Schöpfung vs. Evolution

  • Zitat

    Original von Alexx61
    Die Amerikaner haben es wieder mal vorgemacht, die Deutschen ziehen nach?!
    http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/24/0,1872,2396376,00.html


    Ist der Link richtig? Ich bekomme immer die Meldung "Server nicht gefunden". :-( :-(

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • hm...funktioniert irgendwie nicht...
    Hier ne Zusammenfassung:


    >>>In den USA haben die Anhänger des biblischen Schöpfungsglaubens bereits erreicht, dass ihre Idee vom göttlichen Ursprung der Arten und des Menschen im Biologieunterricht gelehrt wird. US-Präsident George Bush tritt für den Schulunterricht in "Intelligent Design" ein, einer als Wissenschaft ausgegebenen Schöpfungslehre.


    Vor wenigen Wochen in Ostwestfalen-Lippe: Die freie Christengemeinde Vlotho lädt zu einem evolutionskritischen Vortrag. Christian Dreber von der Studiengemeinschaft Wort und Wissen streut Zweifel an der wissenschaftlich belegten Abstammungslehre. "Ich halte sämtliche Lebewesen, die wir finden, ob wir sie tot finden oder belebt finden, als von Gott geschaffen - auf Grundtyp-Ebene", sagt Dreber. "Ich sehe Hinweise, die von einem Designer oder von einem Planer zeugen."


    "Darwinismus blockiert Wissenschaft"
    Die Idee vom göttlichen Planer, der Adam als ersten Menschen schuf, verbreiten christliche Fundamentalisten auch in Videos. Weil die Bibel für sie recht haben muss, kann Darwin nur irren. In einem Video heißt es: "Der Darwinismus hat im Lauf seiner Geschichte die Wissenschaft mehrfach blockiert und in Sackgassen geleitet."


    Das ist christlich-fundamentalistisches Gedankengut, das auch in der freikirchlichen Gemeinde in Vlotho Eindruck macht. "Es ist leider so, dass die Evolutionstheorie als Wahrheit verkauft wird", sagt ein Gast.
    "In den Schulen erlebe ich das auch bei meinen Kindern und das ist schade." >>>>>....Quelle einzusehen bei www.zdf.de..oder im letzten Stern.



    Was sagt man dazu..... :wow

  • Interessant finde ich immer, dass bisher niemand, egal ob Darwinisten oder Christen, bisher den absoluten Beweis für ihre Ansicht vorgelegt haben. Auch Darwin ist durchaus nicht unumstritten.
    Eine Frage, über die man tage- und nächtelang diskutieren kann.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Schon richtig...aber es liegen schon mehr Beweise für die Evolution vor, als für die Arche Noah :grin


    Soll in den Religionsbüchern das eine stehen, und in den Biologiebüchern das andere...dann ist doch alles in Ordnung.
    Aber die Fundamentalisten wollen ja dass IHRE Schöpfungsgeschichte auch in den Bio-Büchern steht..kann nicht sein!

  • Und es gibt durchaus eine große Mehrheit vernünftiger Christen, die die Schöpfungsgeschichte(n) der Bibel als das verstehen, was sie ist/sind:


    Eine Glaubensaussage, nicht ein bio- oder geologischer Bericht...

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Ich hab da gerade ein deja-vu. *grins zu churchill*


    Wie ich kürzlich an anderer Stelle lernen durfte, gibt es auch Christen, die in der Schöpfungsgeschichte und der Evolution keinen Widerspruch sehen.


    Man muß die Bibel mit ihrer "Welt-in-sieben-Tagen-Entstehungsgeschichte" nur nicht ganz so wörtlich nehmen und schon paßt das irgendwie. ;-)

  • Man darf hier nicht alles durcheinanderwerfen. Die neuere Archäologie bestätigt Darwin durchaus in seiner Aussage. Auf der anderen Seite muß man bedenken, daß die Schöpfungsgeschichte in einer Zeit geschrieben wurde, in der man von der Entwicklungsgeschichte dieses Planeten noch keinen Schimmer hatte. Mein Religionslehrer hatte da eine sehr gute Erklärung parat: Die Story von Adam und Eva sollte man doch bitte nicht wörtlich sondern im übertragenen Sinne sehen. Und ich denke, da lag er richtig.
    Anders ausgedrückt, den Bauplan für das Universium mit all seinen Folgen kann man durchaus einer höheren Macht zuschreiben und Darwin dennoch akzeptieren, weil sich beides nicht ausschließt.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Uhweh...ich könnte ja jetzt wieder mit meiner Leier über die "freichristlichen Gemeinden" kommen, tue ich aber nicht, ich sag nur eins, die haben für mich alle irgendwo den Knall nicht gehört. In diesem Fall dann halt den URKNALL.
    :lache

