Eure Lieblingsgedichte!!!

  • Mein Lieblingsgedicht ist von Hermann Hesse und heisst "Traurigkeit".
    Keine Ahnung wie das mit dem verlinken geht, bin da noch nicht durchgestiegen :cry

  • leider kann ich das mit dem verkinken nicht :-(


    habe auch mehrer lieblingsgedichte. einige zum beispiel von hans kruppa aus dem buch, ich habe einen traum gepflanzt.


    ich habe einen traum gepflanzt
    enlastungsvorschlag
    keine magie ist tiefer
    vergeßlichkeit
    gib gut auf deine träume acht
    augenblicke

    Viel lesen und nicht durchschauen ist viel essen und nicht verdauen.
    Sprichwort

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  • Puh, das ist schwer, es gibt so viele schöne Gedichte. Einige von meinen Lieblingen wurden hier ja schon genannt, zB "Der Panther" von Rilke und "Im Nebel" von Hesse. Auch Goethes "Erlkönig" mag ich sehr.


    Von Hermann Hesse mag ich sowieso ganz viele Gedichte, habe einen sehr dicken Gedichtband von ihm, aber leider gerade nicht bei der Hand. Ganz besonders mag ich von ihm JULIKINDER (weil ich selbst in Juli Geburtstag habe), GEBET und JEDEN ABEND.



    Außerdem liebe ich die Gedichte von Emily Bronte (die leider schon über 70 Jahre tot ist). Meine Lieblinge von ihr sind Riches I hold in light esteem, Remembrance, To Imagination, No Coward Soul is mine, Sleep brings no joy to me und noch viele mehr. Ich schreibe jetzt nur mein Lieblingsgedicht von ihr auf, das sogar neben meinem Bett hängt, weil ich es so mag, denn die anderen sind zu lang.



    RICHES I HOLD IN LIGHT ESTEEM


    Riches I hold in light esteem
    and Love I laugh to scorn
    and lust of Fame was but a dream
    that vanished with the morn.


    And if I pray, the only prayer
    that moves my lips for me
    Is - Leave the heart that now I bear
    and give me liberty.


    Yes, as my swift days near their goal,
    'Tis all that I implore
    Through life and death a chanless soul
    with courage to endure


    (Emily Bronte)


    und doch noch ein kurzes von ihr:



    I'M HAPPIEST WHEN MOST AWAY


    I'm happiest when most away
    I can bear my soul from its home of clay
    On a windy night, wehn the moon is bright
    and my eye can wander through worlds of light


    When I am not and none beside
    Nor earth nor sea nor clousless sky,
    But only spirit wandering wide
    Through infinite immensity.


    (Emily Bronte)



    Okay, mir würden jetzt bestimmt noch viel mehr einfallen, aber ich belasse es dabei, bevor der Post noch länger wird.

  • Ich hoffe, es steht nicht schon irgendwo....


    Heinrich Heine


    Hast du die Lippen mir wund geküßt,
    So küsse sie wieder heil,
    Und wenn du bis Abend nicht fertig bist,
    So hat es auch keine Eil.


    Du hast ja noch die ganze Nacht,
    Du Herzallerliebste mein!
    Man kann in solch einer ganzen Nacht
    Viel küssen und selig sein.




    Ich hab neuliche bei nem Bekannten in so nem Gedichtband von Goethe (glaub ich) was ganz Tolles gelesen, muss ihn mal fragen, ob er mir das kopieren oder mailen kann, damit ich weiß, welches Gedicht es war. Aber es war schööööööööön :grin

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • :write
    Das finde ich auch schon seit der Schulzeit gut.


    Und nach einem weiteren Gedicht mußte ich jetzt glatt noch etwas länger suchen (kein Wunder wenn man den Titel nicht mehr weiß, sondern nur noch dass irgendein "bock" vorkommt. Mit dem "Rehbock" sucht es sich allerdings schlecht, wenn es in Wirklichkeit der "Gottelbock" ist :lache :
    Ernst Jandl: Wien - Heldenplatz



    Mein absolutes Lieblingsgedicht ist aber seit der Schulzeit


    Die Bürgschaft von Schiller

  • Eins meiner Lieblingsgedichte ist "Der Panther" von Rainer Maria Rilke. Dieses Gedicht habe ich das erste Mal in der russischen Sprache gelesen, aber ich muss sagen, deutsch mag ich es ein wenig mehr (was nicht nur daran liegt, das deutsch meine Muttersprache ist...):


    Der Panther


    Im Jardin des Plantes, Paris


    Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
    so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
    Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
    und hinter tausend Stäben keine Welt.


    Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
    der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
    ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
    in der betäubt ein großer Wille steht.


    Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
    sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
    geht durch der Glieder angespannte Stille -
    und hört im Herzen auf zu sein.


    Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, Paris

  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Ich hab neuliche bei nem Bekannten in so nem Gedichtband von Goethe (glaub ich) was ganz Tolles gelesen, muss ihn mal fragen, ob er mir das kopieren oder mailen kann, damit ich weiß, welches Gedicht es war. Aber es war schööööööööön :grin


    Ich hab's gerade ergoogelt - Trost der Tränen heißt das Gedicht. :-)

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  • Niamh
    Ich liebe auch die Poems von Emily Bronte :heisseliebe schön zu sehen, dass es noch andere 'Liebhaber' gibt



    Ausserdem mag ich dieses von W.H. Auden:


    Funeral Blues



    Stop all the clocks, cut off the telephone,
    Prevent the dog from barking with a juicy bone,
    Silence the pianos and with muffled drum
    Bring out the coffin, let the mourners come.


    Let aeroplanes circle moaning overhead
    Scribbling on the sky the message He is Dead.
    Put crepe bows round the white necks of the public doves,
    Let the traffic policemen wear black cotton gloves.


    He was my North, my South, my East and West,
    My working week and my Sunday rest,
    My noon, my midnight, my talk, my song;
    I thought that love would last forever: I was wrong.


    The stars are not wanted now; put out every one,
    Pack up the moon and dismantle the sun,
    Pour away the ocean and sweep up the woods;
    For nothing now can ever come to any good.

  • Zitat

    Original von Gummibärchen


    Ich hab's gerade ergoogelt - Trost der Tränen heißt das Gedicht. :-)


    Das ist ja schön!


    Das hier ist mein Lieblingsgedicht, geschrieben von meiner Mama:


    Der Abschied


    Wenn Tränen drauf warten
    endlich zu fließen
    und sich die Augen voll Kummer
    leidvoll verschließen,
    wenn du merkst,
    du kannst dich im Kreis nur noch drehen,
    dann ist es Zeit, Zeit um zu gehen.


    Wenn in deinem Herzen dir Liebe noch wohnt,
    aber selbst wirst du voller Spott nur verhohnt,
    wenn keiner mehr hört, dein Bitten und Flehen,
    dann ist es Zeit, Zeit um zu gehen.


    Wenn Hoffnung wie Asche in sich zerfällt
    und trübe und dunkel erscheint dir die Welt,
    wenn du fühlst, der andre will dich nicht mehr sehen,
    dann ist es Zeit, Zeit um zu gehen.


    Wenn du endlich bemerkst,
    man richtet dich nur zu Grunde
    und tiefer und größer wird deine Wunde,
    wenn es dir schon schwer fällt,
    aufrecht zu stehen,
    dann ist es Zeit, Zeit um zu gehen.


    Wenn der Abschied auch weh tut,
    er gehört mit zum Glück
    und irgendwann blickst du ohne Trauer zurück.
    Wenn du dann so reif bist,
    dies zu verstehen,
    dann wirst du wissen, es war gut zu gehen.

  • Jasmin, hör auf damit ;-) :kiss Ich habe heute genug geheult und das aus weitaus "unwichtigeren" Anlässen, aber das von dir gepostete Gedicht gibt mir den Rest. Irgendwie passt es ja zu meiner Stimmung. :cry

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Jasmin, hör auf damit. Ich habe heute genug geheult und das aus weitaus "unwichtigeren" Anlässen, aber das von dir gepostete Gedicht gibt mir den Rest. Irgendwie passt es ja zu meiner Stimmung. :cry


    :knuddel
    Wenn ich dran denke, warum meine Mama das Gedicht geschrieben hat, könnte ich auch jedes Mal losheulen...
    Sie hat viele in der Art geschrieben aber darunter auch einige lustige.


    Ich hoffe, dass es dir bald besser geht! Heul dich mal so richtig aus, vielleichts gehts dir dann gleich schon ein bisschen besser :knuddel1

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Ich hoffe, dass es dir bald besser geht! Heul dich mal so richtig aus, vielleichts gehts dir dann gleich schon ein bisschen besser :knuddel1


    Du meinst, einmal richtig statt immer nur ein bisschen? :lache
    Ja, eine gute Idee. Danke fürs Knuddeln, das geht schon. War schon mal schlimmer. Nur bei solchen Gedichten tut alles irgendwie mehr weh und ich bin gerade etwas empfindlich, weil 2-3 Dinge an diesem WE zusammen kamen.

