg Christoph Lichtenberg
    blooks

  • Hallo Twilight,


    danke für deinen Bericht. Magst du ihn nicht als Rezi bei den historischen Romanen einstellen, denn hier geht er vermutlich unter?


    Bei den paar hundert Seiten, die ich bisher gelesen habe, konnte ich auch sehr in die Geschichte abtauchen - gerade deshalb will ich den Rest ganz in Ruhe genießen.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Hallo Twilight,


    danke für deinen Bericht. Magst du ihn nicht als Rezi bei den historischen Romanen einstellen, denn hier geht er vermutlich unter?


    mach ich. Dafür muss ich aber erstmal ne "richtige" Rezi schreiben - hab ich aber eh vor :-)

    Viele Grüße aus dem Zwielicht
    Ein Buch ist ein Spiegel. Wenn ein Affe hineinguckt, so kann kein Apostel heraussehen.
    Georg Christoph Lichtenberg
    blooks