  • Es gibt da zwei Bücher zum Thema Darwins Evolutionstheorie die die beiden gegensätzlichen Meinungen sehr anschaulich darstellen. Ich suche die Dinger heute Abend mal heraus und poste die Infos dazu hier.


    Darwins Theorie ist durchaus umstritten, auch unter nicht-christlichen Wissenschaftlern, denn mittlerweile gibt es anscheinend genausoviele Argumente für und wider seiner Ansichten.
    Einer der grundlegendsten Stolpersteine bei Darwin ist z. B., daß Evolution von ihm stets mit Mutation begründet wird. Und gerade diese Aussage kann z. B. die moderne Genetik so nicht stehen lassen.


    Interessantes Thema, allerdings hochkomplex und wie immer, wenn es in Richtung Gott oder nicht Gott geht, Zündstoff!


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Einer der grundlegendsten Stolpersteine bei Darwin ist z. B., daß Evolution von ihm stets mit Mutation begründet wird. Und gerade diese Aussage kann z. B. die moderne Genetik so nicht stehen lassen.


    Ich habe eigentlich Darwins Darlegungen nie in Richtung Mutation verstanden, sondern eher als Modifikation. Und gerade die Modifikation wird von der Genetik ja bestätigt.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • @Demo
    Nun, Darwin selbst hat den Begriff "Mutation" verwendet.


    Wie gesagt, ich hoffe, daß ich heute Abend die zwei gegensätzlichen Bücher raussuchen kann. Vielleicht eine interessante Info-Quelle für Leute, die sich mal ausführlicher mit den zwei grundverschiedenen Richtungen auseinandersetzen möchten.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    @Demo
    Nun, Darwin selbst hat den Begriff "Mutation" verwendet.


    Was immer Darwin auch unter dem Begriff verstanden haben mag, wenn wir uns die Entwicklung des Menschen heute anschauen, dann stellen wir fest, daß er sich lediglich ständig modifiziert hat. Jeder Typus in den einzelnen Entwicklungsstufen stellte die Anpassung auf besondere Umwelteinflüsse dar. Sicher, der Neandertaler mag da vielleicht eine Abweichung sein - da könnte vielleicht sogar der Begriff Mutation gelten, doch die Hauptlinie hat sich lediglich immer nur angepasst.
    Suche dir eine Tierrasse raus und prüfe deren Werdegang nach. Dann wirst du ebenso die Veränderungen durch Anpassung finden. Es gab m. E. nur eine einzige Gelegenheit, in der keine Modifikation mehr möglich schien - bei den Sauriern. Obwohl es auch da noch Relikte gibt, die vermutlich diese Fähigkeit noch besaßen und anwandten - z. B die Krokodile, Schildkröten, Warane etc.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

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  • Also wenn ich mir so manchen Menschen heute ansehe zweifle ich auch an Darwin .... ist der SICHER dass die sich weiterentwickelt haben :lache



    Ansonsten schließe ich mich der Meinung an, dass sich Evolution und Glaube nicht widersprechen. Man muss die Bibel ja nicht so wörtlich nehmen (vor allem kann ein Tag für Gott ja 1 Milliarde Jahre für Menschen sein)

  • Zitat

    Original von LadyDuck
    (vor allem kann ein Tag für Gott ja 1 Milliarde Jahre für Menschen sein)


    ... und schon paßt das mit den 7 Tagen schon wieder ungefähr, genau.



    @Doc und Demo:
    laut meinem Bio-Buch in den 80er sind Modifikationen Veränderungen, die ein Individuum je nach Umweltbedingungen durchmachen kann, ohne daß sich dabei an seinem genetischen Code das geringste ändert. Wenn sich z.B. ein hellhäutiger Mensch im Sommer in die Sonne legt, und dabei braun wird, hat er dadurch keine anderen Gene, und auch keine höhere Wahrscheinlichkeit, dunkelhäutige Kinder zu zeugen.


    Dagegen sind Mutationen alle Veränderungen, die das Erbgut betreffen - so geringfügig sie auch sein mögen. Die Mutation als solche ist dabei ungezielt, und in den allermeisten Fällen nutzlos bis schädlich - ein genetischer Defekt eben. Durch die redundante Auslegung des Genoms kann so ein Defekt als rezessives Gen über mehrere Generationen weitergegeben werden, ohne Schaden anzurichten. Wenn jetzt durch einen Zufall, der für jedes Einzelereignis extrem unwahrscheinlich ist, der aber aufgrund der Vielzahl an Lebewesen und der Häufigkeit von Mutationen immer wieder vorkommt, so ein Defekt sich in einer bestimmten Umweltsituation als nützlich erweist, sind die Individuen, die diese Mutation in sich tragen, besser angepaßt, als diejenigen, die sie nicht haben.


    Wenn es sich bei der "bestimmten Umweltsituation" um einen menschlichen Hundezüchter handelt, dann reichen ein paar hundert Jahre, um neue Unterarten von canis lupus mit den aberwitzigsten Merkmalen (z.B. Schlappohren) entstehen zu lassen. Wenn die "bestimmte Umweltsituation" einfach nur die Überlebens- und Fortpflanzungschancen in freier Wildbahn betrifft, sind die Zeiträume dagegen im Bereich von Jahrmillionen.


    Die Tatsache, daß die freie Natur sich manchmal ein bißchen wie ein Hundezüchter verhält, ist im Grunde die ganze Aussage von Darwins Evolutionstheorie.


    Die Kreationismus-Theorie besagt nun, daß Gott sich zu fein ist, die einfache, bequeme Methode des Hundezüchters zu verwenden, und daß er stattdessen lieber die Top-Down-Methode des Maschinenbauers verwendet. Ehrlich gesagt scheinen mir die Kreationisten eine ziemlich schlechte Meinung von Gott zu haben, daß sie ihn für zu blöd halten, evolutionäre Methoden zu benutzen.

  • Zitat

    Original von Behrnie
    Die Tatsache, daß die freie Natur sich manchmal ein bißchen wie ein Hundezüchter verhält, ist im Grunde die ganze Aussage von Darwins Evolutionstheorie.


    Das ist mir ein bisschen zu vereinfachend.
    Darwin behauptet, daß durch zufällig entstehende Mutationen ebenso Evolution passiert, wie durch eine - nennen wir es mal - selektive Mutation, also durch Anpassung an Umweltbedingungen.
    Wie Du allerdings bereits erwähnt hast, geht man mittlerweile nach heutigem Kenntnisstand davon aus, daß Mutation grundsätzlich etwas Schädliches für den evolutionären Ablauf ist.


    Noch dazu kommt, daß Darwin nirgendwo Gott als Verursacher/Lenker von Mutation und damit Evolution (nach Darwin) erwähnt.


    Das ist mMn schon ein gewaltiger Anschauungsunterschied.


    Gruss,


    Doc

  • hm...ihr nehmt jetzt die Evolutionstheorie auseinander.


    Mich stört an der ganzen Geschichte einfach, dass, der christliche Gott da jetzt ins Spiel kommen soll, der hat aber da nichts verloren.


    1. Gibst für andere Menschen andere Gottheiten
    2. Gibt es Leute die gar nicht an Götter glauben.
    Also kann es nicht angehen, dass in Schulbüchern solche Begriffe wie
    "Gott ist der Oberdesigner" im Biounterricht verwendet werden dürfen.


    Letztendlich kann jeder glauben was er will, aber die Fakten sollte man nicht mit Frömmigkeit verwischen.

  • Die adäquate Antwort auf die Kreationisten ist ja das hier: [URL=http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,370849,00.html]FSM[/URL]


    (Aber man kann lachen darüber - irgendwie erschreckend ist es schon, wie der Backlash ins Mittelalter rundherum passiert ... Fundamentalisten, egal, welcher Couleur, sind wahrscheinlich die wahre Seuche unseres Jahrhunderts.)