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  • Rainer Maria Rilke - Leise Träume


    Ich will leise Träume träumen
    Und mit ihrem Glanz wie mit Ranken meine Stube schmücken zum Empfang
    Ich will den Segen Deiner Hände auf meinen Händen und meinem Haar in meine Nacht
    mitnehmen
    Ich will nicht zu den Menschen reden
    Damit ich den Nachklang Deiner Worte
    (der wie ein Schmelz über den meinen zittert und ihren Klang reich macht)
    Nicht verschwende und ich will nach der Abendsonne in kein Licht mehr sehen
    Um am Feuer Deiner Augen tausend leise Opfer zu entzünden...
    Ich will aufgehen in Dir
    Wie das Kindergebet im lauten jauchzenden Morgen
    Wie die Rakete bei den einsamsten Sternen
    Ich will Du sein

  • Gerade um diese Jahreszeit geht mir immer mal wieder dieses Gedicht von Hebbel durch den Kopf:


    Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah
    Die Luft ist still, als atmete man kaum
    und dennoch fallen raschelnd, fern und nah
    die schönsten Früchte ab von jedem Baum


    O stört sie nicht, die Feier der Natur
    Dies ist die Lese, die sie selber hält
    denn heute löst sich von den Zweigen nur
    was vor dem milden Strahl der Sonne fällt


    Außerdem bin ich ja keine Freundin von Kästners Prosa, aber dieses Gedicht mag ich sehr gerne:


    Als sie einander acht Jahre kannten
    (und man darf sagen: sie kannten sich gut),
    kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
    Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.
    ...


    Sachliche Romanze

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Heiß mich nicht sagen, treuer Herzen Bund
    Lieb ist nicht Liebe, die wechseln würd mit wechselvoller Stund
    und dem Vertreiber weicht, der sie vertriebe
    Oh nein, sie bleibt die ewig feste Mark
    blickt in den Sturm, bleibt selber ungeschüttelt
    Der Leitstern jeder seebefahrnen Bark
    Sein Ort bestimmt, sein Wesen unermittelt
    Kein Narr der Zeit ob Rosenlipp und -Wang
    in den Bereich des Sichelschwunges fällt,
    Lieb wechselt nicht mit Tag und Mondengang
    Sie bleibt und dauert bis ans ziel der Welt.
    Ist dies ein Trug, des man mich zeihen kann
    Schrieb ich kein Wort und liebte je kein Mann.


    116 Sonett von William Shakespeare :-]

    Ich muss gestehen, dass ich sie für das entzückendste Geschöpf halte, das jemals im Druck erschienen ist; und wie es mir möglich sein soll, die zu tolerieren, die sie nicht wenigstens mögen, weiß ich nicht."
    Jane Austen über Elizabeth Bennet

  • Ich habe auch sehr viele Libelingsgedichte, einige wurden schon genannt, zB den Panther oder den Funeral Blues oder auch Was es ist von Erich Fried. Erich Fried ist mein Lieblingslyriker, von ihm mag ich wirklich viele Sachen. Dann noch Erich Kästner, Rilke, Joachim Ringelnatz, Hilde Domin
    Hier mal eine Auswahl meiner Lieblingsgedichte:


    Erich Fried Meer
    Erich Fried Nur nicht
    Erich Fried Ohne dich
    Erich Fried Wenn ich dich küsse


    Christian Morgenstern Es ist Nacht


    ERich Kästner Das Eisenbahngleichnis


    Edna St Vinvent Millay Dirge without Music
    (das mag ich eig lieber auf deutsch, finde es aber nut auf englisch grad)


    Hildegard Knef Der Schleier fiel von meinen Augen
    (Eigentlich ein Songtext)


    Joachim Ringelnatz Ich habe dich so lieb

  • Gebet einer Ratte


    O Herr, sie sagen, ich sei ein Ekeltier
    Aber Du hast auch mich geschaffen.
    Wer gibt ihnen das Recht,
    mich millionenfach zu quälen, aufzuspießen,
    Mit Gift ,
    In ihren Fallen gefangen,vollzupumpen,
    bis ich wahnsinnig vor Schmerzen
    die eigenen Brüder zerfleische?


    Immer haben sie uns verfolgt
    mit ihrem Gift grausam getötet.
    Nun aber sitzen wir fest in ihren Käfigen.
    Können nicht mehr wegrennen.
    Sie üben an uns ihre Operationstechniken.
    Tausendfach.
    Millionenfach.
    Ohne Erbarmen.


    Wir sind die Geringsten unter Deinen Geschöpfen.
    Wir zählen kaum im Chor der gemarterten Tiere.
    Aber auch wir fühlen
    den Schmerz und die Verlassenheit.
    Erlöse uns Herr aus diesem Leid.


    Amen


    (Verfasser unbekannt)