Kurzbeschreibung:
Priester, Richter und ein geheimnisvolles Gift London im Jahre 1665, es ist die Zeit nach dem Bürgerkrieg. Jeremy Blackshaw darf aufgrund der politischen Lage seiner Berufung als katholischer Priester nicht folgen. Früher einmal war er Arzt und wird deshalb zur Behandlung des schwer erkrankten Richters Sir Orlando herangezogen, dessen Vertrauen er genießt. Unversehens wird er in die Untersuchung des Giftmordes verwickelt, in dem der Richter gerade ermittelt und der nicht der einzige bleiben soll. Offenbar hat es jemand auf die Gerichtsbarkeit Londons abgesehen. Bald fällt der Verdacht auf den jungen Iren Breandan, einen rechten Hitzkopf, der sich schnell Feinde schafft. Doch Jeremy kann nicht glauben, dass Breandan wirklich der Schuldige ist.
Über die Autorin:
Sandra Lessmann wurde 1969 geboren. Nach der Fachhochschulreife lebte sie fünf Jahre lang in London, wo ihre Liebe zu England erwachte. Zurück in Deutschland, erlangte sie die Allgemeine Hochschulreife und studierte sodann Geschichte, Anglistik, Kunstgeschichte und Erziehungswissenschaften in Düsseldorf. Ihr besonderes Interesse galt der englischen Geschichte. Nach dem Studium arbeitete sie am Institut für Geschichte der Medizin, doch ihre wahre Leidenschaft gilt seit der Kindheit dem Schreiben. "Die Sündentochter" ist nach "Die Richter des Königs" ihr zweiter Roman.
Meine Meinung:
Was wünscht man sich als Fan historischer Krimis? Einen gut erzählten Hintergrund, mysteriöse Morde, eine sympathische Hauptfigur und interessante Nebencharaktere, eine schlüssige und nicht vorhersehbare Lösung und das alles spannend und lebendig erzählt. Sandra Lessmanns Erstlingswerk bietet genau das. Lessmann beschränkt sich nicht alleine auf die Haupthandlung, sondern lässt zahlreiche historische Hintergrundinformationen einfließen, durch die nicht nur eine wirklichkeitsgetreue Atmosphäre entsteht, sondern das London im Jahre 1665 tatsächlich wieder aufersteht. Zusammen mit Jeremy Blackshaw, einem weitgereisten Arzt und Jesuiten, begibt sich der Leser auf die Suche nach dem Mörder, der hinter den Anschlägen auf englische Richter steht. Jede Figur ist mit viel Liebe zum Detail gezeichnet, die Geschichte spannend und flüssig erzählt. Und wenn sich am Ende alle Puzzle-Teile zu einer schlüssigen Lösung des Falls zusammenfügen, ist nicht nur Jeremy Blackshaw mehr als zufrieden. Ein herrlicher Schmöker, den ich nur empfehlen kann!
Zu dem Buch gibt es auch eine Leserunde, siehe hier: