Falsche Opfer - Arne Dahl

  • Kurzbeschreibung:
    Per Karlsson hat nichts gesehen. Nicht einmal den brutalen Mord an dem jungen Mann, der am Tisch neben ihm erschlagen wurde. Karlsson gibt vor, in Ovids Metamorphosen" versunken gewesen zu sein.
    Kurz darauf ereignet sich auf einem Industriegelände unweit des Tatorts eine blutige Auseinandersetzung: Zwei verfeindete Banden wollen einen Aktenkoffer an sich bringen, der den Schlüssel zu einem Banksafe enthält. Als die Polizei eintrifft, fehlt von dem Koffer jedoch jede Spur. Die Stockholmer Sondereinheit um Paul Hjelm jagt zwei Verdächtige: Sonja, die Tochter eines der Bandenführer und Per Karlsson.


    Autorenporträt:


    Arne Dahl ist das Pseudonym des schwedischen Romanautors Jan Arnald, Jahrgang 1963. Er arbeitet für die Schwedische Akademie, die über die alljährliche Nobelpreisvergabe entscheidet, und plant zehn Bücher um seine Helden Paul Hjelm und Kerstin Holm.


    Meine Meinung


    das ist nun also der dritte teil von arne dahls ermittlerpaar paul hjelm und kerstin holm und ihren mitstreitern der a-gruppe. ich hab ihn genossen, aber jetzt reicht es auch erstmal für die nächste zeit...


    die story ist wie immer clever konstruiert, beinhaltet aber auch ein paar zufälle, die für meinen geschmack doch etwas zu weit hergeholt sind. und eine fülle an themen, die in dem buch abgehandelt werden, wo ich dann schon öfter beim lesen gedacht hatte, weniger ist manchmal mehr.


    die schreibe fasziniert mich immer wieder. die protagonisten mit ihren eigenheiten und problemen wachsen mir langsam ans herz. also werden wohl auch die nächsten teile früher oder später auf meinem nachttisch landen...


    weiterhin uneingeschränkte empfehlung für die niveauvollen krimis von dahl!


    bo...gibt 8 punkte :-)

  • Da "Falsche Opfer" knöpfe ich mir jetzt auch vor.


    "Tiefer Schwmerz" soll ja im Januar als TB erscheinen und dann hätte wieder ich einen Dahl in Reserve wenn mich nach einem richtig guten Thriller dürstet.


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Kennt jemand den Übersetzer Wolfgang Butt??


    Ist das ein Schwede, der Deutsch studiert hat??


    Gleich auf der ersten Seite: Er nahm die Knöchel vom Tisch.
    Etwas später gibt es nochmal Redewendungen, die überhaupt nicht passen.
    Ähnliches ist mir auch in Böses Blut immer mal wieder aufgefallen.
    Und Tiefer Schmerz hat auch dieser butt übersetzt.
    So etwas kann mir auf Dauer die Freude an einem, ansonst guten Buch versauen


    In Misterioso kam dagegen solche Stilblüten nicht vor, war aber auch eine andere Übersetzerin - Maike Dörris.


    Dyke - leicht mißmutig ob des scheinbar nicht vorhandenen Lektorats

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Ich finde das ist der bisher beste Krimi von Arne Dahl. Die Geschichte war, wie bo schon erwähnte ein wenig konstruiert, dafür fand ich die Dialoge sehr humorvoll.

  • Wieder hat mich, wie schon bei den vorangegangenen Teilen, Dahls Schreibstil zutiefst fasziniert. Auch die Geschichte ist klug aufgebaut, vielleicht mit ein paar weit hergeholten Zufällen zuviel, aber sehr spannend und unterhaltsam zu lesen. Etwas gewundert habe ich mich über die Dichte an Inhalten auf den 400 Seiten, das kam mir für einen einzigen Krimi schon sehr komplex vor, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tat. Insgesamt ein sehr solider, lesenswerter skaninavischer Krimi in einer bestechenden Sprache.

  • Das war bisher mein schwächster Dahl Krimi. Geschrieben war er wieder ganz schön, aber ich kam nicht wirklich in die Geschichte hinein. Der Sog, den die ersten Krimis von ihm ausgelöst haben, blieb aus. Vielleicht lag es auch daran, dass der Fall etwas konstruiert wirkte. Sehr schön fand ich jedoch diesmal, wie er die Ermittlungsarbeit beschrieben hat und dort sogar Flauten Erwähnung fanden. Insgesamt fehlte mir etwas Spannung und Geschwindigkeit, die erst mit den letzten fünfzig Seiten kamen.
    Nichtsdestotrotz habe ich ihn gerne gelesen und seit gestern Abend lese ich nun "Rosenrot". "Tiefer Schmerz" war mein erster Arne Dahl.

    "Schweigen bedeutet für einen großen Teil der Menschheit Gewinn."Borondria, Großmeisterin der Golgariten


    Mein Blog: Büchervogel

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  • Auch der dritte Band aus dieser Krimi-Reihe hat mir gut gefallen. Der Einstieg war etwas zäh, ich habe mich zuerst gefragt, was diese lange Ermittlung zu der Kneipenschlägerei mit einem Serienkrimi zu tun hat. Die Antwort gab es aber, in der zweiten Hälfte wurde es dann auch richtig spannend. Hier kam, wie schon von jemand anders beschrieben, eine Fülle von Themen zusammen. Das ist hart an der Grenze zur Überfrachtung, aber Arne Dahl hat diese Kurve ganz gut genommen.

    Pädophilie, eines der Themen, finde ich persönlich auch grenzwertig als "Unterhaltungsfaktor" in Krimis, hier fand ich es aber gut umgesetzt.

    Und Mobiltelefone mit Internetzugang als "exklusive Prototypen" beschrieben zu lesen, hat auch noch einen Heiterkeitsanfall ausgelöst. :lache (Um fair zu bleiben, muss man aber wissen, dass der Krimi 1999 spielt und 2000 veröffentlicht wurde.)